pixelpsycho Geschrieben April 10, 2011 Geschrieben April 10, 2011 Hallo zusammen, für ein Seminar an der FH setze ich gerade die BAföG-Formulare neu. Da im Kleingedruckten sehr viele Abkürzungen à la BGB, SGB oder MuSchG vorkommen würde ich diese gerne in Kapitälchen setzen. Meine Frage ist nun, was mache ich mit Abkürzugen wie MuSchG (Mutterschutzgesetz) die ja eigentlich Groß- und Kleinbuchstaben benötigen? Lasse ich diese in gemischter Schreibweise stehen und setze die anderen in Kapitälchen? Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Grüße Christopher
Kathrinvdm Geschrieben April 10, 2011 Geschrieben April 10, 2011 Hallo Christopher, also ich würde die Abkürzungen gemischter Schreibweise im ganz normalen Schriftschnitt bestehen lassen und sie nicht aus Kapitälchen setzen. Dass man bei Abkürzungen, die aus reinen Versalien bestehen, auf Kapitälchen zurückgreift (oder die Versalien kleiner setzt als den restlichen Text) ist doch darin begründet, dass man ihr Hervorstechen aus dem Fließtext vermeiden will. Bei gemischt geschriebenen Abkürzungen entsteht dieses Problem aber gar nicht, weil sie sich optisch unauffällig und damit harmonisch in den Fließtextkontext einfügen. 1
pixelpsycho Geschrieben April 10, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben April 10, 2011 Hallo Kathrin, die Antwort leuchtet natürlich ein. Ich habe mich allerdings gefragt ob es in dieser Art und Weise evtl. inkonsequent aussieht. Sinn macht es aber so wie du es beschrieben hast. Grüße und Dank Christopher
Kathrinvdm Geschrieben April 10, 2011 Geschrieben April 10, 2011 Probier es doch einfach mal aus. So was lässt sich meist erst richtig beurteilen, wenn man es tatsächlich mit eigenen Augen und am besten ausgedruckt auf Papier gesehen hat (das geht mir jedenfalls immer so). Wenn Du alternativ die Abkürzungen insgesamt (versal und gemischt) vom restlichen Fließtext abheben willst, statt sie unsichtbar zu machen, dann bliebe Dir immer noch die Option, sie durch einen kursiven oder einen fetteren Schriftschnitt zu betonen.
Kai Hawaii Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 *sicherheitsmodus AN* Ich glaube (ohne es zu wissen), dass jeder dahergelaufene und gewöhnliche Rechtsverdreher, der aus seiner lethargischen Gewohnheit gerissen wird, Protest geben wird, wenn er nicht sein gewohntes MuSchuGeAnwVoLE (Mutterschutzgesetzanwendungsverordungleitfadenempfehlung oder so) Revision 4.2 mit Kommentaren zur Auslegung von Richter Gnadenlos und Konsorten vorfindet. Wenn du aus GmbH „GMBH“ oder „GmbH [small caps]“ in einem derart offiziellen Umfeld einsetzt, holst du dir nur Probleme von bornierten Bürohengsten / Sesselfurzern ins Haus. Setze es klassisch, ordentlich, sauber und fertig. Das ist auch eine Herausforderung. Keine Experimente hier. Ergo keine Probleme mit deinem Prof. Kaum jemand außerhalb dieses Forums würde deine Ideen und Anstrengungen würdigen, so gut sie auch gemeint seien. Blumentöpfe gewinnt man woanders. Vielleicht zielt die Aufgabe ja auch darauf ab, um zu checken, ob du nach Vorgabe arbeiten kannst. Mit Sicherheit hast du viele tolle Ideen, die wären jedoch an anderer Stelle viel effektiver als auf einem Behördenformular. *sicherheitsmodus AUS* </kai>
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 hm, Kais Hinweise sind sicher nicht falsch, aber halt nur Standard, bei dem man sich nicht mit der Materie beschäftigen muss. Kann ja auch eine Herangehensweise sein. Ich würde es eher mit Kathrins Meinung halten und es einfach mal ausprobieren. Je nach verwendeter Schrift und je nach Größenverhältnis Kapitalen zu Gemeinen kann das ganz gut aussehen, wenn in gemischten Abkürzungen die Versalien verkleinert werden. Hier ein schnelles Beispiel mit 93 (unten) und 100 (oben) Prozent:
