Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Und warum das eine oder das andere? Irgendeine Regel?
Thomas Kunz Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ver-pa-ckun-gen (vormals Ver-pak-kun-gen) Für die Trennung der Wörter am Zeilenende gibt es zwei Grundprinzipien: Man trennt einfache Wörter nach Sprechsilben, wie sie sich beim langsamen Vorlesen ergeben, und man trennt zusammengesetzte Wörter und Wörter mit Vorsilben nach ihren erkennbaren Bestandteilen.Dabei können folgende Schwierigkeiten auftreten:1. Bei mehreren aufeinanderfolgenden Konsonanten führt auch das langsame Vorlesen nicht immer zu einer eindeutigen Festlegung der Silbengrenze. Deshalb gibt es hier eine mechanische Regelung, nach der nur der letzte Konsonant auf die neue Zeile kommt (vgl. K 164). Diese Regel gilt generell bei einheimischen Wörtern; für Fremdwörter ist sie aber in bestimmten Fällen nur eine Kannregel (vgl. K 166).2. Nicht immer sind die Bestandteile von Zusammensetzungen klar erkennbar. In solchen Fällen ist neben der Trennung nach Bestandteilen auch die Trennung nach Sprechsilben korrekt.Die Trennung einfacher WörterK 1641. Mehrsilbige einfache Wörter trennt man so, wie sie sich beim langsamen Vorlesen in Silben zerlegen lassen <§ 107>. Einzelne Vokalbuchstaben am Wortanfang oder -ende werden jedoch nicht abgetrennt. Das gilt auch bei Zusammensetzungen <§ 107 E1>.- Freun-de, Män-ner, Mül-ler, Mül-le-rin, for-dern, wei-ter, Or-gel, kal-kig, Bes-se-rung, Brau-e-rei, fe-en-haft, Se-en-plat-te- Bal-kon, Bal-ko-ne, Fis-kus, Ho-tel, Pla-net, Kon-ti-nent, Re-mi-nis-zenz, Na-ti-on, Na-ti-o-nen, El-lip-se, po-e-tisch, In-di-vi-du-a-list- aber-mals, Über-see, Fluss-aue- Fei-er-abend, Olym-pia-dorf2. Ein einzelner Konsonant im Wortinneren kommt in der Regel auf die neue Zeile; von mehreren Konsonanten trennt man nur den letzten ab <§ 110> (vgl. aber K 166).- tre-ten, nä-hen, Ru-der, rei-ßen, bo-xen, Ko-kon, Na-ta-li-tät, Kre-ta, Chi-na- An-ker, Fin-ger, war-ten, Fül-lun-gen, Knos-pen, Kat-zen, Städ-ter, neh-men, Ar-sen, Kas-ko, Pek-tin, Un-garn, At-lan-tik, Kas-ten, bes-tens, Hus-ten- kämp-fen, Karp-fen, Drechs-ler, dunk-le, gest-rig, and-re, Bess-rung- schöns-te, be-deu-tends-te- Grü-ße, hei-ßen3. Steht ss als Ersatz für ß zwischen zwei Vokalen, dann wird zwischen den beiden s getrennt <§ 110>.- Grüs-se (statt: Grü-ße), heis-sen (statt: hei-ßen)(Aber: scheuss-lich)Das frühere Verbot der Trennung von st gilt nicht mehr.- las-ten, läs-tig, sechs-te, er brems-te, des Diens-tes, A-kus-tik, Hys-te-rieK 165 Die Konsonantenverbindungen ch, ck und sch, in Fremdwörtern auch ph, rh, sh und th, bleiben ungetrennt, wenn sie für einen einfachen Laut stehen <§ 111>.- Bü-cher, Zu-cker, ba-cken, Fla-sche- Ma-che-te, Pro-phet, Myr-rhe, Ca-shew-nuss, ka-tho-lischDie Doppellaute (Diphthonge) ai, au, äu, ei, eu, oi [gesprochen oy;] werden nicht abgetrennt. Auch in Wörtern aus dem Französischen bleibt oi [gesprochen oa, vor n: o] besser ungetrennt.- Kai-ser, Trau-ung, Räu-ber, ei-nig, Eu-le, Broi-ler- Cloi-son-né, moi-riert, Poin-teDie stummen Dehnungsbuchstaben e und i werden ebenfalls nicht abgetrennt. Das stumme w in der Namensendung »-ow« wird wie andere Konsonanten behandelt.- Wie-se- Coes-feld [gesprochen 'ko:s...]- Trois-dorf [gesprochen 'tro:s...]