Pachulke Geschrieben Oktober 19, 2011 Geschrieben Oktober 19, 2011 Gibt es eigentlich eine allgemeingültige Regel, ob ch- und ck-Ligaturen am oberen oder am unteren Bogen des c zu verbinden sind?
Stötzner Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 Nicht, daß ich wüßte. Dies Ligaturen gehören ja eigentlich zur gebrochenen Schrift, und da kann es auch vorkommen, daß das c oben und unten am h klebt.
Pachulke Geschrieben Oktober 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 20, 2011 Und gibt es für Antiquaschriften eine Lösung, die eindeutig üblicher ist?
ThierryM Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 Und gibt es für Antiquaschriften eine Lösung, die eindeutig üblicher ist? die oben verbundenen ch/ck-ligaturen, die ich kenne, sind allesamt schmuckligaturen: so was hier. die unauffällige variante wären unten verbundene ch/ck-ligaturen (leider kein beispiel greifbar). letztere form würde ich (nur) bei der diplomatischen transkription von frakturtexten in antiqua einsetzen. schön genug, um als ornament zu dienen, ist sie nämlich meistens nicht; auch der segensreiche einfluss auf buchstabenabstände, den andere ligaturen haben, bleibt weitgehend aus.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 Aus welcher Motivation heraus fragst du denn? Vielleicht kann man dann besser antworten.
Pachulke Geschrieben Oktober 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 20, 2011 Wenn ich mal sowas gebastelt habe, dann habe ich immer unten verbunden. Irgendwo meine ich aber in letzter Zeit gesehen zu haben, daß das c oben angebunden wurde und war etwas verunsichert. Ich finde das Beispiel aber auch nicht mehr.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 In der Antiqua gibt es für diese Form ja auch keine Konvention. Daher wirst du da schwer etwas zum Anlehnen finden. Die Varianten, wo ch/ck näher zusammenstehen als die anderen Buchstaben, gibt es sicherlich einige – die Typoart-Muster hast du ja, glaube ich. Aber eine »mutwillige« Verbindung diese Paare kannst du im Prinzip gestalten wie du lustig bist. Es wird immer so erzwungen aussehen, wie das hier.
Pachulke Geschrieben Oktober 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 20, 2011 … die Typoart-Muster hast du ja, glaube ich. Da hätte ich auch mal selbst draufkommen können. Die meisten ch- / ck-Ligaturen sind dort gar nicht verbunden, ansonsten unten, in einem Fall oben (Lotto) und bei der schmalen Pergamon oben und unten, was wie eine dh- bzw. dk-Ligatur aussieht. Wo hast Du den dieses Schlecker-Logo her? Das sieht doch jetzt so aus, oder haben die verschiedene ähnliche in Gebrauch?
ThierryM Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 (bearbeitet) Die meisten ch- / ck-Ligaturen sind dort gar nicht verbunden, ansonsten unten, in einem Fall oben (Lotto) und bei der schmalen Pergamon oben und unten, was wie eine dh- bzw. dk-Ligatur aussieht. kannst du ein paar beispiele zeigen? verbundene ch-/ck-ligaturen sind doch ziemlich selten. Wo hast Du den dieses Schlecker-Logo her? Das sieht doch jetzt so aus, oder haben die verschiedene ähnliche in Gebrauch? das ist der modifikationsvorschlag eines kommentarschreibers im designtagebuch. ps: gerade gefunden, zwar keine antiqua, aber trotzdem ganz interessant: bearbeitet Oktober 20, 2011 von ThierryM
Pachulke Geschrieben Oktober 20, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 20, 2011 das ist der modifikationsvorschlag eines kommentarschreibers im designtagebuch. Danke. kannst du ein paar beispiele zeigen? verbundene ch-/ck-ligaturen sind doch ziemlich selten. Bitte: 1
ThierryM Geschrieben Oktober 20, 2011 Geschrieben Oktober 20, 2011 danke, das ist interessant! die form in der kursiven tschörtner gefällt mir gar nicht schlecht. erinnert mich an die kursiven as-/is-/us-ligaturen, die man manchmal sieht. in die habe ich mich paradoxerweise verliebt, als ich ein buch von mehreren hundert seiten mit nicht wenigen kursiven passagen gesehen habe, in dem diese ligaturen im fließtext eingesetzt wurden. eigentlich eine grobe fehlentscheidung, müsste man meinen, aber es hatte was.
Joshua K. Geschrieben Oktober 22, 2011 Geschrieben Oktober 22, 2011 In den ersten Druck-Kursiven von Manutius waren einige solcher Verbünde drin, und Manutius warb damit, daß diese bei Nachahmungen seiner Schriften fehlten. Die Verbindung unten ist meiner Meinung nach die sinnvollere, weil man beim Schreiben des c ja oben beginnt, unten endet und dann von unten das h schreibt. Schreibt man verbunden, verbindet man also auch unten (siehe Schreibschrift).
Pachulke Geschrieben Oktober 22, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 22, 2011 Die Typoart-Muster sind mir übrigens insgesamt zu eng. Ich fände eine offenere Form (wohl am besten durch Verkürzung des oberen Bogens des c) besser.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 22, 2011 Geschrieben Oktober 22, 2011 Die Typoart-Muster sind mir übrigens insgesamt zu eng. Genau! Treib die Ligatur soweit auseinander, dass sie dem normalen Abstand von ch/ck entspricht, dann lass noch die Verbindung weg und schon hast du die perfekte Form gefunden.
Joshua K. Geschrieben Oktober 23, 2011 Geschrieben Oktober 23, 2011 Betrachtet man ch und ck als Einzelbuchstaben (oder Verbünde, die im Begriff sind, zu Buchstaben zu werden), dann sind die Beispiele nicht zu eng.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 23, 2011 Geschrieben Oktober 23, 2011 die im Begriff sind, zu Buchstaben zu werden Was ja nicht der Fall ist. Diese Typoart-Ligaturen waren im umkehrten Sinne eine Übergangsform von der Fraktur-Lese-Gewohnheit zur heute gängigen Antiqua-Satzpraxis. Das »werden« ist also fehl am Platze und der Einsatz solcher Ligaturen im heutigen Antiqua-Satz verstößt gegen die Lesegewohnheit der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Und was der Lesegewohnheit widerspricht, ist ein zu vermeidenden Lesehindernis.* *) Gilt natürlich auch für das Versaleszett, aber das hat berechtigte Chancen zum Standard zu werden. Fraktur-Ligaturen nicht (mehr).
Pachulke Geschrieben Februar 7, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 7, 2012 Hier mal ein Beispiel für eine oben geschlossene ch-Ligatur, die Gunther Schmidt ausgegraben hat: Gefunden im Katalog von J.S. Staedtler aus dem Jahr 1919:
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