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Seitenränder und Blattformate

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich bin immer noch bei meinen Übungsheften und habe wiedermal Fragen an die Profis.

Gibt es eine Formel, nach der man die Seiteränder einstellt­? Die DIN sei hier mal außer Acht gelassen.

Ich würde gern wissen, nach welchen Kriterien sich die Seitenränder festlegen lassen. Dabei möchte ich gern möglichst viel Schreibfläche haben ohne das die Seite zu überladen wirkt.

Die andere Frage ist, welche Änderungen der Schrifteinstellungen sind, ist für eine Ausgabe im A5 statt im A4 Format nötig.

Danke fürs Lesen

Uli

Geschrieben

Diese Satzspiegelkonstruktionen berücksichtigen allerdings nur doppelseitigen Satz. Wenn man dagegen nur einseitige Blätter hat, gelten andere Regeln.

Ich zitiere mich selbst:

Bei einseitigem Druck sehen die Ränder meiner Meinung nach harmonisch aus, wenn der obere, rechte, und linke Rand gleich breit sind und zum unteren Rand das gleiche Verhältnis haben wie die Seitenbreite zur Seitenhöhe. Also:

Seitenbreite : Seitenhöhe = oberer Rand : unterer Rand.

Bei einem oberen und seitlichen Rand von 35 mm (1/6 einer DIN-A4-Seite) wäre der untere Rand dann:

35 mm × 297 mm : 210 mm = 49,5 mm.

Wenn Du einen schmäleren Rand möchtest, versuche 1/7 der Seitenbreite (30 mm). 1/8 ist schon sehr schmal.

Geschrieben
Diese Satzspiegelkonstruktionen berücksichtigen allerdings nur doppelseitigen Satz. Wenn man dagegen nur einseitige Blätter hat, gelten andere Regeln.

Stimmt hatte ich vergessen zu erwähnen …

Geschrieben

Hallo an alle Ästheten,

ich habe ein paar Versuche mit den Regeln für harmonische Satzspiegel unternommen. Ob "­Golderner Schnitt" oder Blattraster, passt alles nicht so richtig in meine Heftchen. Nachdem ich nun weis wie man die Sache angeht, habe ich natürlich gleich mein Regal an Fachbüchern "kritisch" geprüft. Ich habe keine Neueren gefunden, wo der Satzspiegel annähernd den Regeln entsprach. In allen Fällen sind die Ränder viel zu schmal gehalten. Der Bundsteg passt überhaupt nicht zu dem Außensteg. Kopf- und Fußsteg sind auch zu schmal. Werden Fachbücher nach anderen Regeln gesetzt? Einzig ein paar alte DDR Fachbücher haben "richtige" Stegbreiten. Und da hätte ich verstanden, wenn man Papier sparen wollte. Alles in allem war es aber eine sehr interessante Lektion. Den Goldenen Schnitt kenn ich als Metallbauer natürlich schon sehr lange. Obwohl wir der Einfachheit halber oft mir 5/8 zu 3/8 dimensionieren.

Speziell bei meinen Seiten taucht noch ein Problem auf, welches die Harmonie nicht befördert. Für meine schlechten Leser habe ich ein Sans Serif gewählt, und sie auf 14/18pt eingestellt. Die Zeilenlänge habe ich auf 14,5 cm begrenzt. Damit komme ich auf etwa 63 Zeichen je Zeile. Der Nachteil, auf den geraden Seiten entsteht ein optisch sehr großer Rand bis zum Mittelfalz. Die rechte Seite hat aber nur einen schmalen Bundsteg. Nach meinen empfinden sieht das nicht annähernd schön aus. Gibt es einen Trick? Ich will ja nicht mit einem Preis für die schönsten Übungshefte geehrt werden aber sie sollen auch nicht geschmacklos wirken.

Ein schönes Wochenend

Uli aus Magdeburg

PS: Danke für die aufmunternden Worte im "Cafe". Schön, dass es diese Forum gibt.

Geschrieben
Für meine schlechten Leser habe ich ein Sans Serif gewählt, und sie auf 14/18pt eingestellt.

Hallo Uhu :-D Tu das lieber nicht, das ist echt schon Satz für Leute mit Sehschwächen ... Und das kann nerven: solche Bücher für sehschwache Menschen kann ich echt nicht lesen, das ist dann einfach zu groß auf Armeslänge/Tischentfernung ... Größer als 11 oder 12 Punkt würde ich wirklich nicht setzen, lieber einen Breiten Rand lassen, in dem man noch Anmerkungen positionieren kann, oder eine Kapitelzahl, oder einen Kapitelnamen, oder eine Kombination aus diesen ... :-?

