Gast bertel Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 … Wenn man das vermeintlich falsche nur immer und immer wieder hört … habe ich ja alles noch einmal ausführlich und sachlich dargelegt. Du hast allerdings deine Meinung sachlich dargelegt und nicht etwa den aktuellen Stand der Wissenschaft. Ich darf dich zitieren: "Und da habe ich tatsächlich eine stark abweichende Meinung von der gängigen Literatur." Es ist und bleibt deine Meinung, und die stimmt mit der Realität in diesem Falle leider nicht überein.
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Es ist und bleibt deine Meinung, und die stimmt mit der Realität in diesem Falle leider nicht überein. Ich habe versucht, universelle Prinzipien aufzuzeigen, die (meiner Meinung nach) sehr wohl Allgemeingültigkeit besitzen. Und ich habe das an einfachen, nachvollziehbaren Beispielen (aus der Praxis!) erklärt. Welche davon findest du denn realitätsfern?
Gast bertel Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 (bearbeitet) Ich habe versucht, universelle Prinzipien aufzuzeigen, die (meiner Meinung nach) sehr wohl Allgemeingültigkeit besitzen. Und ich habe das an einfachen, nachvollziehbaren Beispielen erklärt. Welche davon findest du denn realitätsfern? Ich finde realitätsfern, dass du deine Meinung als allgemeingültig und die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse ersetzend ansiehst und die aktuellen Forschungsergebnisse als falsch darstellst, weil sie nicht deiner Meinung entsprechen. Ich lass das jetzt aber, sonst ist der schöne Kalligraphie-thread wirklich kaputt. bearbeitet Februar 16, 2011 von bertel
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 … und die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse ersetzend ansiehst und die aktuellen Forschungsergebnisse als falsch darstellst Davon war nie die Rede. Der »aktuelle Stand der wissenschaftlichen Forschung« zu diesem Thema zeigt weder eindeutige Belege für ein genetisch bedingte Händigkeit, noch widerspricht er nach meinem Kenntnisstand meinen Ausführungen über die Befähigungen der dominanten und nicht dominanten Hand. Wenn du entsprechende Quellen hast, kannst du die gerne vorbringen. Ich stelle also keineswegs die aktuellen Forschungsergebnisse als falsch dar. Wenn ich von einer abweichenden Meinung zur »Linkshänderliteratur« spreche, dann meine ich Bücher, die entweder schlicht veraltet sind (vor der aktuellen Genetik- und Neuroforschung verfasst oder darauf bezogen) oder eben die besagten Linkshänderratgeber von selbsternannten Experten (freien Autoren), die mit der Angst der Linkshänder über ihre andersartig Geld verdienen, indem sie ihnen Bücher und Seminare verkaufen. Gegen deren wackeligen Argumentationsketten stelle ich mich sehr bewusst.
Kathrinvdm Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Linkshänderratgeber von selbsternannten Experten (freien Autoren) So was habe ich noch nie in die Finger bekommen. Was steht denn da so drin? Ich glaube, ich muss in die Buchhandlung …
CRudolph Geschrieben Februar 16, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 16, 2011 Der »aktuelle Stand der wissenschaftlichen Forschung« zu diesem Thema zeigt weder eindeutige Belege für ein genetisch bedingte Händigkeit ... Nein, da muß ich widersprechen. Die Ergebnisse zeigen ganz eindeutig daß die Händigkeit genetisch beeinflußt ist (wir hatten hier gerade einen extrem interessanten Vortrag von Chris McManus, Research Department of Clinical, Education and Health Psychology, UCL) und die Daten sind ziemlich eindeutig. Das Problem ist, wie oben bereits aufgeführt, daß die Interaktionen hier außerordentlich komplex sind. Es gibt kein Händigkeits-Gen, welches eine lineare Korrelation zuläßt (beide Eltern linkshändig – Kind auch ein Linkshänder). Das ändert aber nichts daran, daß es eindeutig eine genetische Veranlagung gibt. Du hast das explizit gar nicht ausgeschlossen; ich gehe fast davon aus, daß Dir das sehr wohl bewußt ist. Gerade das obige Zitat läßt sich bei flüchtigem Lesen aber schnell mißverstehen. Davon einmal abgesehen stimme ich Dir aber im Prinzip zu. 1
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Chris McManus, Research Department of Clinical, Education and Health Psychology, UCL) und die Daten sind ziemlich eindeutig. Hast du dazu etwas, was ich nachlesen könnte? Es gibt kein Händigkeits-Gen, welches eine lineare Korrelation zuläßt (beide Eltern linkshändig – Kind auch ein Linkshänder). Nichts anderes meinte ich.
