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Typothemen und Begriffe rund um den Buchstaben H

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Damit wirst Du an der generellen eingebürgerten Definition trotzdem nichts ändern. :-?

Genauso wenig wie Straßenschilder und Blitzgeräte Temposünder wirklich bändigen können. Ich kann Dir nur sagen, dass in jeder anständigen Setzerei herausgeflogen wäre, wer als Gehilfe dieses Gewerbes derartigen Bruch abgeliefert hätte. Im Hand- wie im Maschinensatz. Und auch im Fotosatz war das noch nicht drin. Die Linotronic 660 konnte so etwas fünf oder sechs Seiten vorher zurückrechnen und dann anders umbrechen. Diese satztechnische Verwahrlosung hat erst mit dem dem Qualitätseinbruch bei Einzug des DTP ihren Siegeszug gehalten.

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Har har, reingefallen. In der Zwischenzeit habe ich den Wiki-Eintrag meinen Bedürfnissen entsprechnd geändert. :twisted:

Das war keine gute Idee:

Der Begriff ist sehr lautmalerisch, bezeichnet jedoch einen schwerwiegenden Satzfehler und sollte unbedingt vermieden werden.

So, wie der Satz jetzt dasteht, sagt er aus, daß der Begriff unbedingt vermieden werden sollte. Tatsächlich sollte doch aber nicht der Begriff vermieden werden, sondern der schwerwiegende Satzfehler.

Richtig müßte der Satz demnach heißen: »… bezeichnet jedoch einen schwerwiegenden Satzfehler, der unbedingt vermieden werden sollte.«

»Lautmalerisch« ist in diesem Zusammenhang übrigens auch der falsche Begriff.

Lautmalerisch ist ein Wort dann, wenn es den Laut des zu beschreibenden Begriffes imitiert (»platsch« »kawumm« oder »ritsch-ratsch« sind lautmalerische Begriffe). Da ein Satzfehler aber geräuschlos ist, kann es zu seiner Beschreibung auch keine lautmalerischen Begriffe geben.

bearbeitet von Pachulke
  • Gefällt 3
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Har har, reingefallen. In der Zwischenzeit habe ich den Wiki-Eintrag meinen Bedürfnissen entsprechnd geändert. :twisted:

Das muss ich natürlich wieder umgehend zurücknehmen. Denn das ist in mehrfacher Hinsicht schlicht falsch.

Zunächst einmal sind Fachbegriffe genau das, was der Name sagt. Alle Begriffe des Fachs. Fachbegriffe sind eine imaginäre Liste, keine Wertung. Hurenkind könnte man sogar als Paradebeispiel eines typografischen Fachbegriffes bezeichnen, da er einer der ältesten ist und sich durch alle Epochen der Satztechnik erhalten hat.

Dass der Begriff etwas »zu vermeidendes« beschreibt, ist kein Ausschlusskriterium für Fachbegriffe. Ganz im Gegenteil! Natürlich will und muss man insbesondere typische Fehler des Fachs klar benennen. Und das macht man mit einem branchenüblichen Fachbegriff, nicht nur im Bereich der Typografie. Wenn der Fotografie-Student ein Bild mit ungewolltem »Farbstich« abliefert, dann benennt man diesen Fehler genau so. Wenn der Grafikdesign-Student ein Hurenkind im Satz hat, benennt man das eben entsprechend.

Dass dieser Begriff für Dich persönlich sehr negativ konnotiert ist und dass du davon abgeschworen hast, mag ja sein. Aber das ändert nichts an der Realität: Hurenkind ist ein typografischer Fachbegriff, der seit ewigen Zeiten in jedem Satz- und Typobuch genau so genannt und beschrieben wird.

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… dass in jeder anständigen Setzerei herausgeflogen wäre, wer als Gehilfe dieses Gewerbes derartigen Bruch abgeliefert hätte. …

Es geht doch gar nicht darum, dass ein Fachbegriff nur positive und anzuwendende Dinge beschreibt. Jede Fachrichtung, egal ob Medizin, Bauwesen, Drucktechnik, Satz, was auch immer, hat Fachbegriffe, die es nach deiner Meinung nicht geben dürfte. Oder willst du beispielsweise so schönen Fachbegriffen wie "Popel" oder "Rotznase" absprechen, dass sie Fachbegriffe der Drucktechnik sind?

