Nicola Geschrieben März 20, 2012 Geschrieben März 20, 2012 Hallo, ich frage mich ob es korrekt ist in einem Buchtitel 'Schauergeschichten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert' zu schreiben, also das Jahrhundert von der dazugehörigen 20 zu trennen. Mir scheint das unglücklich. Oder ist das machbar? Gruß, Nicola
Kathrinvdm Geschrieben März 20, 2012 Geschrieben März 20, 2012 Ich würde das »20.« runter in die dritte Zeile ziehen. Dann stimmt der inhaltliche Zusammenhang, der Punkt hinter der 20 wird nicht mit einem Satzpunkt verwechselt und der Zeilenfluss ist auch schöner gelöst, weil der Treppeneffekt wegfällt.
Nicola Geschrieben März 20, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben März 20, 2012 Ganz herzlichen Dank für die Hilfe. Ich finde es noch ganz schön schwierig zu unterscheiden was nur mir persönlich nicht gefällt, und was tatsächlich geht oder nicht geht. Zu Jahreszahlen habe ich schon eine ganze Menge gelesen, aber zu dieser Konstellation war nichts zu finden. Gruß nochmal.
Kathrinvdm Geschrieben März 21, 2012 Geschrieben März 21, 2012 Hallo Nicola, alternativ könntest Du den Titel zweizeilig setzen: Schauergeschichten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert Du könntest dabei dann das typografische Gewicht auf das Wort »Schauergeschichten« und den restlichen Text kleiner darunter setzen. Zweizeiliger Satz wäre für mein Empfinden klarer und schöner, als den Text ohne Not in drei Zeilen zu umbrechen. Aber das ist jetzt nur ein Vorschlag unter Vorbehalt, denn eigentlich müsste ich mehr Informationen haben, um die Aufgabenstellung richtig einschätzen zu können. Kannst Du noch etwas mehr dazu erzählen? 2
Gast bertel Geschrieben März 21, 2012 Geschrieben März 21, 2012 Ist denn Schauergeschichten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert überhaupt grammatisch richtig? Oder müsste es nicht vielmehr heißen Schauergeschichten des 18. bis 20. Jahrhunderts Schauergeschichten aus dem 18. bis 20. Jahrhundert Schauergeschichten von 1700 bis 2000 oder ähnlich?
Erwin Krump Geschrieben März 21, 2012 Geschrieben März 21, 2012 'Schauergeschichten vom 18. bis zum 20. Reichen die Schauergeschichten bis in das (ins) 20. Jahrhundert oder tatsächlich nur bis zum 20. Jahrhundert?
Nicola Geschrieben März 21, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben März 21, 2012 Ist denn Schauergeschichten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert überhaupt grammatisch richtig? Oder müsste es nicht vielmehr heißen Schauergeschichten des 18. bis 20. Jahrhunderts Schauergeschichten aus dem 18. bis 20. Jahrhundert Schauergeschichten von 1700 bis 2000 oder ähnlich? Ob das grammatikalisch richtig ist soll mich erstmal nicht interessieren. Der Text des Titels ist von der Schule vorgegeben, und muss eingehalten werden. Ich habe übrigens den fraglichen Text hier nicht gesetzt. Eine Mitstudentin hat gefragt was von ihrem Entwurf zu halten ist.
