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Lesbarkeit Bücher vs. eBooks

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hab’s auch grad gesehen.

Haben die da wirklich nur getestet, ob man eine halbe Seite monospaced Schrift besser mit nem Tablet lesen kann? Das halte ich nur für bedingt aussagekräftig.

Zumal der eBook-Markt ja eigentlich nicht Tablets sondern eReader anspricht. Die haben dann keine Hinertgrundbeleuchtung, aber war das nicht laut Studie das tolle am Tablet?

Tobi

Geschrieben

Dass die Studie in diesem Sinne »gekauft« war, würde ich noch nicht einmal behaupten wollen. Für mich ist sie nur etwas nach dem Motto »Thema verfehlt«, da wie bei vielen anderen Lesbarkeitsstudien auch, schon der Versuchsaufbau zu wünschen übrig lässt.

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Man testet diesen großen, querformatigen Text in Courier(!) mit riesiger Schriftgröße und riesigen Zeilenabständen mal auf einen Blatt und mal auf einem Tablet-Gerät. Das entspricht weder dem normalen Lesen einen Taschenbuches, noch dem typischen Lesen eines eBooks auf Kindle oder iPad.

Der einzige testbare Parameter ist hier die auch im Film angesprochene (Hintergrund-)Beleuchtung. Aber das fände ich jetzt eher noch für Schildermacher interessant. Ein echter Vergleichstest zwischen Buch und eBook ist das nicht, da die Versuchsanordnung viel zu weit davon entfernt ist. Und was bedeutet schon »eBook«? Die im Film auch gezeigten Kindles funktionieren ja schon wieder ganz anders, als die hinterleuchteten Tablets aus der Studie. Diesen Unterschied hätte man zum Beispiel mal untersuchen können.

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  • Gefällt 2
Geschrieben

Aussage: Wir brauchen nicht so viel Aufwand (geringere Gehirnaktivität) die Information zu verarbeiten, also fällt das Lesen leichter.

Kann man auch so interpretieren: Das Leserlebnis ist so dumpf, das sich weniger Regionen im Gehirn angesprochen fühlen, also weniger Aktivitäten messbar sind.

Dieses bewahrende Lesen, das Lesen im Buch, dass viele Generationen als positiv empfunden haben ... Jetzt geht es (auch) darum offen zu sein, eBooks zu ermöglichen.

Hä, what is this?! Und das vom Leiter des Instituts für Buchwissenschaft, Mainz.

Ja klar, jetzt geht es darum die Bücher in Nullen und Einsen für eBooks zu verkaufen., am besten zusätzlich zum schon erworbenen Buch oder Hörbuch.

Geschrieben

Soll diese Studie wirklich an nur einer Person durchgeführt worden sein, die zuerst einen Text auf einem Blatt Papier zu lesen bekommt, um dann den gleichen noch einmal auf einem Tablet nachzulesen?

Warum lässt man die Person gerade einmal einen Absatz lesen? Was sagt dies über das Lesen von Büchern bzw. Ebooks über mehrere Stunden aus?

Woher kommt das Fazit am Ende des Beitrags, dass man auf einem Tablet u. a. schneller lesen kann?

Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Studie in dieser Form an einem so renommierten Institut wie das Mainzer Institut für Buchwissenschaft stattgefunden hat.

Geschrieben

Naja, was dann für ein Fernsehbeitrag(!) daraus gestrickt wurde, ist wieder ein anderes Thema. Es wird schon ein ordentlichen Paper dazu geben, nehme ich mal an. Das wurde für den Beitrag bestimmt noch mal alles schnell nachgestellt. ;-)

Geschrieben

Mal was anderes: Ich finde fragwürdig, dass das schnellere Lesen auf dem Tablet als Fortschritt gepriesen wird. Die Frage ist doch: verarbeiten, beziehungsweise verstehen die Leute auch in gleicher Qualität, was sie da lesen? Wenn weniger Hirnaktivität gemessen wird als beim Lesen des gedruckten Textes würde ich ja mal ketzerisch annehmen, dass das nicht der Fall ist. Oder anders gesagt: Die Probanden haben für den Test den Text zwar mechanisch gelesen – aber haben sie dies mit der Intention getan diesen inhaltlich zu erfassen? Und noch etwas: Sollte der Text der gedruckten und der elektronischen Vorlage identisch sein, wäre es dann nicht logisch, dass das zweite Drucklesen schneller geht und mit weniger Hirnaktivität verbunden ist? :-?

Geschrieben

Danke! Das beseitigt schon ein paar Unklarheiten. Und ganz so eindeutig wie im Fernsehbeitrag beschrieben fallen die Vorteile für das eine oder das andere Medium ja dann wohl doch nicht aus.

