Phoibos Geschrieben Dezember 2, 2011 Geschrieben Dezember 2, 2011 Moin, alle Jahre wieder plagen mich die Entscheidungsfragen, die mir von meiner liebreizenden Umgebung aufgedrängt werden: Was wünscht du dir? Momentan ist meine Bibliothek gut gefüllt und es ist auch ausreichend ungelesenes vorhanden, so dass dies ausfällt (ebenso wie DVD und CD). Also bleiben Schriften. Die von Parachute sind leider für die meisten dann doch zu teuer, also kommen endlich "alte deutsche Schriften" dran. Fraktur, Gothik, Grotesk Gothische, Kanzlei (wobei ich da noch nicht die Abgrenzung zu den anderen Gebrochenen sehe), Schwabacher und vor allem Kurrent und Sütterlin. Leider sind die meisten Webseiten reichlich aussagearm, doch habe ich mich auf Delbanco oder Helzel eingenordet, die aber ebenfalls über keine guten Vorschauen verfügen. Nach all der Vorrede jetzt zu den konkreten Fragen: - Welche Sütterlin/Kurrent ist besonders empfehlenswert (in Bezug auf Ausbau und Qualität)? - Welche gebrochenen Schriften sind besonders gut (Ausbau, Qualität, vielleicht sogar als Familie?) und gehören auf einen wohlsortierten Computer? - Oder reichen die vorhandenen Gratisgaben von Hr. Helzel und die ubiquitäre Klingspor und Schwabacher der großen Schrifthäuser, so dass nur noch grotesk-gothische gekauft werden müssen (ich finde die extrem leserlich)? - Und speziell zu Herrn Helzels Schriftmuster: Wenn er schreibt, XYZ groß oder klein, meint er damit das, was bei Adobe Opticals sind? - Und speziell zu Delbanco: Wo ist der essentielle Unterschied zwischen deren Sütterlin und Kurrent? Ciao phoibos
Pachulke Geschrieben Dezember 2, 2011 Geschrieben Dezember 2, 2011 Und speziell zu Delbanco … … ist anzumerken, daß die Schriften eine eigene Tastaturbelegung haben, so daß Du nicht einfach die Schrift einem Text zuweisen kannst und dann immer noch einen lesbaren Text hättest. 1
Phoibos Geschrieben Dezember 2, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2011 … ist anzumerken, daß die Schriften eine eigene Tastaturbelegung haben vielen dank für diese überaus wichtige information!
Joshua K. Geschrieben Dezember 3, 2011 Geschrieben Dezember 3, 2011 - Welche Sütterlin/Kurrent ist besonders empfehlenswert (in Bezug auf Ausbau und Qualität)? Nett ist die Rudolf-Koch-Kurrent von Delbanco, eine mit der Breitfeder geschriebene Kurrent. Die Deutsche Schreibschrift (Bismarck-Zeit) von Helzel finde ich etwas besser gemacht als die Kurrent von Delbanco. Die Sütterlin von Delbanco (Helzel hat wohl keine Sütterlin) gefällt mir nicht, sie wirkt etwas hakelig, die Buchstabenabstände sind etwas unregelmäßig und die Anschlüsse sind nicht so gut. Alle Schriften haben jedoch keine Buchstabenvarianten für bessere Buchstabenverbindungen, wie man es von neueren lateinischen Schreibschriften im OpenType-Format kennt, sodaß Anschlüsse und Buchstabenabstände bei genauerem Hinsehen zum Teil problematisch sind. Delbancos Rudolf-Koch-Kurrent ist in dieser Hinsicht am besten. Diese würde ich mir am ehesten kaufen, und, wenn es eine Spitzfeder-Kurrent sein soll, Helzels Deutsche Schreibschrift (Bismarck-Zeit). Rudolf-Koch-Kurrent und Kurrent von Delbanco: Beim Ausbau erwarte nicht zu viel. Delbancos Schreibschriften unterstützen nur die deutsche Sprache. Vielleicht hat Helzel noch ein paar Akzente dabei, ich glaube es jedoch eher nicht. Hier findest Du eine Übersicht der Zeichenbelegung der Rudolf-Koch-Kurrent: http://i43.tinypic.com/21ngt2v.png Du siehst auf dem Bild auch die Tastenbelegung der Delbanco-Schriften. Helzels Schriften sind dagegen inzwischen (fast?) alle im OpenType-Format mit normaler Unicode-Belegung erhältlich. - Welche gebrochenen Schriften sind besonders gut (Ausbau, Qualität, vielleicht sogar als Familie?) und gehören auf einen wohlsortierten Computer?- Oder reichen die vorhandenen Gratisgaben von Hr. Helzel und die ubiquitäre Klingspor und Schwabacher der großen Schrifthäuser, so dass nur noch grotesk-gothische gekauft werden müssen (ich finde die extrem leserlich)? Gerne würde ich an der Stelle jetzt natürlich unsere Schrift empfehlen, bis die verfügbar ist, wird es aber leider noch etwas dauern. Helzel hat einige Schriften in mehreren Schnitten im Angebot, schau Dir einfach mal in Ruhe seinen PDF-Prospekt an. Es kommt ganz darauf an, was Dir gefällt, und wofür Du die Schrift verwenden willst, es gibt so viele unterschiedliche gebrochene Schriften! Es lohnt sich unbedingt, einmal über den Tellerrand der verbreiteten Schriften zu sehen. Eine Schrift, die mir sehr gut gefällt, die gut lesbar ist und die ich schon oft verwendet habe, ist die Thannhaeuser-Fraktur. Es gibt sie bei Helzel klein in mager, halbfett, schmalhalbfett und groß in mager und halbfett. Bestimmte Buchstaben wie k oder G haben der Antiqua ähnliche Formen, sodaß die Schrift auch sehr gut für Frakturungewohnte lesbar ist. Wenn Du eine Schrift mit vielen internationalen Zeichen suchst, könnte die Weber-Fraktur etwas für Dich sein, die gehört zur Gruppe der Normal-Frakturen, ist also der Mars-Fraktur ähnlich. Eine Schrift mit vielen Schnitten ist die Offenbacher Schwabacher von Delbanco: die gibt’s in normal, halbfett, normal schräg, halbfett schräg, fett, schmal, schmal halbfett, schmal schräg, schmal halbfett schräg. - Und speziell zu Herrn Helzels Schriftmuster: Wenn er schreibt, XYZ groß oder klein, meint er damit das, was bei Adobe Opticals sind? Ja. - Und speziell zu Delbanco: Wo ist der essentielle Unterschied zwischen deren Sütterlin und Kurrent? Das sind zwei unterschiedliche Schriftarten. Die Kurrent ist eine schräge Spitzfeder-Schrift, hat also dicke und dünne Striche (sog. Schwellzug), die Sütterlin ist dagegen eine für Schreibanfänger entwickelte Schrift, die mit einer Gleichzugfeder aufrecht geschrieben wird. 1
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