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Gestaltung Briefvorlage DIN 676/5008

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Geschrieben

Hallo zusammen,

bin erst vor kurzem auf dieses Forum gestoßen. Ich interessiere mich schon länger für Schriften/Layouts. Bin aber in dieser Hinsicht eher unbedarft.

Ich bin gerade dabei, mir eine Briefvorlage zu basteln und möchte gerne, dass diese professionell aussieht.

Die Vorlage basiert komplett auf DIN676/5008. DIN 5008 schreibt vor, wie groß der linke Rand (24,1 mm) und der obere Rand (16,9 mm) sein sollen. Was offen bleibt ist die Größe für den rechten Rand (einzige Vorgabe: muss größer gleich 8,1 mm sein) und den unteren Rand.

Ich möchte mir gerne die Möglichkeit offen halten, doppelseitig drucken zu können. Ich habe irgendwo gelesen, dass es in solchen Fällen sinnvoll wäre, den linken/rechten Rand symmetrisch zu gestalten (wegen Durchscheinen). Ist da was dran?

Als Schriftart habe ich mich entweder auf die Cambria oder die Minion Pro eingeschossen. Da ich diese Schrift dann auch als meine Standardschrift verwenden möchte, war es mir wichtig einen möglichst umfangreichen Zeichenumfang zu haben. Ausserdem wollte ich für Fließtext eine Serifenschrift verwenden.

Als Kennzeichnung eines Absatzes möchte ich keine Leerzeilen verwenden, sondern die Funktion "Abstand unter Absatz".

Jetzt zu meinen Fragen:

(1) Was würdet könnt ihr für Größenempfehlungen für den rechten und den unteren Rand geben (unter Berücksichtigung der Anforderung des evtl. doppelseitigen Drucks)

(2) Welche Schriftgröße würdet ihr mir für Cambria bzw. die Minion empfehlen? (auch unter Berücksichtigung der aus (1) ergebenden Zeilenbreite) Welcher Zeilenabstand ist jeweils sinnvoll?

(3) Wie groß würdet ihr den Abstand unter einem Absatz wählen?

Vielen Dank und schöne Grüße

Mexl

Geschrieben

Ein Brief wird niemals doppelseitig bedruckt, dafür nimmt man Zweitblätter. Den rechten Rand kannst du daher getrost gestalten wie du möchtest. :-)

Geschrieben (bearbeitet)

Wichtiger, als den rechten Rand zu definieren, ist, die maximale Breite Deines Textblockes zu bestimmen. Der Brieftext sollte dann in linksbündigem Flattersatz gesetzt werden und, um ihn lesefreundlich zu halten, möglichst nicht mehr als zwölf bis fünfzehn Wörter (abhängig von Schrift und Schriftgröße) in einer Zeile enthalten. Aus dieser Zeilenbreite ergibt sich dann ganz von alleine der rechte Rand, der in aller Regel deutlich breiter sein wird als der linke Rand.

Was den unteren Rand angeht, so würde ich diesen großzügig definieren, also beispielsweise auf vier Zentimeter von der unteren Blattkante festlegen. Vom beidseitigen Bedrucken der Bögen würde ich genau wie bertel dringend abraten – das sieht wirklich alles andere als professionell aus. :-)

bearbeitet von Kathrinvdm
Wortdoppelung
Geschrieben

Danke schon mal für eure Hilfe. Ok die Möglichkeit mit doppelseitigem Druck lass ich dann wohl eher bleiben :)

Wenn ich das so lese, dann hat die verwendete Schrift und Schriftgröße also entscheidenden Einfluss auf die anderen Parameter. Was wären denn die passenden Größen für Minion bzw. Cambria. Normal werden anscheinend Größen von 11-12pt benutzt. Die Cambria scheint mir deutlich größer als die Minion auszufallen. Habt ihr da irgendwelche Größen Präferenzen?