CRudolph Geschrieben Februar 16, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 16, 2011 So auf die Schnelle? Hier ist ein extrem kurzer Review, der darstellt, womit sich Herr McManus beschäftigt. Er weist darin nur auf die Komplexität des Problems hin und geht nicht weiter auf Details ein (leider). Händigkeit ist für ihn im Grunde nur ein Mittel zum Zweck, deshalb sind seine Artikel diesbezüglich nicht gar so ergiebig. Der Vortrag war gut, weil er das Grundproblem der Asymmetrie in der Natur für ein breits Publikum aufbereiten muß. Wenn ich später Zeit habe, dann schaue ich vielleicht noch mal nach.
Joshua K. Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Ich studiere Medizin, und gerade gestern – was für ein Zufall! – ging’s in einer Vorlesung auch um die Veranlagung der Händigkeit. Eigentliches Thema der Vorlesung war allerdings Brustkrebs. Interessanterweise haben linkshändige Frauen nämlich ein doppelt so hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, wie rechtshändige! Der Professor hat dazu aber nur erzählt, daß während der Embryonalentwicklung gewisse Ereignisse für die Festlegung der Händigkeit verantwortlich seien, und diese Ereignisse wohl auch bewirken, daß man für Brustkrebs anfälliger wird. Leider habe ich gerade wenig Zeit, aber am Ende der Woche werde ich einmal versuchen, mehr herauszufinden.
Gast bertel Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 … linkshändige Frauen nämlich ein doppelt so hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken … Ein Wikipedia-link dazu … Der behandelnde Arzt hat das damals auch angesprochen, als meine Frau ihre Diagnose (Brustkrebs, nicht Linkshändigkeit) bekam.
CRudolph Geschrieben Februar 16, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 16, 2011 Interessanterweise haben linkshändige Frauen nämlich ein doppelt so hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, wie rechtshändige! Also, an so eine hohe Wahrscheinlichkeiten glaube ich ja so noch nicht, aber in dieser Studie ist die Stichprobe doch recht groß (>12000 über 12 Jahre). Interessanterweise ist ja BRCA1 einer der stärksten Brustkrebs-Marker und es gibt keinerlei Artikel zu der Kombination aus BRCA1 und Händigkeit ... Was genau mir das jetzt aber sagt weiß ich auch noch nicht ...
Kathrinvdm Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Das finde ich ziemlich beunruhigend, ehrlich gesagt. Ich glaube, da denke ich jetzt mal nicht weiter drüber nach …
Gast Schnitzel Geschrieben Februar 16, 2011 Geschrieben Februar 16, 2011 Wird ja immer spannender! Entfernt sich aber immer weiter von der Kalligrafie Ich hab auch noch ein paar Krankheiten im Petto mit denen man dann den Thread-Titel erweitern könnte ...
CRudolph Geschrieben Februar 16, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 16, 2011 Macht aber ja in diesem Fall eigentlich auch gar nichts, denn es ging mir ja im Ausgangspost nur darum, auf den Film hinzuweisen; jede weitere Diskussion kann damit eigentlich nur vom Film wegführen. Ich fand/finde die Diskussion jedenfalls höchst spannend!
Joshua K. Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Interessanterweise ist ja BRCA1 einer der stärksten Brustkrebs-Marker und es gibt keinerlei Artikel zu der Kombination aus BRCA1 und Händigkeit ... Was genau mir das jetzt aber sagt weiß ich auch noch nicht ... BRCA1 ist doch nur bei 5% aller Brustkrebse beteiligt. Daß dieses Gen mit der Händigkeit zusammenhängt, halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
CRudolph Geschrieben Februar 18, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 18, 2011 5–10% (Uhrhammer et al. 2008, Int. J. Med. Sci. 5, 197–202), ist aber auch egal denn Du hast trotzdem recht; da hat die umgekehrte Korrelation (hohe Wahrscheinlichkeit von Brustkrebs bei vorliegenden Mutationen) zu einem denkerischen Kurzschluß geführt. Und außerdem ist ja auch nicht nur Brustkrebs erhöht sondern auch andere Tumorarten; da müßte es dann schon etwas mit einem allgemeinen Tumorsuppressor zu tun haben. p53 ist bestimmt irgendwie beteiligt!
Minimalist Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Jetzt fangen sie an in Zungen zu sprechen ... 1
CRudolph Geschrieben Februar 18, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 18, 2011 Das müssen wir! Sonst hält man diesen Stress gar nicht aus!
Kathrinvdm Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Christian, welcher von denen im Video bist Du?
CRudolph Geschrieben Februar 18, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 18, 2011 Christian, welcher von denen im Video bist Du? Ich bin ja kein Doktorand mehr, also offenbar der Herr im Bild!
Kathrinvdm Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Poh, jetzt musste ich mir das komplett noch mal ankucken … Aha, so siehst Du also aus!
CRudolph Geschrieben Februar 18, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 18, 2011 Du weißt schon daß man da vor-spulen kann, gell?
Kathrinvdm Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Menno, ich hatte doch nicht in Erinnerung, wo das Bild vorkommt …
Minimalist Geschrieben Februar 18, 2011 Geschrieben Februar 18, 2011 Du meinst der, der fließend Mondrunen spricht ...?
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