Wenn ich nicht gleich nach dem Essen sofort ins Koma falle, werd ich noch mal kurz basteln und dann vielleicht ne Empfehlung aussprechen, was den Spiegel angeht :-D

  • Gefällt 1
Geschrieben

Anstelle eines ausgewogen-harmonischen Seitenaufbaus kann man natürlich auch bewußt einen asymmetrischen Aufbau wählen. Das kann dann moderner wirken.

Man sollte dann aber deutlich von der Harmonie abweichen, sonst sieht es aus wie gewollt und nicht gekonnt. Also beispielsweise den oberen Rand deutlich größer halten als den unteren.

Fach- und andere Bücher werden manchmal nach der Regel gesetzt: So viel reinknallen wie möglich! Daß das dann nicht besonders gefällig aussieht, ist klar. Grundsätzlich dürfen aber Fachbücher schon eher etwas schmälere Ränder haben als schöngeistige Bücher. Denn Fachbücher liegen in der Regel auf dem Tisch beim Lesen, schöngeistige werden eher in der Hand gehalten und benötigen deshalb einen größeren Rand, damit man dabei nicht den Text verdeckt.

  • Gefällt 3
Geschrieben

danke für eure hilfreichen Ratschläge.

Ich habe jetzt an den Seiten noch etwas herumgebastelt. Mit Word gelangt man aber schnell an den Rand des Wahnsinns, ich hoffe ihn noch nicht überschritten zu haben. Wichtig war für mich zu lernen welche Kriterien für die Randdimensionierung bedeutsam sind. Danke dafür. Wenn mir die Rasterung der Seite gefällt stelle ich sie euch kurz vor.

Viel Erfolg oder Erholung in der nächsten Woche

Uli aus Magdeburg

Geschrieben

danke auch für die Infos aus dem Freeware-Fonts-Thread. Ich habe zufällig noch Corel 9 eventuell finde ich noch eine sans Serif die ich besser als Franklin Gothic Book. Da finde ich das "sz" nähmlich nicht schön, Außerdem kann gibt es auch einen "Il" Konflikt. Naja ich werde mich mal auf die Suche machen.

Aber ihr wisst schon: Suchen kann jeder - Finden zeichnet den Wissenden aus. (uhu)

Geschrieben
eventuell finde ich noch eine sans Serif die ich besser als Franklin Gothic Book.

fließtext oder überschriften?

schau dir mal diese genauer an:

Humanist 521 = Gill Sans

Humanist 531 = Syntax

Humanist 777 = Frutiger

Zapf Humanist 601 = Optima

Zurich = Univers

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich glaube die Suche war erfolgreich.

Für die Überschriften bleibe ich bei Rockwell 24, 18 und 14.

Der Fließtext wird Zapf Humanist BT 12/16.

Die Randnotizen werden Humanist 512 BT 8/10.

Die Bildunterschriften in Times New Roman 11 kursiv.

Die Spaltenbreiten für den Haupttext ist 12 cm und für die Randnotizen 4 cm.

Der Bundsteg ist 2 cm, der Außensteg 3 cm, der Kopfsteg 1,5 cm und der Fußsteg 3 cm.

Jetzt konzentriere ich mich auf den Inhalt. Ich stelle euch die Seiten demnächst mal vor.

PS: War ein paar Tage offline - deshalb erst heute meine Antwort.

Geschrieben (bearbeitet)

Deine Schriftmischung ist zuviel des Guten. Beschränke Dich auf zwei Schriften: Eine mit Schraffen (Serifen), und eine ohne.

Was ist die Humanist 512? Meinst Du vielleicht die Humanist 521 (Gill Sans)? Die könntest Du für Überschriften verwenden, dazu für den Fließtext die Lapidary 333 (Perpetua) oder Dutch 766 (Imprint).

Die Randnotizen dann auch in der Gill, die Bildunterschriften in der kursiven Textschrift, oder umgekehrt.

Das könntest Du mal ausprobieren. (-:

Nachtrag: Wenn Dir die Rockwell gefällt, kannst Du natürlich auch die statt der Gill verwenden! Das ist eine Egyptienne, die darf auch mit einer Antiqua gemischt werden.

bearbeitet von Joshua K.
  • Gefällt 1
Geschrieben

ich fand meine Bildunterschriften in der kursiven Times New Roman sooo schön. :-(

Ich meine natürlich die Humanist 521 (Gill Sans), von der könnte ich mich aber trennen.

Die Rockwell möchte ich wegen ihres I-Eisen Charakters behalten. Die Zapf Humanist 601 bleibt die Fließtextschrift. Die finde ich recht elegant, wobei ich natürlich überhaupt keine Ahnung habe in welche Gruppe von Schriften die gehört. Der Kontrast zu meiner Rockwell scheint mir auch groß genug. Also dann Danke erstmal wieder für die Tipps.

Bis bald im Show Raum

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