Geschrieben

Was hältst Du davon, wenn Du uns mal Beispielbögen anlegst und hier hochlädst? Zum Beispiel beide Schriften als Fließtext in je 10, 11 und 12 Punkt mit je einfachem, anderthalbfachem und doppeltem Zeilenabstand. Anhand der Beispiele bekommst Du ganz schnell ein Gefühl dafür, was gut funktioniert und was weniger. Und wir tun uns dann auch leichter, mit Deinen Beispielen vor Augen, etwas dazu zu sagen. :-)

Geschrieben

Hauptsächlich soll es ja Dir weiterhelfen. :-)

Was hast du denn für einen Eindruck, wenn Du Dir das jetzt anschaust?

Was liest sich für Dich am angenehmsten?

Ich persönlich verwende in meinem Briefbogen einen eher kleinen Fließtextschriftgrad, dafür einen relativ großen Zeilenabstand. Daher gefällt mir bei Deinen Beispielen die Minion in 11 Punkt besser, bei der Cambria würde ich sogar auf 10 Punkt runtergehen. Beim Zeilenabstand würde ich auf den 1,4-fachen gehen, mindestens aber auf den 1,3-fachen. Oberstes Ziel sollte bei diesen Entscheidungen immer sein, dass sich die Schrift angenehm lesen lässt und die Augen beim Lesen die Zeilen gut halten können.

Geschrieben

Ich persönlich verwende in meinem Briefbogen einen eher kleinen Fließtextschriftgrad, dafür einen relativ großen Zeilenabstand. Daher gefällt mir bei Deinen Beispielen die Minion in 11 Punkt besser, bei der Cambria würde ich sogar auf 10 Punkt runtergehen. Beim Zeilenabstand würde ich auf den 1,4-fachen gehen

Ja, mit dem kleineren Schriftgrad ist's schöner. Aber die Zeilen wären mir noch viel zu lang.

Geschrieben

Bitte verstehe die DIN-Angaben als Mindestmaß um die technische und automatische Verarbeitung zu gewährleisten.

Das sind keine ästhetischen Empfehlungen.

Wenn du wirklich doppelseitig drucken möchtest, würde ich mich tatsächlich an die Symmetrie halten (Durchschein-Effekt). Auch wenn klassische Satzspiegelkonstruktionen sehr selten achsensymmetrisch sind.

Weiterhin solltest du den Zeilenabstand auf Vorder- und Rückseite so anlegen, dass auch diese übereinstimmen. Das nennt sich unter Druckern – glaube ich – Standrichtigkeit. Das führt jedoch zu dem nächsten Problem: Wenn du beispielsweise deinen Zeilenabstand in Punkt angibst und "Abstand unter/über Absatz" in Millimeter, fliegt dir jedes Raster auseinander. Ich benutze die Funktion auch, jedoch trage ich dort immer denselben Wert ein wie der Zeilenabstand. Im Ergebnis ist es zwar dasselbe wie eine komplette Leerzeile; erspart mir aber jede Menge Arbeit.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster: ca. Zeichengröße 11 Punkt mit 15 Punkt Zeilenabstand.

Indesign berechnet den automatischen Zeilenabstand immer zu 120% gegenüber der Schriftgröße. Ich finde das jedoch etwas zu gering.

Links/Rechts (symmetrisch): 25-30 mm oder noch viel mehr – dadurch verkürzt sich die Zeilenlänge und verbessert die Lesbarkeit. Oben/Unten: Viel hilft viel. Weissraum ist schick. Platzverschwendung gibt es nicht.

Geschrieben
… Wenn du wirklich doppelseitig drucken möchtest, würde ich mich tatsächlich an die Symmetrie halten (Durchschein-Effekt). Auch wenn klassische Satzspiegelkonstruktionen sehr selten achsensymmetrisch sind. Weiterhin solltest du den Zeilenabstand auf Vorder- und Rückseite so anlegen, dass auch diese übereinstimmen. …

Die Praxis sagt: Vergiss es lieber. Du wirst das nie standgenau hinbekommen, dein Drucker zieht etwas schief ein, der obere Druckanfang ist nie identisch usw. Abgesehen davon dass Briefe nun mal nicht zweiseitig sind, es sei denn es handelt sich um ein Werbeanschreiben.

