Boris007 Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Hallo, ich arbeite schon längere Zeit mit dem FontCreator und nutze dort u.a. die Angaben zu den einzelnen Zeichen, welche jeweils unter "Properties" angezeigt werden: Glyph Information white space before character white space after character Glyph metrics left side bearing advance width Glyph boundings ... Ich habe habe aber keine Funktion gefunden, mit welcher man diese Angaben exportieren kann. Das gleiche trifft auch für die Programme Fontographer und FontLab Studio zu. Diese zeigen mir die gleichen Angaben zu den Zeichen an, eine Export-Funktion für die Angaben haben diese auch nicht ... Bisher habe ich die Angaben manuell abgeschrieben - aber eine Lösung ist das nicht. Weiß jemand Rat, ob es dafür - das Auslesen der Angaben zu den einzelnen Zeichen - eine Funktion bzw. etwas ähnliches gibt? Gruß
Ralf Herrmann Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Was willst du mit diesen Angaben machen?
Boris007 Geschrieben November 13, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben November 13, 2012 Hallo, relativ einfach: ich will den Zeilenabstand der von mir benutzten Schriften bestimmen. Ausgang war dabei die Regel, dass der Standardwert für den Zeilenabstand i.d.R. 120 % des Schriftgrades ist. Mit Word 2010 habe ich bei den verschiedenen Absatzformatierungen für den Zeilenabstand das manuell mal ausprobiert/ausgemessen. Gruß
Ralf Herrmann Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Ich hab’s immer noch nicht verstanden. Was haben die Metrik-Eigenschaften einzelner Zeichen mit dem Zeilenabstand in Word zu tun und warum sollte man die obigen Werte also auslesen wollen?
Albert-Jan Pool Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Kannst Du ein AFM File exportieren? Je nach Programm enthält eine AFM Datei nach der Zeile StartCharMetrics die Bounding Boxes der einzelne Zeichen. Darin sind die größte Ausdehnung in x und y enthalten. Darüber hinaus die Dickte, Kerning usw. Aber um den kleinstmöglichen Zeilenabstand zu ermitteln brauchst du nur die Bounding Box. Trotzdem frage ich mich, was der Sinn der Übung ist. Meistens muss der Zeilenabstand sowieso etwas größer sein als das theoretische Minimum (höchstes akzentuiertes Schriftzeichen, meistens Versalakzent — längste Unterlänge). Außerdem gilt (bei gleicher Schriftgröße): Um so länger die Zeilen, um so größer sollte der Zeilenabstand sein. Der Standardwert für den kleinsten Zeilenabstand sollte eigentlich die Schriftgröße sein. Also 12 Punkt Zeilenabstand bei 12 Punkt Schriftgröße. Aber leider ragen die Versalakzente meistens über die Kegelhöhe hinaus. Schriften von Scangraphic, URW und Berthold und welche die hierauf basieren, wie z.B. einige Futura-Varianten, halten sich überhaupt nich an dieses System, weil diese alle mit einer einheitlichen Versalhöhe auf den Kegel positioniert wurden. Dann ragen die Ober- und Unterlängen über den Kegel hinaus oder auch nicht … In solchen Fällen weißt man als Otto-Normal-Anwender nie genau ob die Schrift nun kleiner oder größer als die Kegelhöhe ausfällt. Da helfen leider nur – öffnen, messen und rechnen – programmieren oder – ausprobieren … Unser belgischer Kollege Karel van de Waarde hat vor einigen Jahren in mehrere hundert Dokumente (Bücher, Geschäftsberichte, Wissenschaftliche Zeitschriften und Brochüren) die Mittellänge und den Zeilenabstand nachgemessen. Sein Fazit: – Die ideale Mittellänge (x-Höhe) für einen Lesetext liegt zwischen 1,5 und 1,7 mm. – Der mittlere Zeilenabstand beträgt Mittellänge in mm x 3.
Boris007 Geschrieben November 13, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben November 13, 2012 Hallo, Danke für die Antworten. Der letzte Beitrag trifft meine Absicht - inhaltlich. Warum das so ist, kann ich nicht sagen: aber für Word 2010 gibt es keine genaue Darstellung von bestimmten Funktionen. Als Beispiel nochmal die Option Absatzformatierung mit der Zeilenabstandseinstellung. Ich habe jetzt nicht die Web-Adresse gefunden, wo es stand: der Zeilenabstand mit der Einstellung "mehrfach 1,2" soll 120 % des Schriftgrades sein ... Gemacht und ausgemessen am Beispiel von "Calibri" komme ich zum Ergebnis, - mehrfach 1,0 (entspricht der Einstellung "einfach") hat 122 % des Schriftgrades (Abstand zwischen der Unterlänge der 1. Zeile (gemessen am g) und der Oberlänge der nächsten Zeile (gemessen am À)) bzw. sogar 142 % des Schriftgrades (Abstand zwischen der Unterlänge der 1. Zeile (gemessen am g) und der Oberlänge der nächsten Zeile (gemessen am b)); - mehrfach 1,1 hat 139 % bzw. 166 % und - mehrfach 1,2 hat 161 % bzw. 199 %. Natürlich kenne ich auch die Einstellung über "genau" - da muss ich aber noch messen (unter Bezug auf die Aussage: bei Schriftgrad 12 pt den Zeilenabstand auf 14,4 pt bei 120 %). Was mich zu dem Weg gebracht hat, waren eben die Angaben aus der Bounding Box. Mit der afm-Datei muss ich mal sehen - es sind da ja jede Menge Zahlen enthalten. Gruß
Gast Schnitzel Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Aber eine Frage bleibt trotzdem noch: Wozu diese Zahlen-Jonglage
Ralf Herrmann Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 da muss ich aber noch messen Warum musst du was messen? Was ist das Ziel?
