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Gedanken zur Medienkultur

Empfohlene Beiträge

Und ich werfe dann noch mal ein, dass Foxconn unter anderen für diese Konzerne produziert:

  • Acer (Taiwan)
  • Amazon.com (USA)
  • Apple Inc. (USA)
  • Cisco (USA)
  • Dell (USA)
  • Hewlett-Packard (USA)
  • Intel (USA)
  • Microsoft (USA)
  • Motorola Mobility (USA)
  • Nintendo (Japan)
  • Nokia (Finnland)
  • Samsung Electronics (Südkorea)
  • Sony (Japan)
  • Toshiba (Japan)
  • Vizio (USA)

Dass immer so getan wird, als wäre Foxconn quasi ein Apple-eigenes Werk und jeder Apple-Käufer (z.B. in Gegensatz einem Dell-Käufer, Kindle-Käufer etc.) würde diese »Sklaverei« aktiv fördern, ist mit Verlaub auch Quatsch. 

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Aber irgendwo kann man sich auch einiges zusammenreimen.

 

Also, ich hab schon so einige chinesische Betriebe von innen gesehen, darunter auch (große) Druckereien. Und ich bin dann gerne einfach auch mal ungeführt übers Gelände gelaufen; und wenn mir danach war, habe ich auch mit Arbeitern geredet. Komisch, dass ich mir da nicht die gleichen Vorurteile zusammenreimen kann wie du. Die Gründe, warum manche Druckerzeugnisse auch aus Deutschland nach China ausgelagert werden, sind vielfältig. Keine Frage: Der Preis spielt eine wichtige Rolle, doch der Preisunterschied durchs Lohngefälle liegt viel mehr im Währungskursgefälle begründet als durch "Ausbeutung", die du hier mal so eben pauschal unterstellst. Die Preisunterschiede sind übrigens gar nicht so gewaltig: "Normale" vierfarbige Bücher druckst du heutzutage günstiger in Tschechien und der Slowakei als in Fernost; bei Produkten mit viel Konfektionierung gibt es einen Preisvorteil: der liegt bei ca. 1 Euro im Wareneinsatz. Was sich im Verkaufspreis dann als etwa 4 Euro Differenz bemerkbar macht. Und das ist, bei den niedrigen Buchpreisen hierzulande, oft schon 30 bis 50 % Differenz zum Mitbewerber. Das ist anders als bei Smartphones, wo ein paar Cent gespart werden, die aber bei den idiotischen Margen aber ohnehin nicht auffallen würden.

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Mag Dir ja gerne glauben Norbert, allein da bleibt schon eine gewisse Skepsis die mich zweifeln lät. Warum soll es gerade in der Druckbranche anders sein als bei Textil, Elektronik, Spielzeug oder sonstwo, wo eben billigst in Asien produziert wird. Währungsgefälle? Ist doch erst bei Im-/Export relevant. Im Inland produziert hätt es ja gar keinen Einfluß.

Und was die Sozialstandarts der Auftraggeber angeht sind die so lang für den Arsch, so lang sie nicht das bezahlen für ein Produkt das den Produzenten erlaubt, diese Standarts auch einzuhalten.

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... Dass immer so getan wird, als wäre Foxconn quasi ein Apple-eigenes Werk und jeder Apple-Käufer (z.B. in Gegensatz einem Dell-Käufer, Kindle-Käufer etc.) würde diese »Sklaverei« aktiv fördern, ist mit Verlaub auch Quatsch. 

 

Das habe ich auch nicht behauptet. Ich finde es nur hanebüchen, wie naiv hier über einen Kamm geschoren wird: Bei Foxconn liegt's im Argen, dann sind auch Druckerzeugnisse aus China das Ergebnis von Ausbeutung. Das isnd zwei unterschiedliche Sektoren. Im Sektor Druck haben die Kunden ihre Skandale schon gehabt und dazugelernt, so dass sich auch die Verhältnisse in China angepasst haben. Im anderen Sektor wacht man jetzt gerade auf.

Der Unsinn liegt darin, zu behaupten, "die Chinesen" würden ihre Arbeitsverhältnisse nicht verbessern, auch wenn man ein paar Cent mehr zahlen würde. Dass das bei Smartphones und Co. aufgrund der hohen Margen locker drin wäre, das ist letztlich das, was man Apple und Co. ankreiden darf.

