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"Vintage DIN"-Schrift; rounded, condensed, italic; (DDR-Typo?).

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Liebe Typo-Profis,

habe heute mal ein Identifizierungsgesuch.

Bin in einem DDR-Lehrbuch (1981) auf diese Schrift gestoßen. Ich vermute inzwischen , dass es eine damalige TGL-genormte Schrift ist. Hier erst einmal ein paar Bilchen:

3119 CONFIG

3120 CONFIG

Sie sieht der "heutigen" DIN16/17 änhlich, ist bloß zusätzlich noch schräggestellt und condensed.

Das "DDR-Pendant" dazu, wäre rein theoretisch die TGL 0-16, sie ist schräggestellt und sogar eng, kommt ihr ziemlich nahe - doch trifft auch nicht 100%ig zu.

Die "next Generation" wäre dann die TGL 31034, doch diese entfernt sich schon wieder viel zu sehr vom Schriftbild; sie ist es also auch nicht.

Nun meine Frage(n):

Kann es sein, dass die Abbildungen in diesem Lehrbuch vom Verfasser mit einer Schablone beschriftet wurden und es damals eine gewisse "Varianz" bei der Fertigung selbiger gab, sodass die Glyphen nirgends wirklich gleich aussehen konnten?

Oder gibt es hier doch noch eine andere solche Normschrift?

Man beachte das "f" und das "z"; sie sind definitiv etwas anders, als die aufgestöberte TGL 0-16. Vllt hat ja auch der TGL-0-16-Ersteller ungenau gearbeitet. Weiß evtl. jemand, wie die echte TGL 0-16 aussah, gibt es davon irgendwie irgendwo Bilder, dass man einmal vergleichen könnte? Besonders da es von der TGL 0-16 scheinbar quasi zwei Versionen gab: eine frühe, dickere und eine spätere etwas dünnere in der Linienstärke. Vllt ist es ja diese - habe nur leider keinerelei Referenzbilder dafür.

Falls hier also jemand tiefes Insiderwissen hat, dann immer raus damit! ;)

Schon mal "Danke schön!" :)

post-19454-1355407745,7551_thumb.jpg

post-19454-1355407745,888_thumb.jpg

Geschrieben

Das ist handgeschrieben vom Technischen Zeichner. Schrift innerhalb solcher Graphiken konnte nicht ohne weiteres gesetzt werden, die Graphik war ja z. B. eine Zinkätzung, die auf Holz aufgeklotzt oder mit Blei hintergossen war. Um die Schrift setzen zu können, hätte man den Raum dafür ausfräsen müssen, oder man hätte das in mehreren Reproschritten ineinandermontiert. Also war es das einfachste, die Schrift gleich mit zeichnen zu lassen.

Geschrieben (bearbeitet)
:kinnladerunterklappsmiley: Respekt ...!

Würdest du deine Kinnlade wieder hochklappen, könntest du dich lockern und mit den Schreibübungen beginnen:

http://www.amazon.de/Blockschrift-Normschrift-Michael-Ronellenfitsch/dp/387938701X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1310103722&sr=8-1

Oder du kaufst dir eine der früher in technischen (Zeichner-)Berufen weit verbreiteten Schreibschablonen:

http://cgi.ebay.ch/Rotring-Schreibschablone-Winkelzeichen-Aufsatz-/250820654638#ht_2565wt_1141

;-)

bearbeitet von Norbert II
ebay-Link kaputt
Geschrieben
:kinnladerunterklappsmiley: Respekt ...!

Das konnte eine Freundin damals™ auch … sie hat Technisches Zeichnen noch von Hand gelernt, da war "freies DIN-Schreiben" ganz normal. Keiner hat (außer anfänglich) zur Schablone gegriffen, das hätte viel zu lang gedauert.

Geschrieben
Würdest du deine Kinnlade wieder hochklappen, könntest du dich lockern und mit den Schreibübungen beginnen [...]
Das konnte eine Freundin damals™ auch … sie hat Technisches Zeichnen noch von Hand gelernt, da war "freies DIN-Schreiben" ganz normal. Keiner hat (außer anfänglich) zur Schablone gegriffen, das hätte viel zu lang gedauert.

:kinnladewiederhochklapp: Das ist aber echt ganz schön sauber und regelmäßig ...! :-o Was man sich nicht alles antrainieren kann ... :-?

Geschrieben

Für ein Lehrbuch mag das stimmen, in den wissenschaftlichen Journalen wurden die Graphen von den Wissenschaftlern aber oftmals selber angefertigt. Wenn die Uni keine Repro-Abteilung hatte, dann wurde das durchaus per Schablone gemacht. Ich kenne viele ältere Kollegen, die das genau so selber gemacht haben. Die haben natürlich nicht die nötige Übung um das freihändig zu erledigen.

Sieht der dargestellten Zeichnung aber trotzdem frappierend ähnlich. :nicken:

Geschrieben

Meine Altersgenossen, die in den 90ern die HTL absolviert haben, durften in technisch Zeichnen auch die Normschrift lernen, mit dem Ziel, eine derartige Regelmäßigkeit zu erreichen.

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