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Rechtschreibprüfung etc. für Indesign (CS5.5) – Produkte, Erfahrungen?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Liebes Forum,

Leider ist's wieder mal passiert – wie wohl jedem früher oder später:

Wir haben einen Tippfehler im vom Kunden gelieferten Text beim Setzen übersehen, der dann im gedruckten Ergebnis natürlich sofort jedem ins Auge sticht. Wir sind daran zwar nicht "schuld", aber sowas führt trotzdem eher zu mieser Stimmung als zu Harmonie ... ("Warum habt ihr die Texte nicht schnell ins Word kopiert?" ...)

Deshalb die Frage: Wer hat (gute) Erfahrungen mit welchen Rechtschreibprüfungs-Erweiterungen für Indesign (CS5.5)? Die intern eingebaute ist leider nur bedingt brauchbar, und "schnell ins Word kopieren" ist natürlich quatsch – das geht weder schnell, noch ist das Ergebnis mit all den manuell eingefügten Steuerzeichen zuverlässig.

Wir haben jetzt auf die Schnelle das naheliegende Duden-Produkt ausgemacht, bevor wir da aber zuschlagen, wäre es doch interessant, ob wer Alternativen kennt.

Anforderungen:

– Hauptsächlich vergessene und verdrehte Buchstaben anzeigen ... also eigentlich triviale Dinge, die dafür möglichst zuverlässig.

– Grammatik- und Komma-Fehler finden wäre nett, muss aber nicht zwingend.

– Verbesserte Silbentrennungsfunktionen wären zwar nett, aber kein Muss.

– Eine Angabe eines Prüfbereichs (Seite 50–140) wäre nett, statt immer Seite 1–380 durchsuchen zu müssen.

– Deutsch. (Englisch wäre nett; italienisch, französisch und spanisch eine Zugabe)

Gut zu wissen wären:

– Wie verhalten sich die Erweiterungen bei Dokumentaustausch, also der Austausch der Indesign-Datei von/zu einem Rechner der die Erweiterung nicht installiert hat.

– Integration in den Workflow (on-the-fly oder per Aufruf, aufgepfropft oder sauber in Indesign integriert?)

– Verhält sich die Erweiterung "flüssig" oder ist es eine zähe Sache in der Benutzung?

vielen Dank für jede Rückmeldung

Sebastian

Geschrieben

Hallo Sebastian,

wie ich schon in einem anderen Thread schrieb:

Indihyph und Inditect von aextra sind super gut und sehr verlässlich. Damit hab ich eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Vom Duden hört man manchmal (zumindest als das Plugin rauskam), dass er alles verlangsamt. Ich kann also nicht vergleichen.

Grüße

Gerd

Geschrieben

Die Frage hat mich ja spontan an diesen Beitrag erinnert, der ist aber schon ein paar Jahre alt. Da gibt es doch bestimmt noch neuere Tests? Ansonsten eben wirklich wie von Gerd gesagt mit Benutzermeinungen gehen …

Grüße,

Christian

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Ralph,

auf deine Ergebnisse bin ich wirklich neugierig. Ich bearbeitete unter anderem ergänzte und geänderte Kapitel von Sachbüchern und habe dazu vor Jahren den "Duden Korrektor, Die Duden-Rechtschreibprüfung für Adobe In Design und InCopy" gekauft und in der Folgezeit unter Windows 2000, PX und 7/64 im CS 3 und CS4 verwendet.

Meine Erfahrung in Kurzfassung: langsam, launisch und nur zum Aufspüren von Flüchtigkeitsfehlern zu gebrauchen! Das Programm verträgt sich nicht mit dem InDesign (läßt diesen immer wieder mal abstürzen), verlangt in technischen (mathematiklastigen) Texten nach Leerzeichen, wo keine hingehören, und bietet immer wieder grammatische Fügungen an, die nicht die des Duden sind.

Mit Gruß, Alderman.

Geschrieben

Ich habe jetzt beide Programme mit Demo-Versionen getestet (Indesign CS5.5, OSX10.5):

aExtra Inditect

135€ / Arbeitsplatz (mit Silbentrennung 270€)

Update von Indesign = vermutlich auch Update von Inditect (mit Verzögerung)

+ Echtzeitprüfung-Geschwindigkeit angenehm (bei Aktivierung 1x indizieren, dann unmerkbar langsamer)

+ Gemeinsames Wörterbuch auf Server pflegbar

+ weitere Sprachmodule zukaufbar

+ Hausschreibweisen/Gegenvorschläge/Sperrlisten/... definierbar

+ Unsere profanen Tippfehler wurden alle gefunden

– Basis-Wörterbuch nicht so umfangreich oder intelligent wie Duden (mehr Trainingsaufwand, aber absolut brauchbar!)

