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Holzlettern gesucht

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Zusammen

Bin auf der Suche nach Holzlettern die ich als Kunstobjekt für mein Büro haben möchte. Idee ist es eine ganze Wand damit zu Dekorieren. Das dürfen alle Arten von Holzlettern sein, ob gross oder Klein... aber schon Holz.

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Thomas

Geschrieben

Das Bleisatzmagazin Rheinland, für das ich nebenbei arbeite, handelt mit Druckerei-Einrichtungen für den Bleisatz. Aus der Erfahrung dort und als Einkäufer für meine eigene Druckerei kann ich sagen, daß man für die Dekoration einer Wand erstens sehr (wirklich sehr) viel Geduld braucht, zweitens alle internationalen Ebay-Versteigerungen von Holzlettern gewinnen können sollte und drittens für eine Wand je nach Größe des Zimmers sicherlich einen hohen fünfstelligen oder nicht ganz so hohen sechsstelligen Betrag bereithalten müßte.

Geschrieben

Du könntest sicherlich auch eigene Buchstaben lasern oder fräsen lassen. Anbieter für Architekturmodellbau bieten oft einen Laser-Service an. Die Frage ist dann nur welche maximalen Abmessungen und Materialdicken gelasert werden können.

Grüße,

CIX.

PS: Vergleichen lohnt sich: Ich habe für Teile Angebote eingeholt mit einer Spanne von 70 – 700 Euro für dieselbe Dienstleistung!

Geschrieben

ausgerechnet hier zu fragen, wie man an die letzten noch vorhandenen Holzlettern kommen kann, um sie ihrer eigentlichen Bestimmung zu entziehen. Und noch mehr wundert mich, dass es auch noch Antworten darauf gibt. Man sollte diese ganze Meute von "Holzschriftcollagenherstellern" ... ich sags lieber nicht laut.

Geschrieben

Holzlettern können doch jederzeit neu gefräst werden, wo ist das Problem? Bleilettern kommen doch auch wieder ins Blei, wenn sie ausgedient haben … :-?

Geschrieben

Es gibt sicherlich interessante Holzbuchstaben-Alphabete, die einzigartig und damit unwiederbringlich sind. Insofern ist es schon wünschenswert, wenn sie den Weg in Museen oder noch tätige Werkstätten finden.

Aber in der Masse waren die Holzbuchstaben nur schnöde Werkzeuge zur Herstellung schnöder Wegwerfreklame. Wenn sie bei Sammlern an der Wand landen, ist das noch besser als im Müll oder im Ofen. Man muss nicht jedes Werkzeug der Vergangenheit aufheben. Da könnte man ja absolutes jedes Maschinenteil als »Teil der Industriegeschichte« aufheben wollen, jeden landwirtschaftlichen Pflug als »Werkzeug der Kulturgeschichte« (und jeden Computer, mit dem DTP gemacht wurde.)

Geschrieben

@Guttenberger: Geht es denn in dieser Anfrage überhaupt um klassische Textsatz-Holzlettern oder geht es nicht vielmehr um aus Holz gefertigte plastische Buchstaben (ähnlich wie Ralfs Reise-Versal-Eszett), die einfach als schöne Wanddekoration dienen sollen?

Geschrieben
Da könnte man ja absolutes jedes Maschinenteil als »Teil der Industriegeschichte« aufheben wollen, jeden landwirtschaftlichen Pflug als »Werkzeug der Kulturgeschichte« (und jeden Computer, mit dem DTP gemacht wurde.)

… oder jede ausrangierte Leuchtreklame. ;-)

Geschrieben

Dieses Vergleichs bin ich mir durchaus bewusst und habe ja in den anderen Diskussion ja schon auf die besonderen Geschichten der verschiedenen Leuchtreklamen hingewiesen.

Ansonsten finde ich die gängigen Leuchtreklame-Buchstaben auch perfekt als Deko-Objekt im Wohnzimmer aufgehoben. :-)

Geschrieben
ausgerechnet hier zu fragen, wie man an die letzten noch vorhandenen Holzlettern kommen kann, um sie ihrer eigentlichen Bestimmung zu entziehen. Und noch mehr wundert mich, dass es auch noch Antworten darauf gibt. Man sollte diese ganze Meute von "Holzschriftcollagenherstellern" ... ich sags lieber nicht laut.

wir haben damals beim auflösen unserer buchdruckerei alles weggeschmissen, verfeuert und zum altmetallhändler gegeben. sicher ein fehler aus heutiger sicht. wäre dir das lieber? dann doch lieber ihrem eigentlichen zweck entwenden und die lettern als deko nutzen.