Nicola Geschrieben März 21, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben März 21, 2012 Oje, da hat das mit dem Hochladen am Ende doch geklappt. Das Bild in meinem vorigen Post ist mein Entwurf. Und ich wollte ihn sowieso gerne einmal zur Diskussion stellen, weil ich ausgerechnet für die Typografie einen Punktabzug bekommen habe. Die Aufgabe ist ein Cover für einen fiktiven Sammelband zu erstellen. Die Idee hinter meinem Entwurf, (dem Text), war dass ich für die eher nüchterne Beschreibung "Schauergeschichten bla..." eine schmucklose Schrift gewählt habe, und dann für den Untertitel, der viktorianischen Zeit geschuldet, eine Serifenschrift. Das Cover ist die erste Aufgabe die man nach Studienbeginn zu erledigen hat, möchte ich gerne noch hinzufügen. Und leider hat meine Lehrerin nicht weiter erklärt was falsch an meiner Typografie ist. Gruß, Nicola
Nicola Geschrieben März 22, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben März 22, 2012 Noch ein wenig mehr Information: Die Vorgabe war eine Collage, schwarz/weiß, keine Grauwerte. Der Text wie oben vorgegeben, mit der Option jegliche fiktive Geschichtensammlung dazu zu erfinden, was ich in meinem Fall getan habe. Die üblichen Entwürfe die ich bisher gesehen haben enthalten typischerweise einen Sensenmann, eine Fledermaus, und einen Mond, u.U. garniert mit einem Spinnennetz, oder einer Burg, oder einem Kreuz. Und die unvermeidliche Free Font Schauerschrift, an der üblicherweise was heruntertropft. In allen Fällen fand ich den einfachen Schriftzug wie er vorgegeben war zu wenig, und vor allem viel zu Sachbuchhaft, um ihn in einer Serifenschrift zu setzen. (Bitte korrigieren wenn ich das falsch sehe.) Meine Lehrerin hat anmoniert dass es doch schöner gewesen wäre wenn ich die Haarsträhne nicht abgeschnitten hätte, sondern sie mit dem Text verbunden hätte. Allerdings bin ich kein Freund davon soetwas auf Teufelkommraus zu tun. Außerdem gefiel mir persönlich sehr gut dass der obere Titel ein bißchen wie in einer Box steht, um den Sachbuchcharakter noch einmal zu unterstreichen, und von dem Untertitel zu trennen. Vielen Dank dass Ihr euch die Zeit nehmt. Nicola
Kathrinvdm Geschrieben März 22, 2012 Geschrieben März 22, 2012 Hallo Nicola, ich schreibe Dir mal meine spontanen Gedanken zu dem Titel auf. Die Schriftwahl: Zunächst einmal bricht der Titel durch Deine Schriftwahl (sachliche Sans oben und stimmungsvolle Serif unten) in der Mitte optisch auseinander. Die sachliche Serifenlose oben kann die Atmosphäre, die das Wort »Schauergeschichten« eigentlich heraufbeschwören sollte, außerdem nicht liefern. Sie wirkt mehr wie ein Sachbuchtitel denn wie die Verheißung auf ein vergnüglich-gruseliges Lesevergnügen. Das Sperren der Versalien: Die Serifenschrift unten geht schon eher in die richtige Richtung, allerdings hast Du da eine typografische Notwendigkeit außer Acht gelassen: Wenn man Texte in reinen Versalien setzt, dann muss man diesen in der Horizontalen mehr Raum gewähren, als dies bei gemischter Schreibweise notwendig wäre. Das Kerning einer Schrift (also die Definition der individuellen Abstände aller Buchstaben einer Schrift zueinander) ist immer auf den gemischten Satz (Groß- und Kleinbuchstaben) ausgerichtet. Setzt man nun stattdessen einen Text in reinen Versalien, dann ergeben sich zu geringe Abstände zwischen den einzelnen Großbuchstaben, der Rhythmus der Schrift wirkt unruhig, das Erfassen der Wörter wird erschwert, das Schriftbild wirkt im schlimmsten Falle unruhig und fleckig. Um das zu vermeiden, musst Du die in Versalien gesetzten Wörter etwas sperren, sprich: die Laufweite der Schrift erhöhen. Ist dies geschehen, dann würde ein erfahrener Gestalter anschließend beginnen, die einzelnen Abstände noch mal genau unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls von Hand an einzelnen Stellen nachjustieren, um ein perfektes Schriftbild zu erzielen. Das ist aber kniffelige Erfahrungsarbeit und selbst für Profis keine einfache Sache. Für den Anfang wäre es daher schon mal eine Verbesserung, wenn Du der Schrift zumindest etwas mehr Laufweite geben würdest. Die Komposition der Seite: wirkt etwas überladen. Es täte der Gestaltung gut, wenn die Schrift in ihrer Größe etwas reduziert würde, um den Schwarzanteil der Seite zu erhöhen. Das hat etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun: Es geht hier ja um Schauergeschichten – also Erzählungen, die dem Leser Angstschauer über den Rücken jagen