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 (bearbeitet) *sicherheitsmodus AN*Ich glaube (ohne es zu wissen), dass jeder dahergelaufene und gewöhnliche Rechtsverdreher, der aus seiner lethargischen Gewohnheit gerissen wird, Protest geben wird, wenn er nicht sein gewohntes MuSchuGeAnwVoLE (Mutterschutzgesetzanwendungsverordungleitfadenempfehlung oder so) Revision 4.2 mit Kommentaren zur Auslegung von Richter Gnadenlos und Konsorten vorfindet. Wenn du aus GmbH „GMBH“ oder „GmbH [small caps]“ in einem derart offiziellen Umfeld einsetzt, holst du dir nur Probleme von bornierten Bürohengsten / Sesselfurzern ins Haus. Setze es klassisch, ordentlich, sauber und fertig. Das ist auch eine Herausforderung. Keine Experimente hier. Ergo keine Probleme mit deinem Prof. Kaum jemand außerhalb dieses Forums würde deine Ideen und Anstrengungen würdigen, so gut sie auch gemeint seien. Blumentöpfe gewinnt man woanders. Vielleicht zielt die Aufgabe ja auch darauf ab, um zu checken, ob du nach Vorgabe arbeiten kannst. Mit Sicherheit hast du viele tolle Ideen, die wären jedoch an anderer Stelle viel effektiver als auf einem Behördenformular. *sicherheitsmodus AUS* </kai> Ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe nicht gemeint, dass gemischte Abkürzungen in Versalien gesetzt werden sollen, sondern, dass ich die Versalien-Abkürzungen in Kapitälchen setzen würde und die gemischten Abkürzungen im normalen Schriftschnitt belassen würde – also gemischt. bearbeitet April 17, 2011 von Kathrinvdm
pixelpsycho Geschrieben April 17, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben April 17, 2011 Oh, ich hätte gar nicht gedacht das sich hier noch was tut. Danke für die weiteren Tipps. Um mal zu zeigen wie es momentan aussieht, hier ein Screenshot. Grüße Chris Edit: Ich sehe gerade ich habe noch eine Abkürzung übersehen – ist bereits korrigiert.
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Hallo Chris, hmmm, wenn ich mir das jetzt so anschaue, dann frage ich mich, ob das Setzen der Versal-Abkürzungen in Kapitälchen durch die zusätzliche Verwendung von Klammern nicht ein bisschen sehr unruhig aussieht. Bei Deinen Schilderungen hatte ich immer angenommen, dass die Abkürzungen einfach so im Fließtext mitlaufen sollen. Ich schätze, der Eindruck wäre ein bisschen ruhiger, wenn man statt der Kapitälchen nur leicht verkleinerte Versalien einsetzt. Was meinst Du? 1
Dieter Stockert Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Mir ist der Durchschuss hier zu klein. Ich finde, das lässt sich so nicht gut lesen. Ich sehe hier keine Zeilen, sondern nur einen Textblock.
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ja, da hast Du recht. Die Zeilen könnten ein bisschen mehr Luft gebrauchen.
Kai Hawaii Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe nicht gemeint, dass gemischte Abkürzungen in Versalien gesetzt werden sollen, sondern, dass ich die Versalien-Abkürzungen in Kapitälchen setzen würde und die gemischten Abkürzungen im normalen Schriftschnitt belassen würde – also gemischt. Stimmt. Ich hab’s wohl zuerst nicht kapiert. Ich finde die Idee, so etwas überhaupt machen zu wollen, äußerst riskant. Bei Bankleitzahlen – also bei den drei Glyphen BLZ war das mal Usus, sie in Caps zu setzen; aber im gemischten Umfeld holt man sich Probleme ins Haus. Einige der Small-Caps sind nämlich kaum von deren Gemeinen zu unterscheiden, was zu Problemen führen kann. Das betrifft z.B. C ,O, S, V, W, X, Z. Darüberhinaus verstehe ich den gestalterischen Ansatz nicht; was soll das überhaupt bringen? Die Lesbarkeit wird nicht verbessert und es sieht *imho* auch nicht besser aus. </kai> Ich hab das mal probiert (TheSerif):
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Du verstehst mich völlig falsch. Von dem, was Du da gemacht hast, habe ich kein Wort gesagt.
