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Gutenberg Textur

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

Ich habe eine Frage zur Schrift der Gutenbergs Bibel 42, und zwar warum hat sich Gutenberg ausgerechnet für Textur als Vorbild der Schrift für seine Bibel entschieden und mit welchen Techniken hat er die Handschrift nachgeahmt?

Ich brauch die Info für meine Kursarbeit und bin dankbar für jede Hilfe:)

Bitte gleich um eine Entschuldigung für meine Grammatik Fehler, da ich nich Deutsch bin!

Danke im Voraus!

Geschrieben

Hallo Nika, herzlich willkommen :huhu:

Bei Wiki findet man schon etwas zu der Schriftwahl und den Vorlagen. Wie er das genau technisch nachempfunden hat, also, ob er die Buchstaben selber erst geschrieben oder gleich von den Vorlagen abgezeichnet weiß ich jetzt nicht und das kann man da auch nicht rauslesen.

Geschrieben

Willkommen im Forum, Nika. Wir sind hier selbst von Deutschen einigen grammatischen Kummer gewöhnt, also mach Dir da mal keine Sorgen.

Ich nehme an, daß Gutenberg die Textura einfach deshalb verwendet hat, weil sie die damals übliche Schrift war. Er hat ja zunächst erst einmal »nur« eine neue Technik erfunden, nicht eine neue Ästhetik. Ästhetisch hat er sich also einfach an die vorherige Technik — abschreiben der Bücher mit der Feder — angelehnt. Für die Feder war die Textura sehr praktisch, auch ist sie platzsparend, was bei den damaligen Kosten für Papier und besonders für Pergament ein wichtiges Argument war.

Wahrscheinlich war die Textura für Gutenberg auch deshalb gut geeignet, weil sie einfache Strukturen und kräftige Formen hat. Das war sicher sowohl für den Schriftguß selbst als auch für das Schneiden der Gießformen ein Vorteil. Das ganze war ja noch keine lange ausgereifte Technik, sondern es gab sicherlich zunächst Anfangsschwierigkeiten zu überwinden; dies wäre mit einer komplexeren Typographie wahrscheinlich noch schwieriger gewesen. Das selbe gilt sinngemäß für den Druck: Die einfachen, robusten Formen haben sicher relativ wenig Probleme bereitet; immerhin hatte man ja noch keine feinmechanischen Hochleistungspressen sondern eine umgebaute Weinpresse aus Holz mit den entsprechenden Materialtoleranzen.

Geschrieben

Ich bin auch froh, dass ich dabei bin:-D Der Forum ist nähmlich interessant.

Danke für die ersten (sehr schnellen) Kommentare:-D Ich hab schon ein Paar Bücher durchgeblättert und das problem ist, dass es sehr viel über die Technik drin steht, aber von der Schrift selbst immer nur am Rande:-(

Vielleicht soll man auch versuchen festzustellen, wie unterscheidet sich die Textur von Gutenberg von der Handschrift Textur? Was hat er zur Entwicklund dieser Schrift beigetragen? hat er überhaupt was beigetragen?

Geschrieben
Wir sind hier selbst von Deutschen einigen grammatischen Kummer gewöhnt, also mach Dir da mal keine Sorgen.

Das hatte ich mir ja nicht getraut zu schreiben ...

Er hat ja zunächst erst einmal »nur« eine neue Technik erfunden, nicht eine neue Ästhetik. Ästhetisch hat er sich also einfach an die vorherige Technik — abschreiben der Bücher mit der Feder — angelehnt.

Er hat ja mit den über 290 Glyphen versucht die damalige Handschrift nach zu ahmen, um nicht zu modern und technisch daherzukommen und, um die entsprechende Wertigkeit darzustellen.

Geschrieben

Er hat ja mit den über 290 Glyphen versucht die damalige Handschrift nach zu ahmen, um nicht zu modern und technisch daherzukommen und, um die entsprechende Wertigkeit darzustellen.

Das war schon mal eine sehr gute Idee,Danke :-D Da hab ich was noch zum Thema gefunden

"..Gutenberg had prepared a large set of abbreviations and ligatures that

could be used to replace certain words or combinations of letters. Apart from that, a

letter in his composition could be typeset using several variants of a glyph with different

width, depending on the requirements of typesetting a line. The alphabet used for

typesetting the Bible contained about 290 characters, many of them were ligatures and

multiple glyphs of certain characters. The main intention of use of multiple glyphs was

most likely to achieve the constant distance between the vertical strokes of characters.

The compositor therefore could select the glyph of a letter that seemed to be the best

variant according to the position of the letter in the word or the line. The result is the

“woven” or “grid” appearance of pages with perfectly uniform greyness. The multiple

glyphs might also have been used for the adjustment of line width. However, this seems

to be a minor effect..."

