typo-lehrling Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 Hallo Typografie.gemeinde, ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich bei euch richtig bin. Mein Job ist Ausbilder im Metallhandwerk. Der Grund mich für Typografie zu interessieren hat zwei Gründe. Zum einen möchte ich gern für meinen Azubis Arbeitsmaterialien erarbeiten. Leider gehören die Jungs nicht in die Gruppe der gut gebildeten, geübten Leser. Der andere Grund zielt genau in die andere Richtung. Mein Unternehmen bewirbt sich regelmäßig, mit etwa 70seitigen Leistungsangebote, um Maßnahmen der Arbeitsagentur. Der Erfolg dabei ist eher als mäßig. Die Argumentation meiner Chefs reduziert sich auf die Aussage: "Wir sind zu teuer!" Bei der letzten Bewerbungsrunde hatte ich die Möglichkeit die Angebote zu sehen. Ich war entsetzt. Das gesamte Angebot war in Arial 10pt, einzeilig, mit Word 2003 gesetzt. Nach der 12. Seite taten mir die Augen weh und den Zeilenumlauf habe ich auch nicht mehr so richtig erkannt. Die verwendete Sprachstil schiene mir eine Mischung aus den AGB's eine Lebensversicherung und der Strafprozessordnung zu sein. Der arme Leser, dachte ich mir. Leider fand ich bei denen die diese Angebote „verbrochen“ haben kein Verständnis für meine, sehr vorsichtig vorgebrachten, Bedenken. Jetzt bin ich dabei mich als Leihe in die Thematiken einzuarbeiten. Ich würde gern für meinen Azubis so setzen, dass sie gar nicht merken wie viel sie schon gelesen haben. Für die Verbesserung unsere Angebote brauche ich erstmal belastbare und überzeugende Argumente. Irgendwie sollte es mir gelingen meine Chefs davon zu überzeugen, dass ein umfangreiches Leistungsangebot nicht wie der Beibackzettel für Kopfschmerztabletten aussehen sollte. Allerdings steht uns nur die normale Büroausstattung für unsere Publikationen zur Verfügung. Wir erarbeiten fast alles mit MS-Office 2003. Drucken auf Kopierpapier mit einem Tintestahler oder einem Laserdrucker. Ich glaube aber das man trotzdem etwas lesbares zustande bringen kann. Ich würde mich freuen, wenn ich bei euch an der richtigen Adresse wäre. Wenn nicht könnte ich auch mit einem Tipp zu geeigneteren Foren oder Blogs ganz gut leben. Das ich wahrscheinlich vom Schweißen, Bohren und Sägen mehr verstehe als von Schriftsatz habt ihr bestimmt schon gemerkt. Danke für's Lesen uhu.text aus Magdeburg
TobiW Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 (bearbeitet) Ich würde sagen, da bist du hier goldrichtig. Willkommen! Ich habe neulich „Erste Hilfe Typografie“ mal durchgelesen und es machte einen guten Eindruck für Einsteiger. Außerdem als kleine Regelwerk für den Einstieg und kostenlos ist „typokurz“. Je nachdem wie gut dein Englisch und wie groß dein Interesse, ist „Elementsof Typographic Style“ schön zu lesen. Um hier konkrete Hinweise zu bekommen, ist es immer gut, schonmal ein Beispiel zu erarbeiten, an dem dann gefeilt werden kann. Welche Schriften sich für deine Zwecke anbieten, können dir andere sicher besser sagen. P. S.: Wenn du kein Geld zur Verfügung hast für eine anständige Textverarbeitung/Satzprogramm und du Lust hast, dich ein Bisschen mit der Materie auseinander zu setzen, ist LaTeX vielleicht eine Option. Wenn du willst, stelle ich dir gerne eine Installationsanleitung mit allem, was man so braucht, zur Verfügung. Es gibt auch noch das OpenSource Programm Scribus, das in eine andere Richtung (eher InDesign/Quark??) geht. Ich kann aber nicht sagen, ob das was taugt, weil ich es nie benutzt habe. Ich setze alles mit LaTeX. P. P. S.: Schön, dass du dich mit der Materie guter (gut gesetzter) Lehrmaterialien auseinandersetzten willst, auch wenn deine Klientel das nicht bewusst merken und auch nicht dankbar dafür sein wird bearbeitet Juni 12, 2011 von iTob