Kai Hawaii Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Du verstehst mich völlig falsch. Von dem, was Du da gemacht hast, habe ich kein Wort gesagt. Ich will doch nur helfen. Alles was ich bisher verstanden habe ist, Kapitälchen mit Gemeinen zu mixen. Ich finde das nicht richtig. An welcher Stelle habe ich was nicht richtig verstanden? </kai>
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Stimmt. Ich hab’s wohl zuerst nicht kapiert. … Daran hat sich leider noch wenig geändert. Ich darf Kathrin zitieren: … sondern, dass ich die Versalien-Abkürzungen in Kapitälchen setzen würde und die gemischten Abkürzungen im normalen Schriftschnitt belassen würde – also gemischt. Das hat mit deinen optischen Ausführungen so rein gar nichts zu tun.
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ich will doch nur helfen. Alles was ich bisher verstanden habe ist, Kapitälchen mit Gemeinen zu mixen. Ich finde das nicht richtig. An welcher Stelle habe ich was nicht richtig verstanden? </kai> An genau der von dir angeführten, nämlich dass es nicht darum geht Kapitälchen mit Gemeinen zu mixen.
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 (bearbeitet) Dankeschön Bertel Also für Kai noch mal aufgedröselt: • Versalien-Abkürzungen = ABCDE = in Kapitälchen (bzw. verkleinerten Versalien) setzen • Gemischte Abkürzungen = AbCdE = im normalen Schriftschnitt setzen Einverstanden? bearbeitet April 17, 2011 von Kathrinvdm
Kai Hawaii Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Danke Kathrin, danke Bertel! Einverstanden. OK. Ich hab's kapiert. Danke für die Aufklärung. Endlich ist es auch bei mir angekommen. Ich werde trotzdem kein Freund dieser Idee, weil ich Regeln mag und nicht Ausnahmen. </kai>
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ich meist auch. Wenn es wirklich schön werden soll, helfen Regeln allein nicht weiter, dann musst du von Hand ran oder manche Neben-, Unter- oder Sonderregel definieren. Das macht es nicht leichter, aber, wie gesagt, schön.
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Ich werde trotzdem kein Freund dieser Idee, weil ich Regeln mag und nicht Ausnahmen Aber ist es nicht guter mikrotypografischer Brauch – wenn nicht gar eine Regel – dass man in Versalien geschriebene Wörter innerhalb von Fließtexten in Kapitälchen setzt oder die Versalien zumindest leicht verkleinert, damit sie sich optisch besser in den Fließtext einfügen? Nichts anderes habe ich hier vorgeschlagen. 1
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 So ist der Brauch, das ist sicher und vor allem die Regel
Ralf Herrmann Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Aber halt immer schön an den Kontext denken. So ein juristischer Text ist ja kein Roman, wo Akronyme böse auf der Seite herausragenden und damit Grauwert und Lesefreundlichkeit stören. In dem gezeigten Screenshot ist mir eher zu viel Typospielerei. Small Caps, Mediävalziffern, gemischt mit normal großen §, ff, Klammern etc. Irgendwie alles zu viel des guten. Da würde man vielleicht sogar den unbearbeiteten, typischen Times-New-Roman-Text aus Word fließender lesen können. 3
Gast bertel Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 Auch das. Wobei es in dem speziellen Fall eher grundsätzlich an der für Mengentext wenig geeigneten Schriftwahl liegt, die das Lesen erschwert.
Kathrinvdm Geschrieben April 17, 2011 Geschrieben April 17, 2011 @Ralf: Ja, so ging es mir auch. Ich hatte ja ursprünglich angenommen, es ginge um einen reinen Fließtext, in dem ab und zu Abkürzungen auftauchen. Da hätte ich dann zu Kapitälchen für die Versalien-Abkürzungen gegriffen. In Kombination mit den Klammern würde ich lediglich leicht verkleinerte Versalien setzen. Es soll ja darum gehen, den Text optisch zu beruhigen. Und da hast Du recht – da könnte man beim gezeigten Beispiel auch noch an anderer Stelle eingreifen. 1
pixelpsycho Geschrieben April 18, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben April 18, 2011 Oha … ich sehe, da muss ich wohl noch mal ran. Ich habe die Profile eigentlich immer als gut lesbar empfunden. Außerdem ist sie sehr platzsparend, was in einem Formular ja meist von Vorteil ist. Der hier gezeigte Teil ist aus dem Anhang in dem einzelne Punkte noch mal erklärt sind (es ist also nicht überall so viel Fließtext). Freut mich aber das ich hier noch so einige Anregungen lesen konnte. Da ich eigentlich mit einer Schrift auskommen wollte, habe noch an die FF Parable gedacht. Habt ihr denn evtl. einen Schrift-Vorschlag, der eurer Meinung nach besser geeignet wäre? Grüße Chris
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