Logo-Design - Skalierbarkeit vs. Anwendungszeck

[Gast]

Liebe Typo-Freunde,

stellt Euch ein Logo vor, dass aus 3 Elementen besteht: Icon, Firmenname und Claim. Diese 3 Elemente sind immer miteinander verbunden: Das Logo wir nie ohne Claim verwendet.

Ist es üblich, für verschiedene Anwendungszwecke (Broschüre vs. Messestand) unterschiedlich große Logos zu erstellen?

Wenn man kein Manual hat und auch kein Interesse daran, dass der Grafiker das Logo selbst nachbaut (also Schrift und Icon geliefert bekommt), würdet Ihr einfach drei bis fünf Kompromiss-Größen erstellen? Motto: "Verwende diese Logo-Version bis 5cm"/"Verwende diese Logo-Version bis 15 cm" und so weiter?

In manchen Manuals großer Konzerne werden Abstände beispielsweise definiert mit: "Nimm das "i" aus dem Firmennamen und drehe es um 90°. Daraus resultiert der Abstand Firmenname/Claim". Dies setzt jedoch voraus, dass es ein Manual gibt und der Grafiker das Logo immer in zwei Einzelteilen erhält: Icon und Schrift.

Hierbei bleibt der Abstand aber ohnehin immer gleich, egal wie groß oder klein das Logo verwendet wird.

Vielen Dank

[Sebastian Nagel]

Ist es üblich? Es ist nicht selten.

Ist es praktisch und wird es somit konsequent durchgeführt? Nein, außer man hat eine CI-Controling-Abteilung :)

Ist es notwendig? Kommt auf das Logo an, aber oft nicht (größere Logos haben meist auch größeren Betrachtungsabstand, der sichtbare Detailgrad bleibt somit einigermaßen gleich)

Sind CI-Manuals wichtig? Ja.

Nimmt sich der Ersteller eines CI-Manuals oft zu wichtig? Und wie :)

Ich erstelle oft – weil es sich bei den ersten Anwendungen schon erforderlich zeigt – eine "normale" Logo-Variante, die überall dort eingesetzt wird wo es geht. Und eine, die überall dort eingesetzt wird, wo sie einfach besser passt als die normale Variante (abhängig vom Format, Größe, etc. etc.). Das kann eine schmalere Variante sein, oder eine mit veränderten Positionen der Teile, oder eine mit veränderten Größenverhältnissen zwischen Signet und Schriftzug ... das hängt vom Logo ab.

Eine explizite Abhängigkeit von der Größe vorzuschreiben beruhigt vielleicht das Gewissen ("ich hab ja alles streng nach Vorschrift gemacht), aber ob das Ergebnis dann besser ist, ist optisch zu beurteilen, nicht nach einem Regelwerk.

[Gast bertel]

Ist es üblich, für verschiedene Anwendungszwecke (Broschüre vs. Messestand) unterschiedlich große Logos zu erstellen? Wenn man kein Manual hat und auch kein Interesse daran, dass der Grafiker das Logo selbst nachbaut (also Schrift und Icon geliefert bekommt), würdet Ihr einfach drei bis fünf Kompromiss-Größen erstellen? Motto: "Verwende diese Logo-Version bis 5cm"/"Verwende diese Logo-Version bis 15 cm" und so weiter? …

Das hängt von den Proportionen ab. Wenn der Claim bei einer guten Icon-Größe so klein ist, dass ich ihn auf einem Briefbogen nicht mehr lesen kann, muss er größer werden, klar. Wenn der Claim bei einer guten Icon-Größe auf einem Messestand so groß ist, dass er alles überstrahlt, muss er kleiner werden, auch klar.

Wir versuchen, solche Logos zu vermeiden.

Wenn es gar nicht anders geht, würde ich – wie du schon vorgeschlagen hast – die Extreme ausloten und Logos dafür zur Verfügung stellen, also beispielsweise eines bis 5 cm, eines 5 bis 50 cm, eines ab 50 cm oder so ähnlich.