- Tel-to-wer RübchenK 166 In Fremdwörtern können Konsonantengruppen wie die folgenden ungetrennt bleiben <§ 112>:bl, cl, fl, gl, kl, phl, pl- Pu-bli-kum oder Pub-li-kum- Re-gle-ment oder Reg-le-ment- Zy-klus oder Zyk-lus- Di-plom oder Dip-lombr, cr, dr, fr, gr, kr, phr, pr, thr, tr, vr- Fe-bru-ar oder Feb-ru-ar- Hy-drant oder Hyd-rant- Ar-thri-tis oder Arth-ri-tis- In-dus-trie oder In-dust-rie- Li-vree oder Liv-reegn, kn- Ma-gnet oder Mag-netDie Trennung zusammengesetzter WörterK 1671. Zusammengesetzte Wörter und Wörter mit Vorsilben werden nach ihren Bestandteilen getrennt <§ 108>.- Diens-tag, Stadt-staat, Kahl-schlag, tod-schick, Ver-kauf, be-stimmt, ge-treu- Sweat-shirt, Hard-ware, Pro-gramm, Ex-press- Neu-stadt, Inns-bruck2. Die einzelnen Bestandteile trennt man nach den voranstehenden Regeln.- Klei-der-schrank, Ho-sen-trä-ger, ge-ra-ten, Ver-bin-den- Trans-ak-ti-on, ka-pi-tal-in-ten-siv3. Wird ein Wort nicht mehr als Zusammensetzung erkannt oder empfunden, so ist auch die Trennung nach Sprechsilben korrekt <§ 113>.- wa-rum oder war-um- ei-nan-der oder ein-an-der- He-li-kop-ter oder He-li-ko-pter- in-te-res-sant oder in-ter-es-sant- Mai-nau oder Main-auK 168 Trennungen, die den Leseablauf stören oder den Wortsinn entstellen, sollte man vermeiden <§ 107 E2>.Man trennt also nach Möglichkeit- Spar-gelder statt Spargel-der- be-inhalten statt bein-halten- An-alphabet statt Anal-phabet Auch die Trennung bei Apostrophen und Schrägstrichen ist nicht zu empfehlen.- Bis-marck'sche und nicht Bismarck'-sche- Schöne-feld/Mayer und nicht Schönefeld/-Mayer Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 25. Aufl. Mannheim 2009 Hilft dir das weiter?
Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ja, danke. Den Duden hab ich selbst auch auf dem Rechner – nur hat er mich nicht weitergebracht, da ich beide Grundprinzipien anwenden könnte, also beide Trennungen richtig wären. Oder nicht? Kann doch nicht so schwer sein, ein Wort zu trennen …
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Kann doch nicht so schwer sein, ein Wort zu trennen … Schrift und Sprache sind komplex. Versuch mal »Wort« zu definieren. Da geht das Problem schon los.
Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ich brauch eine Lösung, kein neues Problem … (Weiß das hier echt niemand? Ich bin entsetzt …)
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ich dachte das hatte Pomeranz bereits getan. (Oberhalb des Zitats)
Phoibos Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ist das neu, dass ng-Verbindungen getrennt werden dürfen? Ich hielt sie bisher als Laut für untrennbar.
Norbert P Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Wenn ich mich recht entsinne, war das (nicht nur bei der Pluralbildung) auch Früher ™ schon so ... Oder wie sollte man sonst Wange trennen? Wang-e? Wa-nge?
Gast njr Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Und warum das eine oder das andere? Irgendeine Regel? Irgendeine Regel? Na ja, die ganze Chose heißt ja auch Silbentrennung. Und jetzt kämen dann subito die Ausnahmen …
Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ich dachte das hatte Pomeranz bereits getan. (Oberhalb des Zitats) Ja, das ist die Variante "mechanische Regelung". Warum gilt aber die Variante "Sprechsilben" nicht?
