Kathrinvdm Geschrieben April 23, 2011 Geschrieben April 23, 2011 Abgetrennte Diskussion von hier. Wo Du gerade Multiple Master erwähnst … Das Thema Multiple-Master-Schriften für Endverbraucher hat sich auch ziemlich erledigt, oder? Ich meine, ich erinnere mich daran, dass Ende der Neunziger alle Agenturen, für die ich arbeitete, Multiple-Master-Schriften hatten/anschafften und das alles gaaanz toll war – inzwischen sehe ich davon aber nix mehr. Das wird von den Schriftschmieden gar nicht mehr zum Kauf angeboten, oder nehme ich das falsch wahr?
Joshua K. Geschrieben April 23, 2011 Geschrieben April 23, 2011 Auf www.fonts.com kann man Multiple-Master-Schriften noch kaufen, jedenfalls stehen sie auf der Seite. Ich hätte mir schon fast die Minion dort gekauft, es dann aber doch gelassen, weil der Zeichensatz eben viel kleiner ist als bei den OpenType-Schriften. Daß MultipleMaster (für Anwender) aufgegeben worden ist, finde ich schade. MM in Verbindung mit OpenType wäre mir wesentlich lieber als vorgefertigte Einzelschnitte. Die OpenType-Opticals von Adobe finde ich oft nicht gut gewählt.
Ralf Herrmann Geschrieben April 24, 2011 Geschrieben April 24, 2011 Multiple Master ist zusammen mit Type1 untergegangen. (Es war ja ein Ableger davon) Klar gibt es einige Profi-Anwender, die es zu schätzen wüssten, wenn man so feine Einstellungen des Schriftschnittes treffen könnte, aber es hat sich vielmehr gezeigt, dass die Mehrheit der Anwender schlicht damit überfordert ist, aus 1000 mal 1000 Varianten eines Fonts zu wählen. (The paradox of choice) Eine sinnvolle Vorauswahl von Seiten des Herstellers ist einfach zweckmäßiger und anwenderfreundlicher. Unter Schriftdesignern ist Multiple Master aber nicht wegzudenken. Jede größere Schriftfamilie wird über diese Technik erstellt. Wobei das auch nicht sooo neu ist. Im Bleisatz hat man das mit dem Pantografen auch schon gemacht.
Sebastian Nagel Geschrieben April 24, 2011 Geschrieben April 24, 2011 MM auf Anwendungsebene ist in der Theorie tatsächlich schön, in der Praxis verliert es aber seinen Reiz. Viele (die meisten?) Schriftanwender wählen eine Schrift ... weil sie ihnen "gefällt" (Amateure) weil sie ihnen für den jeweiligen Einsatzzweck als passend erscheint (Profis) oder weil sie sich als solides Werkzeug einen Namen gemacht hat (Pragmatiker). Die Amateure sind mit sowas klar überfordert, hier würde vielleicht noch eine "Spaß"-Achse was bringen, die die Schrift graduell immer lustiger macht. Aber für "noch lustiger" gibt's noch 80.000 weitere Fonts auf Freeware-Portalen. Die Lust am Suchen ist da besser befriedigt, als im Variieren einer Schrift. Die Profis hätten klar am meisten von der Technik und könnten auch damit umgehen. Allerdings würde die Bereitstellung einer Vielzahl von Schriften als MM-Fonts unheimlich aufwendig werden und vermutlich zu einer Reduktion der Gesamtzahl des Schriftangebots führen (bisher konnte man die ja aus gutem Grund an zwei Händen abzählen, und sie kamen größtenteils vom "Erfinder" Adobe) ... MM in der Schriftproduktion zu verwenden und dann Einzelschnitte ableiten, kontrollieren und optimieren ist aufwandsmäßig was völlig anderes als ein perfekt funktionierendes mehrachsiges System einem Profi anzubieten, der damit arbeiten soll und dann möglichst in allen Variationsmöglichkeiten eine perfekt einsetzbare Schrift erhält. Die Fonts wären auch ungleich teurer. Die Pragmatiker wollen sich auf solide Arbeitspferde verlassen können. "Nimm die XY" funktioniert nicht mehr, wenn die XY alles mögliche sein kann – von super passend bis absolut ungeeignet. 1
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