Airblader Geschrieben Juni 9, 2011 Geschrieben Juni 9, 2011 Hallo miteinander, ich studiere Mathematik und schreibe viele Texte mit LaTeX. Sprache fand ich zwar immer schon toll, aber jetzt hat mich auch die Typografie etwas begeistert. Da ich momentan an einer typografisch korrekten (oder zumindest annehmbaren) Vorlage arbeite hat sich mir nun eine Frage bzgl. des Formelsatzes gestellt: Gibt es Regelungen, ob und wann in Gleichungsketten ein Umbruch erfolgen sollte? Nehmen wir mal als Beispiel eine Kette von drei Ausdrücken, die gleich sind und alle in eine Zeile passen. Dürfen (oder gar sollten) sie dann auch in einer Zeile stehen, um Leerraum zu vermeiden? Wie sieht es aus, wenn ich mehrere Ausdrücke habe, die ich nicht in eine Zeile bringe - dürfen dann mehrere Ausdrücke in einer Zeile stehen und sobald eben ein Umbruch nötig ist, wird umgebrochen? Oder muss dann prinzipiell umgebrochen werden? Die Thematik ist für mich nicht ganz einfach, da es sehr viele mögliche Situationen gibt. Ich frage mich daher, ob es da typografische Konventionen gibt. Bisher habe ich das "nach bestem Gewissen" so geregelt, dass es in meinen Augen am einfachsten zu lesen war. Grüße, Ingo.
Gast bertel Geschrieben Juni 9, 2011 Geschrieben Juni 9, 2011 Könntest du ein Beispiel als Bild posten?
Airblader Geschrieben Juni 9, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2011 Natürlich. Ich verwende jetzt "praxisnah" mal mein Skript aus dem letzten Semester. Ich warne vor, dass es typografisch ein Grauen ist - darum bin ich ja nun dran, es von nun an besser zu machen! ;) Das Skript findet sich hier: http://dl.dropbox.com/u/12356013/Skripte/StatistikSkript.pdf Eine Beispielstelle wäre auf Seite 9 die erste abgesetzte Gleichungsfolge ganz oben (also S_n'² = ...). Die zweite Zeile würde z. B. noch in die erste Zeile passen. Alle passen aber nicht rein. Wie würde man also am Besten verfahren? Einerseits möchte ich ja Weißraum vermeiden, andererseits habe ich gerade bei komplizierteren Formeln oft das Gefühl, dass die Lesbarkeit gehörig leidet, wenn man immer "so viel wie geht" in eine Zeile setzt. Grüße, Ingo.
Gast bertel Geschrieben Juni 9, 2011 Geschrieben Juni 9, 2011 In solchen Fällen setze ich (man möge mich jetzt steinigen oder bestätigen) das rein sinngemäß, so dass es leicht zu erfassen und vor allem eindeutig ist. Alles andere ist in dieser Form des Formelsatzes in meinen Augen unnötig. Ich würde in dem speziellen Fall auf Seite 9 vor „Zeige …“ umbrechen.
Pachulke Geschrieben Juni 9, 2011 Geschrieben Juni 9, 2011 Eine Beispielstelle wäre auf Seite 9 die erste abgesetzte Gleichungsfolge ganz oben (also S_n'² = ...). Die zweite Zeile würde z. B. noch in die erste Zeile passen. Alle passen aber nicht rein. Wie würde man also am Besten verfahren? Ich finde es sehr übersichtlich und auch ästhetisch nicht verkehrt, wie Du das strukturiert hast. Eine allgemeingültige Regel wird es da aber wohl nicht geben. Einerseits möchte ich ja Weißraum vermeiden … Weißraum ist nichts schlechtes. Den muß man nicht vermeiden, wenn es nicht zwingende wirtschaftliche Gründe gibt. 1
Airblader Geschrieben Juni 9, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2011 @ bertel Ja, so mache ich es eigentlich bisher auch. Gerade Seite 9 ist ein wirklich grauenvolles Beispiel, sie gefällt mir absolut nicht, da viel zu viel Weißraum vorhanden ist. Später im Skript hatte ich wesentlich mehr drauf geachtet. Da ich das neue Skript für die Folgevorlesung auch schreibe und bereits plane auf meine neue Vorlage umzusteigen (das wird Arbeit ...) frage ich mich nun aber eben rein präventiv, ob es da Regeln gibt. Immerhin gibt es ja auch den eigenen Begriff des Formelsatzes. @ Pachulke Wie eben geschrieben finde ich Seite 9 wenig schön. Dies mag aber weniger an den abgesetzten Formeln liegen als viel mehr an den sehr kurzen Textpassagen, die das Gesamtbild doch erheblich stören. Grüße, Ingo.
Gast bertel Geschrieben Juni 9, 2011 Geschrieben Juni 9, 2011 … da viel zu viel Weißraum vorhanden ist… Wie Pachulke schon sagt: Weißraum ist nichts Schlechtes und Formelsatz ist keine Prosa.
Airblader Geschrieben Juni 9, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 9, 2011 Ja, das mag wohl stimmen. An Seite 9 stört mich wie gesagt auch eher der extrem kurze Text drum herum, der es so kahl wirken lässt. Wie es aussieht werde ich also auch weiterhin einfach so verfahren, wie ich denke, dass es am Besten aussieht. Grüße, Ingo.
Gast bertel Geschrieben Juni 10, 2011 Geschrieben Juni 10, 2011 Ich will das mal mit dem Gedichtsatz vergleichen, da kommt es genauso wenig darauf an, die Seiten voll zu bringen, sondern die Inhalte inhaltlich richtig und vor allem erfassbar abzubilden. Form follows function, nicht umgekehrt.
Airblader Geschrieben Juni 10, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 10, 2011 Ja, das leuchtet ein. Danke! Grüße, Ingo.
Pachulke Geschrieben Juni 10, 2011 Geschrieben Juni 10, 2011 Höhere Mathematik als Form von Lyrik — interessanter Ansatz.
Airblader Geschrieben Juni 10, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 10, 2011 Mathematik ist letztlich ja auch "nur" eine Sprache. ;) Grüße, Ingo.
GePix Geschrieben Juni 10, 2011 Geschrieben Juni 10, 2011 nur so nebenbei: Warum ist sowohl oben als auch unten auf der Seite die Seitenzahl angegeben - doppeltgemoppelt, auch wenn's unten mit der Gesamtseitenzahl auftaucht?
Airblader Geschrieben Juni 10, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 10, 2011 Ich sagte ja - das Ding ist allgemein typografisch ein Grauen. Da ist so ziemlich alles verkehrt. Es entstand noch bevor ich mich damit beschäftigt habe. ;) Grüße, Ingo.
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