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...  Warum soll es gerade in der Druckbranche anders sein als bei Textil, Elektronik, Spielzeug oder sonstwo, wo eben billigst in Asien produziert wird. Währungsgefälle? Ist doch erst bei Im-/Export relevant. ...

 

Weil es dort bereits ein Umdenken auf Auftraggeberseite gegeben hat.

Die Druckereienlandschaft für den Inlandsmarkt ist nochmal eine ganz andere, dort sind die Bücher aber i. d. R. auch spottbillig – Chinas Exporterfolge beruhen zu einem nicht unwesentlichen Teil auf der nach innen abgeschotteten/abgewerteten Währung ..

 

 

... Und was die Sozialstandarts der Auftraggeber angeht sind die so lang für den Arsch, so lang sie nicht das bezahlen für ein Produkt das den Produzenten erlaubt, diese Standarts auch einzuhalten.

 

Ganz genau. Allerdings gibt es leider nirgendwo in China "einheitliche" Sozialstandards, d.h. wenn du es darauf anlegst, wirst du eine Ausbeuterklitsche finden. Und falls nicht, gehst du halt nach Indien. 

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also bilder aus dem drucksaal einer chin. großdruckerei würden mich ja jetzt doch mal interessieren, ansonsten kannst du mich das nächste mal auch gern mitnehmen. :party:

 

Ich bin im April wieder dort, dann mach ich vielleicht auch mal ein paar Fotos. Die Druckmaschinen sind die gleichen wie hier: Heidelberger, MAN Roland und Komori (da kommt man schneller an Ersatzteile). Interessanter sind die Abteilungen für Konfektionierung und Kollationerung, dort sitzen rund 80 % der Beschäftigten.

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... dass sie sich jetzt ein anderen Smartphone statt iPhone gekauft hätten und somit ja jetzt also Weltverbesserer sind …

 

Eben, da hätte Apple schon längst viel sensibler sein müssen - denn die Marke besteht, anders als die meisten anderen, zu einem Großteil aus Emotion und Image, d.h. Reputation. Da hätten die bloß ein paar Blocks weiter bei Disney fragen müssen  ... ;-)

 

Das gehört für mich zu einer klugen Markenführung dazu, solche Negativaspekte frühzeitig zu erkennen und dann dagegenzusteuern.

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Naja, Hunde, Vogelnester, Haifischflossen und anderes, was auf der Washingtoner Liste steht, lehne ich stets großzügig ab. Aber man muss da immer auch die Grenzen des Gesichtwahrens im Blick haben – so ist Schlange z.B. gar nicht so schlimm (schmeckt wirklich nach Hühnchen :nicken:  ). Aber das sind ja auch keine Unmenschen und wenn man im Vorfeld rechtzeitig das Gerücht streut, dass das eigene Lieblingsgericht Pekingente sei, dann gebietet es die Gastfreundschaft, ein entsprechendes Lokal auszusuchen.

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Typografie.info-Gastbeitrag von Norbert P im Mai 2013: »Einblicke in eine chinesische Druckerei«  :party:

Da ich sowas natürlich nur fundiert und detailliert machen wollte, würde das wohl eher Mai 2014  :party:

 

Aber im Ernst, mal sehen, wenn ich die Zeit finde, ein paar Zeilen zusammenzuschreben, warum nicht?

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Dass immer so getan wird, als wäre Foxconn quasi ein Apple-eigenes Werk und jeder Apple-Käufer (z.B. in Gegensatz einem Dell-Käufer, Kindle-Käufer etc.) würde diese »Sklaverei« aktiv fördern, ist mit Verlaub auch Quatsch. 

Jupp, es gibt weltweit nur drei, vier Hersteller von Elektronikzeug. Jeder lässt nämlich bei den Auftragsfertigern produzieren, so dass die schärfsten Konkurrenzprodukte teilweise aus der Nachbarlinie kommen (gab da mal lustige Geschichten zu den Gamerflagschiffen von Nvidia und (damals) ATI). Faire Elektronik gibt es nicht, denn Sklavenarbeit bzw. Umweltsauerei steckt in allen drin. Das Leben einer Platine beginnt ja nicht in dem Moment, in dem jemand einen Apfel oder Intel oder $Marke draufdruckt. Das Leben beginnt in dem Moment, in dem die Rohstoffe aus der Natur geholt werden.

