Simon Schories Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Wehrte Leser, ich bin auf der Suche nach einer Schrift, die auf Grund eines historischen Kontextes Anleihen an die Fraktur besitzen soll, gleichzeitig aber für den Mengentext und das heute nicht mehr unbedingt Fraktur-verwöhnte Publikum geeignet sein sollte. Auf die Phrack bin ich bereits gestoßen, allerdings eignet sie sich ob der noch recht „ursprünglichen“ Versalien nicht recht für größere Textmengen. Positiv wirkt bei ihr sicher die gleichmäßige Strichstärke. Welche Empfehlung könnt ihr geben? Welche Schrift kommt dem oben beschriebenen noch näher? Herzlichen Dank für jeden Hinweis!
StefanB Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Zeitgenössische Interpretationen gebrochener Schriften: Ode Herb Fakir Blaktur (nur ein Schnitt!) Hades (nur ein Schnitt!) Und der Versuch J. F. Ungers, bereits um 1800 Fraktur und Antiqua in Einklang zu bringen: Unger-Fraktur
RobertMichael Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Ode ist toll. ich würde noch Keks von Hubert Jocham empfehlen wenn es etwas zeitgemäßer aussehen soll. https://www.myfonts.com/fonts/hubertjocham/keks/
Simon Schories Geschrieben Oktober 18, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 18, 2012 Eine wunderbare Liste! Vielen Dank. Über weitere Ideen (und lesenswertes zum Thema) freue ich mich.
Phoibos Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Die so gescholtene Schaftstiefel-Groteske empfinde als sehr lesbar und auch für heutige Sehgewohnheiten noch passend. Viel wichtiger sind Fragen wie Ligaturen und das Lang-S. Afair hat die Ode nämlich kein Lang-S (oder die Blaktur? Eine von den zeitgenössischen Interpretationen jedenfalls verzichtete bewusst darauf).
Liuscorne Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Vielleicht wäre die Lapture etwas, die Neuinterpretation der Leipziger Antiqua von Typoart. In der Beschreibung dieser Schrift sind mir jedenfalls gelegentlich Hinweise auf die Formähnlichkeit mit gebrochenen Schriften untergekommen. https://www.myfonts.com/fonts/justanotherfoundry/lapture/
Norbert P Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 ... vielleicht auch noch das Anschauen wert: https://www.myfonts.com/fonts/storm/moyenage/
Simon Schories Geschrieben Oktober 18, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 18, 2012 Vielen Dank! Interessanterweise kommt die Lapture der „reminiszierten“ Schrift (eine Fraktur) in vielen Charaktären sehr nah, ohne selbst den typischen Duktus der Fraktur zu tragen. Ich bleibe freilich neugierig …
R::bert Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Vielleicht liege ich falsch, aber ich bin mal so frei: http://www.typografie.info/2/showthread.php/26599-Neue-Schriftfamilie-»Mevum«
Vitrioloel Geschrieben Oktober 18, 2012 Geschrieben Oktober 18, 2012 Ev. wäre für diesen Zweck auch die Theodor-Storm-Schrift geeignet. Hier ein Artikel über sie aus der Zeitschrift des BfdS „Die deutsche Schrift“.
RobertMichael Geschrieben Oktober 19, 2012 Geschrieben Oktober 19, 2012 Die so gescholtene Schaftstiefel-Groteske empfinde als sehr lesbar evnetuell wäre dann die blackhaus passend: https://www.myfonts.com/fonts/canadatype/blackhaus/
Phoibos Geschrieben Oktober 19, 2012 Geschrieben Oktober 19, 2012 Die Blackhouse sieht aus wie die Disney-Vorstellung einer modernen Fraktur *find*
gutenberger Geschrieben Oktober 20, 2012 Geschrieben Oktober 20, 2012 Mich würde interessieren, inwiefern die Leipziger Antiqua bzw. deren "carefully redesign" Lapture Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten mit einer Fraktur haben soll und wäre über Aufklärung dankbar. Solcherlei Assoziationen hatte ich nämlich noch nie mit der Leipziger Antiqua und frage mich nun, was ich da übersehen hab oder ob das Redesign vielleicht doch nicht so "carefully" war (Kapr konnte sich ja nicht wehren, weil er schon tot war, was mich eigentlich mal wieder zur altbekannten Frage der Schöpfungshöhe verleiten müsste - aber diesmal verkneife ich mir das!) ... Für Mengensatz scheinen mir von den vorgeschlagenen Schriften die Theodor Storm und die Phrack am verwendbarsten, weil leserlichsten, zu sein. Danke für diese Tips, beides sehr interessante Schriften!
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 20, 2012 Geschrieben Oktober 20, 2012 Mich würde interessieren, inwiefern die Leipziger Antiqua bzw. deren "carefully redesign" Lapture Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten mit einer Fraktur haben soll und wäre über Aufklärung dankbar. Das Formprinzip der Buchstaben ist vollständig Antiqua, aber die Strichführung weist bewusste Brechungen – wie in gebrochenen Schriften – auf. Ich habe die Schrift auch immer genau so verstanden. Also als ein Experiment, die beiden Schriftgattungen irgendwie zu verheiraten.
jakob_runge Geschrieben Oktober 21, 2012 Geschrieben Oktober 21, 2012 wenn es mehr richtung »lesbarer fießtext« tendieren soll, dann evtl. die http://www.type-together.com/Eskapaden, dazu gibt es auch noch eine passende antiqua variante
Gast Schnitzel Geschrieben Oktober 21, 2012 Geschrieben Oktober 21, 2012 Oh, die kann ich mir gut als Textschrift vorstellen. Die anderen Beispiele fand ich dafür entweder zu fett oder zu mager.
Simon Schories Geschrieben Oktober 25, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 25, 2012 Vielen Dank für alle Tipps. Es waren einige wirklich (be-)merkenswerte Schriften darunter, auf die ich gern zurückgreifen werde.
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