Geschrieben

diesbezüglich keine Ahnung haben: Holzschriften werden in Europa nicht mehr hergestellt seit 1995, wenn man von einem kleinen Museumsbetrieb in Hamburg absieht, der aber kaum etwas produziert. Und ich hab noch keinen Weg gefunden, Holzschriften in druckbarer Qualität zu einem vernünftigen Preis "fräsen zu lassen" - so einfach ist das nämlich nicht.

Wenn man noch mit Holzschriften druckt, wie ich das zum Beispiel tue, ist jede Schrift interessant, zumal die meisten ja - wenn man überhaupt noch welche bekommt - unvollständig sind.

Von daher hasse ich all diese Kulturbanausen, die noch halbwegs vollständige Holzschriften zur Gewinnmaximierung bei ebay oder sonstwo auseinanderreißen und an die Wand nageln. Das Argument, dass es keine mehr Drucker gäbe, die sich dafür interessieren, stimmt einfach nicht. Ich kenne viele Drucker, die gern für typografische Experimente, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Künstlerbücher und ähnliches gern mehr Holzschriften hätten, diese aber nicht bekommen, weil sie die irren Preise der Schriftanwandnagler nicht bezahlen können. Von daher ist jeder noch halbwegs brauchbare Holzschriftsatz ein erhaltenswertes Kulturgut und sei es auch nur irgendeine gewöhnliche Wald- und Wiesengroteske.

Und Leute, die Plakatschriften an die Wand nageln oder als "künstlerischen Collagen zur Wandgestaltung" verkaufen, gehören danebengehängt. Vor allem "Kreativdirektoren", wenn sie keine besseren Ideen haben. Basta.

Geschrieben

Deine Aussagen lassen sich auf jedes ausgefallene Hobby übertragen. Man müsste auch den TÜV verbieten, weil er alte Autos aus dem Verkehr zieht, man müsste wieder Bleiwasserrohre in den Häusern verbauen, man müsste ums offene Feuer sitzen und rohe Kaninchen abnagen. Und so weiter.

Zudem möchte ich den Ausgangsbeitrag in Erinnerung rufen:

Bin auf der Suche nach Holzlettern die ich als Kunstobjekt für mein Büro haben möchte.
Da steht nirgends, dass das alte sein müssen, dass dafür Kulturgüter dem Erdboden plattgemacht werden müssen, dass da vollständige Sätze auseinandergerissen werden müssen. Das könnne ebenso nachgemachte aktuellen Baujahres sein. Warum also die Aufregung und deine arg einseitige Sichtweise?
Geschrieben
wir haben damals beim auflösen unserer buchdruckerei alles weggeschmissen, verfeuert und zum altmetallhändler gegeben.

Tja, hätten nicht jene, die jetzt den Verlust von Kulturgütern beklagen, eben zu der Zeit für deren Erhalt sorgen können? (mal abgesehen von dem guten Gefühl sich als Retter fühlen zu dürfen, wär man damit scheinbar auch noch stinkreich geworden).

Geschrieben
Man müsste auch den TÜV verbieten, weil er alte Autos aus dem Verkehr zieht, man müsste wieder Bleiwasserrohre in den Häusern verbauen, man müsste ums offene Feuer sitzen und rohe Kaninchen abnagen. Und so weiter.

Ein recht dümmlicher Vergleich, würde ich meinen ... ich weiß gar nicht, was ich auf solche Blödsinn antworten soll.

