Aleko Nedjalkow Geschrieben Dezember 20, 2012 Geschrieben Dezember 20, 2012 Trägt Funktionalität Schönheit in sich? Gibt es nicht sehr schöne, aber unleserliche Schriften. Ist die OCR A schön? Oder die Helvetica? Komplexes Thema. Subjektive Vorlieben und Funktionen von Schrift jenseits der Leserlichkeit spielen eine Rolle. Mich interessiert was euch dazu einfällt.
Phoibos Geschrieben Dezember 20, 2012 Geschrieben Dezember 20, 2012 Schönheit ist kein wirklich definierbarer Begriff und deswegen für eine Diskussion über sie selbst ungeeignet. Und für "schöne" Schriften jenseits einer allgemeinen Lesbarkeit gibt es meiner Meinung nach keinen Raum, denn Schrift funktioniert nur, wenn sie (für ihr soziales Umfeld) leserlich ist. Alles andere sind Kunstgraphiken.
ThierryM Geschrieben Dezember 20, 2012 Geschrieben Dezember 20, 2012 ich würde sagen, dass eine funktionale schrift – also eine schrift, die dem für sie vorgesehenen zweck optimal dient – auf unterschiedliche weisen schön sein kann. eine englische schreibschrift auf einer hochzeitseinladung werden viele, auch ungeschulte augen schön finden. aber wie verhält es sich mit einer schrift, die bei sieben punkt im fließtext exzellent zu lesen ist, jedoch bei näherer, vergrößerter betrachtung aus plumpen, subjektiv hässlichen formen besteht? das gesamtbild in der intendierten größe kann, wie ich meine, dennoch schön sein. es soll ja sogar leute geben, die behaupten, dass eine gute fließtextschrift keine oberflächlich schönen einzelformen aufweisen kann (oder darf). so weit würde ich nicht gehen, aber der gedanke, dass man den richtigen betrachtungsabstand haben muss, um die schönheit von etwas zu beurteilen, ist nicht falsch. der schönheit eines menschen im ganzen kann man auch nicht durch biopsien unter dem mikroskop gerecht werden. was ich konsequent durchzuführen versuche, ist, dass ich keine schriftarten wähle, die ich persönlich nicht schön finde (auf der jeweils angemessenen ebene, obwohl ich mich dabei ertappe, textschriften vorzuziehen, die auch in displaygrößen attraktiv wirken). daran, dass es die ideale schrift für einen auftrag gäbe, glaube ich ohnehin nicht. in (nahezu) jedem genre, jedem stil, jeder epoche gibt es genug auswahl, um eine schrift zu finden, die einerseits dem anlass angemessen ist, aber andererseits auch mir gefällt, der ich damit wahrscheinlich viele arbeitsstunden verbringe. man muss sich schon oft genug mit schriften beschäftigen, die andere ausgewählt haben und mit denen man nicht ganz glücklich ist.
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