Ibu Geschrieben März 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben März 20, 2011 Unter dieser Voraussetzung kannst du deinen ganzen theoretischen Schnickschnack beseite lassen und einfach mal ausprobieren, wie ein paar der zahlreichen Vorschläge (die du auf einige wenige essentielle Unterschiede reduzieren kannst) wirken. Mehr wirst du mit einem Etikettendrucker nicht hinbekommen. Aber das ist in diesem thread ja nicht Neues. Nun, ich habe das Merkmal 180dpi ja bereits früh im Thread erwähnt. Dann haben offenbar mehrere Poster, die Laufweitenanpassungen vorschlugen, nicht bedacht, dass unter diesen Umständen, sowas nicht sinnvoll ist. Bitte nicht als Kritik an denjenigen missverstehen. Ich erwähne dies nur, um klarzustellen, dass ich die Rahmenbedingungen sorgfältig zusammengestellt hatte. Selber habe ich kaum Erfahrung mit feinen Laufweitenanpassungen, weil ich das, besonders bei kleinen Schriftgraden, für etwas hielt, was man Experten überlassen sollte. Als Laie, so dachte ich, ist die Gefahr groß, eher zu verschlimmern als zu verbessern.
Gast bertel Geschrieben März 20, 2011 Geschrieben März 20, 2011 … Als Laie, so dachte ich, ist die Gefahr groß, eher zu verschlimmern als zu verbessern. Nicht, wenn man auf Ratschläge von Nicht-Laien hört.
Gast bertel Geschrieben März 20, 2011 Geschrieben März 20, 2011 … Kürzlich las ich ein interessantes Buch von Jaron Lanier, in welchem auch typische Verhaltensweisen in Foren zur Sprache kamen. Unter anderem ging es um das Phänomen "Meute". Hättest besser mal Sicht und Einsicht von Heinz von Foerster lesen sollen, das würde dich in diesem thread wesentlich weiter bringen.
Ibu Geschrieben März 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben März 20, 2011 Hättest besser mal Sicht und Einsicht von Heinz von Foerster lesen sollen, das würde dich in diesem thread wesentlich weiter bringen. Langsam gewöhne ich mich an Deine Neigung zum Paternalismus. ;) Aber wir finden hier wohl beide keine breite Zustimmung, wenn wir uns in diesem Thread z.B. über von Foersters ethischen Imperativ unterhalten.
Gast bertel Geschrieben März 20, 2011 Geschrieben März 20, 2011 … wenn wir uns in diesem Thread z.B. über von Foersters ethischen Imperativ unterhalten. Ich wüsste nicht dass ich mich mit dir darüber unterhalten wollte. Ich habe dir ein Buch empfohlen, lesen musst du es schon selbst. Aber wenigstens hast du schon bei Wikipedia geschaut, wer das ist, und ein passendes Stichwort eingeworfen.
Kai Hawaii Geschrieben März 20, 2011 Geschrieben März 20, 2011 Juhuuu! http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin’s_law </kai>
Sebastian Nagel Geschrieben März 20, 2011 Geschrieben März 20, 2011 Würdest Du sagen, dass ihr Profis in den allermeisten Fällen die Laufweite - und sei es auch minimal - anpasst?Oder ist bei Versalhöhen von 4 mm Eurer Erfahrung nach kaum je eine Anpassung nötig? Wir sprechen dabei von Gebrauchs- und nicht von Schmuckschriften. Kommt drauf an ... wenn z.B. die Druckqualität schlecht ist, und ich sehe das nach den ersten Probedrucken, könnte eine Erweiterung der Laufweite nützlich sein, die Buchstaben besser voneinander getrennt zu halten - insbesondere bei Schriften, die vom Gestalter eher eng zugerichtet wurden (das unterliegt übrigens auch eindeutig Trends) ... oder wenn ich den Text senkrecht setze, hilft eine Laufweitenerhöhung beim Lesen ... ebenso wenn ich weiß auf schwarz drucken will. Das steht auch alles in "systematisch" vorgehenden Lehrbüchern so drin, und ist natürlich vorerst auch mal "richtig", solange die Praxis nicht eine Korrektur einfordert. Schwarz auf weiß, waagrecht, bei guten Lichtverhältnissen, auf normalem Papier bei Offset-Qualität, bei einer "typisch" zugerichteten Schrift kannst du bei 4mm Versalhöhe (ca 11,5pt) die Laufweite vermutlich vorerst mal unverändert lassen, bis beim Betrachten der ersten Testmuster erkennbar wird, dass eine Änderung vielleicht gut tun könnte.
Ibu Geschrieben März 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben März 20, 2011 @Sebastian Nagel Vielen Dank für Deine ausführliche und gut nachvollziehbare Antwort zur Laufweite. :) Sowas hilft mir weiter - auch deutlich über das Thema dieses Threads hinaus.