Gast bertel Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Irgendeine Regel? Na ja, die ganze Chose heißt ja auch Silbentrennung. Und jetzt kämen dann subito die Ausnahmen … Die Sprechsilben sind Ver-pack-ung-en oder Ver-pa-ckun-gen oder Ver-pack-un-gen oder wie? Womit wir wieder bei meiner Frage wären
austerlitz Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Die Sprechsilben sind Ver-pack-ung-en oder Ver-pa-ckun-gen oder Ver-pack-un-gen oder wie? ☺
Þorsten Geschrieben Februar 25, 2013 Geschrieben Februar 25, 2013 Ja, das ist die Variante "mechanische Regelung". Warum gilt aber die Variante "Sprechsilben" nicht?Genau das hatte ich mich auch gefragt. Vor deiner Frage hätte ich, ohne groß darüber nachzudenken, Pa|ckun|gen getrennt. Nach der Lektüre der Regeln weiß ich aber weniger als zuvor. Damn you, bertel!
austerlitz Geschrieben Februar 26, 2013 Geschrieben Februar 26, 2013 Man erhält eine bessere Formulierung der Regel, wenn man überhaupt nicht mehr mit Sprechsilben bzw. automatischem Trennen bei langsamem Sprechen argumentiert. Immerhin heisst das Ding in den Regeln ja auch gar nicht Silbentrennung, sondern Worttrennung. Dann heisst die Faustregel nur noch: Der letzte Konsonantenbuchstabe kommt auf die neue Zeile (mit einigen Ausnahmen). Mich selber hat es früher immer irritiert, dass man das pf trennen darf, was wohl ein ähnlicher Fall ist wie das ng.
Wrzlprmft Geschrieben Februar 26, 2013 Geschrieben Februar 26, 2013 Steht in einfachen oder suffigierten Wörtern zwischen Vokalbuchsta- ben ein einzelner Konsonantenbuchstabe, so kommt er bei der Tren- nung auf die neue Zeile. Stehen mehrere Konsonantenbuchstaben da- zwischen, so kommt nur der letzte auf die neue Zeile. Als Beispiel werden unter anderem sin-gen und imp-fen angegeben. Steht auch in der oben angegebenen Regelkolonne (einfach mal auf dieser Seite nach »un-gen« suchen). Nebenbei: Wieso kann ich eigentlich in Zitaten keinen Text markieren, kopieren, usw.?
austerlitz Geschrieben Februar 26, 2013 Geschrieben Februar 26, 2013 Die Schwierigkeiten mit dem Kopieren etc. könnte damit zu tun haben, dass das Eingabefenster kein echtes Textfenster ist, so dass die gewöhnlichen Textoperationen nicht zuverlässig funktionieren (nur im BBCode-Modus steht ein echtes Textfenster zur Verfügung).
Wrzlprmft Geschrieben Februar 26, 2013 Geschrieben Februar 26, 2013 (bearbeitet) Die Schwierigkeiten mit dem Kopieren etc. könnte damit zu tun haben, dass das Eingabefenster kein echtes Textfenster ist, so dass die gewöhnlichen Textoperationen nicht zuverlässig funktionieren (nur im BBCode-Modus steht ein echtes Textfenster zur Verfügung).Ich rede nicht von dem Eingabefenster, sondern von der normalen Forenanzeige. Ich kann zum Beispiel nicht gezielt in dem Zitat über mir markieren und kopieren. Nachtrag: Markieren geht anscheinend, nur ist die Markierung unsichtbar. bearbeitet Februar 26, 2013 von Wrzlprmft
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 26, 2013 Geschrieben Februar 26, 2013 Nebenbei: Wieso kann ich eigentlich in Zitaten keinen Text markieren, kopieren, usw.? Bitte so etwas unter Für Mitglieder → Fehlermeldungen/Support erfragen. http://www.typografie.info/3/page/support.html Das sprengt sonst nur die laufende Diskussion in der es ja um Silbentrennung gehen soll.
