Pachulke Geschrieben November 15, 2011 Geschrieben November 15, 2011 Kati scheint so ein bißchen das Interesse an unseren komplexen Erörterungen abzugehen.
Joshua K. Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 Die entsprechenden Wörter treten im Schriftbild nicht besonders hervor; wenn man auf eine Briefseite blickt, fallen sie gar nicht auf. Bei ordentlicher Schrift fallen lateinische Wörter schon auf, da in der Regel die deutsche Schreibschrift im Verhältnis 2:1:2, die lateinische aber im Verhältnis 1:1:1 geschrieben ist. Ich glaube mich auch an einen Schulaufsatz zu erinnern, in dem die Überschrift in lateinischer Schreibschrift geschrieben war. Sie hatte also durchaus eine gewisse, mit der Kursive vergleichbare Hervorhebungsfunktion, wenn auch in der Regel nur bestimmte Dinge mit ihr ausgezeichnet wurden (Fremdwörter und Eigennamen). Daß Namen in lateinischer Schrift geschrieben wurden, damit sie nicht falsch gelesen wurden, glaube ich nicht. Die Leute waren mit der deutschen Schreibschrift viel vertrauter, deshalb sind die lateinischen Wörter ja oft so ungelenk geschrieben und enthalten oft deutsche Formen oder deutsch-lateinische Mischformen. Ein Beispiel dafür ist auch der Name Banetzki in Katis Abbildung: die Buchstaben sind größtenteils nicht zusammenhängend, sondern einzeln geschrieben, und t, z, k haben die deutsche Form.)
Liuscorne Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 da in der Regel die deutsche Schreibschrift im Verhältnis 2:1:2, die lateinische aber im Verhältnis 1:1:1 geschrieben ist. Was bedeuten denn diese Verhältnisse?
Gast bertel Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 Ich denke damit sind Oberlänge, Mittellänge, Unterlänge gemeint.
Mach Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 ( ... und t, z, k haben die deutsche Form.) Wir haben vor rund 20 Jahren die lateinische Schrift mit ebendiesen Formen für t und z gelernt.
Joshua K. Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 Bertel: Genau, danke. Mach: Du hast dann wohl die sogenannte Vereinfachte Ausgangsschrift gelernt, die ein paar Elemente der deutschen Schreibschrift enthält. Diese Schrift wurde aber erst in den 70er Jahren eingeführt.
Frakturfreak Geschrieben November 16, 2011 Geschrieben November 16, 2011 Mach ist doch Schweizer, dann wird er sicher nicht die VA gelernt haben, sondern eher etwas in dieser Art. Aber ich habe das t auch in der deutschen Form gelernt in der SAS.
Mach Geschrieben November 17, 2011 Geschrieben November 17, 2011 Genau, etwas in der Art habe ich gelernt. Ich habe mich immer gewundert, wie das kleine z mit Unterlänge in die lateinische Schrift gekommen ist. Das ist offenbar schon lange so, vgl. das von Frakturfreak genannte Buch Lehrbuch der Kalligraphie (E. W. Hertzsprung 1854, S. 79) – Hertzsprungs Vermutung, es läge an der griechischen Schrift, ist allerdings wirres Zeug – oder die United States Declaration of Independence.
Joshua K. Geschrieben November 17, 2011 Geschrieben November 17, 2011 Ah ja, man lernt nie aus, Danke. Die Tatsache, daß sowohl das z als auch das k die deutsche Form haben, läßt mich trotzdem annehmen, daß hier Formen aus der deutschen in die lateinische Schrift übernommen wurden. Und mit den Zahlen in Herzsprungs Text stimmt doch was nicht? Mit dem Verweis 54 auf die lateinische Form sollte doch wohl eher die deutsche (55) gemeint sein? Und statt der 59, die es gar nicht gibt, meinte er wohl die 58.
Erwin Geschrieben November 17, 2011 Geschrieben November 17, 2011 (bearbeitet) Bei dieser Gelegenheit hätte ich auch noch eine Frage zum Beruf meines Grossvaters bearbeitet November 17, 2011 von Erwin Städeli Bild fehlt, ich werf das Handtuch ... doch nicht
Pachulke Geschrieben November 17, 2011 Geschrieben November 17, 2011 (bearbeitet) Güterknecht — was auch immer das ist, wahrscheinlich ein Knecht auf einem landwirtschaftlichen Gut. Auf dem abgelegenen Hofe Lisenbohl schaffte ein Güterknecht neben mir, dem ich bald anmerkte, dass er nicht immer gedient hatte. Er tat jede Arbeit mit der beschaulichen Liebe und Gründlichkeit des Kleinbauern. Ob der Meister die Augen auf ihm hatte oder nicht, er war weder in Trab zu bringen, noch liess sein stiller Fleiss auch nur für eine Minute nach. Ich hörte den Lisenbohler einmal in der Küche zu seiner Tochter Christine sagen, zu dem Ferdi müsse man Sorge tragen, wenn er auch kein Hauderi sei, so verdiene er manchmal doch so viel Lohn wie zwei andere. bearbeitet November 17, 2011 von Pachulke
Gast bertel Geschrieben November 17, 2011 Geschrieben November 17, 2011 Ein Güterknecht ist die Abgrenzung zum Viehknecht, musste sich also ums Gut (Landwirtschaft, Haus, Obstbäume etc.) kümmern. Wenn er fleißig war, konnte er zum Oberknecht aufsteigen. Die waren dann meist selbständig und nicht mehr in der "Knechtschaft".
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