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Kann ein Barcode oder QR-Code als (Weiterentwicklung einer) Schrift angesehen werden?

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Auf der Suche nach einer Antwort stelle ich mir die Frage, was mit Braille, Morsezeichen und den ollen Telex-Lochstreifen ist ... ohne dabei aber einer Antwort näher zu sein.

Nachtrag: Sollte man eine Schrift nicht schreiben können? Also wären dann Barcodes händisch ja gar nicht zu machen, wegen der mangelnden Präzision - und damit eher maschinelle Informationssicherung oder wie immer man das auch nennen möchte? Also eher die Kategorie, in die auch Bits auf der Festplatte fallen?

bearbeitet von Norbert P
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Ist das nicht analog zur Frage von Fisch und Tier?

Jeder Fisch ist ein Tier – nicht jedes Tier ist ein Fisch.

Jede Schrift ist ein Code – nicht jeder Code ist eine Schrift.

Dem Namen nach muss Schrift "geschrieben" werden können (aber von wem?) – eine andere Art der Ausführung eines Codes (Knoten in einem Seil, Rauchzeichen, Abfolgen von magnetischen Zuständen, ...) wäre demnach keine Schrift im Wortsinne.

Und muss Schrift "einfach" lesbar sein? Man kann ja Barcodes durchaus lesen – aber angenehm und ohne Fehlerquellen ist es nicht ...

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Puh ... Gute Frage :-D

Wie definiert man Schrift? Sagen wir mal, Schrift fängt dort an, wo sich unser lateinisches Alphabet befindet ... Dann kommt vielleicht so was wie die Arabische Schrift, die sich verändert ... Dann Chinesisch, wo die meisten Muttersprachler lang nicht alle Zeichen kennen? Dann ägyptische Hieroglyphen, die ein Wort oder einen Laut bezeichnen können? Morsezeichen, also die schriftliche Übersetzung einer akustischen Übersetzung des lateinischen Alphabets? Dann vielleicht Barcodes? Schrift kann sehr simpel oder sehr komplex sein, und sehr bildhaft oder sehr abstrakt ... Wo zieht man da die Grenzen?

Wikipedia sagt:

Schrift bezeichnet ein aus Elementen bestehendes grafisches Zeichensystem, das zur Bewahrung und Weitergabe von Informationen dient. In vielen Fällen besteht eine mehr oder weniger enge Entsprechung zu einer gesprochenen Sprache. Mit einem vereinbarten, festgelegten Zeichensystem werden Informationen kodiert, indem sie auf einen Träger geschrieben werden, und dekodiert, indem sie von ihm wieder abgelesen werden.

Und dann ist noch die Frage, wie man schreiben definiert ... unser schreiben geht auf lat. scribere zurück, »mit dem Griffel eingraben, einzeichen«, das englische write auf writan, wozu Wiktionary meint:

Cognate with Old Saxon wrītan (Dutch rijten), Old High German rīzan (German reißen), Old Norse ríta (Norwegian rita).

Also ein Wort das sehr stark in sich trägt, wie man zu seiner Entstehungszeit »geschrieben« hat. Heutzutage schreiben wir aber auch Daten auf Festplatten oder einen Wert auf eine Stelle im Arbeitsspeicher, verwenden das Wort also viel Abstrakter ... da würde es zumindest nahe liegen, dass sich der Begriff Schrift ebenfalls erweitert ...

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Eine brauchbare Unterscheidung zwischen Schrift und Code (im Sinn von Morse-, Bar- oder Lochstreifencode, nicht als Oberbegriff, wie es Sebastian gebraucht hat) dünkt mich die folgende: Eine Schrift ist ein eigenes System zum Festhalten von Sprache; ein Code ist eine Eins-zu-eins-Abbildung einer bestimmten Schrift (oder eines anderen Zeichensystems, wie im Fall des Barcodes, der glaubs unsere Zahlen abbildet).

So verstanden sind Morsecode, Barcode, Lochstreifensysteme etc. Codes, weil sie andere Zeichensysteme eins zu eins abbilden, die arabische Schrift, die chinesische Schrift, die Hieroglyphen etc. sind hingegen Schriften, weil sie kein anderes System eins zu eins abbilden. Anderes Beispiel: Auch die deutsche Einheitskurzschrift ist in diesem Sinn kein Code, sondern eine Schrift, weil sie nicht das deutsche Alphabet eins zu eins abbildet.

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Ich denke, man kann sich Schrift als einen Zwiebelbegriff vorstellen: In der Mitte ist die prototypische Schrift, also die Buchstaben. In einer darauf folgenden Zwiebelschicht, also etwas weniger prototypisch schriftig, sind die Satzzeichen. Darauf folgen vielleicht die Wortzeichen, die wir im Alltag gebrauchen, sprich die Zahlzeichen und Zeichen wie ‹&›, ‹€› oder ‹+›. Zuletzt folgen weitere Zeichen, die nicht mehr eins zu eins auf bestimmte Wörter festgelegt sind, beispielsweise Pfeile oder Smilies. Derartige äussere Zwiebelschichten, die relativ weit von der prototypischen Schrift entfernt sind, gehen unmerklich über in bildliche Darstellungen.

Ligaturen würde ich nicht als Code auffassen, denn es lässt sich nicht unsere ganze Schrift auf Ligaturen abbilden. Wenn man sie in die Zwiebelgeschichte einbauen will, dann könnte vielleicht zwischen der Zwiebelschicht der Buchstaben und derjenigen der Satzzeichen noch eine Zwiebelschicht der Ligaturen angesetzt werden (auch eine Zwiebelschicht der Gross- und Kleinschreibung wäre denkbar, so dass in der innersten Zwiebelschicht nur noch die 26 Buchstaben unseres Alphabets lägen).

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