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Unsauber Pfaderstellung bei »In Pfade konvertieren«

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebes Forum,

 

ich habe ein kleines Problem, weiß keine Lösung und dachte mir, ich frage mal hier an.

 

Ablauf:

Einen deutschen Schriftzug (bereits Pfade) habe ich vom Kunden bekommen und die dazugehörige .ttf-Schrift.

Ich soll den dazugehörigen englischen Schriftzug machen, in besagter Schrift und in Pfade konvertieren.

 

Mein Problem:

Unsaubere Konvertierung.

Schaue ich die Pfade des gelieferten deutschen Schriftzugs an, hat zum Beispiel das »o« an, hat das sauber Pfade. Wandle ich meinen englischen Schriftzug um, besteht das »o« nicht nur aus 4 Pfadpunkten/Punze, sondern ca. 14 und sieht leicht ruckeliger aus.

 

Habs in Adobe Illustrator und Indesign versucht, immer selbes Problem. Schrift deinstalliert, nochmal installiert, selbes Problem.

 

Fontographer Demo geholt, Font angeschaut, das »o« hat nur 4 Pfadpunkte.

 

 

Frage: woher kommen diese zusätzlichen Punkte, und wie bekomme ich die weg?

 

Es dankt vielmals. Andreas

 

 

Geschrieben

Die Schrift ist eine Hausschrift einer Firma und die Pfadproblematik betrifft nicht nur das »o«. Siehe Screenshot. 

Oben meine konvertierte Schrift, unten die Pfade vom Kunden.

ansicht.gif

Geschrieben

Ich habe so etwas bisher (mit Inkscape) noch nie erlebt. Vielleicht könntest Du mal die „Vektorisierung“ in diesem nicht-Adobe-Programm testen, da es ja naheliegt, dass Indesign und Illustrator hier auf die gleiche Routine zurückgreifen.

 

Eine weitere denkbare Ursache wäre, dass Deine Programme mit quadratischen Bézierkurven arbeiten (oder so eingestellt sind, dass sie es tun), während die Schrift durch kubische Bézierkurven beschrieben ist. Ob es eine derartige Einstellmöglichkeit gibt, kann ich Dir aber nicht sagen, da ich mit den Programmen nicht arbeite.

Geschrieben

Doch, das ist bei Konvertierung zwischen unterschiedlicher Outline-Mathematik normal. Die Konvertierung bildet die Original-Outline (hier TrueType) in einem anderen mathematischen Verfahren (hier PostScript) nach und achtet dabei darauf, dass die Kurve möglichst exakt wiedergegeben wird. Das Programm hat nicht die Intelligenz, den Buchstaben aus dem nichts mit möglichst wenigen Punkten neu aufzubauen, sondern arbeitet das Ganze einfach abschnittsweise ab. Das Ergebnis ist dann entsprechend.

Dass sich dabei die Outline verändert, sollte gerade nicht der Fall sein. Wenn es anders aussieht, ist das in der Regel nur ein Monitor-Darstellungsproblem.

 

 

Bei mir springt aber auch gleich das Lizenz-Radar an, wenn ich »Schrift bekommen« höre. Also wie heißt die Schrift?

Geschrieben

Danke, Wrzlprmft, ich lade mal Inkscape runter und schau mir das an.

Danke, Ralf, für deine Antwort. Die von mir in Pfade umgewandelten Buchstaben schauen zu 99% gleich aus, im Vergleich zu dem vorhanden deutschen Pfaden. Nur dort, wo Kurven sind z. B. o, d etc sind leichte Dellen zu erahnen.

 

Dein Lizenz-Radar schlägt falsch an, ist eine ordentliche Hausschrift der Firma. Wurde extra für die Firma erstellt.

Geschrieben

Danke, Wrzlprmft, ich lade mal Inkscape runter und schau mir das an.

Danke, Ralf, für deine Antwort. Die von mir in Pfade umgewandelten Buchstaben schauen zu 99% gleich aus, im Vergleich zu dem vorhanden deutschen Pfaden. Nur dort, wo Kurven sind z. B. o, d etc sind leichte Dellen zu erahnen.

Auch wenn du so weit wie möglich ranzoomst?

 

Vermeiden ließe sich das übrigens leicht, wenn du die Schrift als PostScript-Variante nimmst. Konvertiere z.B. mal die Arial (TrueType)  in Illustrator. Dann hast du das gleiche Problem. 

 

 

Dein Lizenz-Radar schlägt falsch an, ist eine ordentliche Hausschrift der Firma. Wurde extra für die Firma erstellt.

 

Dann gibt es ja keinen Grund, den Namen nicht zu verraten, oder? ;-)

Geschrieben

Ich hatte übersehen, dass es eine TrueType-Schrift ist. Damit scheidet die Erklärung »kubische Béziers → quadratische Béziers« weg.

Doch, das ist bei Konvertierung zwischen unterschiedlicher Outline-Mathematik normal. Die Konvertierung bildet die Original-Outline (hier TrueType) in einem anderen mathematischen Verfahren (hier PostScript) nach und achtet dabei darauf, dass die Kurve möglichst exakt wiedergegeben wird. Das Programm hat nicht die Intelligenz, den Buchstaben aus dem nichts mit möglichst wenigen Punkten neu aufzubauen, sondern arbeitet das Ganze einfach abschnittsweise ab. Das Ergebnis ist dann entsprechend.

Bei den meisten mathematischen Darstellung wären Deine Ausführungen richtig, aber TrueType nutzt quadratische Bézierkurven, während Postscript kubische Bézierkurven nutzt. Da nun jede quadratische Bézierkurve auch eine kubische Bézierkurve ist¹, ist in diesem speziellen Fall eine exakte Konversion problemlos möglich und ich wüsste auch nicht, was dagegen spräche.

¹ So wie jeder Kreis auch eine Ellipse ist, jedes Quadrat ein Rechteck, usw.

Geschrieben

manchmal, aber nur manchmal, ist das Detail-Ergebnis ein anderes, ob man nun "Schrift>In Pfade umwandeln" macht, oder das allgemeinere "Objekt>Umwandeln..."   Einen Versuch ist es wert, aber das Grundproblem bleibt bestehen: Solange du die TTF-Schrift so verwendest, basiert das ganze auf quadratischen TTF-Kurven. Sobald du in Pfade wandelst, wird umgerechnet in kubische Bezier-Postscript-Kurven. Im minimalsten Detail ist die Umwandlung nicht exakt möglich, sollte aber in der Regel nah dran sein, wenn die Schrift sauber gearbeitet ist.

 

Sauber gearbeitet: Das "a" sieht doch sehr nach Myriad aus – die es auch als Postscript-Font gibt.

 


Edit: ich revidiere meine Aussage nach Lesen von Wrzlprmfts Beitrag – er hat natürlich mathematisch recht. Ob Illustrator das auch so macht und nicht - wie das ergebnis erahnen lässt - in "Segmenten" denkt, ist aber fraglich.

 

Edit2: da wir schon beim Revidieren sind ... ist doch keine Myriad :oops:

Geschrieben

Danke @all. Die Schrift liegt mir leider nur als .ttf vor.

@Sebastian, „Objekt -> Umwandeln“ bringt keinen Unterschied. Wie gesagt, haben mich nur die erahnbaren Dellen beunruhigt.

DANKE. Ihr seid ein tolles Forum! :)

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