Dieter Stockert Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 (bearbeitet) Auch mit Word kann man Texte setzen, die zumindest lesbar sind. Es ist freilich ein Jammer, dass Microsoft dem Programm so miserable Voreinstellungen mitgibt. Als Laie hat man da kaum eine Chance. Aber ich denke schon dass Du hier richtig bist. Zeige doch einfach mal ein paar Seiten der bisherigen Leistungsangebote. Ich vermute übrigens, dass Deine Kollegen, wenn sie mal ein paar Seiten in der bisherigen Form mit einem besser gesetzten Muster vergleichen können, gleich sagen werden, dass das besser aussieht, auch wenn sie nicht erklären können warum. bearbeitet Juni 12, 2011 von Dieter Stockert
TobiW Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 Auch mit Word kann man Texte setzen, die zumindest lesbar sind. Natürlich kann man. Ich wollte nur darauf Hinweisen, das es professionelle Alternativen gibt, die keinen Cent kosten. Zumal LaTeX lange nicht so kompliziert ist, wie alle denken. Ich hab vor ein paar Wochen erst einer Gruppe von Kommilitonen, die kaum mehr können, als ihren Computer anzuschalten, LaTeX schmackhaft machen können.
Joshua K. Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 Herzlich willkommen! Ein paar Tipps, mit denen man schon viel bewirken kann: Zweispaltig setzen. Wenn einseitig gedruckt wird, die Ränder so einstellen, daß linker, rechter und oberer Rand gleich groß wirken, und der untere Rand etwas größer ist. Den Rand nicht zu klein einstellen. Zum Beispiel: links und rechts 30 mm, oben 27 mm, unten 42,4 mm. Eine bessere Schrift verwenden, zum Beispiel die Gentium oder die Lido (beide kostenlos). Zur Auflockerung die Überschriften aus einer anderen Schrift setzen, zum Beispiel der kostenlosen Droid Sans oder der Lucida Sans (in Office enthalten).
Dieter Stockert Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 Und den Zeilenabstand in Word nicht auf »Einfach« stellen (dann wird er immer zu klein), sondern auf »Genau«, und ruhig etwas großzügiger, je nach Schrift mindestens zwei oder drei Punkt mehr als die Schriftgröße (und bei Platzmangel dann die Schrift einen halben oder ganzen Punkt kleiner, das ist besser lesbar als größere Schrift mit kleinem Zeilenabstand).
Minimalist Geschrieben Juni 12, 2011 Geschrieben Juni 12, 2011 (bearbeitet) Huhu Uhu Also, ich denke auch dass Du hier im Forum einiges mitnehmen kannst. Interessierte Laien werden hier eigentlich immer mit Rat und manchmal Tat bedacht: wenn man sich mit der Materie etwas auskennt, dann hat man immer das Bedürfnis, die Welt typografisch etwas besser zu machen ... Kennst Du sicherlich aus Deinem Fachgebiet ebenfalls; man liebt eben sein Handwerk Zu eurem Angebot mal folgendes: Da würde ich mal einen Fachmann drüberkucken lassen Vermutlich (hoffentlich ...) habt ihr ein Corporate Design, also ein Logo, festgelegte Farben und Schriften, Vorgaben was auf einer Seite wo hin gehört ... Im Rahmen dieser Richtlinien sollte dann auch das Angebot gestaltet werden, mal abgesehen davon, dass sich vielleicht ein Texter mal mit dem Text an sich auseinandersetzen sollte ... Das ist nun alles andere als trivial, also sollte sich