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Positype Anago

Empfohlene Beiträge

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

mir ist gerade aufgefallen, dass in der myfonts-beschreibung steht:
 

Anago shares the same DNA as its sibling Macha, but is a completely different species than the former or any of my other sans serifs (Aaux Next, Air, Akagi Pro or Wasabi).

 
allerdings finde ich die akagi nahezu identisch und ging, auch des namens wegen, davon aus, dass das die eigentliche schwesterschrift der anago ist. schau dir am besten alle drei mal an, bevor du dich für eine entscheidest:
 
https://www.myfonts.com/fonts/positype/anago/book/?meta=/228684/Hamburgefonstiv+123/Anago+Book
https://www.myfonts.com/fonts/positype/akagi-pro/book/?meta=/205139/Hamburgefonstiv+123/Akagi+Pro+Book

Geschrieben

Stimmt. Spontan fällt einem natürlich gleich das unterschiedliche g ins Auge. Warum hat Neil Summerour wohl so viele fast identische Schriften unter unterschiedlichen Namen herausgegeben? Ich meine, klar, da gibt es schon eine schöne Auswahl an Alternativbuchstaben, aber vielleicht wäre es für den Kunden schlüssiger, wenn die Schriften alle zu einer Sippe gehörten und jeweils durch Zusätze wie »spornlos« zur Erklärung versehen wären.   :-?

 

Ich wollte die Schrift übrigens gar nicht unbedingt kaufen, ich bin bloß bei der Recherche drauf gestoßen und war neugierig, ob RoMi sie mal selber ausprobiert hat. 

 

Von den Formen her gefällt mir – glaube ich – die Macha am besten. 

Geschrieben

ja, darum war sie mir damals aufgefallen, hatte sie aber nicht gekauft.

ich schau sie mir jetzt nochmal paar minuten an, wenn sie mich noch anmacht dann schlag ich evtl. doch noch zu :)

Geschrieben

ich habe mir die drei schriften noch mal genauer angeschaut. meines erachtens ist das ein fall wie die adria grotesk, bei der man die formen, die sich zwischen aufrechter und kursive unterscheiden, bequem in einen stilistischen satz hätte packen können. das lateinische grundalphabet der macha ist, bis auf einige zeichen (a, b, d, g, J, j, K, k, l, M, p, Q, q), exakt identisch mit der akagi. und das was sich unterscheidet, sind kleinigkeiten. das ganze gelaber bei myfonts (»completely different species«) hat inhaltlich keinerlei hand und fuß. es wäre ehrlicher, die macha als ›akagi humanist‹ (oder so) zu vermarkten bzw. die paar zeichen eben in einen stilistischen satz zu packen. die anago wiederum ist nichts anderes als eine akagi rounded. das einzig neue daran ist das schreibschrift-›y‹. alle anderen lateinischen basisbuchstaben unterscheiden sich nicht oder in bloß kosmetischen details. die akagi, veröffentlicht 2007 (bzw. 2011 als pro-version), ist also die originäre gestaltung, von der die anago und die macha (2012) abgeleitet wurden. interessanterweise kostet die akagi auch 425 dollar, während die anago und die macha bloß mit 60 bzw. 50 euro zu buche schlagen (und das ist auch dann noch ein großer unterschied, wenn man rausrechnet, dass die akagi eine menge strichstärken mehr hat als die beiden anderen). diese zusammenhänge als schriftanbieter so undeutlich bzw. irreführend darzustellen, finde ich doch ein bisschen …

 

  • Gefällt 2
Geschrieben

Vor allem verstehe ich den Sinn dahinter nicht …  :-? Mal von der mangelnden Praktikabilität abgesehen – wer kauft denn die teure Variante, wenn er für kleines Geld die beiden anderen Varianten kaufen kann? Schneidet sich der Gestalter bei der Strategie nicht ins eigenen Fleisch?

Geschrieben

Mein persönlicher Eindruck zu Positype ist, dass oft mit viel Ehrgeiz und guten Ideen an Projekte rangegangen wird – siehe Air mit zwei Kursiven (echt und oblique mit anderem Winkel) – aber irgendwie oft bei genauerem Hinsehen doch immer wieder der letzte Schliff fehlt oder Potential einfach verschenkt wurde. Zum Beispiel Romp (je 3 Alternativen pro Buchstabe, aber unterschiedliche komlexe/einfache a- und g-Formen). Clear Sans, eine angeblich humanistische Geometrische mit weichen Formen, die aber letztendlich nur beim a zu finden sind. Oder eben die extrem gut ausgebaute Air (81 Schnitte!) deren Schriftbild aber leider nicht so harmonisch und sauber erscheint, dass sie für mich als Arbeitstier trotz anfänglicher Begeisterung ernsthaft in Frage käme. Schade.