Joshua K. Geschrieben März 26, 2011 Geschrieben März 26, 2011 Darf ich um Eure Ansicht zu den Proportionen des Weißraums bitten? Ausgeglichen wirkt's, wenn der Weißraum unten etwas größer ist als oben. Steht auf einer weißen Fläche ein Strich genau in der senkrechten Mitte, wirkt er, als sitze er etwas zu tief. Rückt man ihn etwas nach oben, wirkt es ausgeglichener und stabiler. Da Unterlängen seltener vorkommen und oft sogar noch kürzer sind als Oberlängen, hat man unter der Schrift mehr Weißraum als darüber. Unten ist ja etwas mehr Weißraum erwünscht, aber der Unterschied ist fast immer zu stark, sodaß man die Schrift etwas nach unten versetzen muß. Hier ein Beispiel. Die Zeile ohne Ober- und Unterlängen sieht ausgeglichen aus, wenn unten ein Tick mehr Weißraum ist als oben: Mit Ober- und Unterlängen sitzt die Zeile dann aber zu hoch: Um einen guten Mittelwert zu finden, kommst Du nicht darum herum, einige Beispielwörter auszudrucken und zu beurteilen. Mich interessiert noch Eure Gewichtung des Kriteriums "Eindeutigkeit von Buchstaben" (Bsp. Großes I, kleines L). Ich halte das für ziemlich unwichtig in Deinem Fall. Aus dem Zusammenhang ist eigentlich immer klar, was gemeint ist (weil beispielsweise ein großes I in der Wortmitte gar nicht vorkommen kann). Auch die Unterscheidung von r-n zu m oder i zu l ist bei normalen Lesebedingungen (nicht zu dunkel, kein reflektierender Untergrund oä.) nach meiner Erfahrung unproblematisch. Möglichst eine Schrift mit gleichmäßiger Strichstärke? Entscheide nach Deinem Geschmack. Schriften mit wechselhafter Strichstärke können (etwa wegen der eindeutigeren Buchstabenformen) besser lesbar sein, aber der Unterschied ist gering; bei so kurzen Texten wie auf Etiketten spielt er praktisch keine Rolle. Wie Bertel schon gesagt hat: Bei schlechter Druckqualität bringen Dir die ganzen Feinheiten wie eine genaue Ampassung der Laufweite nichts, und die hübscheste Schrift kommt vermurkst aus dem Drucker. Da hilft nur: Ausprobieren!
Ibu Geschrieben März 26, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben März 26, 2011 (bearbeitet) Da Unterlängen seltener vorkommen und oft sogar noch kürzer sind als Oberlängen, hat man unter der Schrift mehr Weißraum als darüber. Unten ist ja etwas mehr Weißraum erwünscht, aber der Unterschied ist fast immer zu stark, sodaß man die Schrift etwas nach unten versetzen muß. Danke für den Hinweis. Durch Ausprobieren war ich auch zu dieser Verschiebung nach unten gekommen. Wie Bertel schon gesagt hat: Bei schlechter Druckqualität bringen Dir die ganzen Feinheiten wie eine genaue Ampassung der Laufweite nichts, und die hübscheste Schrift kommt vermurkst aus dem Drucker. Bertel hatte völlig Recht. Ich habe einiges an Band "geopfert" um genau das herauszufinden. Am besten gefiel mir am Ende: SegoeUi Semibold, 14pt Mein längstes Wort auf den kleinen Gewürzgläsern: "Pimentón de la Vera". Damit das Etikett auf diese Gläser draufpasst, habe ich den Rand links und rechts auf 2mm gelassen. Sehr gerungen habe ich um die Orientierung. Gewonnen hat letztlich Bertels Vorschlag: hochkant. Ich hatte mich mehr und damit angefreundet, hatte einige Gläser, so beschriftet, mal einige Tage in der Küche stehen gelassen. "Lesen" ist ja doch sehr selten nötig. Meistens kennt man seine Gewürze. Und wenn man sich doch mal vergewissern will, wird eben der Kopf geneigt. Bin sehr zufrieden. Vertikale Ausrichtung des Etikettes am Glas: unten. Herzlichen Dank nochmal an alle, die sich hier beteiligt haben. bearbeitet März 26, 2011 von Ibu
