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Schriften mit Gradationen

Empfohlene Beiträge

Einige Schriftfamilien werden in unterschiedlichen Gradationen angeboten. Damit kann das Aussehen des Druckbildes gesteuert und der Grauwert in feinen Stufen beeinflusst werden.

Benton Modern Text Grade 1 bis 4

Bureau Roman Text Grade 0 bis 4

Chronicle Text Grade 1 bis 4

Greta Text Regular −, Regular und Regular +

Guardian Agate Sans G1 bis G4

[Lexicon Roman A bis F]

Magma und Magma Halo

Mercury Text Grade 1 bis 4

Miller Daily 1 bis 4

Munc und Munc Halo

Poynter Agate Grade 0 bis 3

Poynter Oldstyle Text Grade 1 bis 4

Quiosco 1 bis 4

[Renard No. 1, No. 2 und No. 3]

[Ruse X000, X010, X020, X030, X040, X050, X060, X070, X080, X090, X100]

Tabac G1 bis G4

Tempera Biblio Book A bis C

Tuff, Tuff Halo, Tuff School und Tuff School Halo

Zócalo Text 1 bis 4

Kennt ihr weitere Schriftfamilie, die so etwas bieten?

bearbeitet von Pomeranz
Liste erweitert
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Hast du das Gradationen einfach von Grades zurückübersetzt oder ist das irgendwo schon geprägt? Weil unter (Schrift-)Grad versteht man ja nun im Deutschen schon etwas anderes.

Finde es auch schwierig, dass wirklich als einzelnes Merkmal einer Schrift deklarieren zu wollen, weil es ja im Grunde nichts als eine andere Strichstärke ist. Book und Regular unzähliger Schriften sind dann auch nahe beieinander liegende Grades. Die feinen Abstufungen der Iwan Reschniev könnte man auch als Grades verkaufen, wenn man denn wollte.

Und auch Schriften mit optischen Größen verfolgen zwar vom Einsatz her einen anderen Zweck, aber die unterschiedliche Strichstärke/der unterschiedliche Grauwert ist da auch gerade das wesentliche Merkmal.

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Sumner Stone nennt seine gradierten Schriften Halo. Den Begriff grade kenne ich nur von Hoefler & Frere-Jones. Ich habe einfach versucht, ihn ins Deutsche zu übertragen und habe dafür den Begriff Gradation gewählt.

Die optischen Größenvarianten (Adobe nennt es opticals) haben schon beachtliche Abweichungen. Teilweise ändert sich sogar die x-Höhe. Bei den Gradationen geht es ja vielmehr darum, unterschiedliche Bedingungen (Druckmethode, Papier, Farbe) auszugleichen. Ich glaube nicht, dass man einen Schnitt für Kosultationsgrößen in Lesegröße einsetzen könnte, um damit geringfügig am Grauwert zu drehen. Der Eingriff wäre schon immens. Wohingegen der Einsatz eines anderen Grades eine sehr feine Veränderung ist.

Der Unterschied zwischen Book/Regular/Medium ist je nach Schrift auch nur gering. Das stimmt. Bei manchen Schriften könnte man da schon von verschiedenen Graden sprechen.

Ich habe die Frage auch auf typophile.com gepostet und werde meine Liste oben entsprechend erweitern.

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Verstehe ich schon alles. Nur wenn man einen neuen Begriff prägt, muss der ja auch irgendwie definiert sein. Eine Näherung wäre sicherlich, dass sich die Grade in kleineren Schritten bewegen, als dies, was wir gemeinhin als unterschiedliche Strichstärken bezeichnen. Nur sind eben diese Einteilungen selbst schon relativ willkürlich. Lässt man die Hersteller-Bezeichnungen weg, könnte man verschiedene Schnitte eines Fonts mal als unterschiedliche Grade, mal als unterschiedliche Strichstärke bezeichnen. Das ist mir zu schwammig. Warum soll jetzt zum Beispiel die Ruse eine Schrift mit Graden sein? Nur weil TEFF die Schnitte nicht mit den üblichen Strichstärkennamen versehen hat? Wo ist da die Grenze zwischen Strichstärke und Grad?

(Und Gradationen find ich eben auch ein unglücklicher Begriff für diese Sache, da eben der Grad einer Schrift schon für die Größenangabe steht. Vielleicht findet sich da noch etwas besseres.)