damit jemand beschäftigen, der das schon mal getan hat ... Sonst wird das Ergebnis auch nicht so optimal wie es sein sollte ... Zu den Arbeitsmaterialien: Wenn euer Betrieb ein Corporate Design hat, dann könnte/sollte man die Materialien vielleicht auch daran ausrichten ... Wenn nicht, dann ist das aber auch kein Beinbruch: es geht ja in der Hauptsache um den Inhalt, und dass er gut aufgenommen wird, nicht sooooo sehr darum, euer Unternehmen zu repräsentieren Ich will mal versuchen, einige allgemeine Tips aufzuschreiben, die das Ergebnis recht gut ausschauen lassen, ohne dass Du noch mal studieren gehen musst ... Diese sind aber natürlich nicht allumfassend und erschöpfend – wenn Dich die Materie wirklich interessiert, und Du erstmal einige nette Seiten gestaltet hast, kannst Du Dich ja noch weiter einlesen Außerdem kannst Du hier natürlich immer was Zeigen und nachfragen Die Seite 1 Lass Platz. Viele Leute die sich nicht auskennen, knallen eine Seite schön voll. Keine gute Idee. Schrift lebt von dem Platz drumherum. Also ruhig mal einen Absatz schreiben, zwei Leerzeilen, ne Überschrift, ne Leerzeile, dann der nächste Absatz. Keine Angst vor Platz! Die Seite muss auch nicht voll werden: zwei Themen kann man gut auf zwei eigenen Seiten abhandeln 2 Mach ordentliche Ränder. Bei vorne und hinten bedruckten Seiten die dann zu einem Buch gebunden werden ist das was anderes, aber da Du vermutlich Arbeitsblätter erstellen und einseitig drucken wirst: Links und rechts 2,5 cm, oben 3 cm, unten 4 oder 5 cm, das wär mal ein guter Ausgangspunkt Wie gesagt, weiße Fläche macht die Seite freundlich 3 Ohne weitere Kenntnisse: keine Experimente! A4 hochkant ist spitze. Wenn Du querformatige Seiten anlegst, musst Du mindestens zwei Spalten anlegen, damit die Zeilen nicht zu lang werden, um sie bequem zu lesen. Da das Arbeit macht, bleib vorerst beim Hochformat Schriften 1 Such Dir ein oder zwei schöne Schriften aus Die Minion und die Myriad sind beispielsweise enorm anfängersicher Wenn Du auf Deinem Rechner den Adobe Reader installierst, findest Du anschließend in dessen Verzeichnis in einem eigenen Ordner die beiden Schriften. Die installierst Du und hast zwei professionell entwickelte Schriften für Lau 2 Verwende wenige Schriften. Und die immer wieder. Viele Schriften werden schnell »laut«, »bunt« und unübersichtlich. Idealerweise hast Du eine mit Serifen (die kleinen »Füßchen«), beispielsweise die Minion, und eine Serifenlose, beispielsweise die Myriad. 3 Verwende Schriften, die zueinander passen. Komplexeres Thema. Minion und Myriad passen perfekt zueinander, sind vom selben Schriftgestalter. Wenn die Dir nicht gefallen, frag besser noch mal nach: Du bekommst dann bestimmt noch gute Kombinationen hier empfohlen 4 Sei sparsam mit Auszeichnungen. Auszeichnungen sind beispielsweise Kursive (italic, die Version einer Schrift, die schräg steht und etwas hübscher aussieht, die unauffälligere Variante), Fette (sehr auffällig) oder unterstrichen (schauder, nicht machen!). Eine Auszeichnung kann man betrachten wie eine eigene Schrift, und damit wollen wir ja möglichst sparsam sein ... 