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Typographie der 60er bis 90er Jahre

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich stehe gerade vor einem Problem, bei dem ihr mir hier vielleicht helfen könnt.

Ich muss bald ein Referat über Typographie von den 60er bis 90er Jahren des letzten Jahrhunderts halten und könnte noch ein paar Anregungen zu herausragenden Schriften und deren Schriftgestaltern gebrauchen.

Leider hab ich im Netz nicht viel Verwertbares gefunden, was, wie ich hoffe, daran liegt, das mir auf Anhieb keine Schriften aus dem genannten Zeitraum eingefallen sind.

Ich bin zwar bei meinen bisherigen Recherchen auf sowas wie die Standard-Microsoftschriften gestoßen, wie z.B. auch die Comic Sans, hätte aber auch gerne was über Schriften die nicht von Softwarefirmen erstellt wurden.

Herzlichen Dank im Voraus,

Ole

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Hallo Ole, willkommen im Forum :-)

Spontan fallen mir da zwei Quellen ein, die Dir bei Deiner Suche eventuell helfen könnten. Schau doch mal auf der Seite unseres Forenkollegen Lars Kähler nach: Global Type. Dort gibt es unter anderem die Möglichkeit, Schriften nach Jahren sortiert zu suchen. Auf diese Weise bekommst Du einen guten Überblick, welche Schriften wann entstanden sind. Daraus kannst Du Dir dann relevante Vertreter aussuchen und zu diesen gezielt nach weiteren Informationen suchen.

Hilfreich könnte auch diese Seite sein: Typomapp. Auch dort kannst Du, so weit ich weiß, zeitgebunden recherchieren. Mit Typomapp habe ich mich aber noch nicht näher beschäftigt, daher weiß ich nicht, wie vollständig da die Datenbestände sind. Aber mal antesten schadet sicherlich nicht. :-)

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Danke schonmal für die schnelle Beantwortung, das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter.

Gibts aber einen/mehrere Schriftgestalter auf dem Feld der digitalen Typographie den ich auf jeden Fall nennen sollte? Jemand der quasi dafür steht wie kein anderer?

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Gibts aber einen/mehrere Schriftgestalter auf dem Feld der digitalen Typographie den ich auf jeden Fall nennen sollte

Zwar kein Schriftgestalter aber in dem Zusammenhang schon eine Erwähnung wert ist PeterKarow der mit seinem IKARUS den Weg zur Digitalisierung von Schriften bereitet hat.

Ansonsten assoziiere ich mit den 60ern die Avant Garde von Lubalin, die 70er wie schon erwähnt mit Frutiger, die 80er verbinde ich mit den ersten Schriftsippen von Stone, Aicher (Rotis) und de Groot (Thesis). Die 90er dann mit Spiekermann.

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neville brody hat die szene zwischen 1980 bis 1995 total aufgemischt und einen ganz entschieden guten und frischen wind in die verbleiten buden gebracht (schriften: ff blur, insignia etc.).

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Robert Slimbach: Cronos, Minion, Slimbach, etc. Weitere Informationen

Peter Matthias Noordzij: PMN Caecilia

Erik Spiekermann: Meta, Officina, Info, Unit, etc.

Otl Aicher: Rotis

Gerard Unger: Demos, Praxis, Flora, Swift, Amerigo

Und unendlich viele mehr. In vierzig Jahren sind ziemlich viele Buchstaben gezeichnet worden. :-)

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Gast Peter Glaab

Hallo Olaf,

wie wäre es mit einem Besuch in der FH-Bibliothek? Dort gibt’s bestimmt jede Menge gute Literatur zu dem Thema:

20th century type remix (Lewis Blackwell); Typography Now Two (Rick Poynor); Die Grafik-Sprache des Neville Brody I + II (Jon Wozencroft); Dutch Type (Jan Middendorp); Adrian Frutiger – Schriften. Das Gesamtwerk (Osterer, Stamm); Schweizer Grafik (Richard Hollis); Emigre No. 70 (Rudy VanderLans) ...

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Die Frage ist, wo etwas herausragt. In der Buchtypografie hat sich in den letzten fünfzig Jahren nur die Technik verändert, die Ausstattung ist billiger geworden (Klebebindung statt Fadenheftung, Papier statt Leinen) und grafisch, weniger typografisch, der Schutzumschlag. Der Innenteil ist von in ihrer Zeit herausragenden Schriften weitgehend unberührt geblieben, hier wurde nur unauffällig verbessert.