Da steht nirgends, dass das alte sein müssen, dass dafür Kulturgüter dem Erdboden plattgemacht werden müssen, dass da vollständige Sätze auseinandergerissen werden müssen. Das könnne ebenso nachgemachte aktuellen Baujahres sein.
Meint es aber. Der Herr Kreativdirektor würde wohl kaum in diesem Forum die Adresse eines Bildhauers/Plastikers erfahren wollen ... Und wenn er zeitgenössische Produzenten von Holzbuchstaben meinen würde, hätte er sicherlich danach gefragt und nicht den Begriff "Kunstobjekt" verwendet. ... Nein, der Herr Kreativdirektor hat genau dieselbe wenig originelle Idee wie schon diverse Deppen vor ihm.
Tja, hätten nicht jene, die jetzt den Verlust von Kulturgütern beklagen, eben zu der Zeit für deren Erhalt sorgen können? (mal abgesehen von dem guten Gefühl sich als Retter fühlen zu dürfen, wär man damit scheinbar auch noch stinkreich geworden).

Das verstehe ich auch nicht. Die meisten Holzschriften sind im Westen schon in den 70er Jahren und in der "Ehemaligen" Anfang der 90er über den Jordan gegangen. Die Verantwortlichen dafür sind zumeist schon tot oder senil oder in Rente ...

Ich tue was ich kann, um Holzschriften fürs Drucken zu bewahren, und schreib deshalb auch diese Beiträge. Holzschriften sammel ich seit zwanzig Jahren - zum Drucken und zwar nur zum Drucken. Vorher hatte ich keine Möglichkeiten dazu.

Übrigens gibt es meines Wissens noch keine wissenschaftliche Arbeit oder den Versuch eines Gesamtschriftmuster deutscher Holzschriften - was ziemlich interessant wäre, weil es neben den großen Gießereien, die ihre eigenen Schriften in Plakatschriftgröße in Holz schneiden ließen (meist von externen Dienstleistern) auch anscheinend viele kleine unbekannte Buden gab, die ihre eigenen Schriften produzierten und verkauften.

Über amerikanische Holzschriften gibt (oder gab) es unter anderem das sehr schöne Buch "American Wood Type 1828-1900" von einem Herrn Kelly. Auch über englische und irische Holzschriften gibt es Veröffentlichungen (unter anderem hat Professor Fleischmann mal in den 70er oder 80er Jahren mit Studenten zu irischen Holzschriften gearbeitet).

Geschrieben

dümmlich, Deppen, Leute aufhängen, … Bitte zügle doch ein wenig Deinen Enthusiasmus bezüglich dieses Themas.

Ich will auch gar nicht unbedingt eine Gegenposition einnehmen. Ich finde es prima, wenn Holzschriften erhalten oder sogar weiterbenutzt werden. Tolle Sache! Aaaaber: Wie schon in der kürzlichen Bleisatzdiskussion zeigt sich eben auch hier wieder: wer mit dem Thema durch seine Biografie persönlich verbunden ist, scheint ein völlig übersteigertes Bild von der Wertigkeit der Werkzeuge und Tätigkeiten zu haben.

Die Holzbuchstaben waren Alltagswerkzeuge wie Baumaschinen, Schraubenzieher, Nähmaschinen, was auch immer. Sie waren kein Selbstzweck, sondern Werkzeuge, die mittlerweile von anderen Werkzeugen verdrängt worden sind.

Man muss nicht von jedem Werkzeug JEDES Exemplar aufheben. Das wäre schlicht unmöglich. Wie man eben auch nicht jedes Auto aufheben muss, nur weil es nicht mehr hergestellt wird, aber doch gegebenenfalls ein Teil der Produktdesign- und Industriegeschichte ist. Da ist Bertels Vergleich schon sehr passend. Dass einem Oldtimer-Fan die Tränen in die Augen schießen, wenn ein Oldtimer in die Presse kommt, ist verständlich. Aber die Dinger alle nur deshalb aufheben zu wollen, obwohl sie nicht mehr breitflächig im Einsatz sind, ist leider auch absurd. Und erstrecht, jeden ächten zu wollen, der sich eine Radkappe an die Wand hängt.

Geschrieben
… dümmlicher Vergleich … "Der Herr Kreativdirektor" … wenig originelle Idee … Deppen … Da die meisten der sich hier Äußernden offenbar keine Ahnung haben … Kulturbanausen … an die Wand nageln …

Meinst du wirklich, dass du mit dem Ton hier ankommst?