5 Keine Angst vor großer Schrift. Text wirst Du in 10 oder maximal 11 Punkt setzen. Eine Überschrift dann vielleicht in derselben Größe, aber fett, oder in 12 Punkt zur 10-Punkt-Schrift, oder 14 Punkt zur 11-Punkt-Schrift. Der Titel eines Blattes darf dann aber durchaus in 24 oder 36 Punkt sein, damit man in seinem Ordner auch findet, was man sucht 6 Verwende die Serifenschrift für den Text, die Serifenlose für Überschriften und Bildunterschriften (beispielsweise 8 Punkt zur 10-Punkt-Schrift). Man kann da auch noch mehr spielen, aber das ist die ganz sichere Variante, die immer gut aussieht und nicht so gaaaaanz klassisch ist, wie alles aus einer Serifenschrift zu setzen. Experimentieren kannst Du immer noch, wenn Du sicherer im Sattel sitzt Allgemeines 1 Gleichförmigkeit ist nicht langweilig, sie hilft beim orientieren. Text ist immer gleich groß, Überschriften auch, Fachbegriffe sind immer kursiv, wenn sie das erste mal genannt werden, Ränder sind immer gleich breit ... 2 Überschriften sitzen immer näher an dem Text, den sie überschreiben, als an dem, der davor kam: Texttext text texttext texttexttext text text texttext text texttexttext text text texttexttexttext text text text text texttext texttext text texttext texttexttexttext texttext texttext text.Überschrift Texttext text texttext texttexttext text text texttext text texttexttext text text texttexttexttext text text text text texttext texttext text texttext texttexttexttext texttext texttext text. 3 NICHT DURCHGEHEND IN GROSSBUCHSTABEN SCHREIBEN. Das ist das typografische Gegenstück zum Brüllen. Gehört sich nicht, und da die Stimme schnell überschnappt, ist es auch nicht unbedingt besser zu verstehen. Außerdem gibt es da noch Feinheiten, die Du Dir aber vorerst auch noch nicht antun solltest ... Deutlich sprechen, also einige Punkt größer zu setzen, also Überschriften, ist viel eleganter und besser Und wenn Du im Text was betonen willst, kannst Du fett schreiben (sehr auffällig, das tut man eher dann, wenn bestimmte Stichworte später beim erneuten Überfliegen des Textes schnell wieder gefunden werden sollen), oder kursiv (das ist eher unauffällig, das soll man eher nur beim Lesen wahrnehmen, also etwa auf einen neuen Begriff hingewiesen werden, oder Du betonst etwas damit). Sparsam einsetzen, wie gesagt ... 4 Lass auch Abbildungen und Diagrammen ihren Platz. Ne Leerzeile drüber und drunter ist ganz bestimmt nicht verschwendet So fallen sie einfach noch besser auf 5 Keine Faxen mit der Textbündigkeit. 5.1 Es gibt linksbündigen Satz, also Text, bei dem die Zeilen alle links an derselben Kante anfangen und rechts unterschiedlich lang sind. Klassisch, praktisch, gut lesbar. So solltest Du setzen. 5.2 Rechtsbündiger Satz ist genau umgekehrt. Brauchst Du eigentlich nicht. Vorerst jedenfalls ... 5.3 Zentrierter Text ... Die Zeilen haben alle einen gemeinsamen Mittelpunkt in der Mitte der Seite. So kann man mal einen Buchtitel setzen, alles andere erfordert dann schon gute Kenntnisse (und Software). Lieber nicht ... 5.4 Und dann noch der Blocksatz ... So sind normalerweise Bücher gesetzt: alle Zeilen sind gleich lang, weil die Abstände zwischen den Wörtern so vergrößert und verkleinert werden, dass alles passt. Sieht nur dann gut aus, wenn man eine gute Software hat. Lass die Finger davon 6 Hab ich was vergessen ...? Ganz bestimmt sogar Aber alles andere sind schon wieder ganz eigene Themen ... Am besten setzt Du jetzt mal eine schöne Seite und zeigst uns die, dann kann man bestimmt noch Details verbessern ... bearbeitet Juni 13, 2011 von Minimalist 2
Georg Duffner Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 So schön in einfachen Worten erklärt und kurz und bündig, das sollte doch fast irgendwie angepinnt oder sonstwie leicht auffindbar gespeichert sein.
