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Schriften mit Gradationen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

RobertMichael, bei den von dir genannten Schriften handelt es sich aber wohl um optische Größenvarianten, also was Adobe Opticals nennt.

Geschrieben

Die FF Zwo hat auch leichte Abstufungen, die nicht auf typische, also deutliche Kontrastwirkungen von Schriftschnitten wie regular, medium, bold etc. abzielen bzw. deren Abstufungen feiner gearbeitet sind.

Eventuell kann hier auch die Taz eingeordnet werden, in den lichten Bereichen; regular, semilight, light, extralight …

Ob sie aber dafür gedacht sind, Grauwerte im Textsatz subtil aber wahrnehmbar(!) zu steuern (helles/dunkles Schriftbild)

Als Beispiel kann ich mir hier eine farbige Auszeichnung innerhalb des Fließtextes vorstellen, die wirklich nur in einem minimal dickeren Schnitt formatiert wird. Oder beim invertieren.

Als feine Abstufungen haben viele Schriften den Grundschnitt in zwei leicht abweichenden Gewichten.

Beispielsweise die FF Kievit; regular und book. Diese wären doch nach der Beschreibung von Hoefler und Frere Jones zwei unterschiedliche Grades.

Geschrieben

Ich würde das klar auseinanderhalten und nicht fein abgestufte Fetten mit den Grades vermischen. Die Fetten sind ja so gestaltet, daß sie zur Auszeichnung, also auch nebeneinander, in gleicher Größe, verwendet werden können. Die Grades dagegen dienen eher der Anpassung an Darstellungs-/Druckbedingungen und sind nicht unbedingt geeignet, um untereinander gemischt zu werden. Natürlich könnte man Grades auch zweckentfremden und zur Auszeichnung oder für verschiedene Schriftgrößen verwenden. Aber dafür sind sie eben nicht eigentlich gedacht. Die Bell Centennial wird ja auch nicht zur Titelschrift, nur weil sie irgendjemand in 100 Punkt verwendet.

  • 10 Monate später...
Geschrieben
Dass man die Schriften ohne Umbruchänderungen wechseln kann, ist ein Bonus

Die Diskussion woanders läuft gerade über die Darstellung von Schriften auf hochauflösenden Bildschirmen, akut natürlich das neue iPad mit dem Retina-Display. Braucht man dafür noch Hinting, ist absolute Schärfe nicht eher unangenehm für den Leser, brauchen wir vielleicht unterschiedliche Schriftversionen für verschiedene Displays?

Wir wissen, dass wir die Unschärfe, die durch Quetschränder, Papierfaser und dergleichen entsteht, als angenehm empfinden, als Wärme. Das hat natürlich auch etwas mit reflektierendem anstatt hinterleuchtetem Material zu tun und mit der unterschiedlichen Darstellung von Pixeln je nach Gerät, Renderer und Software.

Leicht unterschiedliche Strichstärken könnten helfen, gleiche Lesebedingungen auf allen Geräten zu schaffen. Wenn man es genau nimmt, müsste es auch für die negative Darstellung eine leicht andere Strichstärke geben als für die positive, wir wir das Anfang der Jahre für das Leitsystem der Berliner BVG gemacht hatten mit unserer FF Transit. Gerade dabei wäre dann aber gleiche Laufweite erforderlich.

Etliche Schriften haben leicht unterschiedliche Strichstärken und die klassische Garnitur aus Normal, Fett und Kursiv gibt es schon lange nicht mehr. Mitunter ist eine Anwendung (schlechtes Papier, negativ/positiv, spezifische Schriftgröße) der Anlass, meistens aber die Tatsache, dass wir mit der richtigen Software und guten Polen unzählige Versionen interpolieren, ja sogar extrapolieren können. Meine FF Meta gab es Anfang der 90er als Normal. Damals war der Standard für Drucker 300dpi, sobald das besser wurde, wirkte die Normal zu fein und wir machten eine Book. Der Unterschied entspricht sicher nicht dem klassischen Abstand zwischen den Mitgliedern einer Schriftfamilie, wie auch die Bezeichnungen schon lange nicht mehr stimmen.

Die gute Nachricht ist, dass es zwar schon immer möglich war, die richtige Schrift für jede Anwendung zu finden, dass es heute aber noch weniger Entschuldigungen gibt, das nicht zu tun.

Gast Peter Glaab
Geschrieben
Die Diskussion woanders läuft gerade über die Darstellung von Schriften auf hochauflösenden Bildschirmen, akut natürlich das neue iPad mit dem Retina-Display. Braucht man dafür noch Hinting, ist absolute Schärfe nicht eher unangenehm für den Leser, brauchen wir vielleicht unterschiedliche Schriftversionen für verschiedene Displays?

Schriften mit fein abgestuften Grades und gleichbleibender Laufweite könnten dank Retina-Display und nachfolgender Consorten eine breite Verwendung finden. Das wäre für uns Typografen eine große Chance, unsere Expertise auf diesem Gebiet einzubringen. Die Möglichkeiten guter Screen-Typografie waren noch nie so gut, wie heute. Dank einer Reihe von exzellenten Webfonts sehe ich immer öfters typografisch hervorragend umgesetzte Websites mit richtig gut lesbaren Schriftbild in angemessenen Schriftgraden. Aber klar ist, die meisten Webdesigner sind keine Typografie-Experten und dementsprechend gibt es noch viel Potential nach oben.

Was die Grades und High-PPI-Displays betrifft, stellen sich für mich im Moment drei Fragen:

1. Falls Grades eine gute Lösung für eine optimale Schriftdarstellung auf unterschiedlichen Displays wäre, ließe sich eine breite Masse an Gestaltern und Auftraggebern davon überzeugen?

2. Was bedeutet die höhere Bildschirmauflösung für das Hinting? Wird es überflüssig oder müssen die Schriften nur in bestimmten Parametern optimiert werden, wie z.B. im Kerning?

3. Sind Grades überflüssig, weil man die Kontrast- und Strichstärkenprobleme durch Anpassung des Hintergrunds halbwegs beheben kann?

Ich bin kein Hellseher, aber bis die hochauflösenden Displays in allen Bereichen Standard sind, wird es sicher noch einige Zeit dauern. Erst dann hat sich das Thema Hinting und ggfs. Grades von alleine erledigt.

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