sollen. Und wann gruseln sich Menschen am ehesten? Wenn sie ganz alleine sind – und zwar im Dunkeln! Dann fühlen sie sich ganz klein und alleine und das Schwarz um sie herum wird in ihrer Wahrnehmung riesengroß und bedrohlich. Wenn dann noch so ein unheimliches Gesicht aus dem Dunklen auftaucht wie jenes auf Deinem Cover-Entwurf … Diesen Effekt kannst Du in Deiner Gestaltung aufnehmen und verstärken, indem Du die Elemente Schrift und Bild stärker zurücknimmst zugunsten einer größeren schwarzen Fläche. Die Informationshierarchie: Was ist in Deinem Entwurf die wichtigste Information, die dem Leser sofort als erstes ins Auge springen soll? Mein Blick springt beim Betrachten immer hin und her zwischen dem Wort »Schauergeschichten«, dem Gesicht, und den Worten »Erzählungen«, »viktorianischen« und »England«. Ich kann der Gestaltung nicht entnehmen, welche Information für mich die wichtigste ist/sein soll und das weckt mein Unbehagen beim Betrachten. Du solltest hier einen klaren Schwerpunkt definieren und diesen als wichtigstes Element in Szene setzen, zum Beispiel das Gesicht. Da es scheint, als ob das Bild oben angeschnitten ist, könnte man es zum Beispiel so weit nach oben rücken, dass es von der Blattkante angeschnitten wird. Und dann könnte man den gesamten Text im unteren Bereich setzen, auch da wieder unter strikter Berücksichtigung der Informationshierarchie, also Wichtiges betonen, Unwichtiges zurücknehmen. Symmetrie/Asymmetrie: Das Gesicht auf dem Titel hat eine sehr spannende Asymmetrie, die die Komposition mit einer Menge Spannung aufladen würde, wenn, ja, wenn nicht die Schrift mit ihrem stabilen mittelachsigen Satz diese Spannung umgehend wieder einkassieren würde. Ich würde an Deiner Stelle die Asymmetrie des Bildes im Schriftsatz aufnehmen und mit typografischen Mitteln fortsetzen. Alle Gestaltungselemente Deines Titels sollten ja dem selben Zweck dienen: So viel Spannung wie möglich aufzubauen, damit der Betrachter das Buch unbedingt kaufen und lesen möchte. Das Verlagslogo: erscheint mir zu klein, ich befürchte, dass man den kleinen Text unter dem Kürzel »in echt» nicht lesen könnte. Ich würde das Logo also etwas vergrößern. Und dann ist noch wichtig, den Text mindestens 5 mm von der Blattkante entfernt zu setzen, um zu verhindern, dass der Text in der Druckerei in der Schneidemaschine angeschnitten wird. Dies kann durchaus passieren, weil Druck- und Schneidemaschinen immer eine Toleranz von einigen Millimetern haben. Relevante Informationen sollten deswegen immer mit sicherem Abstand zu den Blattkanten gesetzt werden. Puh, so, das ist erstmal alles, was mir zu Deinem Entwurf eingefallen ist. Es würde mich freuen, wenn es Dir weiterhilft.
Kathrinvdm Geschrieben März 22, 2012 Geschrieben März 22, 2012 … Außerdem gefiel mir persönlich sehr gut dass der obere Titel ein bißchen wie in einer Box steht, um den Sachbuchcharakter noch einmal zu unterstreichen, … Soll es denn ein Sachbuch sein? Ich hatte es so verstanden, dass da Schauergeschichten drin stehen – und dann wäre es ja eher ein Sammelband von fiktionalen Kurzgeschichten, oder?
Nicola Geschrieben März 22, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben März 22, 2012 Nein es soll eigentlich kein Sachbuch sein. Es war nur so dass es mir so Sachbuchhaft vorkam. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Thrill im Wandel der Zeit. Hm, das war mir tatsächlich nicht bewusst, dass ich den Eindruck ent-spannt habe. Das Logo ist wirklich sehr klein. Die Aufgabe war das Buch im Dieckmann Verlag erscheinen zu lassen. Da aber auch Logodesign ein Teil des ersten Lernheftes war, wollte ich nicht einfach nur irgendwo Dieckmann hinschreiben, sondern habe eben jenes kleine Logo kreiert. Und da aus dem Logo Dieckmann Verlag nicht wirklich hervorgeht, habe ich es darunter geschrieben. Da der fiktive Verlag sehr bekannt ist in der fiktiven Welt des Buches, dachte ich der Erkennungswert des Logos wäre groß genug, um den Schriftzug so klein zu halten. Aber selbst jetzt bin ich mir immer noch nicht sicher welche Information die Dominante sein soll. Die Obere, oder die Untere. Irgendwie fand ich es nicht richtig eines dem Anderen unterzuordnen. Aber es stimmt schon dass der untere Titel nicht ausgewogen ist. Er kommt ein Wenig wie ein Holzhammer daher, so scheint es mir. Jedenfalls vielen Dank für die Denkanstöße. Ich denke ich mache mich nochmal an das Layout.
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