typo-lehrling Geschrieben Juni 13, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 13, 2011 ich bin ziemlich sprachlos, kaum zu glauben, dass mir so viele von euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Danke für die ausführlichen Hinweise. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse wenn ich nicht jeden einzelnen Tipp zitiere und mich dafür bedanke. Stellvertretend für alle möchte ich Minimalist dank sagen. Das ist ja fast ein Crashkurs Typografie. Ich hätte es aber für mich, als vermessen euch gegenüber empfunden, wenn ich mich nicht schon einwenig in die Materie eingearbeitet hätte. Für mich würde sich so ein leicht parasitärer Geruch verbreiten. Von Robin Williams habe ich „Der PC ist keinen Schreibmaschine“ und „Design & Typografie für dich“ gelesen. Von Willberg und Forssmann „Erste Hilfe in Typografie“ und von Jansen und Scharf „Handbuch der Infografik“. Für den Sprachstil habe ich mir die Bücher „Deutsch für’s Leben“ und „Deutsch! Das Handbuch für …“ von Wolf Schneider einverleibt. Um das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen habe ich noch „Erfolgreich Texten“ von Märtin in meinem Bestand. Mit dem „Hamburger Verständlichkeitsmodell“ und der „Thema-Rhema-Theorie“ kann ich auch etwas anfangen. Dieter zu deinem Vorschlag: ... Zeige doch einfach mal ein paar Seiten der bisherigen Leistungsangebote. muss ich dir sagen: „Ist mir zu heikel!“. Angebotstexte sind bei uns Betriebsgeheimnisse, sie ins Netz zu stellen könnte mich den Job kosten. Auch wenn ich euch allesamt für sehr vertrauenswürdig halte, ist mir einfach zu heiß. Von meinen Entwürfen zu den Arbeitsmaterialien kann ich gerne was hochladen. Ich muss nur noch ein bisschen daran herumbasteln. Der Inhalt ist soweit fertig nur an der Form hapert es noch. Ein paar Tipps von euch würde ich gern noch einpflegen. Also nochmals vielen Dank aus Magdeburg, ich melde mich in Kürze.
TobiW Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 Ausgezeichnet! Dann bist du doch schon gut gerüstet. Für deine Beispiele kannst du am besten jeweils ein neues Thema öffnen. Das du die Angebotstexte nicht zeigen kannst/darfst/willst, ist mehr als verständlich, aber du kannst hier ja dennoch das Layout mit Blindtext zeigen, oder? Viel Spaß beim Feilen! Tobi
Minimalist Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 Von Robin Williams habe ich „Der PC ist keinen Schreibmaschine“ und „Design & Typografie für dich“ gelesen. Von Willberg und Forssmann „Erste Hilfe in Typografie“ und von Jansen und Scharf „Handbuch der Infografik“. Für den Sprachstil habe ich mir die Bücher „Deutsch für’s Leben“ und „Deutsch! Das Handbuch für …“ von Wolf Schneider einverleibt. Um das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen habe ich noch „Erfolgreich Texten“ von Märtin in meinem Bestand. Mit dem „Hamburger Verständlichkeitsmodell“ und der „Thema-Rhema-Theorie“ kann ich auch etwas anfangen. :lach: Da hab ich ja reichlich tief gestapelt ...
typo-lehrling Geschrieben Juni 13, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 13, 2011 naja ein paar Fachbegriffe kenne ich schon. Ich habe im Forum auch eine ganze Reihe von Beiträgen gelesen. Wie immer beim Lernen wirft aber die Antwort auf eine Frage mindestens zwei neue Fragen auf. Hier ist meine eigentliches Problem. Ich überblicke den Gesamtkomplex „Makro-, Mikrotypografie und Textstilistik" nicht so umfassend. Es fällt mir schwer die Grenzen zu finden. Wie weit muss ich eindringen um handwerklich ordentliche Publikationen zu erstellen. Stochern im Nebel, kommt meiner derzeitigen Verfahrensweise wohl am nächsten. Mein Primat ist in jedem Fall die optimale Leserlichkeit und höchst mögliche Verständlichkeit. Was für mich zum Beispiel neu war, ist: Ungeübte, gering gebildete Leser erreichen bei Grotesken Schriften zwischen 12 uns 14pt ein messbar höheres Verständlichkeitslevel. Ist doch spannend. Bei viel Text sind eigentlich die Renaissance Antiqua Schriften das Maß der Dinge. Ich habe da auch noch ein paar Probleme mit der Beurteilung des Textkörpers. Ich sehe wenn einen Klassizistisch-Antiqua von Hochglanzpapier überstrahlt wird. Ich sehe aber nicht wenn eine Schrift unruhig oder löchrig wirkt. Gibt es da einen Trick? Seite auf Kopf oder blinzeln? Eins kann ich euch aber schon nach dem ersten Beitrag sagen: „Ich bin richtig bei euch!“ Grüße aus Magdeburg uhu.text
Kathrinvdm Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 Hallo Uhu, das klingt doch gut, wir freuen uns immer über frischen Wind im Forum. Und ich würde vermuten, dass das metallverarbeitende Gewerbe bei uns noch deutlich unterrepräsentiert ist. Was die typografischen Fachbegriffe angeht – lass Dich nicht in Bockshorn jagen! Nicht alles, was es an Fachbegriffen und Bewertungskriterien gibt, findet auch bei jedem einzelnen Projekt Anwendung. Bevor Dir der Kopf zu sehr von der Theorie schwirrt würde ich vorschlagen, Du zeigst uns mal ein Angebotslayout (mit Blindtext beschriftet, denn Du sollst uns natürlich keine Betriebsgeheimnisse verraten) und vielleicht mal ein Layout für eine Schulungsunterlage, so, wie Du sie Dir ungefähr vorstellst. Uns fällt es nämlich deutlich leichter, Dir etwas dazu zu erzählen, wenn wir ein konkretes Layoutbeispiel vor Augen haben. Und falls uns dann löchriger Text unter die Augen kommt lassen wir es Dich sofort wissen und erklären Dir anhand Deines Beispiels, warum er löchrig wirkt.
