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Satzspiegel und Schriftarten für Festschrift zum Vereinsjubiläum

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, deshalb bitte ich um Nachsicht (und Info), falls ich irgendwelche Forumsregeln nicht einhalte.

Ich stehe vor der Aufgabe, für ein Vereinsjubiläum eine Festschrift zu gestalten.

Die Festschrift - ein Buch mit ca. 100 - 130 Seiten im Format Din A5 - wird mit Adobe Indesign erstellt.

Bei den Themen Satzspiegel und Auswahl der Schriftart tue ich mich allerdings etwas schwer.

Satzspiegel:

Wie sollten die Randabstände aussehen (innen, außen, oben und unten)?

Schriftart:

Der Fließtext soll 2-spaltig im Blocksatz gesetzt werden (Schriftart "Optima"). Für Überschriften wollte ich "Frutiger" verwenden.

Fragen hierzu:

1. Ist die Kombination (Frutiger und Optima) ok? Falls nicht: Welche Alternativvorschläge habt ihr?

2. Wie groß sollte der Abstand zwischen den Spalten sein?

3. Welche Schriftgröße würdet ihr für den Fließtext bzw. für die Überschriften empfehlen?

4. Wie groß sollte der Zeilenabstand sein?

Ich weiß, dass mir niemand zu den Themen die "absolut richtigen" Einstellungen nennen kann - und ich will auch keine Grundsatzdiskussionen auslösen, ich suche einfach nur nach praxisbewährten Einstellungen.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß

Stefan

P.S.: Falls ich im falschen Forum gelandet bin, bitte verschieben.

Geschrieben (bearbeitet)

Herzlich willkommen!

Einen schönen Einstieg zu Satzspiegelkonstruktionen hat Markus Kohm erstellt:

http://archiv.dante.de/tex/typographie/satzspiegel/index.html

Die Optima würde ich ganz persönlich nicht nehmen, das liegt aber daran dass die unsäglich ausgelutscht ist.

Um was für einen Verein geht es denn? Eher Taubenzüchter oder eher Philosophen? (ohne eine der beiden Gruppen oder sogar beide diskreditieren zu wollen :lol: )

bearbeitet von bertel
Geschrieben

Hallo Stefan :huhu:

Mit Frutiger und Optima wäre ich vorsichtig, das haut nicht so richtig hin. Da würde ich eher den Klassiker wählen: Frutiger mit Garamond. Ist zwar nix Neues, aber die passen wenigstens.

Geschrieben
Um was für einen Verein geht es denn?

Konkret geht es um einen Musikverein mit einem Repertoir von Volksmusik bis symphonischer Blasmusik.

Den Link werde ich mir mal zu Gemüte führen.

Da würde ich eher den Klassiker wählen: Frutiger mit Garamond.

Gegen "Klassiker" spricht ja auch nichts ;-) - trotzdem suche ich halt nach einer Schriftart-Kombination, die nicht jeder hat.

Gruß

Stefan

Geschrieben

Beim Thema Musik fällt mir ja sofort dieses Beispiel ein. Ganz unten findet sich ein gelungenes Beispiel zur Musik, welches gar nicht ausgelutscht ist. Allerdings ist Barockmusik zugegebenermaßen doch etwas weiter weg, aber es mag als Anregung gelten.

Aber wo ich schon dabei bin: wenn Dein Englisch ok ist schau auch mal hier vorbei, das ist gar nicht so schlecht erklärt.

Grüße,

Christian

Geschrieben
Mit Frutiger und Optima wäre ich vorsichtig, das haut nicht so richtig hin

Schade, Du warst schneller. Ich hätte so gerne "Frutiger und Optima ist nicht so optimal" geschrieben.

Geschrieben (bearbeitet)
Satzspiegel:

Wie sollten die Randabstände aussehen (innen, außen, oben und unten)?

Schriftart:

Der Fließtext soll 2-spaltig im Blocksatz gesetzt werden (Schriftart "Optima"). Für Überschriften wollte ich "Frutiger" verwenden.