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Hätte jetzt auch gesagt, dass die "Grades / Halo / ..." nur so weit gehen (sollen), optische Effekte in der jeweiligen Produktion zu steuern oder auszugleichen, aber nicht wirklich als Auszeichnung wahrgenommen zu werden. Also z.B. zwei Varianten für Positiv/Negativ-Darstellung, Steuerung des Grauwerts in einem Buch (da wäre dann tatsächlich ein "Book"-Schnitt eine solche Variante des Regular-Schnitts).

Ob die jetzt (wie bei Stone) wirklich die selbe Metrik aufweisen, oder auch abweisen dürfen/sollen, ist dann vermutlich eine Frage des jeweiligen Entwurfs.

bearbeitet von Sebastian Nagel
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Sehe das wie Sebastian. Bei den Grades ändert sich auch die Stärke der Haarlinien, während sich bei den verschiedenen Fetten (optisch) nur die Schattenstriche ändern, die Haarlinien aber gleich bleiben.

Bei verschiedenen Fetten bleiben also beispielsweise die Schraffen etwa gleich stark, bei verschiedenen Grades ändern sich die aber mit.

Die Ruse hätte demnach keine Grades, sondern einfach nur unüblich benannte Fetten.

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Nur weil TEFF die Schnitte nicht mit den üblichen Strichstärkennamen versehen hat?

Naja, die kam ja nicht von Pomeranz sondern von mir ... So wie ich das verstehe, gibt es da die vielen unterschiedlichen Fetten, um in einem Nachschlagewerk sehr differenziert auszeichnen zu können ... Die fiel mir halt gerade ein, aber sie ist eigentlich vom Designer wohl nicht so gedacht, dass man damit den Grauwert feintunen soll ... Aber man könnte sie vermutlich so einsetzen, da die Abstufungen sehr fein sind :)

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Auf Typophile hat einmal jemand geschrieben, die Grades sollen sozusagen den Quetschrand im Druck (ink spread) nachbilden.

Vielleicht kann man es so ausdrücken: Verschiedene Fetten dienen der Auszeichnung, und werden entsprechend untereinander gemischt. Grades dagegen sollen das Erscheinungsbild an die Druckbedingungen anpassen.

Hier noch ein Beispiel um zu verdeutlichen, was ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe:

28k3pt5.png

Mercury Roman, Grade 1.

s5b9dy.png

Andere Fette (Semibold): nur die Schattenstriche sind stärker.

2z6i05g.png

Anderer Grade (4): die Schrift ist insgesamt verstärkt.

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Auf Typophile hat einmal jemand geschrieben, die Grades sollen sozusagen den Quetschrand im Druck (ink spread) nachbilden.

Und genau das macht man auch bei Optischen Größen.

Wie gesagt: Strichstärken, Grade, Optische Größen, … Es kommt vor allem darauf an, wie man es am Ende verkauft. Eine eindeutige Trennung, die sich direkt optisch/mathematisch ablesen lest, ist sehr schwer möglich. Zumal man ja aus Multiple-Master-Entwürfen ohnehin praktisch jede Zwischenschnitt generieren kann.

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  • 4 Wochen später...

Damit man von einer Schrift in verschiedenen Gradationen (Ralf, hast du schon ein besseres Wort gefunden?) sprechen kann, müssen die vergleichbaren Schnitte zwischen den verschiedenen Gradationen gleichweit laufen. Nur so ist es möglich bei einem Text, der zum Beispiel aus einem Grade 1 gesetzt wurde, die Schrift in Grade 3 zu ändern, ohne dass sich neue Umbrüche ergeben.

Über diese Voraussetzung (gleiche Laufweite bei geändertem Grade) kann man dann schon eine genaue Unterscheidung zwischen einer Schrift mit Gradationen und einer Schrift mit optischen Größenvarianten (Opticals). Unter diesem Gesichtspunkt ist die TEFF Ruse keine Schrift mit Gradationen sondern lediglich eine Schrift, bei der die Zuwächse zwischen den einzelnen Fetten sehr fein sind.

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Damit man von einer Schrift in verschiedenen Gradationen (sprechen kann, müssen die vergleichbaren Schnitte zwischen den verschiedenen Gradationen gleichweit laufen.

Mhh, damit bin ich auch nicht glücklich, weil es mit der eigentlichen Sache nur bedingt zu tun hat. Kann zwar sein, dass ein Hersteller entscheidet, das so zu machen, aber ich kann mir genauso gut vorstellen, »Grades« anzubieten, die nicht die gleiche Laufweite haben, weil es nun mal keine dumme Idee ist, dass die Strichstärke einen Einfluss auf die Laufweite hat.

Und dass die Anwender wirklich wünschen, Grades ohne Änderungen der Laufweite austauschen zu wollen, halte ich auch für eine eher akademische Idee.