  • Gefällt 2
Geschrieben

hab mir die anago nochmal angesehen – abgesehen von den dingen die thierry aufgezählt hat, gefällt sie mir schon.

letztendlich ist sie mir aber von der formsprache im vergleich zur leitura dann doch zu ähnlich.

bei flüchtiger betrachtung fällt das softe/abgerundete nicht sehr auf, darum denke ich fahre ich mit der leitura erstmal ganz gut.

Geschrieben

das ist auch mein eindruck, r::bert. ich finde die qualität der schriften okay, aber nicht überragend. die buchstaben sind annehmbar gezeichnet, aber im detail ist die umsetzung teilweise lieblos. ich hatte vor jahren mal ein auge auf die aaux und die epic geworfen:

 

https://www.myfonts.com/fonts/positype/aaux-next/medium/?meta=/182519/Hamburgefonstiv/Aaux+Next+Medium

 

beide fand ich dann doch nicht mehr so harmonisch und gelungen, als ich etwas näher hinsah, und in beiden fällen habe ich mich letztlich gegen einen kauf entschieden. bei der akagi und all ihren ableitungen geht es mir ähnlich: auf den ersten blick nicht schlecht, im detail dann aber doch nicht so toll. das ist in der tat schade.

Geschrieben

Vor allem verstehe ich den Sinn dahinter nicht …  :-? Mal von der mangelnden Praktikabilität abgesehen – wer kauft denn die teure Variante, wenn er für kleines Geld die beiden anderen Varianten kaufen kann? Schneidet sich der Gestalter bei der Strategie nicht ins eigenen Fleisch?

 

nun ...

1. hat der designer somit einen größeren output, wenn täglich neue schriften bei myfonts erscheinen, ist diese entscheidung sicher nicht ganz unwichtig.

 

2. vielleicht verkauft sich die teure variante ja nicht und man versucht so etwas 'werbung' für diese zu machen, bzw. den markt aufzurollen und zerhakt das große akagi-paket in kleine.

 

HVD hat das ja mit seiner pluto auch so gemacht und der erfolg gibt ihm recht. und will man dazu noch die italic, muss man nochmal 299 dollar ausgeben. nur das es dort die normale und die sans nicht in einem paket gibt. der kunde bezahlt also im besten fall 4 x 299 dollar obwohl sich die paar alternativen zeichen auch locker in stylistic sets hinterlegen lassen.

Geschrieben

Stimmt! Wenn man aus der Akagi und ihren Geschwistern eine richtig gut ausgebaute und liebevoll ausgearbeitete Schrift mit schönen Alternativbuchstaben gemacht hätte – das hätte mein gesuchter »neuer Klassiker« sein können … Och menno!

 

Nachtrag: Habt Ihr das seltsame y in der Akagi bemerkt? Das tut beim Hinschauen weh – es hat sich bestimmt etwas gebrochen …

Geschrieben

Nachtrag: Habt Ihr das seltsame y in der Akagi bemerkt? Das tut beim Hinschauen weh – es hat sich bestimmt etwas gebrochen …

 

ja, in der kursiven wurde dem y ein ordentlicher tritt ans schienbein gegeben.

bei solchen aussetzern frage ich mich immer was das soll. einen ganzen font oder einzelenen zeichen auf biegen und brechen einen eigenen charakter zu geben nur um sie vom rest der serifenlosen schriften abzuheben ist der falsche weg.

Geschrieben

preislich eher oben angesiedelt, aber evtl. eine alternative zur Leitura und Akagi ist Vinkel

 

Tolle Schrift. Die werde ich mal im Auge behalten. Die Tanger Serif von ihnen ist auch sehr erfrischend und erstaunlich umfangreich ausgebaut (könnte man vielleicht sogar als Kombischrift in Betracht ziehen – naja nicht ganz):

 

https://www.myfonts.com/fonts/typolar/tanger-serif/medium-book/?meta=/195287/Ralimburgefonts+123/Tanger+Serif+Medium+Book

 

Aber wirkt das g auch etwas »wackelköpfig« auf Euch?

  • Gefällt 1

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