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Frage zu korrektem Zitieren

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Es geht nicht nur um wörtlich, sondern auch um unverändert. Und ein Zitat ist nicht unverändert, wenn ich etwas verändert habe ;-)

Und wenn derjenige, welchen ich zitiere, seine Hervorhebungen mit einer Farbe (statt kursiv) ausgezeichnet hat, müsste ich nach deiner Logik auch die Farbgebung in meinem Text übernehmen?

Aber so ganz grundsätzliche Fragen: Wenn derjenige, den ich zitiere, seine Hervorhebungen mit einer Kursiv (oder einer Halbfetten, Farbe, … ) vorgenommen hat, müsste ich doch genauso jedesmal dahinter schreiben, dass diese Hervorhebung vom Urheber vorgenommen wurde, oder? Als Beispiel: In meiner Arbeit verwende ich grundsätzlich nur die Kursive als Auszeichnung. Zitiere ich eine Quelle, in welcher der Autor zur Hervorhebung nur eine halbfette Schrift (oder Kapitälchen) eingesetzt hat, müsste ich diese Auszeichnungsart in meinem Zitat übernehmen und kenntlich machen, dass es entgegen meiner üblichen Hervorhebungsweise explizit von dem Zitierten so vorgenommen wurde?!

Und zweite Frage: Wenn derjenige, den ich zitiere, zur Hervorhebung von einzelnen Wörtern die doppelten Guillemets verwendet und ich bei meinen Zitaten ebenfalls die doppelten Guillemets verwende, darf ich dann seine Hervorhebung auf einfache Guillemets reduzieren, oder darf seine Hervorhebung in dem Fall auch nicht verändert werden, sprich ich habe eine solche Zitatstruktur in meinem Text: »… Zitat … »Hervorhebung« … Zitat …« ?

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Wie würde da korrekt zitiert?
Ich würde sagen, entweder man vollzieht im Zitat die Schriftgrößenunterschiede nach oder, wenn die Schrift das zulässt, man differenziert durch unterschiedliche Schnitte (Strichstärken; Regular, Italic, Bold usw.).

Ich denke in solchen ganz extremen Fällen, "sagt ein Bild mehr als tausend nachgesetze Worte". ;)

Das mit dem "richtigen" wörtlichen Zitieren ist in der Tat schwierig - weil es da scheinbar auch keine verbindlichen Regeln gibt und es sowieso jeder irgendwie "falsch" macht, bzw so wie er es für richtig hält. Das ist in der "Profi-Wissenschaft" auch nicht anders; immer abängig vom Verlag. Es gibt allerdings dicke Bücher über wissenschaftliches Arbeiten, was auch Zitierregeln mit abhandelt.

Wie pingelig man beim wörtlichen unveränderten Zitieren sein kann, ist immens. Das ist wahrscheinlich denen, die die Forderung, nach einem "wörtlichen und unveränderten Ziat" stellen, scheinbar gar nicht klar. Die erst etwas abstrus erscheinde Frage nach Schriftgröße, Schriftart und -schnitt ist meiner Meinung nach dabei nämlich gar nicht so abwegig. Wo fängt man an, wo hört das auf...?

Man muss ja auch Tipp- bzw. Rechtschreibfehler übernehmen - am besten macht man dann den Hinweis, dass man diese Unkorrektheit korrekt übernommen hat, mit "[!]" oder "[sic!]" direkt hinter die betreffende Stelle im Zitat.

Auch relativ schwierig ist es bei fremdsprachigen Zitaten: du hast meinetwegen eine englischsprachige Quelle, aber gleichzeitig die Auflage, den (wissenschaftlichen) Text in deutscher Sprache zu verfassen. Was machst du? Um wörtlich original zu zitieren, darfst du nicht übersetzen und musst in englisch lassen - dann erfüllst du aber nicht die Forderung, alles auf deutsch zu schreiben. Ich hatte mir dann mal so beholfen, dass ich zwar im Fließtext übersetz habe, aber in die Fußnote das eigentliche Original-Zitat. Somit ist auch sichergestellt, dass zusätzlich zur eigenhändigen Übersetzung (= Interpretation!) der geneigte Leser sofort noch einmal das "echte Original-Zitat" zu Händen hat - und kann dann selbst abwägen, ob ich "richtig" übersetzt habe.

Aber um nochmal zum Thema zurückzukommen:

Es ist durchaus korrekt, in einem wörtlichen Zitat eine Hervorhebung zu machen mit der Bemerkung dahinter "(Hervorhebung durch Autor)". Dumm wirds dann bloß, wenn in dem Original-Zitat selbst schon etwas bestimmtes hervorgehoben ist und du noch etwas anderes hervorhebst... Sind halt immer tausend Einzelfälle, wo man abwägen muss.

Das Zitat einfach so stehen lassen wie ist und dann im Folgetext einfach auf besondere Punkte eingehen, umschifft da so ziemlich alle Fallstricke. ;)

Es geht auch gar nicht darum beim wörtlichen Zitieren, dass der Sinn unverändert bleibt - nein es darf die ganze Aussage als solche nicht verändert werden. Denn den Sinn ändert man ja auch nicht, wenn man indirekt zitiert (jedenfalls sollte man das ;) ). Der "Sinn" kann also nicht das Maß der Dinge sein.