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Ja, aber dann wärst du wieder bei optischen Größenvarianten. Man könnte Opticals und Grades durch folgende Definition unterscheiden:

Schriften mit Gradationen dienen der Optimierung eines Schriftschnitts für eine bestimmte Druckanforderung. Sie zeichnen sich aus durch feinen Strichstärkenzuwachs und gleichbleibende Laufweite.

Schriften mit optischen Größenvarianten dienen der Optimierung eines Schriftschnitts für einen bestimmten Größenkorridor. Sie zeichnen sich aus durch Änderung der Strichstärke, der Laufweite, der Mittellänge und/oder des Kontrasts.

(Die Merkmale für Schriften mit Gradationen sind bei den TEFF-Schriften nicht erfüllt. Ich müsste sie also eigentlich aus der Liste im Anfangspost streichen. Wie es sich bei den anderen Schriften verhält, müsste ich nochmal überprüfen.)

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Ja, die Definition könnte – wie du sagst – allgemeiner formuliert werden. Auch sind wir uns einig, dass ein anderer Begriff als Gradationen gefunden werden sollte.

Dass gerade die gleichbeleibende Laufweite ein Definitionsbestandteil der Grades ist, denke ich schon. Ich habe mal einige Zitate zusammengestellt. (Die Hervorhebungen stammen von mir.)

Halo fonts are produced by adding a small amount of weight uniformly to all characters in the primary font without changing the spacing or kerning.
Font Bureau has prepared four closely-spaced grades tuned to the variety of performance to be expected from a range of platemaking technologies and presses. Newspapers using transitional or hybrid output methods should really benefit from use of these fonts. A paper that prints feature or advance pages directly to negatives might do so with one version of the font, while choosing a lighter version for pages that go through paste-up (which typically increases dot gain and weight of the type). Text can be freely moved from section to section without affecting copyfit, since all weights are designed on a single set of character widths.
We designed all four grades of Chronicle Text using the same set of character widths, so designers prototyping with one font can switch grades later without affecting copyfit.
Each weight and style comes in three different grades. Grades are similar to weights, except that the differences in width between grades are very subtle. Each font comes in three grades, Regular (-), Regular and Regular (+) which are basically lighter and darker versions of the weight using the same metrics information. This is a further difference between weight and grade; when setting text with different font grades, the widths remain the same, so the text doesn’t reflow.
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Jaja, das bezweifle ich ja auch nicht. Es würde mir schon reichen, wenn da »in der Regel« eingefügt werden würde.

Dass man die Schriften ohne Umbruchänderungen wechseln kann, ist ein Bonus, es hat nichts direkt mit der Sache an sich zu tun.

Zum Begriff: Wie wäre Grauwert-Abstufungen? Wie im Deutschen üblich nicht gerade ein kurzer Begriff, aber der Bezug auf den Grauwert (statt nur auf die Strichstärke) trifft die Sache doch ganz gut.

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Ja, mit Grauwert-Abstufung kann ich mich anfreunden. Mit dem Zusatz »in der Regel« kann ich auch leben.

Dennoch würde ich nach heutigem Diskussionsstand die oben aufgelisteten TEFF-Schriften nicht mehr unbedingt zu den Schriften mit Grauwert-Abstufung zählen, sondern sie einfach als Schriften mit verschiedenen Fetten mit eigenwilliger Benennung nehmen.

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So sehe ich das auch ... die TEFF-Abstufungen sind was anderes, ich denke sie sind auch nicht dafür gedacht, "nur" Produktionsunterschiede nicht wahrnehmbar auszugleichen. Ob sie aber dafür gedacht sind, Grauwerte im Textsatz subtil aber wahrnehmbar(!) zu steuern (helles/dunkles Schriftbild), und ob "unsere" Definition das mit einschließen sollte, ist eine andere Frage.

Was ist denn der Zweck dieser Definitionssuche?

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Was ist denn der Zweck dieser Definitionssuche?

In dem Schriftmusterbuch, an dem ich arbeite, möchte ich angeben, wieviele

  • Stärken (z.B. leicht, normal, fett),
  • Breiten (z.B. schmal, normal, breit),
  • Längen (wie bei der Trinité von TEFF),
  • Kursivarten (wie bei der Auto von Underware),
  • optische Größenvarianten (wie bei Adobes Opticals) und
  • Grauwert-Abstufungen (wie eben Grades/Halo)

es von der betreffenden Schrift gibt. Daher muss ich natürlich zwischen Opticals und Grades unterscheiden können.

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