– keine Grammatik- und Stilprüfung (das/dass, Beistriche, Fachsprache, Dialekt, ...)

– Trenn-Modul muss zusätzlich gekauft werden (wesentlich bessere Trennungen, Gewichtung), Datenaustausch mit Nicht-Nutzern = Problem!

– Hersteller ist eher "klein" und demensprechend nicht der Schnellste bei Reaktionen

Duden Korrektor

160€/Arbeitsplatz

Update von Indesign = vermutlich auch Update von Duden Korrektor

+ Besseres/umfangreicheres Wörterbuch!

+ Grammatikprüfung (Einzahl/Mehrzahl, das/dass, Beistriche, ...)

+ Schreibstilprüfung (Duden-Empfehlungen, modern, Dialekt, Fachpresse, ...)

+ Silbentrennung integriert, verschiedene Stile wählbar (Ästhetik, gut, hässlich, ...), Datenaustausch = Problem!

+ Unsere profanen Tippfehler wurden gefunden

– nur Deutsch

– Echtzeitprüfungs-Geschwindigkeit suboptimal und aktiviert sich teils stark verzögert (wenn es läuft, dann ok)

– Wörterbuch-Training resultiert in 2-3 Sekunden Wartezeit

– Keine Server-Wörterbücher(?) (verschiedene Datenbasis zwischen unseren Rechnern)

± Erweiterte Funktionen (Grammatik, ...) nicht in Echtzeit und integriert, sondern per Zusatzfenster (braucht etwas Disziplin, dass wir das auch verwenden ...)

Somit sind wir zwiegespalten ...

Die sprachliche Qualität und Funktionsumfang ist bei Duden eindeutig besser, die Software aber eindeutig schlechter.

Da es uns vor allem darum geht, peinliche Tippfehler aufzuspüren und Streitereien zu vermeiden, tendieren wir zu Inditect – es ist schnell genug, dass man es mitlaufen lassen kann, statt es extra aufrufen zu müssen.

Geschrieben

Kurze Zwischenfrage, ohne da drauf rumreiten zu wollen oder die grundsätzliche Wichtigkeit einer Rechtschreibprüfung in Frage zu stellen, aber lasst ihr grundsätzlich nicht alles vom Korrektor lesen?

Geschrieben

Kundendrucksachen schon. Aber meinen normalen täglichen Schriftverkehr nicht: Briefe, E-Mails, Präsentationen, etc. Das wäre zu kostspielig und und ja auch viel zu zeitaufwendig. Aus diesem Grund sind Korrekturprogramme keine schlechte Sache.

Geschrieben

In unserer Praxis ist Lektorieren zwar absolut nicht ausgeschlossen (lieber schon als nicht, Kosten hin oder her), aber leider ist es auch oft unmöglich ...

Da müssen z.B. fünf 80-seitige Kundenmagazine in großer Auflage in mehreren Sprachen drei Tage vor Messebeginn schleunigst in Druck, die Druckerei ist kurz davor den Auftrag fallen zu lassen, aber die Geschäftsleitung schmeißt nochmal schnell ein Drittel der zuvor längst gesetzten Artikeltexte um ... (und schickt neue Word-Files ohne Markierung, was geändert wurde).

Das heißt dann: neu einfließen lassen, den vordefinierten GREP-Such-Wust drüberlaufen lassen um möglichst viel Detail-Typo-Kram möglichst schnell zu korrigieren, einen korrigierenden Umbruch-Durchlauf machen damit es nicht peinlich wird, und eben wenn's geht so viel wie möglich Fehler zu finden und zu korrigieren ... PDF wird dann um halb 4 geschrieben, obwohl um 12 das Ultimatum der Druckerei abgelaufen ist.

Für die Zeit, die zur Verfügung steht ist das Ergebnis wirklich ok, und der Kunde weiß auch, was er uns zumutet und erhält (und dass das manchmal schiefgehen kann) ... aber jede Peinlichkeit, die vermieden wird, ist eben ein Pluspunkt für uns, also tun wir was wir können, und Automatiken helfen uns eben dabei.

Zum Glück gibt's auch andere Jobs, bei denen Versalien manuell ausgeglichen werden, Flatterrhythmen beachtet werden, und auch ein Lektorat gemacht wird.

Geschrieben

Wir arbeiten für den gleichen Kunden scheinbar, das kommt mir alles so bekannt vor :)

Aber du hast natürlich recht, alles was man automatisiert eliminieren kann ist gut.

Wie seid ihr denn verblieben letztendlich? Habt ihr euch für eine Version entschieden?