Geschrieben

Schönen Tag zusammen,

ich freue mich über die rege Beteiligung.

@Kai Hawaii

Wie gesagt habe ich mich von der Option des doppelseitigem Drucks verabschiedet. Trotzdem danke!

@Dieter Stockert

Kathrinvdm hat Recht, das Dokument ist nur für die Schriftprobe erstellt worden. Seitenränder sind also kein Ist Zustand vom Briefbogen. Da ich diese ja erst nach der Wahl von Schrift / Schriftgrad / ZAB festlegen wollte.

@Kathrinvdm

Die Abschnitte mit 1,2 fachen ZAB finde ich allesamt nicht gut (wegen zu geringem ZAB). Die Cambria 12pt scheint mir zu groß. Die Minion 11pt dagegen finde ich für einen Brief schon nen Ticken zu klein. Ich finde die kleinen Schriftgrade auch dahin gehend problematisch, da sich dadurch die Seitenränder ja weiter vergrößern. Ich stelle mir vor, dass es seltsam aussieht, wenn man sehr große Seitenränder im Verhältnis zum Fließtext hat. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Geschrieben

Die Schriftgröße musst Du für Dich so festlegen, dass Du sie als ansprechend und gut lesbar empfindest. Ich finde die Minion in 11 Punkt ausreichend, aber das ist eben mein persönlicher Geschmack. :-) Deine Befürchtung bezüglich zu großer Seitenränder teile ich nicht. Zum einen hast Du den linken Rand ja fest definiert, das heißt, er ändert sich durch die Wahl der Schriftgröße nicht. Der rechte Blattrand darf gerne ordentlich breit ausfallen, da ausreichend Weißraum um den Text herum der Lesefreundlichkeit dient und optische Eleganz erzeugt. Der Leser Deines Briefes darf doch sicherlich den Eindruck gewinnen, dass er Dir ein oder zwei Bögen Papier wert ist, oder? ;-)

Wenn Bögen sehr voll geschrieben werden, dann gewinnt man leicht den Eindruck von Behördenschreiben, bei denen ja gerne beidseitig und bis auf einen Zentimeter an den Blattrand heran geschrieben wird, um jedes mögliche Blatt Papier einzusparen. Und bei den Mengen an Briefen, die Behörden so rausschicken, ist das ja auch sinnvoll. Aber bei dem geringen Briefverkehr, den normale Menschen so haben, darf es ja durchaus etwas großzügiger und optisch ansprechender sein. :-)

Geschrieben

@Joshua K.

Danke für den Link!

Ich stelle mal die erste Version meiner Briefvorlage hier rein.

Schrift ist Minion 11 pt / 15 pt ZAB.

Linker Rand: 24,1 mm

Rechter Rand: 30 mm

Oberer Rand: 16,9 mm

Unterer Rand: 40 mm

Was haltet ihr von dem Vorschlag?

myletter-forum.pdf

Geschrieben

Aaaalso ... Prinzipiell ist das schon mal der richtige Weg :-D

Was mir so auffällt:

Das Datum ... Entweder rechtsbündig zwischen Empfänger und Betreff oder (erinnert eher an handschriftliche Korrespondenz, ich halte das auch bei meinen geschäftlichen Briefen so) unter den Namen, gerne auch mit dem Ort noch davor, also etwa

Mit einem freundlichen Gruß,

[Mickey Mouse]

Mickey Mouse

Burbank, den 18. März 2011

Dann finde ich die Minion in 11pt für nen Brief ziemlich groß ... Ich verwende sie mit 10pt :)

Der Betreff wird nicht (in Worten: keineswegs und nie) fett ausgezeichnet.

Wenn der Brief in einem Fensterumschlag versendet werden soll, ist der Zeilenabstand zu groß; ich bezweifle, dass Du so 8 Zeilen ins Fenster bekommst ...

