catfonts Geschrieben April 30, 2012 Geschrieben April 30, 2012 Nun ja, "Möchtegern-Fraktur" währ wohl eine treffendere Bezeichnung. Fraktur ohne ſ ist schon mal irgendwie keine, und bei den Mustertexten lese ich "Warme Femmeln" - was bitte sind Femmeln??? - da sind wir ja schon dicht daran, dit tz-Ligatur als k zu missbrauchen...
Phoibos Geschrieben April 30, 2012 Geschrieben April 30, 2012 Ich möchte hier nicht den Apologeten dieser Schrift spielen, schon gar nicht im Angesicht vieler Experten hier, aber das Lang-S ist vorhanden (s. pdf, historische Ligaturen) und deine Femmeln erklären sich durch das swash-S.
Joshua K. Geschrieben April 30, 2012 Geschrieben April 30, 2012 Es ist eine Mischschrift, die zwar einen gebrochenen Duktus hat, aber die Grundformen der lateinischen Schrift, vergleichbar mit den sogenannten neudeutschen Schriften, zu denen beispielsweise die Hohenzollern gehört: http://luc.devroye.org/Bauersche-Hohenzollern.jpg
Ralf Herrmann Geschrieben April 30, 2012 Geschrieben April 30, 2012 Fraktur ohne ſ ist schon mal irgendwie keine Man muss sich aber manchmal auch vom deutsch-historischen Tunnelblick verabschieben. Gebrochene Schriften werden weltweit eingesetzt. Die Deutschen haben sie nicht gepachtet. Gerade im Latein-Amerikanischen Raum sind sie heute extrem beliebt. Wenn moderne Schriftenhäuser wie Type Together oder Underware Fraktur(-artige) Schriften rausbringen, dann sicher nicht vornehmlich, um historisch korrekten deutschen Fraktursatz zu ermöglichen. Das sollte man bei der Beurteilungen solcher Schriften auch berücksichtigen.
catfonts Geschrieben Mai 1, 2012 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 1, 2012 ich möchte mich jetzt wirklich keinen deutsch-historischen Tunnelblick vorwerfen lassen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass gebrochene Schriften auch außerhalb Deutschlands gebraucht werden. Und dieses nicht nur eben auch im angloamerikanischen Sprachraum sondern beispielsweise auch in Skandinavien und selbst in slawischen Sprachen, wie dem tschechischen. Dies ist für mich auch ein Grund, meine vorhandenen Schriftarten entsprechend auszubauen also beispielsweise auch so exotische Akzentbuchstaben wie U mit Ring oder R mit Kommaakzent in meinen Zeichensätzen unterzubringen. Ich meine aber, wenn man schon eine Schrift mit dem Duktus einer gebrochenen Schrift vorstellt und dort deutsche Worte verwendet, dann sollte man damit auch zeigen das die Schrift über einen ausreichenden Zeichen Umfang verfügt, denn schließlich möchte man damit ja Kunden haben welche diese Schrift auch in ihrer Sprache vollständig einsetzen möchten. Ich verlange ja nun wirklich nicht, dass dieses Zwischending zwischen einer richtigen gebrochenen Schrift und einer Groteskschrift über das frakturtypische Rucksack-k verfügt, aber ich finde es eben schön, wenn ich bei so einer Schriftartenvorstellung erkennen kann ob ein ſ darin enthalten ist, oder nicht und ob ich vielleicht sogar auch Ligaturen einsetzen kann. Das soll jetzt keine Kritik an der Schrift selber sein sondern an der Art wie diese präsentiert wurde. Wenn diese Schrift jetzt tatsächlich den von mir vermissten Buchstaben enthält, umso schöner! Auf der anderen Seite aber ist diese Schrift ja auch schon wieder soweit von einer klassischen Frakturschrift entfernt, dass ich mit einem Einheits-s in damit geschriebenen Texten durchaus problemlos leben kann.
Phoibos Geschrieben Mai 1, 2012 Geschrieben Mai 1, 2012 SchriftartenvorstellungDas pdf hast du schon gefunden? Die Bilder sind -- wie oft -- nicht aussagekräftig... slawischen SprachenAuch Kyrillisches habe ich schon in Gebrochenen gesehen.
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