Geschrieben

Momentan quälen wir uns mit Proximity (hat einfach viel zu viele Falschmeldungen) und einem auf dem Server liegenden gemeinsamen Wörterbuch – ich für meinen Teil hätte inzwischen IndiTect gekauft, aber die Kollegen haben noch etwas Leidenskapazität. Vermutlich eine Frage der Zeit.

Duden hat sich mit ein paar Abstürzen und zig Sekunden Schockstarre nach Hinzugfügen von Fachbegriffen zum Wörterbuch leider disqualifiziert. Es ist einfach nicht erkennbar, was es grade treibt, ob es noch korrigiert, indiziert, oder sich abgeschaltet hat – nach zig Sekunden greift die Korrektur dann, und das Spiel wiederholt sich beim nächsten Begriff – das ist einfach nicht praktikabel in einem großen Dokument. Das Wörterbuch wäre bei weitem das beste, und wenn man auf die Echtzeit-Anzeige von Fehlern verzichten kann, sieht die Sache vielleicht anders aus.

Geschrieben

Hier ist noch ein Artikel von Haeme Ulrich zum Duden Korrektor, da steht das Duden auch die Grammatik prüft.

«Die Proximity-Prüfung beschränkt sich fast ausschliesslich auf die reine Rechtschreibprüfung, sucht also hauptsächlich nach Tippfehlern. Duden Korrektor geht viel weiter und bezieht auch eine grammatische Prüfung mit ein. So werden Bezugsfehler, kontextbedingte Gross- und Kleinschreibung sowie Getrennt- und Zusammenschreibung auch unter die Lupe genommen.»

Vielleicht lähmt ja die Grammatik-Prüfung den ganzen Prozess, habt ihr die eingeschaltet?

Hier der Artikel.

http://www.publisher.ch/dossiers_detail.php?t=InDesign%253A%2BDuden%2Bliest%2Bmit&read_article=773&search=1

Geschrieben

Haben wir beides ausprobiert,mit und ohne Grammatik, es ist in beiden Fällen das selbe (Ob die Grammatikprüfung überhaupt in Echtzeit erfolgt, ist nicht mal wirklich feststellbar). Im eigens aufrufbaren Duden-Prüfwerkzeug greift sie dann je nach Einstellung.

Grundsätzlich ist die Grammatikprüfung auch schön und gut, hat aber im Vergleich zur reinen Rechtschreibprüfung auch einige Fehlalarme, speziell natürlich wenn Fachbegriffe oder Markennamen vorkommen, die sie nicht kennen und einschätzen kann. Vielleicht funktioniert sie in Prosa ganz gut, in – grammatikalisch korrekten – "Werbetexten" tendiert man nach dem 10. Fehlalarm eher zum Abschalten.

Das Duden-Korrekturfenster ist übrigens sehr flott und gut – es geht wirklich rein um die Echtzeit-Anzeige von Fehlern die lahmt. Wenn die nicht gebraucht wird, würde ich Duden vorziehen. Für unsere Anwendungszwecke ist die Echtzeitanzeige gut, weil's einem beim "schnell nochmal durchscrollen bevor das PDF rausgeht" ins Auge sticht ...

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Hallo Forum!

Der Thread ist zwar schon alt, aber vielleicht lässt er sich aktivieren. Ich verwende InDesign 5.5 unter W7. Mit der Rechtschreibung bin ich natürlich unzufrieden, so dass ich mir - aufgrund des Threads hier - den Dudenkorrektor angeschafft habe. Aber das Ergebnis ist bei mir eine Katastrophe. Es wäre beschönigend zu behaupten, der Korrektor verlangsamt ID. Er bringt alles vollständig zum Erliegen, es ist noch nicht mal mehr möglich, ruckelfrei zu scrollen. Füge ich ein Wort zur Liste hinzu (die Worte "Verschattung", "Eckraum" oder "Jahresgang" waren dem Korrektor unbekannt), braucht es subjektiv ein Mittagessen und objektiv sicherlich 30 Sekunden bis zum Weiterarbeiten - wenn ID dabei nicht abstürzen würde... Die ID Installation ist frisch, der W7 Rechner neu aufgesetzt und sollte auch genügend Leistung haben (Lenovo X220 Tablet mit i4, 4GB RAM). "Keine Rückmeldung" und Prozessorleistung zu 25% ausgenutzt (also ein Prozessor vollständig). Auch nach einer Stunde keine Reaktion. Gut, das Buch hat 300 Seiten, aber das sollte es doch nicht sein, oder? Zumal das ID Buch OHNE Duden flüssig funktioniert...

Weiß jemand einen Ansatz für eine Lösung?

Viele Grüße

MrModest

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