In der seriösen Akzidentypografie haben sich die Formate von Geschäftskarten angeglichen, typografische Zeichen haben grafische abgelöst, es ist dadurch langweiliger geworden, glaube ich, ansonsten hat sich nichts getan. Es gab ein paar Modelinien, etwa im Rohstoff: 1980er: Leinenstruktur im Briefbogen, 1990er: gerippte Briefbogen. Derzeit ist Filzmarkierung und Glätte angesagt, so wie schon von 1600 bis 1900.

Zeitungen und Magazine: die Ansicht, was modern ist, hat sich seit der "Neuen Linie" aus den 1930er Jahren ein wenig entwickelt und angepaßt, nichts hat sich seither stark geändert.

Die Reklame: Hier hat der Zeitgeist gewaltet, wie es sein Amt ist. Ob da typografisch etwas herausragend war oder in der Rückschau die 1940er Jahre nicht viel anders wirken als die 2010er, können wir in dreißig Jahren besprechen. Ich glaube, es wird nichts gewesen sein, außer daß es immer mal mehr und mal weniger blinkt und glitzert.

Ich bin mir meiner Eindrücke nicht sicher und wäre dankbar für andere Sichtweisen.

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Alle genannten Namen sind westliche, vor allem westdeutsche. Gab es in der DDR auch Schriftgestalter, die deutliche Spuren gesetzt haben? Spuren, die man heute noch deutlich sieht? Ich glaube nicht. Wir hatte zwar eine eigene Gebrauchsgrafik, da fallen mir sofort Namen ein, die das schöngeistige Gesicht der DDR prägten, aber sie sind mit alten Schriften ausgekommen. Oder?

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DIE überwältigende Wirkung auf die internationale Fachwelt, aber so ganz unbekannt sind noch vor Wunderlich und Lange Albert Kapr und auch Hildegard Korger nicht geblieben. Axel Bertram und Heinz Hellmis sollten als gewissermaßen "kalligrafische Typografen" auch erwähnt werden - die Kalligrafie in verschiedenen Richtungen (nämlich der "Leipziger" und der "Berliner" Schule) stand ja in hoher Blüte. Und DDR-Schriftgestaler haben sich große Verdienste um die Erweiterung klassischer (lateinischer) Schriften aufs Kyrillische erworben ... das hat weder der "große Bruder" gemacht, noch hat das damals irgendwen im Westen interessiert. Ansonsten litt die DDR-Schriftgestaltung natürlich sehr an knappen Mitteln und geringen Möglichkeiten, da hatten es Grafikdesigner, Buchgestalter und Illustratoren wesentlich besser ... und die sind ja auch bekannt, nehme ich mal an.

Und außerhalb der DDR und des Westens gab es auch immer interessante und eigenständige Schriftschöpfungen in der damaligen CSSR und in Ungarn, den beiden anderen Ländern innerhalb des RGW, die typo- und polygrafisch ordentlich was zu bieten hatten ... aber sowas wird nicht nur bei Betrachtungen über Schriftentwicklung, sondern auch bei fast allen anderen heutigen kunstgeschichtlichen Betrachtungen hierzulande nicht nur zu dem erwähnten Zeitraum gern vergessen - zumeist weil die westlich geprägten Betrachter sich gar nicht dafür interessieren, was außerhalb ihres geistigen Horizonts jenseits des "eisernen" Vorhangs passierte ...

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Ich hoffe ich shredder jetzt nicht den Thread. Aber was mich schon interessieren würd: Zu Wendezeiten war ja das Digitalzeitalter auch bei den Schriften schon voll Im Gange. Hatte man im Osten denn die gleichen Standarts wie der „Klassenfeind“? War Type0 oder Type1 verfügbar und üblich?

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nach meinen Erfahrungen Computersatz noch total in den Kinderschuhen. Es mag "Vorreiter" gegeben haben und möglicherweise in der Werbewelt die Technologie eher dagewesen sein, aber in Buchverlagen kamen die Computer nach meiner Erinnerung erst Anfang/Mitte der 90er Jahre verbreitet zum Einsatz. Ich kann mich noch an meinen ersten Rechner erinnern - mit satten 20 oder 25 Schriften, von denen man nur die Times, Helvetica, Palatino und vielleicht noch zwei, drei andere Schriften für den Mengensatz überhaupt verwenden konnte ... die anderen waren sowas wie die Aachen oder die Arnold Böcklin und ähnliches, die damals für Ladenbeschriftungen, Akzidenzen etc. massenhaft benutzt wurden.

Was Typoart an digitalen Schriften quasi im Geheimlabor entwickelten, weiß ich nicht - zum breiten Masseneinsatz kam das aber nicht.

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