Und last but not least würde ich noch einen netten Briefkopf setzen ... Vielleicht ganz simpel und klassisch zentriert, Name, Linie drunter, Daten einige Punkt kleiner ... oder so ... :-)

Geschrieben
Dann finde ich die Minion in 11pt für nen Brief ziemlich groß ... Ich verwende sie mit 10pt :)

Ja, deshalb hatte ich ursprünglich vorgeschlagen, beide Schriften, die zur Wahl stehen, auch in 10 Punkt auszuprobieren. :-)

Geschrieben

@Minimalist

Der Betreff wird nicht fett ausgezeichnet? Hab ich um ehrlich zu sein noch nie so gesehen (ich meine in anderen Geschäftsbriefen). Wie kommst du zu der Aussage?

Die Empfängeradresse hat nach DIN5008 sogar 9 Zeilen! Leider muss hierfür der ZAB genau 12 pt betragen...

Bzgl. der 10 pt Schrift hab ich etwas rumgespielt. Um da auf 12-15 Wörter pro Zeile zu kommen müsste ich den rechten Rand sage und schreibe 6 cm breit machen. Schön sieht das nicht aus. Wie macht ihr das denn? Wie breit ist eure maximale Zeilenbreite bei 10 pt?

Geschrieben

Also das kommt auch auf die restliche Gestaltung des Briefbogens an. Ich finde einen rechten Rand von 5 bis 6 cm sehr ansprechend. In meinem Bogen sitzt das Logo zum Beispiel rechts oben und die Flattersatzkante des Fließtextes, die ungefähr 5 cm vom rechten Rand entfernt verläuft, korrespondiert damit.

Geschrieben
Die Empfängeradresse hat nach DIN5008 sogar 9 Zeilen! Leider muss hierfür der ZAB genau 12 pt betragen...

Davon sind 3 Zeilen Zusatzvermerke für Einschreiben usw., idR brauchst du nur eine.

… den rechten Rand sage und schreibe 6 cm breit machen. Schön sieht das nicht aus. …

Doch :-) Unsere Geschäftspost ist eben so aufgebaut, der rechte Rand dient sämtlichen Kommunikations- und rechtlichen Angaben. Sieht durchaus gut aus.

Geschrieben
Der Betreff wird nicht fett ausgezeichnet? Hab ich um ehrlich zu sein noch nie so gesehen (ich meine in anderen Geschäftsbriefen). Wie kommst du zu der Aussage?

Die DIN 5008 sagt, dass die Betreffzeile ausgezeichnet werden kann. Ich kann nur davon abraten; Fettdruck ist sowas wie das Äquivalent zum Stimme erheben und wirkt auf mich in der Betreffzeile immer entweder wie ein Behördenschreiben (Finanzamt) oder ein Werbebrief (Lotto) ... Kein schöner Stil ...

Bzgl. der 10 pt Schrift hab ich etwas rumgespielt. Um da auf 12-15 Wörter pro Zeile zu kommen müsste ich den rechten Rand sage und schreibe 6 cm breit machen. Schön sieht das nicht aus. Wie macht ihr das denn? Wie breit ist eure maximale Zeilenbreite bei 10 pt?

Ich persönlich richte mich nicht nach dieser Regel ... Der rechte Rand richtet sich ein Wenig nach der sonstigen Gestaltung des Bogens, aber für mich ist ein Brief eben kein Buch oder ähnlicher Mengensatz ... Im Normalfall wird er ein, zwei Seiten haben, wenn es mehr werden ist es ohnehin eher einer Rechnung oder sowas, mit Tabellen drin, die eh eine andere Breite als der Satzspiegel haben und den Text auflockern ... :-?

Geschrieben
Also das kommt auch auf die restliche Gestaltung des Briefbogens an. Ich finde einen rechten Rand von 5 bis 6 cm sehr ansprechend. In meinem Bogen [...]

:verkneif: ;-)

Unsere Geschäftspost ist eben so aufgebaut, der rechte Rand dient sämtlichen Kommunikations- und rechtlichen Angaben. Sieht durchaus gut aus.

Ei Bub, dann isser ja auch nemmer leer ...! ;-) Aber was soll der OP da reinschreiben? E-Mail, Skype, vier Handynummern, ICQ, Like-Button für Facebook ... ;-) ;-)

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