Albert-Jan Pool Geschrieben November 13, 2012 Geschrieben November 13, 2012 Hallo Boris 007, Schriftgröße, Schriftgrad und (im digitalen Satz auch der Schriftkegel) stehen alle für das Gleiche. Wie groß die vertikale Ausdehnung einer bestimmten Schrift bei einer gegebenen Schriftgröße wirklich ist, kann man entweder in einem Editor nachmessen (Kegelhöhe entspricht bei PostScript Fonts / OTFs in der Regel 1000 Einheiten, TrueType Fonts / TTFs in der Regel 2048 Einheiten oder anhand von AFM-Files auslesen. Wie gesagt, wie groß eine Schrift tatsächlich auf diesen Kegel steht, wird von Hersteller zu Hersteller, bzw. von Designer zu Designer verschieden gehandhabt. Als Faustregel gilt, dass wenn du 12 Punkt Schriftgröße auf 12 Punkt Zeilenabstand setzt (Einstellung „genau“) die Ober- und Unterlänge einander gerade oder gerade nicht berühren. Es gibt hierzu leider sehr viele Abweichungen. Was Word bei Zeilenabstand 1,0 macht weiß ich nicht genau. Ich glaube, dass dafür Werte aus der Schriftdatei ausgelesen werden, die entweder mehr oder weniger die vertikale Ausdehnung der Schrift entsprechen, oder was der jeweilige Hersteller darunter verstanden hat bzw. verstehen wollte. Der Zeilenabstand bei einer Schriftgröße von 12 Punkt auf einen Zeilenabstand von genau 12 Punkt wird für alle Schriften gleich sein. Nur die 1. Grundlinie in einem Textrahmen ist schriftspezifisch. Der Zeilenabstand bei einer Schriftgröße von 12 Punkt auf einen Zeilenabstand von 1,0 bzw. Einzeilig wird für alle Schriften verschieden ausfallen, meistens werden sich dann die Versalakzente und die Unterlängen gerade oder gerade nicht berühren aber es gibt dazu viele Ausnahmen. Der Zeilenabstand wird von Grundlinie zur Grundlinie gemessen. Die Grundlinie wird auch Schriftlinie genannt. Auch für mich stellt sich die Frage: was ist der Sinn und zweck dieser Übung? Vielleicht können wir dich dann wirklich helfen.
Boris007 Geschrieben November 14, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben November 14, 2012 Hallo, Danke für die Antwort. Ich habe genau das gemacht: - eine Schrift in der Größe 120 pt (12 pt ist ja etwas klein) und mit 500 %-Vergrößerung in Word 2010 mit Hilfe von vertikalen und horizontalen Linien die Zeilenabstände bei den verschiedenen Einstellungen sowie einzelne Zeichen (z.B. 2014 für Geviert) ausgemessen. So, wie ich das jetzt sehe, gibt es kein Programm oder eine Programmfunktion, welche die Angaben der Bounding Box exportiert, außer über die afm-Datei. Gruß
Ralf Herrmann Geschrieben November 14, 2012 Geschrieben November 14, 2012 Aber eine Frage bleibt trotzdem noch: Wozu diese Zahlen-Jonglage Warum musst du was messen? Was ist das Ziel? was ist der Sinn und zweck dieser Übung? Vielleicht können wir dich dann wirklich helfen.
Andreass Geschrieben November 14, 2012 Geschrieben November 14, 2012 Karsten Lücke hat vor einiger Zeit ein Script für FontLab veröffentlicht das die gewünschten Daten exportiert. Ein wirklich tolles Script um Fonts statistisch auszuwerten. KTLF Glyph Data Collector gName (glyph name), gWidth (glyph width), gLSB (left sidebearing), gRSB (right sidebearing), gHeight (total height), gYMax (top extension), gYMin (bottom extension), PointNo (number of points), gContourNo (number of contours) http://www.kltf.de/kltf_otproduction.htm
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