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Ich kann Dir nur sagen, dass in jeder anständigen Setzerei herausgeflogen wäre, wer als Gehilfe dieses Gewerbes derartigen Bruch abgeliefert hätte.

Ich stimme bertel zu und denke, Du verwechselst unsere (wirklich existente) Zustimmung zur Verwendung des Begriffes »Hurenkind« mit (der irrtümlich von Dir angenommenen) Zustimmung zum jenem Satzfehler, der mit »Hurenkind« bezeichnet wird.

Richtig ist: Wir alle wollen diesen äußerst unschönen Satzfehler vermeiden. Und damit wir davor warnen können, brauchen wir das »Hurenkind«, um dem Kind einen Namen geben zu können. :-)

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  • 3 Wochen später...

Liebe Leute, da ist mir noch ein H-Wort eingefallen, nämlich "Hochzeit". Und vielleicht habt ihr Spaß an einem Gedicht von Joseph Ochwat, das wir damals als Stifte setzten und druckten: "Der kunterbunte Setzkasten". GgdK Ottl. P.S. Ich sende es als PDF als Mail an Typografie.info

Ochwat-Setzkasten.pdf

  • Gefällt 1
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Verbesserungsvorschlag für ein besseres Versmaß:

Das Gautſchen iſt ein ſchöner Brauch,

wer’s überlebt, der lobt es auch.

;-)

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Die genannten Bezeichnungen werden hier vor allem von den eher jüngeren Forumsteilnehmern fast wie echte Bestandteile des Setzervokabulars aufgefasst. Bei meiner Gautschfeier habe ich mich „losgesagt von all falschem Brauch und Hudelei“, und dazu gehört für mich auch eine präzise Sprachanwendung. Vergesst bitte nicht, in welcher Tradition unser Berufsfeld immer noch steht. In früheren Zeiten waren Schriftsetzer mit fünf Farben versehen und durften das Schwert tragen. Das wäre so, als ob die Mediengestalter von heute mit Laserschwertern bewaffnet wären. ;-)

Nach 30 Jahren im Beruf gehöre ich sicherlich eher zu den alten Säcken und sage als solcher dieses: Hurenkinder, Schusterjungen und dergleichen sind Fachbegriffe für typische Satzprobleme, die nicht durch Fehler, sondern durch Textnatur entstehen. Nicht immer müssen sie als fehlerhaft beseitigt werden. Eine mittellange Ausgangszeile am Anfang einer mit mittelkurzem Dialog beginnenden Textseite muß nicht beseitigt werden (ausführlich dazu Tschichold). Mir ist kein Ersatz für diese Begriffe bekannt, geschweige daß ich ihn für fachlicher oder für nötig hielte.

Zweitens ist die Masse der schlechten Drucksachen in den letzten Jahrhunderten von gegautschten Setzern und Druckern verbrochen worden, diese kreischende Party namens Gautschen ist albernes Brauchtum wie die Äquatortaufe oder das Richtfest und hat keine Bedeutung für die Qualität einer Arbeit.

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Lieber Cajon,

Du hast schon Recht, das Versmaß in den Reimen vom Ochwat ist nicht optimal, kann ich beurteilen, reime selbst und da muß es stimmen. Aber ich pfusche einem ollen Kollegen – er lebe hoch! – nicht ins Handwerk und ändere dran herum. Außerdem ist das, was Du hier siehst, der Original-Satz, gescannt und als PDF ans Forum verschickt. GgdK, Ottl

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  • 2 Wochen später...

so, ich wollte mal zeigen was ich fabriziert habe. ich möchte es eigentlich nur zeigen um mir verbesserungsvorschläge abzuholen.

meine fragen wären:

ist der flattersatz so ok oder ist er die totale katastrophe?

wie sieht es aus mit dem zeilenabstand?

würdet ihr den text komplett anders setzen?

sonstige anmerkungen und verbesserungsvorschläge sind natürlich auch willkommen.

da ich den buchstaben H habe, habe ich als schrift die helvetica genommen.