Fragen hierzu:

1. Ist die Kombination (Frutiger und Optima) ok? Falls nicht: Welche Alternativvorschläge habt ihr?

2. Wie groß sollte der Abstand zwischen den Spalten sein?

3. Welche Schriftgröße würdet ihr für den Fließtext bzw. für die Überschriften empfehlen?

4. Wie groß sollte der Zeilenabstand sein?

Hallo Stefan :huhu:

Aaalso ... Über Satzspiegel kann man nen langen Aufsatz schreiben ... Wenn es Dir ein Paar Groschen Wert ist, und Dein Englisch halbwegs fit, würde ich einen Blick in den Bringhurst empfehlen, der auch sonst vieles zu vermitteln weiß; als allgemeinen Hinweis würde ich Dir ans Herz legen, ganz besonderes Augenmerk auf den Innen- und den Außenrand der Seite zu legen: Das wird gerne selbst bei professionell verlegten Werken falsch gemacht. Der Außenrand muss etwa doppelt so breit sein wie der Innenrand, damit auf einer Doppelseite dann alle vertikalen Weißräume (linker Rand, Mittelsteg, rechter Rand) in etwa gleich aussehen.

Zweispaltig auf A5 wird dann schon recht hakelig; auf einer ordentlichen Buchseite ist eine ganze Menge Weißraum, wenn es schön aussehen soll (und das soll so eine Festschrift ja bestimmt), da wird zweispaltiger Satz dann schon zu recht engen Spalten führen und sehr viel Handarbeit notwendig machen; da wär ich vorsichtig :-D

Optima und Frutiger find ich auch nicht so toll ... Sieh Dir mal dieses Cheat Sheet vom U&lc Magazine an: da sind viele gängige Schriften und Kombinationsmöglichkeiten aufgeführt. In dem Zusammenhang möchte ich auch auf die Minion hinweisen, eine ganz ausgezeichnete Schrift für ordentlichen Satz, die im Verzeichnis des kostenlosen Adobe Reader liegt, wenn Du den installierst. Kombinieren kannst Du die wie die Times, nur dass sie viel besser ausschaut ;-)

Generell zum Thema »Kombinieren von Schriften«: Das ist die etwas weniger konservative Variante; wenn es bewusst klassisch und vielleicht edel aussehen soll, ist eine Schriftart in verschiedenen Größen und vielleicht in kursiv und Fett die einfachere, narrensicherere Methode :-D

Thema Schriftgröße: Zehn, vielleicht elf Punkt ist Standard. Wenn Du für den Zeilenabstand den von InDesign vorgegebenen Wert verwendest, bist Du einigermaßen auf der sicheren Seite. Schriften, bei denen die Kleinbuchstaben sehr hoch sind, vertragen auch gerne mal nen halben oder ganzen Punkt mehr. Wenn Dir elf Punkt gut gefallen, und Du dann zu viele Seiten hast (Druckkosten), hilft es auch öfters mal, auf Zehn Punkt runter zu gehen und dann einen halben Punkt mehr Zeilenabstand zu geben, als InDesign vorgibt; die Lesbarkeit bleibt ähnlich gut wie bei der größeren Schrift, aber insgesamt verbrauchst Du weniger Platz :-D

Überschriften: Wenn Du ne andere Schrift verwendest oder ne Kursive oder Fette der Textschrift, dann kann die unterste Ebene der Überschriften schon in Fließtextgröße anfangen. Generell empfehle ich, Überschriften ruhig groß zu machen, Textgröße 10pt und größte Überschrift (z.B. Kapitelüberschrift) in 24 oder gar 36pt wirkt gedruckt viel besser, als man am Bildschirm meint. Bei so großen Überschriften aber bitte einen für diese Größen gedachten (mit feinen Details ausgestatteten) Schnitt der Schrift verwenden, zuallermindestens die Laufweite etwas verringern, da Fonts am Computer für Textgrößen optimiert sind.