Zum indirekten Zitieren sei gesagt: es ist meistens bevorzugt und lieber gesehen - denn das zeigt, dass der Autor die Materie auch mit seinen eigenen Worten wiedergeben kann und dies impliziert eine gewisse Kompetenz; statt immer nur "abgeschriebene" wörtliche Zitate zu benutzen. ;) Musste ich mir mal ankreiden lassen, bei (m)einer wissenschaftlichen Arbeit. ;) Obwohl ich da (heute immer noch) anderer Meinung bin.

Hoffe, ein wenig geholfen zu haben. ;)

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Man muss ja auch Tipp- bzw. Rechtschreibfehler übernehmen - am besten macht man dann den Hinweis, dass man diese Unkorrektheit korrekt übernommen hat, mit "[!]" oder "[sic!]" direkt hinter die betreffende Stelle im Zitat.

auch darüber scheiden sich die geister. ich finde es nicht problematisch, offensichtliche tipp- oder druckfehler (zum beispiel ›versehentlihc‹ für ›versehentlich‹) nicht ins zitat zu übernehmen, gerade bei nicht-künstlerischen texten. rechtschreibfehler sind wieder etwas anderes: regeln ändern sich und werden unterschiedlich streng befolgt. man kann nie wissen, ob der autor das wort nicht vielleicht genau so geschrieben haben wollte. generell: wenn man unsicher ist, ob nicht doch absicht hinter einer schreibweise steckt, sollte man die finger weglassen.

Es ist durchaus korrekt, in einem wörtlichen Zitat eine Hervorhebung zu machen mit der Bemerkung dahinter "(Hervorhebung durch Autor)".

es ist in jedem fall in keinem wissenschaftlichen bereich, mit dem ich bisher zu tun hatte, unüblich. so was wie ›hervorhebung von mir‹, ›my italics‹ usw. begegne ich ständig. was ich dagegen überflüssig finde, sind die ›hervorhebung im original‹-kennzeichnungen.

Es geht auch gar nicht darum beim wörtlichen Zitieren, dass der Sinn unverändert bleibt - nein es darf die ganze Aussage als solche nicht verändert werden. Denn den Sinn ändert man ja auch nicht, wenn man indirekt zitiert (jedenfalls sollte man das ;) ). Der "Sinn" kann also nicht das Maß der Dinge sein.

was ist denn der unterschied zwischen sinn und aussage? vielleicht meinst du so was: wenn müller schreibt »man darf nicht behaupten: alle frauen sind doof« und ich zitiere ihn mit »müller findet: ›alle frauen sind doof‹«, ist die aussage/der sinn des einzelnen satzes natürlich gewahrt, aber nicht die/der des zusammenhangs, in dem der satz im original stand. darüber werden ja im zusammenhang von ein-wort-blurbs auf buchcovern gerne späße gemacht: wenn dort ›aufregend‹ und ›ein meisterwerk‹ zitiert wird, könnte ja in der originalrezension gestanden haben: »der roman ist alles andere als aufregend. ein meisterwerk ist dem autor damit nicht gelungen.«

bye

thierry

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Mit "Aussage", meine ich quasi "die Gesamtheit der ausgesagten Wörter", also die Aussage an sich und als solche - quasi das Original. Nur wenn die so bleibt, dann ist ja wirklich wörtlich und unverändert zitiert.

Bsp:

Original: "Herr Müller hat gesagt: 'Alle Frauen sind doof'".

Zitat mit selbem Sinn: "Herr Müller meinte, dass alle Frauen doof wären."

-> Selber "Sinn", andere "Aussage". Vllt ist "Aussage" hier nicht das richtige Wort gewesen, aber ich denke, jetzt ist klar, was ich damit vorhins meinte. ;)

Über die schlimme Praktik des "Aus-dem-Zusammenhang-Reißens" brauchen wir, denk ich, gar nicht zu debattieren, dass das mit "zitieren" nicht viel zu tun hat. ;)

Ach was ich vergessen hatte: falls eine Quelle tatsächlich von Rechtschreibfehlern nur so strotzt, dann sollte mal sich vllt generell nochmal über die Zuverlässigkeit selbiger kritisch Gedanken machen. ;) Denn sonst nervt das mit dem "[sic!]" und dann wirds wieder unästhetisch. ;)

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Ich sehe es folgendermaßen:

Wenn jemand mit unterschiedlichen Größen, Farben oder ähnlich ungewohnten Mitteln auszeichnet, hat das wohl einen besonderen Grund und sollte deshalb auch genau so übernommen werden. Es dürfte in den meisten Fällen dann ja auch gerade gewünscht sein, nicht (nur) den Inhalt, sondern (auch) die ungewöhnliche Form wiederzugeben.

Wenn aber bloß eine gewöhnliche Auszeichnung stattfindet, d. h. über Kursive/Guillemets usw., und nur der Inhalt, nicht die Form Grund des Zitates ist, kann man in die eigene Auszeichnungsweise übertragen.

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