typo-lehrling Geschrieben Juni 13, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 13, 2011 Mache ich, versprochen.
Minimalist Geschrieben Juni 13, 2011 Geschrieben Juni 13, 2011 Es fällt mir schwer die Grenzen zu finden. Wie weit muss ich eindringen um handwerklich ordentliche Publikationen zu erstellen. Schwierig zu sagen ... Wie lang bist Du bereits in Deinem Handwerk tätig? Trotzdem gibt es bestimmt noch Dinge, die Du lernen könntest. Das sind aber sicherlich eher Details, oder Arbeitserleichterungen. In einem bestimmten, kleinen Bereich kommt man aber sicher auch in Deinem Fach recht schnell zu Ergebnissen, die wesentlich solider und ansprechender sind als das, was ich so ad hoc an einem Stück Metall verbrechen würde ... Und um so ein Ziel zu erreichen muss man trotzdem nicht alles wissen: Du willst sicher nicht anfangen, Corporate Designs zu entwerfen, oder Zeitschriften, oder ganze Bücher setzen Und Feedback hilft natürlich auch, und das kannst Du hier bekommen Mein Primat ist in jedem Fall die optimale Leserlichkeit und höchst mögliche Verständlichkeit. Mit der Einstellung kann eigentlich nicht viel schief gehen, denn das sind die Grundlagen guter Typografie Was für mich zum Beispiel neu war, ist: Ungeübte, gering gebildete Leser erreichen bei Grotesken Schriften zwischen 12 uns 14pt ein messbar höheres Verständlichkeitslevel. Ist doch spannend. Bei viel Text sind eigentlich die Renaissance Antiqua Schriften das Maß der Dinge. Fragt sich, inwiefern das erlernt ist ... Viel deutet darauf hin, dass objektiv eine gute Serifenschrift besser lesbar ist. Aber jemanden, der das Lesen schon längst aufgegeben und in eine Schublade mit Zahnarztbesuchen gesteckt hat, schreckt so eine »moderne« Schrift vielleicht weniger ab ... Wobei wir hier aber andere Aspekte guter Typo noch nicht angerissen haben: Da gibt es sicher noch mehr Knöpfe, an denen man drehen kann ... Ich habe da auch noch ein paar Probleme mit der Beurteilung des Textkörpers. Ich sehe wenn einen Klassizistisch-Antiqua von Hochglanzpapier überstrahlt wird. Ich sehe aber nicht wenn eine Schrift unruhig oder löchrig wirkt. Gibt es da einen Trick? Seite auf Kopf oder blinzeln? Übung Und man muss überhaupt erstmal eine gewisse Menge an guten Schriften und guter Typografie gesehen haben, bevor man den Unterschied bemerkt, und Qualität ist eben eher selten Ein Mercedes ist von außen auch nur ein Auto ... Wenn man aber nach einem Jahr mal wieder in einem VW sitzt, dann fällt einem erst auf, wie bequem der Benz ist, und wie leise es darin ist, etc. ... Eins kann ich euch aber schon nach dem ersten Beitrag sagen: „Ich bin richtig bei euch!“ Coolness
Gast Johnreinert Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Ich habe mir mal nicht die ganzen Reaktionen durchgelesen daher entschuldige wenn eine Frage schon mal gestellt wurde... 1) dient die Broschüre nur für euer Unternehmen Bewerber zu finden oder für das Metallhandwerk allgemein? 2) was ist der Zweck dieser Broschüre, was genau soll damit bezweckt werden 3) welche Kooperationen sind von der Firmenleitung erlaubt Welche Ersparnis wird von dir erwartet bzw. welchen Betrag ist die Firmenleitung weiterhin für diesen Zweck bereit zu stellen, also prozentual zu den Gesamtkosten falls du konkrete Zahlen nicht nennen magst/darfst. Zu Typografischen Dingen findest du hier sehr gute praxisnahe kompetente Hilfe, vielleicht kann ich dir bei den Zahlen ein wenig helfen...