Verwende am besten auch ein Zeilenraster, damit zwingst Du InDesign dazu, dass alle Zeilen im Dokument registerhaltig laufen: wenn Du dann eine Seite gegen das Licht hältst, liegen die Zeilen auf Vorder- und Rückseite schön übereinander, auch wenn zwischendrin mal eine Überschrift in einem größeren Grad ist. Überschriften gehören auch immer näher an den Absatz dran, zu dem sie gehören, als zum vorhergehenden, also etwa: Absatz, Leerzeile, Leerzeile, Überschrift, Leerzeile, Absatz.

Ich habe fertig ;-)

bearbeitet von Minimalist
Geschrieben

Schöner Aufsatz, dafür gibt’s ein Fleißbildchen :gimmifive:

… Der Außenrand muss etwa doppelt so breit sein wie der Innenrand, damit auf einer Doppelseite dann alle vertikalen Weißräume (linker Rand, Mittelsteg, rechter Rand) in etwa gleich aussehen. …

Trotzdem: Einspruch, Euer Ehren! Du hast das Zauberwörtchen aussehen ja schon selbst erwähnt. Je nach Bindungsart (bei 130 Seiten wohl üblicherweise gelumbeckt) tendiert der Innenrand optisch gegen Null, weil das Werk gar nicht so weit aufgeschlagen geschweige denn aufgebogen wird, dass der Rand in seiner vollen Breite sichtbar wird. Gerade bei einem DIN A5 Hochformat.

Also: Am besten vom Drucker ein Weißmuster anfertigen lassen und anhand dessen den optisch notwendigen Innenrand ermitteln, der dann je der Hälte des Außenrandes entspricht. So viel zu Theorie und Praxis. :-D

Geschrieben
Trotzdem: Einspruch, Euer Ehren!

Nein nein, das Wort das Du suchst heißt »Ergänzung« ;-) Ich hab absichtlich »etwa« und »so aussieht« geschrieben, weil ich zu faul wa–äääh, anderen auch noch was übrig lassen wollte ... ;-)

Also, wischdisch is: So aussehen musses ;-) Schlimm ist, wenn so ein Buch schielt, weil der Mittelsteg fast doppelt so breit ist, wie der linke oder rechte Rand :-D

Fleißbildchen zurück für die wichtige Ergänzung :gimmifive:

Geschrieben

Ja leck, das hat uns beiden gleichzeitig einen Karma-Punkt verpasst … :gimmifive::hammer::party: … und einen hellgrünen noch dazu!

Geschrieben
Nein nein, das Wort das Du suchst heißt »Ergänzung« ;-)

Natürlich Ergänzung, verehrter Kollege. Ergänzung, Euer Ehren klang mir aber zu merkwürdig :-P

Geschrieben

yep, die können wir zu Hilfe rufen, wenn’s für uns brenzlig wird … :twisted:

Geschrieben

Nicht gleich verhauen, aber ordentlich mit Serifen pieksen wär schon was … :-P

Geschrieben
… deshalb bitte ich um Nachsicht (und Info), falls ich irgendwelche Forumsregeln nicht einhalte.

Ich glaub, das sind grad eher wir, die was nicht einhalten. :-|

Geschrieben

Erst mal vielen Dank für euer Engagement.

Werde mich morgen mal intensiv mit euren Beiträgen auseinandersetzen und meine Ergebnisse zur Diskussion bereitstellen.

Gruß Stefan

Geschrieben
… meine Ergebnisse zur Diskussion bereitstellen. …

Sehr gut. Wir können nämlich auch OnTopic :-D

Geschrieben

Habe mir die Minion mal angeschaut und muss sagen - gefällt mir gut!

Welche Schriftart für Überschriften (und Kapitelüberschriften) passt dazu?

Und welche für Bildbeschreibungen ( habe ich in meinem Eingangsposting vergessen zu erwähnen)?

Stefan

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