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Naja, Hunde, Vogelnester, Haifischflossen und anderes, was auf der Washingtoner Liste steht, lehne ich stets großzügig ab. Aber man muss da immer auch die Grenzen des Gesichtwahrens im Blick haben – so ist Schlange z.B. gar nicht so schlimm (schmeckt wirklich nach Hühnchen :nicken:  ). Aber das sind ja auch keine Unmenschen und wenn man im Vorfeld rechtzeitig das Gerücht streut, dass das eigene Lieblingsgericht Pekingente sei, dann gebietet es die Gastfreundschaft, ein entsprechendes Lokal auszusuchen.

Ich glaub, genau das wäre der Moment, mich jedem gegenüber als Vegetarier zu outen. Bei Gemüse gibt es deutlich weniger Ekligkeiten *g*

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Ich glaub, genau das wäre der Moment, mich jedem gegenüber als Vegetarier zu outen. Bei Gemüse gibt es deutlich weniger Ekligkeiten *g*

... Ich sach nur Blubb-Spinat  :shock:

Ekligkeit liegt ja eindeutig im Auge des Betrachters.

 

... aber wir schweifen ab  :-|

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Hier übrigens der Herr Dipl.-Ing. (FH) in spe hinter einem Tiefdruckzylinder, die bis zu 4,20 m breit sind. Um mal die Dimensionen zu verdeutlichen. Davon braucht man vier Stück und eine Maschine, die diese Zylinder hält und die Papierbahn zuführt und antreibt. Die Rollen, von denen das Papier abgewickelt wird, sind annähernd mannshoch und wiegen etwa eine Tonne.

 

Das zweite Bild zeigt den unteren Teil einer solchen Druckmaschine. Die Zylinder liegen in Farbwannen, die Farbe in den nur ca. 20 µm großen Näpfchen wird von einer messerscharfen Rakel abgestreift und fließt zurück in die Wanne. Vor den Druckwerken sind die Farbbottiche zu sehen, in denen die lipophile Farb-Toluol-Mischung ständig durchgerührt wird. Vorne ist eine Papierbahn zu sehen, das zweite Druckwerk von vorne ist mit Magenta belegt.

 

Bei diesen Maschinendimensionen wird natürlich eine gigantische Produktivität erreicht. Eine A4-Seite hat 21 x 29,7 cm Größe, die für den Druck benötigte Bildauflösung beträgt für den 60er Raster ~ 300 dpi. Also etwa 48 MB pro Seite. Pro Umdrehung der vier Zylinder werden 4 x 16 = 64 Seiten gedruckt. Das 17 mal pro Sekunde, 1000 Mal in der Minute. Die Papierbahn rast mit 16 m pro Sekunde da durch. Wenn eine solche Maschine ein Server wäre und die Daten, die in analoger, sprich materieller Form als Vertiefungen im Kupfer existieren, in Gigabyte ausgeliefert würden, entspräche das einer Übertragungsrate von 52 Gigabyte pro Sekunde, wenn ich richtig gerechnet habe. Und ein Vergleich ist möglich, da diese Datenmenge in Form von HTML-Code, JPGs und Webfonts ja schließlich auch vom Server an die Surfer geliefert werden muss. Zwar nicht in der für den Druck benötigten Auflösung, aber genau deswegen auch nicht so hoch aufgelöst (!). Sprich: Wenn ich eine Drucksache mit der darin enthaltenen Auflösung erhalten will, muss ich sie mit 300 dpi scannen. Wenn ich hingegen Bilder aus dem Netz lade, sind die viel kleiner, weil die Monitorauflösungen ja viel geringer sind. Und beim Reinzoomen sieht man natürlich immer nur einen Ausschnitt des gesamten Bildes.

 

Bei Hell gibt es ein PDF über Tiefdruck:

 

http://www.hell-gravure-systems.com/_uploads/files/Tiefdruck_d.pdf

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