N Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 – Ich bilde mir ein, irgendwo eine Antiqua gesehen zu haben, bei der beiden waagerechten Striche der eckigen Klammern gebogen sind (der obere nach oben, der untere nach unten). In meiner vagen Erinnerung ist es eine Schrift irgendwo zwischen Caslon und klassizistischer Antiqua. Hat jemand da eine Idee?
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 Was genau meinst du jetzt mit Antiqua? Auch serifenlose Linear-Antiquas?
N Geschrieben Oktober 11, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 11, 2012 Nein. Nur Serifenschriften. Offenbar bin ich mit der Begrifflichkeit noch weniger vertraut, als ich dachte. Wenn Groteskschriften serifenlose Antiqua heißen, was ist denn dann keine Antiqua? Schreibschriften, gebrochene; aber sonst? Naja, das ist vielleicht hier nicht der Ort für eine solche Frage. Also, nein, nur das, was man ungebildeterweise so unter Antiquae versteht: Serifenschriften, keine Frakturen, keine Grotesken.
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 … was man ungebildeterweise so unter Antiquae versteht: Serifenschriften, keine Frakturen, keine Grotesken. Ersetze ungebildeterweise durch üblicherweise, dann stimmt’s
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 Ein schnelles Durchscrollen hat einiges ans Tageslicht befördert … Miller Banner Bell LTC Deepdene Shipley Garamond 3 Michelangelo Geist Tyrnavia Administer Belwe Veritas … und sicher noch viele andere
N Geschrieben Oktober 11, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 11, 2012 Vielen Dank. Sieht nach einer vernünftigen Art zu suchen aus. Ich habe bei myfonts nachgesehen und außer einem Century-Schnitt sonst nichts gefunden. Wo hast Du, falls die Frage erlaubt ist, gesucht?
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 Vielen Dank. Sieht nach einer vernünftigen Art zu suchen aus. Ich habe bei myfonts nachgesehen und außer einem Century-Schnitt sonst nichts gefunden. Wo hast Du, falls die Frage erlaubt ist, gesucht? Die Frage ist erlaubt, natürlich Gesucht hab ich ebenfalls bei myfonts.com:
N Geschrieben Oktober 11, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 11, 2012 A, ja. Ich habe nur unter transitional gesucht. Fehler.
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 A, ja. Ich habe nur unter transitional gesucht. Fehler. Wer Serifen finden will, muss Serifen suchen
Vitrioloel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 Eine Vielzahl von Schmuckklammern beinhalten die beiden kostenlosen Schriftarten FoglihtenFr01 und FoglihtenFr02 von Glukfonts. Wobei FoglihtenFr01 eher dem gesuchten entspricht. Eigentlich soll man mit diesen Schriftarten Textrahmen bauen, aber niemand verbietet einen die Klammen mit anderen Schriften zu kombinieren.
Gast bertel Geschrieben Oktober 11, 2012 Geschrieben Oktober 11, 2012 Wo siehst du bei der foglihten die eckigen Klammern, deren waagerechte Linien nach oben resp. unten gehen?
Albert-Jan Pool Geschrieben Oktober 16, 2012 Geschrieben Oktober 16, 2012 Wenn Groteskschriften serifenlose Antiqua heißen, was ist denn dann keine Antiqua? Nach DIN 16518 – Klassifikation der Schriften werden Groteskschriften als serifenlose Linear-Antiqua bezeichnet. Als Gegenstücke dazu bilden sich demnach: serifenbetonte Linear-Antiqua (Egyptienne) und prinzipiell auch: serifenlose Antiqua (Schriften wie Optima, Britannia, URW Imperial, Ocean Sans), also Schriften mit einem der Antiqua ähnlichen größeren Strichstärkenkontrast aber eben (so gut wie) keine Serifen. In der DIN 16518 fallen diese jedoch in die Gruppe der Antiqua-Varianten. Im Sinne der DIN 16518 ist Antiqua das Gegenstück zu den Schreibschriften und den gebrochenen Schriften. In der Typografie bildet die Antiqua jedoch das Gegenstück zur Kursive. In der Kalligraphie ebenso, dann steht Antiqua für die unterbrochene Schreibweise (n wird in zwei Striche geschrieben) und Kursive für die verbundene Schreibweise (n wird in einem Strich geschrieben). Diese Einteilung lässt sich auch in die gebrochene Schriften wiederfinden. Dabei ist hat die Textura eine unterbrochene Schreibweise und die Fraktur (zumindest laut ihr Erfinder Johannes Neudörffer) eine verbundene Schreibweise.
N Geschrieben Oktober 30, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 30, 2012 Ja, ich sehe. Vielen Dank für die knappe und verständliche Erläuterung. Daß venezianische und französische Renaissance-Antiqua, Barock- und klassizistische Antiqua je eine einzelne Gruppe bilden und auf derselben Ebene die Groteskschriften, hier: serifenlose Linear-Antiqua, scheint mir nach der Seite der übergeordneten Unterscheidung von durchgezogenen und gebrochenen zwar einsichtig, nach der Seite der inneren Gliederung aber insofern unintuitiv, als die Verwandtschaft der ersten vier sich ja auch dadurch erweist, daß zwischen ihnen stufenlose Übergänge möglich sind, und ihr Gegensatz zur Grotesken durch das Gegenteil. Aber das erklärt nur mein Mißverständnis und lohnt vielleicht keine eigene Diskussion. Vielen Dank nochmal, Grüße N
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