Geschrieben
Wie schon in der kürzlichen Bleisatzdiskussion zeigt sich eben auch hier wieder: wer mit dem Thema durch seine Biografie persönlich verbunden ist, scheint ein völlig übersteigertes Bild von der Wertigkeit der Werkzeuge und Tätigkeiten zu haben.
Das betrifft ja wohl uns alle und ist nicht nur aufs Analoge beschränkt und das ist ja auch gut so. Nicht umsonst ist der Aufschrei der Fontschöpfer immer besonders laut, wenn es beispielsweise um Lizensierungen geht. Gerade deshalb dachte ich ja auch, daß es zumindest hier in diesem Forum keine Hilfestellungen für solcherlei Anliegen geben kann, Werkzeuge zum Satz ihrem Zweck zu entfremden bzw. schlimmer noch: zu entziehen.

Ralfs Autovergleich würde ich schon eher zustimmen als dem von mir als dümmlich bezeichneten mit den rohen Kaninchen am Ende (oder kann man den Vergleich doch noch irgendwie sinnvoll erklären?) ... vielleicht mit einer Ergänzung: Man kann sich das vielleicht so vorstellen, dass es eine ganze Reihe von Oldtimerschraubern gibt, denen zur Vollendung der Restaurierung ihrer Oldtimer nur noch beispielsweise eine - nicht nachbaubare! - Achse fehlt und dann könnte der Wagen wieder laufen. Und diese Achsen hängen in zigfacher Ausfertigung bei einem Autohasser an der Wand, der partout nicht bereit ist, einzusehen dass eine Achse ans Auto und nicht an die Wand gehört. So ungefähr ist das Verhältnis von Handpressendruckern zu Holzschriftenandiewandhänger, weswegen ich den Begriff Deppen für letztere aus meiner Sicht sogar noch für höflich halte. Desweiteren habe ich eine gewisse Ahnungslosigkeit lediglich BEZÜGLICH der Holzschriften attestiert, was sich ja auch durch die eine oder andere Bemerkung wie "Nachfräsen" nicht ganz von der Hand weisen lässt. Dass die Thread- Grund-Idee des Herrn Kreativdirektors nicht besonders originell ist beweist allein schon die Tatsache, dass schon seit zig Jahren bei Ebay "Holzschriftcollagen" angeboten und gekauft werden. Den Titel Kreativdirektor habe ich mir auch nicht ausgedacht ...

Lasst es mich also so sagen: Anständige Menschen hängen sich keine Holz- und sonstige druckbare Plakatschriften an die Wand, sondern bieten diese idealerweise Handpressendruckern an! Wer keine kennt, dem helfe ich gern weiter.

Das drucke ich auch gerne mal als Plakat aus lauter Holzschriften ...

Schöne Grüße aus der Analogwerkstatt!

Geschrieben
… Lasst es mich also so sagen: Anständige Menschen hängen sich keine Holz- und sonstige druckbare Plakatschriften an die Wand, sondern bieten diese idealerweise Handpressendruckern an! …

Lasst es mich also so sagen: Anständige Menschen bieten keine Holz- und sonstige druckbare Plakatschriften Handpressendruckern an, sondern hängen sie an die Wand, um das Kulturgut vor der Zerstörung durch Abnutzung zu bewahren.

Du siehst, beide Heransgehensweisen sind für sich nicht sinnvoll. Ein gesunder Mittelweg ist auch hier die Lösung – dann kann weiter gedruckt und weiter bewahrt werden.

Geschrieben

Wenn man von Holzlettern auch nur halbwegs sachgerecht druckt, sind sie praktisch unzerstörbar und nutzen sich auch nicht ab, da niemand mehr heutzutage tausender Auflagen damit druckt. Und selbst danach wären Holzschriften noch druckbar. Das ist nämlich einer der Gründe, warum große Grade in Holz geschnitten und nicht in Blei gegossen worden sind. Ich drucke u.a. von teilweise mit ziemlicher Sicherheit über hundert Jahren alten Schriften ...

Und selbst wenn Holzschriften "abgenutzt" (z. B. durch Holzwurmbefall, falsche Lagerung oder unsachgemäßes Drucken durch unerfahrene Amateure in Workshops beispielsweise) sind, bieten sie gerade aufgrund dieses nicht perfekten Ausdrucks einen ganz eigenen Reiz. Viele "Holzschriftendrucker" haben gerade das "gewollt nicht so perfekte Druckbild" zu einer eigenen Kunst erhoben, man google mal bei Interesse beispielsweise nach Josua Reichert (in seinen frühen Arbeiten vor allem), den "Rixdorfern" Waldschmidt, Bremer, Schindehütte und Vennekamp oder nach dem Holländer Frans de Jong, um nur einige von vielen zu nennen - das ist ganz großer Sport!

