grinsekatze Geschrieben Februar 21, 2013 Geschrieben Februar 21, 2013 Hallo zusammen, ich versuche gerade, eine relativ breit laufende und eher fette unicaseschrift zu entwerfen, und komme mit den Umlauten nicht weiter. Zum Vergleich: etwa so wie die (eurostile unicase) Ich störe mich total daran, dass die ä-/ö-/ü-Pünktchen die einzigen Elemente sind, die dann aus der so geradlinigen und sauberen gleichen Höhe herausragen. Was meint ihr, wäre es um der Gleichmäßigkeit Willen in Ordnung, wenn ich statt ä ein æ, statt ö ein œ und statt ü irgendwas ähnliches – ein zusammengezogenes ue – einbaue, oder bricht das die orthografischen Regeln zu sehr und irritiert nur? Freue mich auf eure Meinungen. Viele Grüße!
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 21, 2013 Geschrieben Februar 21, 2013 Wart mal aufs TypoJournal 4 (kommt in 3 Wochen oder so). Da hat Florian Hardwig in einem Artikel alle Methoden, die Umlaute einzubauen und einzuziehen klassifiziert und mit Beispielfotos versehen. Da kannst du dir einen perfekten Überblick verschaffen. wenn ich statt ä ein æ, statt ö ein œ Mhh, nee. Besser wären OpenType-Varianten. Mal eingezogen, mal nicht.
TYPOGRAFSKI Geschrieben Februar 21, 2013 Geschrieben Februar 21, 2013 ich weiss nicht was du mit der schrift vor hast aber es gibt mehr zeichen als ä, ö, ü es gibt auch é, á, ǎ, ñ u. s. w. die lassen sich schwer anders darstellen.
grinsekatze Geschrieben Februar 21, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 21, 2013 Ja, dass es mehr Umlaut- und Akzentzeichen gibt, weiß ich auch ;) Aber für die geplante Anwendung werden nur äöü gebraucht. Leider muss die Schrift noch diese Woche fertig (bzw. benutzbar ) werden. Ja, dann werd ich es wohl mit verschiedenen OpenType-Varianten versuchen. Aber ich bin dennoch sehr gespannt auf den Artikel bzw. auf das ganze Journal! Danke euch!
catfonts Geschrieben Februar 23, 2013 Geschrieben Februar 23, 2013 Und wie wäre es, wenn man es ähnlich wie in deinem Beispiel mit der Eurostyle Unicase mit dem kleinen i macht, hier ist ja auch der Punkt in das Rechteck hinein gezogen, und dafür eben der Buchstabe in der Höhe verringert. Beim Ä lassen sich die Umlaut-Punlte ja auch rechts und links neben den eher dreieckigen Buchstaben setzen, beim Ü würde ich die senkrechten Stämme des U einfach teilen, undf beim Ö das O verflachen, und die Umlaut-Punkte eher breit machen, um so wieder das gefüllte Rechteck zu erzeugen.
grinsekatze Geschrieben Februar 24, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 24, 2013 Danke, catfonts, für deinen Vorschlag. So ähnlich hatte ich das schon ausprobiert, sah aber wegen der breiten Buchstaben sehr unausgeglichen aus und die Umlautbuchstaben wirkten wie Fremdkörper, die viel mehr ins Auge gefallen sind, als mit Überlängen. Deshalb hab ich es erstmal bei Überlängen belassen…
Thomas Kunz Geschrieben Februar 24, 2013 Geschrieben Februar 24, 2013 Grinsekatze, du könntest auch mit Aussparung arbeiten. Hier eine schnelle Skizze: Das geht natürlich viel, viel schöner, als ich es hier gemacht habe.
StefanB Geschrieben Februar 24, 2013 Geschrieben Februar 24, 2013 Ich musste spontan an das 800-Jahre-Dessau-Logo denken. Bei deinem Beispiel habe ich das Problem, dass es sich potenziell um ein Ö und Ü handeln könnte. Wie wäre es stattdessen damit, die Punkte in die Binnenräume/Punzen der Buchstaben zu verbannen? Die Ö-Punkte in die Punze des Ös usw. Darüber hinaus findest du in der Flickr-Gruppe Fancy Diacritics reichlich Inspiration für Möglichkeiten der Umlautpositionierung. 1
moritzkatz Geschrieben Februar 24, 2013 Geschrieben Februar 24, 2013 Eventuell ist das ja ein Ansatz. https://www.myfonts.com/fonts/hrp/now-grotesk/ Tschau Stefan
Þorsten Geschrieben Februar 24, 2013 Geschrieben Februar 24, 2013 Grinsekatze, du könntest auch mit Aussparung arbeiten. Hier eine schnelle Skizze: Das geht natürlich viel, viel schöner, als ich es hier gemacht habe. Z.B. in der Super Grotesk? [PDF-Muster] Ansonsten lohnt zur Inspiration ein Blick nach Ungarn. Im Ungarischen gibt es viel mehr Diakritika als im Deutschen (ÁÉÍÓÖŐÚÜŰ) und sie kommen auch noch viel häufiger vor als unsere Umlaute. Dazu kommt, dass Auftraggeber von Beschriftungen an Gebäuden anscheinend ein besonderes Faible für Versalsatz haben, der Platz für die vielen Diakritika aber oft nicht ausreicht. Da wird dann gequetscht und herum geschoben, oft mit suboptimalen Ergebnissen … Aber Gestalter, die ein bisschen weiter denken, setzen oft auf negative space, d.h., sie nehmen den Basisbuchstaben und stanzen in diesen Aussparungen, die an die Diakritika erinnern. (Leider habe ich dafür auf die Schnelle keine Beispiele gefunden, aber man kann es sich sicher vorstellen.)
Dieter Stockert Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ich will die Schrift lesen, aber ich mag nicht, wenn die Schrift mich mit so großen Augen anschaut. 1
Þorsten Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 etwa so? Im Prinzip ja, obwohl genau diese Lösung mit geschlossenen Konturen extrem selten sein dürfte. I.a.R. wird der Basisbuchstabe einfach angeschnitten. Besonders wirkungsvoll geht das bei den Buchstaben mit Strichakzenten (also ÁÉÍÓŐÚŰ), denen man einfach eine dreieckige Kerbe (oder bei Ő und Ű, zwei) rein haut. Ich habe auch schon Lösungen für das É gesehen, bei denen der obere Querbalken des E am Ende einfach schräg abgeschnitten wurde. Im Kontext funktioniert das wunderbar. Es ist auch möglich, für Á, É, Í, Ó und Ú eine schmale horizontale weiße Linie über den oberen Teil des Basisbuchstabens zu legen. Das sieht dann zwar besonders beim E eher aus wie Ē, was im Ungarischen aber kein Problem ist.
R::bert Geschrieben März 17, 2013 Geschrieben März 17, 2013 Eben bei der Graublau Sans entdeckt: http://www.fonts.info/store/seite7/pub/graublau-sans-specimen.pdf 2
R::bert Geschrieben Mai 20, 2013 Geschrieben Mai 20, 2013 Guck mal was Ralf hier schönes zusammengestellt hat: http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/titelsatz-umlaute : )
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 20, 2013 Geschrieben Mai 20, 2013 Also zusammengestellt hat es der Florian Hardwig, ich hab es eingepflegt. 1
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