Geschrieben

Dem wollte ich auch gar nicht widersprechen. Interessant fand ich aber, dass die Gruppe, die laut des von Dir verlinkten Tests am meisten von den eBooks profitieren würde, nämlich die der älteren Menschen, laut der Stern-Studie noch den größten Abstand von der neuen Technologie nimmt. Aber klar – das Diffusionsmodell greift natürlich auch da. :-)

Geschrieben

„Ob analog oder digital, Lesen bleibt die wichtigste Kulturtechnik“ steht in dem Fazit der Untersuchung der Mainzer Uni. Das ist ein bemerkenswerter und wahrscheinlich ebenso diskussionswürdiger Satz. Ich persönlich glaube, die Bedeutung des geschriebenen Wortes ist bereits merklich zurückgegangen und wird noch weiter schrumpfen. Vielleicht auch wird Lesen wichtiger als Schreiben?

Geschrieben
Ich persönlich glaube, die Bedeutung des geschriebenen Wortes ist bereits merklich zurückgegangen und wird noch weiter schrumpfen.

Und was veranlasst Dich zu dieser Aussage?

Die Zahlen sprechen eine ganz andere Sprache. Überleg mal, wie sich in den letzten Jahrhunderten die Alphabetisierung der Menschen entwickelt hat. Es wird immer mehr gelesen und daher auch immer mehr publiziert. Und die jungen Leute sorgen heute für 250 Millionen Twitter-Nachrichten an JEDEM Tag. Tendenz ständig steigend.

Das mag mancher vielleicht als belangloses Zeug abtun, dass man ja nicht mit Goethe-Texten vergleichen kann, aber eine Nutzung der Kulturtechnik Lesen ist es par excellence.

Geschrieben
Das mag mancher vielleicht als belangloses Zeug abtun, dass man ja nicht mit Goethe-Texten vergleichen kann, aber eine Nutzung der Kulturtechnik Lesen ist es par excellence.

Ja, so in etwa habe ich das gemeint, ehrlich gesagt eher aus einem Bauchgefühl heraus. Ein Kriterium ist gewiss die Verwahrlosung der Sprachkultur im Allgemeinen, die sich auch auf das gesamte Schrifttum niederschlägt. Eine SMS hat eben per se nicht die Qualität eines Goethe, wenn wir den Altmeister hier schon nennen wollen.

Ein Kriterium ist für mich der Verkauf von Druckmaschinen. Der ist im Westen rückläufig, und die Hersteller schreiben nur wegen der Zuwächse in Asien und Lateinamerika keine roten Zahlen. Du könntest einwenden, es bestehe ja kein prinzipieller Unterschied zwischen elektronischen und gedruckten Medien – weiß nicht.

Geschrieben

beachtest du dann auch den absatz von druckern und kopierern? druckmaschinen als indikator für die wichtigkeit geschriebenen wortes zu nehmen ist arg einseitig. zumal das internet ohne schrift auch nicht denkbar ist.

Geschrieben

Nicht nur der Sprachgebrauch, auch die Anwendung von Schrift hat in meinen Augen (IMNSHO) sehr gelitten in den letzten Jahren. Mit Ausnahmen, natürlich. Wir leben eben in einer Zeit des „anything goes“.

Geschrieben

das ist die frage nach der füllmenge des glases. für dich leidet sprache, für andere entwickelt sie sich weiter... nach überwindung preußischer disziplinierung und regelbasierter gleichschaltung wird die zukunft uns eher wieder die zustände bringen, die vor lebzeiten dudens geherrscht haben: jeder schreibt so, wie er es hörte -- im amerikanischen funktioniert es ja auch. das amtliche regelwerk mit mittelfristig auf ein "solange der empfänger den sender versteht, ist es richtig" reduziert werden. mit erfindung des dtp ist auch die letzte bastion der regelhaftigkeit gefallen.

Geschrieben
beachtest du dann auch den absatz von druckern und kopierern?

Nein, das habe ich nicht. Das war nur so aus dem Kopf geschrieben. Vielleicht sollte man den Papierverbrauch pro Nachrichtenmedium ermitteln. Der BVD könnte dazu Zahlen haben.

druckmaschinen als indikator für die wichtigkeit geschriebenen wortes zu nehmen ist arg einseitig. zumal das internet ohne schrift auch nicht denkbar ist.

Das ist natürlich richtig. Während meiner Ausbildung habe ich mich gefragt, ob es wohl eines Tages den Beruf des „Schnellsprechers“ geben könnte.

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