Hat jemand noch eine Idee was das genau für eine Schrift sein könnte, die Gutenberg als Vorbild genommen hat? Ich meine, es gibt wahrscheinlich mehrere Varianten von Textur..

Vielen Dank nochmals für eure Hilfe:-P

Geschrieben

Hier habe ich ein Bild einer Handschrift aus der Zeit gefunden:

NT19$20Handschrift$201450.jpg

Geschrieben

Super!!! Das ist ja genau was ich brauch! Werd mir gleich alles genauer ansehen.Vilen Dank, Schnitzel:-D

Geschrieben

Kein Ding, ich find’ das selber total spannend :-P

Geschrieben

"..Insbesondere in Frankreich und Italien entstanden Bibeln in Miniaturschrift auf Jungfernpergament. Dazu gebrauchte man sehr dünnes Pergament aus den Häuten neugeborener (oder teilweise auch noch ungeborener) Lämmer und Zicklein.." :cry:

Gut , dass es jetzt Papier gibt...

Geschrieben
Ich hab schon ein Paar Bücher durchgeblättert und das problem ist, dass es sehr viel über die Technik drin steht, aber von der Schrift selbst immer nur am Rande?

Versuch’s mal mit Albert Kapr: Johannes Gutenberg : Persönlichkeit und Leistung (verschiedene Auflagen/Verlage – in vielen Bibliotheken vorhanden; müsste auch gebraucht preiswert erhältlich sein). Kapr geht an mehreren Stellen auf die Textur ein. Hat auch schöne Abbildungen.

Geschrieben
Versuch’s mal mit Albert KaprJohannes Gutenberg : Persönlichkeit und Leistung[/url][/i] (verschiedene Auflagen/Verlage – in vielen Bibliotheken vorhanden; müsste auch gebraucht preiswert erhältlich sein). Kapr geht an mehreren Stellen auf die Textur ein. Hat auch schöne Abbildungen.

Danke,U+05E9

Das Buch hab ich schon auf dem Tisch liegen..hab aber bisher nur durchgeblättert. Muss mal heute das genauer durchlesen:)

Geschrieben

So, jetzt hab ich über diese DK-typen gelesen und verstehe nicht ganz warum hat denn Gutenberg nicht mit den seine B42 geduckt sondern hat andere Typen entworfen?:roll:

Geschrieben
mit "DK-Typen"?

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Drucke Gutenbergs und der anderen Frühdrucker nach der Art der dafür verwendeten Typen zu ordnen. Die Urtype Gutenbergs, soviel konnte eindeutig nachgewiesen werden, war die sogenannte Donat- und Kalendertype, kurz DK-Type genannt, mit welcher hauptsächlich Donate und Kalender und erst viel später, in einer verbesserten Form, die 36zeilige Bibel gedruckt wurden. (Kapr 1986:144)

Geschrieben

Ganau, also wenn ich´s richtig verstehe, diese DK-Typen oder Donat-Prototype waren einfach zu groß und nicht elegant genug für die B42. Deswegen hat Gutenberg schmalere und kleinere Version der Typen enworfen.

"...Aus den Straßburger Jahren zwischen 1440 und 1444 sind mehrere Fragmente der »Ars minor« erhalten, einer im Mittelalter weitverbreiteten lateinischen Sprachlehre und Elementargrammatik des Aelius Donatus, die Gutenberg mit seiner frühen sogenannten Donat-Prototype gedruckt hat. Als Ausgangsschrift für seine typographischen Experimente wählte er die großdimensionierte Textura, die damals für liturgische Prachthandschriften, Missale, Kodizes und xylographierte Blockbücher allgemein verwendet wurde. Auch ein mit dieser Donat-Prototype sicher vor 1453 gedrucktes Fragment des deutschsprachigen Sibyllenbuches zählt die Forschung zu Gutenbergs frühen Versuchen..."

Geschrieben

Hilfe! Wo kann ich ein Beispiel der Messalhandschrift des Meinzer Klosters aus dem 15 Jh finden?

Geschrieben

Nika, schau doch mal in der Schulbücherei ob du das Buch »Als die Lettern laufen lernten« finden oder fernleihen kannst. Dort sind neben Inkunabeln aus der Bayrischen Staatsbibliothek München (so lautet auch der Untertitel) auch handschriftliche Beispiele zum Vergleich abgebildet. Das Buch ist 2009 im Dr. Ludwig Leichert Verlag, Wiesbaden erschienen. Die ISBN lautet 978-3-89500-699-9.

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