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Farbverbrauch von Schriften

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo. Ich hoffe, ich bin hier im Technikbereich richtig.

Ich wollte aus Interesse herausfinden, welche Schrift eigentlich wieviel Farbe im Druck verbraucht. Aufmerksam darauf hat mich das Projekt von Matt Robinson (Link) und die Ecofont, die ja auch schon hier im Forum Erwähnung gefunden hat.

Jetzt würde es mich interessieren, was andere Schriften an Tinte/Toner/Farbe verbrauchen.

Gibt es in InDesign/Illustrator/Photoshop eine Funktion, mit der ich das herausfinden könnte?

Meine erster Ansatz war einen Blindtext in InDesign zu setzen, nach Photoshop kopieren und die Ebene markieren, dann konnte ich im Info-Feld die verwendeten Pixel ablesen und miteinander vergleichen. Das kam mir dann doch etwas ungenau vor und habe nach einer Möglichkeit gesucht, die Fläche der Schrift zu berechnen. Mit dem Illustrator-Plugin patharea hab' ich dann auch eine Lösung gefunden, nur bin ich mir hier auch nicht sicher, ob ich dem ganzen trauen kann.

Mache ich irgendwo einen Denkfehler, oder übersehe ich etwas?

Würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könnt :)

Markus

*edit*

Was mich eben etwas stutzig macht, ist eben die Aussage vom Drucker-Vergleichsportal printer.com, die sagen, dass die Century Gothic 31% gegenüber der Arial einsparen soll.

Bei meinem Test mit patharea verbraucht die Century ca. 8% mehr als die Arial, bei gleicher Schriftgröße (12pt).

printer.com hat die Schriften allerdings bei unterschiedlicher Schriftgröße verglichen.

The font size (10 or 11) is relative. Font size was chosen in such a way that the page filling for all fonts in the model letter was virtually the same.

Allerdings ist das für mich der falsche Ansatz, da die unterschiedliche Laufweite, x-Höhe, Strichstärke, etc. ja genau eine Schrift ausmacht und deswegen bei gleicher Größe verglichen werden sollte.

Oder bin ich mit diesem Gedanken auf dem falschen Weg?

Geschrieben

Wenn die Auflösung hoch genug ist, ist das Pixel zählen schon eine sehr gute Repräsentation von Toner-/Tintenverbrauch.

Den verlinkten Test kannst du ignorieren. Der ist schon vom Aufbau her Blödsinn.

Ich bin ansonsten eher schockiert, dass dieser Aprilscherz Ecofont immer noch ein Renner zu seinen scheint. Anfangs gab’s den glaube ich sogar nur in Bold, der dann trotz Löchern natürlich viel mehr Tinte/Toner verbraucht hat, als jeder normale Regular-Schnitt.

Das ganze hat was von Globuli. Der Hersteller freut sich über das Geschäft. Der Käufer klopft sich auf die Schulter, weil er meint etwas sinnvolles/wirksames getan zu haben. Hat er natürlich nicht. Wer 30% Papier und Toner einsparen will, sollte 30% weniger ausdrucken und sich nicht durch ein Light-Produkt in Umweltfreundlichkeit wähnen …

Geschrieben

Zur Vergleichbarkeit:

Angenommen eine Schrift ist bei "12pt" größer aus als eine andere (virtueller Kegel und die Folgen): müsste man die nominelle Schritgröße dann nicht immer so anpassen, dass die selbe Textmenge (Informationsgehalt) auf eine Seite passt, damit man dann einen Vergleich der "Effizienz" machen kann?

Ist auch nicht wirklich korrekt ... auch über Versalhöhenabgleich kommt man nicht ans Ziel ...

Zur Methodik:

Solange es nur um Relativvergleiche geht (A ist sparsamer als B), ist es eigentlich recht egal wie genau die jeweilige Methode ist – sie misst ja für jede Schrift gleich "falsch" oder richtig.

Zur Sinnhaftigkeit:

Solche Dinge lassen sich echt nicht ausrotten ... sich irgend ein Detail einer Schrift rauszupicken führt eigentich zu gar nichts (höhere X-Höhe = besser, weniger Tintenverbrauch = besser, geringere Laufweite =besser, ...)

Geschrieben

Wenn nicht grad Landebahnen oder der Rote Platz bedruckt werden sollen, ist das nicht reichlich irrelevant? Nur Greenwasher (es gibt meines Wissens noch kein angemessenes deutsches Wort für sowas) benötigen energie/ökologie/ökonomie-effziente Schriften...

Geschrieben
Wenn nicht grad Landebahnen oder der Rote Platz bedruckt werden sollen, ist das nicht reichlich irrelevant? Nur Greenwasher (es gibt meines Wissens noch kein angemessenes deutsches Wort für sowas) benötigen energie/ökologie/ökonomie-effziente Schriften...

Sehe ich auch so. Wie Ralf schon zitiert hat: Wer weniger Tinte verbrauchen will, muss weniger ausdrucken. Alles andere ist nicht zielführend.

(Ich würde Greenwashing mit sich ein grünes Mäntelchen umhängen oder Grünfärberei in Analogie zur Schönfärberei übersetzen)

Geschrieben

Danke schonmal für die Antworten, aber eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit / -losigkeit wollte ich hier nicht starten. Es wurde einfach mein Interesse geweckt und deshalb frage ich, ob es eine Mehtode gibt, die annähernd korrekt ist. Aber ihr habt mir hier schon sehr geholfen und ich bin natürlich auch froh wenn noch jemand Einwände oder neue Ideen hat, das besser zu messen.

Ansonsten bin ich ganz auf eurer Seite und nehme auch den Ecofont nicht ernst, nur wie gesagt, hat es eben mein Interesse geweckt.

PS: Auf den Roten Platz passen übrigens rund 740740 A5 Seiten, bei 1347 Seiten könnte man nur ca. 550 Exemplare von Herr der Ringe drucken. Gut, ein Buch ist hier wohl nicht das beste Beispiel um Lesbarkeit aufgrund von greenwashing einzusparen, aber es werden täglich zigtausende Dokumente ausgedruckt, die spätestens am Abend im Papierkorb landen. Hier könnte es schon nützlich sein eine sparendere Schrift zu nutzen.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

http://www.rymaneco.co.uk/about/:

So download it, use it, and share it.

EULA:

2.2 This license does not include any right to modify or adapt the Licensed Software, distribute or make available the Licensed Software to third parties, to provide access the Licensed Software by means of an Internet service

3.3 You shall not rent, lease, distribute, or sublicense the Licensed Fonts, or create
derivative works based upon the Licensed Fonts.

:-?

Außerdem kennt da jemand anscheinend nicht die Bedeutung von sustainable.

 

Falls es jemanden interessiert: der Font deckt Sprachen aus dem westlichen Europa ab (ohne ẞ) und erzeugt Mediävalziffern per Opentype. Für Schaugrößen kann diese Art der Linienstrukturierung m.E. ja ganz interessant sein, aber gerade dort kommt der angepriesene Ökovorteil sicher kaum zum tragen.

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