Þorsten Geschrieben März 26, 2011 Geschrieben März 26, 2011 Aus dem Zusammenhang ist eigentlich immer klar, was gemeint ist (weil beispielsweise ein großes I in der Wortmitte gar nicht vorkommen kann). Lass das mal keine FeministInnen hören! Aber generell hast du natürlich recht: Verständigungsprobleme werden durch Kontext i.a.R. vermieden. Disclaimer: Jetzt kommen nur noch die unqualifizierten Empfindungen eines Laien. Ein gewisser Forumsbetreiber, der sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt, weiß das garantiert sehr viel fundierter. Solange es minimale Unterschiede zwischen den einzelnen Buchstaben gibt, an denen sich das Auge festhalten und beim Hirn nachfragen kann: Moment mal, da sind zwei zwei sehr ähnliche Formen, entschlüssele mal über den Kontext, welche Form zu welchem Buchstaben gehört! – solange sollte es meist funktionieren, selbst bei der Frutiger, bei der ohne Kontext niemand sagen, ob ein senkrechter Strich nun ein I oder ein l ist. Bei MyFonts ansehen/herunterladen Bei MyFonts ansehen/herunterladen Bei MyFonts ansehen/herunterladen Bei MyFonts ansehen/herunterladen Nur wenn es gar keine (halbwegs klar wahrnehmbaren) Unterschiede gibt (der minimale Strichstärkenunterschied zw. I und l reicht mir da nicht), kann es m.E. knapp werden. Obwohl ich sowohl Illinois und Illmenau kenne, habe ich rein gefühlsmäßig jetzt schon Probleme, das quasi auf einen Schlag und intuitiv zu entschlüsseln, ohne kurz zu stolpern: Bei MyFonts ansehen/herunterladen Bei MyFonts ansehen/herunterladen 1
Kathrinvdm Geschrieben März 26, 2011 Geschrieben März 26, 2011 …Bertel hatte völlig Recht. Ich habe einiges an Band "geopfert" um genau das herauszufinden. … … Sehr gerungen habe ich um die Orientierung. Gewonnen hat letztlich Bertels Vorschlag: hochkant. … Zum Glück gibt es ja unter bertels Beiträgen den kleinen Danke-Button.
Klauspeter Geschrieben April 16, 2011 Geschrieben April 16, 2011 Hallo ibu! Du schreibst, Du hast einen Brother. Nutzt Du eigentlich für die Etiketten den Thermodirektdruck oder den Thermotimransferdruck? http://www.mediaform.de/ ich würde selbst gerne wissen, bei welchen die Qualität am besten ist? Hat jemand Erfahrungen? LG
Ibu Geschrieben April 16, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben April 16, 2011 Hallo ibu!Du schreibst, Du hast einen Brother. Nutzt Du eigentlich für die Etiketten den Thermodirektdruck oder den Thermotimransferdruck? Der Drucker heißt PT-1230PC. Die Bezeichnung für das Band lautet TZ231. Zu einem Vergleich kann ich nichts sagen, da ich keinen anderen Etikettendrucker oder anderes Band ausprobiert habe.
Kai Hawaii Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ausgeglichen wirkt's, wenn der Weißraum unten etwas größer ist als oben. Steht auf einer weißen Fläche ein Strich genau in der senkrechten Mitte, wirkt er, als sitze er etwas zu tief. Rückt man ihn etwas nach oben, wirkt es ausgeglichener und stabiler. Richtig, richtig, popichtig. Ein mathematisch korrekt gezeichnetes Quadrat sieht auch nicht sooo quadratisch aus wie ein leicht (in die Breite) verzerrtes. Das menschliche Auge scheint wohl keine „Pixel-Ratio“ von 1:1 zu haben. Ein gutes Szenario zum Üben sind Filmtitel (so habe ich mir das jedenfalls antrainiert): Die sind meist einzeilig und sollen optisch vertikal mittig sitzen. Der Weißraum fällt dabei teilweise riesig aus; also immer die Proportionen der „Leinwand“ im Auge haben. Es gilt, Spannung zu erzeugen. Meine eigene Daumenregel lautet: Grundlinie auf Mitte ist besser als alle Gemeinen auf Mitte. Die Wahrheit spielt sich wohl irgendwo zwischen diesen beiden „Extremwerten“ ab, doch die leichte Erhöhung gibt etwas offizielle Kraft und Headline-Charakter. cu all </kai>
CLMNZ Geschrieben April 21, 2011 Geschrieben April 21, 2011 schöne Schrift: Pantograph http://www.colophon-foundry.org/fonts/pantograph/regular
Ibu Geschrieben Dezember 13, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 13, 2017 Meine etikettierten Gewürzgläser haben in den Jahren schon etliche meiner Freunde zum Nachahmen inspiriert :) Nun werde ich bald für eine Freundin Etiketten ausdrucken. Leider konnte ich sie nicht davon überzeugen keine fertig gemahlenen Gewürzen zu verwenden :) Fällt euch eine hübsche Darstellung der Eigenschaft "gemahlen" ein? Ich denke im Moment an die Darstellung von Gelände in Landkarten. Zum Beispiel 15. Oder 1 rechter Teil.
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