Kathrinvdm Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Im ersten Post des Threaderöffners stehen bereits die Antworten auf Deine Fragen.
Gast Johnreinert Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 (bearbeitet) Im ersten Post des Threaderöffners stehen bereits die Antworten auf Deine Fragen. Ups... da merkt man mal das ich die Pause von der Arbeit gut gebrauchen kann, ich lese es nochmal durch. @uhu sorry :peinlich: "Mein Unternehmen bewirbt sich regelmäßig, mit etwa 70seitigen Leistungsangebote, um Maßnahmen der Arbeitsagentur." Welche Maßnahmen sind das den konkret? Es gibt diverse Faktoren die man speziell für die entsprechenden Maßnahmen präsentieren sollte... ich kann aus Erfahrung sprechen da ich so manche Buisness-Pläne für Start-Up-Unternehmen erstellt habe das 70 Seiten definitiv nicht gelesen werden. Vielleicht kannst ja mal den Aufbau und die entsprechenden Seitenzahl pro Plan nennen. Erfahrungsgemäss je nach komplexität sollte es 30 Seiten nicht überschreiten! bearbeitet Juni 14, 2011 von Johnreinert
typo-lehrling Geschrieben Juni 14, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 14, 2011 Hallo Johnreinert, vielen Dank für dein Interesse, ich sende dir mal den Link zu den Ausschreibungsunterlagen für unsere Angebote. Diese Runde ist jedoch schon durch. Die Ausschreibungen sind immer sehr ähnlich. http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Ausschreibungen-NEU/REZ-BB-SAT/Massnahmen-Jugendliche/901-11-52128-242-BaE-int-REZ-BB-SAT-VU.zip
Gast Johnreinert Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Das übliche also - eine Ausschreibung ;) Wo hast du da fragen? Wer gibt die Unterlagen ab und wie ist der Kontakt zu den Behörden? Ich ging davon aus das die Druckkosten zu teuer sind doch offensichtlich meint die Firmenleitung die Angebotsabgabepreise... da nun ohne genaue Zahlen zu kennen zu helfen ist ziemlich schwer. Als Tip kann ich dir geben da die Preistreiber zu lokalisieren und diese per ABC-Analyse relativ einfach zu sortieren (berechne einfach den prozentualen Anteil am Angebotsabgabepreis). Folgerichtig konzentrierst du dich auf die Preistreiber die den Angebotsabgabepreis am meisten beeinflussen und zerlege diesen in soviele Einzelprozesse wie möglich. Je detailierter du dies durchführst, desto effektiver kannst dann mit den Optimierungsmassnahmen beginnen um den Angebotsabgabepreis zu senken. Wichtig ist dabei so realistisch wie möglich zu sein ohne dabei an Qualität einzubüssen... du bemerkst, dies führt in die Kosten- u. Leistungsrechnung wo du am besten eure Controlling-Abteilung um Hilfe bittest. Ein Controller ist da meiner Meinung die richtige Ansprechperson.
Dieter Stockert Geschrieben Juni 14, 2011 Geschrieben Juni 14, 2011 Bevor ich ins Bett gehe – ich bin heute so müde –, hier eine allererste Empfehlung: Verzichte auf die Unterstreichungen. Sie sind ein Notbehelf aus Schreibmaschinenzeiten, aber zumindest die Art, wie Word unterstreicht (Zerstören der Unterlängen von Buchstaben, viel zu fett), muss dazu führen, dass man auf Jahrzehnte keine Unterstreichung mehr verwenden mag. Als Hervorhebung sollten Wortstellung (größerer Abstand nach oben) und Fettschnitt mehr als genügen.
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