Mueck Geschrieben Februar 27, 2013 Geschrieben Februar 27, 2013 Mich selber hat es früher immer irritiert, dass man das pf trennen darf, was wohl ein ähnlicher Fall ist wie das ng.Bei ng habe ich keine Probleme, da bei mir "mechanisch" und "Sprechsilbe" beide zu un- gen führen. Stolpern tue ich aber über den Karp- fen im Beispiel, da ich den doch eher Kar- pfen spreche, da hilft wohl nur Ernährungsumstellung auf Seel- achse ... ähm ...
TobiW Geschrieben Februar 27, 2013 Geschrieben Februar 27, 2013 Nabend, ich hab vorhin mal zwei befreundete Deutschlehrer gefragt und zwei plausible Argumente für Verpackung-en bekommen. 1. Ist Verpackung der Stamm und en die Endung der regelmäßigen Pluralbildung und man sollte den Stamm nicht zerreissen. 2. Lernt man schon in der Grundschule, dass heit, keit und ung Endungen für Verben sind und insofern sollte ung als Wortglied nicht getrennt werden. Gute Nacht Tobi 4
Wrzlprmft Geschrieben Februar 27, 2013 Geschrieben Februar 27, 2013 1. Ist Verpackung der Stamm und en die Endung der regelmäßigen Pluralbildung und man sollte den Stamm nicht zerreissen. 2. Lernt man schon in der Grundschule, dass heit, keit und ung Endungen für Verben sind und insofern sollte ung als Wortglied nicht getrennt werden.Das ist zwar alles schön logisch, setzt aber ein deutlich anderes Paradigma der Silbentrennung voraus, als tatsächlich herrscht. Mit dem gleichen Argument müsste z. B. auch Zeit-en oder Frei-heit-en getrennt werden. Mittlerweile ist ja selbst bei Fremdwörtern die etymologische Trennung (z. B. asym-pto-tisch) nur noch optional. 1
catfonts Geschrieben Februar 27, 2013 Geschrieben Februar 27, 2013 "Die stummen Dehnungsbuchstaben e und i werden ebenfalls nichtabgetrennt. Das stumme w in der Namensendung »-ow« wird wie andereKonsonanten behandelt.- Wie-se- Coes-feld [gesprochen 'ko:s...]- Trois-dorf [gesprochen 'tro:s...]- Tel-to-wer Rübchen" Nun, Hier steckt eine Regel, an die ich mich ganz bewusst nicht halten würde. Ich würde auch das w in Namensendungen auf -ow wie andere Dehnungsbuchstaben nicht abtrennen, also ... Ko-se-row- er Ferienwohnung und nicht ... Ko-se-ro- wer Ferienwohnung weil dies dazu führen würde, dass der abgetrennte Wortteil eben doch als "wer" gelesen wird. Diese Regel hat berstimmt jemand erdacht, der Bungalow wie Бунгало в spricht.
Wrzlprmft Geschrieben Februar 28, 2013 Geschrieben Februar 28, 2013 Nun, Hier steckt eine Regel, an die ich mich ganz bewusst nicht halten würde.Gute Nachricht: Eine derartige Regel taucht im offiziellen Regelwerk nicht auf und ist wohl auf dem Mist der Duden-Redaktion gewachsen.
ThierryM Geschrieben Februar 28, 2013 Geschrieben Februar 28, 2013 ich hatte etwas irrelevantes geschrieben, aber konnte den beitrag nicht löschen. dann wünsche ich halt allen kollegen einen schönen donnerstag! 1
austerlitz Geschrieben Februar 28, 2013 Geschrieben Februar 28, 2013 Das ist zwar alles schön logisch, setzt aber ein deutlich anderes Paradigma der Silbentrennung voraus, als tatsächlich herrscht. Mit dem gleichen Argument müsste z. B. auch Zeit-en oder Frei-heit-en getrennt werden. Meines Wissens gibt es derartige Regelungen in der englischen Worttrennung am Zeilenende. Dies führt zu Trennungen wie eat-ing, die ziemlich ungewohnt sind für unsere, an der deutschen Orthografie geschulten Augen. Hinzu kommen jedoch allerlei etymologische Regelungen, die im Detail derart kompliziert sind, dass viele Leute ganz einfach auf Worttrennungen verzichten (wo sie ihnen nicht durch Computer abgenommen werden).
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