Wogegen an die Wand genagelte oder geklebte Lettern zumeist von ihren "Kastenkollegen" getrennt werden und obendrein oft sogar diese "Collagen" angeschliffen, geklebt, manchmal sogar bemalt und lackiert werden und danach dann wirklich nicht mehr zum Drucken zu gebrauchen sind. Ich kenne auch keinen Fall, dass an die Wand gehängte Collagen wieder zum Drucken genutzt worden sind ...

Geschrieben

Lieber Thomas Kupferschmied,

um das Rätsel aufzuklären: was für Buchstaben suchst Du denn nun genau? Geht es wirklich um hölzerne Drucklettern oder suchst Du dekorative Holzbuchstaben, die man in der Tat neu anfertigen lassen könnte, beziehungsweise für die es ja auch bereits Hersteller gibt, bei denen man diese beziehen könnte? :-)

  • 4 Monate später...
Geschrieben
diesbezüglich keine Ahnung haben: Holzschriften werden in Europa nicht mehr hergestellt seit 1995, wenn man von einem kleinen Museumsbetrieb in Hamburg absieht, der aber kaum etwas produziert.

So sieht das Teil übrigens aus:

5812 CONFIG
5811 CONFIG

post-1-1355408014,0935_thumb.jpg

post-1-1355408014,1724_thumb.jpg

Geschrieben

Was da zu lesen ist ist natürlich nur auf West-Deutschland bezogen: Diller dürfte einer der letzten dortigen Holzschriftenhersteller gewesen sein. In der DDR wurde die Produktion erst um die Wende herum endgültig eingestellt. Soweit ich weiß, wurden die (Typoart)-Holzschriften von einem kleinen Privatbetrieb im Erzgebirge sozusagen "outgesourct" hergestellt. Dieser hatte aber wohl dauernd Sorgen vernünftige Hölzer zu bekommen und hat - wenn denn mal Holz da war - lieber Druckstöcke für den (textilen) Blaudruck hergestellt, weil das damals etwas lukrativer war.

Der nach meinem Kenntnisstand letzte professionelle Holzschriftenhersteller in Europa war wohl Jim De Little in York in England, der etwa 1995, spätestens 1996, seine Werkstatt aufgab und die Schriftschablonen (aus drei Generationen Holzschriftenherstellung - sein Großvater hatte damit angefangen) und Maschinen an das "berühmte" Monotypemuseum in London verkauft. Diese Museum hat meines Wissens nie wirklich eröffnet, ist wohl schon vorm oder beim Start pleitegegangen und in dessen Räumen vergammelt so nach und nach neben dem gigantischen Nachlass der (Bleisatz)-Monotype nun auch DeLittles Zeug, für welches das Museum nicht mal die vereinbarte Kaufsumme bezahlt haben soll - wie zumindest aus gewöhnlich gutunterrichteten Kreisen zu vernehmen war ...

Ein sehr trauriges Kapitel.

Geschrieben

Ja, Holzbuchstaben werden ein rares Gut! Ich kenne die Werkstatt im Museum der Arbeit in Hamburg sehr gut, weil ich da mit meine Studenten mehrmals Holzbuchstaben nach eigenen Entwürfen gefräst habe. Hier gibt es ein paar Bilder von einem der Workshops. Die Herstellung ist ein relativ aufwendiger Prozess. Die Fräse ist nicht mehr auf Produktion ausgerichtet – ursprünglich konnte sie drei Buchstaben gleichzeitig fräsen, macht aber einen Riesenlärm … Geeignetes (Birnbaum-)Holz ist relativ teuer und sogar die speziell angefertigte Rohlinge müssen nach dem fräsen noch nachgearbeitet werden um sie exakt auf die richtige Höhe zu kommen. Ausserdem ist eine Fräse rund; alle Innenecken müssen manuell nachgearbeitet werden. Fertigung von Holzbuchstaben beim Museum ist also möglich, eine geschäftlich orientierte (Serien-)Produktion wäre unter den aktuellen Voraussetzungen einen »Tour de Force«.

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