überschrift: helvetica regular / 14pt

text: helvetica light / 8pt

unter voreinstellungen in indesign hab ich bei raster 10pt eingestellt

lg makke

saoht5im.jpg

bearbeitet von Makke
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Hallo Makke,

grundsätzlich ist das ein schöner gestalterischer Ansatz, ich mag speziell die Anordnung der Hieroglyphen auf der rechten Seite. :-)

Mein spontaner Gedanke zu Deinem Layout: Warum nutzt Du die schöne Form des Quadrates auf der rechten Seite nicht, um sie als sauber gesetzten Textblock identischer Abmessung auf der linken Seite zu spiegeln? Das könnte kompositorisch ausgesprochen spannend sein – allerdings würde ich mir dann noch mal Gedanken machen über die perfekten Positionen der quadratischen Formen in den beiden Hälften der Doppelseite.

Wenn Dir die Quadrat-Idee nicht gefällt, dann könntest Du alternativ noch einmal über Positionierung und Breite Deines Fließtextes nachdenken. So wie gezeigt wirkt die Anordnung der Inhalte auf der Doppelseite etwas zusammenhangslos, ohne rechten formalen Bezug zueinander. Die Seitenränder wirken eher zufällig gewählt (ich weiß natürlich, dass Du die Oberkante des Fließtextes bündig mit der Oberkante des Bildkastens gesetzt hast, aber dennoch …). Die Doppelseite fällt visuell auseinander, weil der Weißraum in der Mitte unproportional groß wirkt (Ich weiß nicht, wie Du das binden willst, aber das Werk wird am Ende doch sicherlich nicht so viele Seiten haben, dass der Weißraum in der Mitte durch die Bindung signifikant verringert wird, oder?).

Du könntest mal versuchen, den Textblock links in eine spannendere Beziehung zum Bildblock auf der rechten Seite zu bringen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine schmaler und sehr hoher Textblock auf der linken Seite gut wirken könnte, und zwar mittig in der Seite platziert. Ich könnte mir einen sehr sauber gesetzten Blocksatz vorstellen, mit hängenden Satzzeichen und fein gegliedert durch kleine Einzüge oder auch kleine farbige Quadrate zu Beginn der Absätze, die die Farbe der Bildkästen rechts aufgreifen und so eine gestalterische Brücke zur rechten Seite schlagen.

Alternativ könntest Du den Bildblock etwas verkleinern und auf der rechten Seite weiter nach oben rücken, den Text auf der linken Seite dafür als kompakten Block nach unten setzen, so dass Unterkante des Bildblockes und Oberkante des Textblockes sich an einer gemeinsamen horizontalen Mittellinie treffen. Um eine interessante und stimmige Komposition zu erzielen könntest du dann die Kapitelzahl in einem kleinen farbigen Quadrat mittig in den oberen Weißraum der linken Seite setzen.

Es gibt eine schöne Reihe von Möglichkeiten, Deiner Komposition noch etwas mehr Spannung zu verpassen. Vielleicht erweisen sich meine Vorschläge für Dich ja als hilfreich – das würde mich freuen. :-)

bearbeitet von Kathrinvdm
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hi kathrin,

danke schon mal für deine vielen anregungen und vorschläge. das mit dem quadrat wird glaube ich schwierig, da ich nich alle begriffe auf der rechten seite im quadrat gestalten kann. die texte auf der linken seite wollte ich eigentlich einheitlich gestalten und durch zitate und auszeichnungen ein wenig "aufpeppen". ich hab den textblock mal breiter gemacht. mir gefällt es so schon was besser :)

das heftchen wird denke ich 20 seiten stark/dünn...da brauche ich glaube ich nicht so viel platz nach innen lassen.

hier mal ein anderes beispiel

elqup6dg.jpg

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Als Merksatz für Hurenkind und Schusterjunge find ich „Das Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, der Schusterjunge weiß nicht, wo er hingeht“ gut. Deine Variante mit Keller und Straße hab ich vorher noch nirgends gesehen. Vielleicht gibt’s da noch ein paar mehr, dann könntest du das auch noch textlich inszenieren.

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morgen,

einen wirklich durchdachten satzspiegel habe ich nicht. habe da relativ unüberlegt einfach ein paar spalten angelegt damit ich was habe woran ich mich orientieren kann. so richtig ahnung wie ein guter satzspiegel für meine seite aussehen könnte habe ich nicht. wieviel platz man zum bund hin lässt weiss ich auch nicht.

o8eesh2p.jpg

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