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Kniffliges Wort …

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Christian Z.:

man es erst falsch lernt um sich anschließend die falsche Weise wieder abgewöhnen zu müssen

Kinder lernen nicht falsch. Sie lernen oder halt nicht. Und Orthographie ist ja nun auch kein Naturgesetz, da ist ein steter Wandel bei und wir haben jahrhunderte lang frei Schnauze geschrieben und wir können solche Dokumente immer noch lesen (manchmal laut, um dann den Sinn zu hören, aber nuja...)

Geschrieben

aufallefälle schaint dass mer proplemä zu schafän unt scraipwaisän tzu fästigän di da lera kaum wida wech bekomm. unzwa länt mannda zwa zu schraipän, apa dad ferwändet man dan in sms unt watapp hinther waita. möchtä wisn widas aussit wenda schüla dan bewäpunk schraipt? man tenkt darüpa nach dassu ferbitn.

Geschrieben

Es ist in der Tat so, dass viele Schülerinnen und Schüler weniger Hemmungen haben, etwas auf's Papier zu bringen.

Problematisch ist allerdings, dass die Methode „Lesen durch Schreiben“ darauf basiert, dass die Lernenden bereits ein gutes Gefühl für die deutsche Sprache haben. Und das ist bei Familien mit Migrationshintergrund und besagten bildungsfernen Familien eben nicht der Fall.

Die Methode fördert also die sprachlich Starken (also die, die auch nach anderen Methoden gut lernen können) und erschwert das Lernen für die Schwachen.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Meine Tochter ist jetzt in der 8. Klasse Gymnasium und hat geschlagene 5 oder Jahre damit verbracht, das falsch Erlernte mühsam erneut richtig zu lernen. In dieser Zeit und mit dem Aufwand hätte sie auch andere, sinnvolle, Dinge tun und lernen können. "Schreiben nach Gehör" ist der größte Unfug, der mir je unterkam.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb HenningH:

sprachlich Starken

Und natürlich den hochdeutsch sprechenden. Das Schreiben nach Gehör -- korrekter wäre nach Sprache -- wird ja nirgends als "Reine Lehre" angewandt. Den Schüler*Innen wird ja eine Anlauttabelle zur Seite gestellt. Nur wenn sie halt nicht korrekt anlauten, weil sie aus irgendwelchen sehr dialektbehafteten Sprachräumen kommen, geht das halt in die Grütze. 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb bertel:

"Schreiben nach Gehör" ist der größte Unfug, der mir je unterkam.

Deine Tochter ging in München in die Grundschule? Ich dachte, die Methode käme in Bayern nicht zum Einsatz. So stand es vor vier Tagen in der Zeitung. Mal abwarten, wie es aktuell aussieht. Meine Kinder sind gerade in die Schule gekommen. Bisher haben sie nur das L gelernt.

Geschrieben

Im Landkreis München, nicht Stadt München. Wäre mir aber neu, dass die Methode in Bayern nicht zum Einsatz käme.

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Phoibos:

Kinder lernen nicht falsch.

Doch, das tun sie. Sie müssen das Gelernte heute anwenden, nach den heutigen Maßstäben und nach den heutigen Benotungsgrundlagen. Was hilft es heute dem Kind, wenn sein Schreibweise in ein paar hundert Jahren unter Umständen verständlich ist, aber heute mit mangelhaft beschieden wird? Es ist ja nicht so, dass die Kinder "Schreiben nach Gehör" immer anwenden dürfen – am Ende der Grundschule ist plötzlich ganz schnell Schluss mit "irgendwie" und es wird die Orthografie benotet.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb HenningH:

Es ist in der Tat so, dass viele Schülerinnen und Schüler weniger Hemmungen haben, etwas auf's Papier zu bringen.

»Viele«. https://de.wikipedia.org/wiki/Weasel_word

 

Hatten wir hier nicht gerade einen Artikel beim Wickel (vielleicht haben ich ihn auch woanders gesehen), der über eine Untersuchung berichtete, nach der gerade die Schüler zu profitieren scheinen, die ohnehin am einfachsten Lesen lernen (also kompetente deutsche Muttersprachler nah an der Standardsprache), während Andere (Nicht-Muttersprachler, Dialektsprecher) durch die Methode eher Probleme haben?

 

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen und denen meiner Geschwister mit schulpflichtigen Kindern. Mein ältester Neffe hatte mit dem Übergang ins Gymnasium Riesenprobleme, nun auf einmal richtig schreiben zu müssen. Das, was vier Jahre richtig gewesen war, war nun falsch. Nur damit hatte er Probleme, sonst überall Einsen. Und er wurde auf Anhieb Klassensprecher, obwohl er niemanden kannte (er wechselte von einer Regelgrundschule in der Nachbarschaft – die allerdings ein »innovatives« Lernstraßenkonzept verfolgte – an ein katholisches Gymnasium am anderen Ende der Stadt, dessen Schüler sich schon überwiegend von der katholischen Grundschule auf demselben Campus kannten).

 

Sein jüngerer Bruder geht jetzt auf dieselbe Regelgrundschule, die den ganzen innovativen Kram mittlerweile abgeschafft hat und wieder traditionell unterrichtet. Obwohl er nach praktisch einhelliger Meinung der Verwandtschaft nicht so ganz der intellektuelle Überflieger ist wie sein Bruder, fällt ihm das Lesenlernen leichter.

Geschrieben

Und Þorstelinchen lernt gerade an unserer 🇺‍🇸 Nachbarschaftsregelschule spielerisch und mit viel Freude nach einem Methode, die beide Ansätze augenscheinlich verbindet. Das Hören spielt dabei eine große Rolle. Anlauttabellen und »sound it out« spielen eine zentrale Rolle. Aber – und das ist der große Unterschied – das, was dabei heraus kommt, wird nicht als (erstmal) richtiges Wort verkauft, das so geschrieben werden sollte, sondern nur als erste Stufe, die dabei hilft, mit Hilfe anderer Strategien die richtige Schreibweise herauszuknobeln. (Wie schreiben sich Wörter, die sich reimen? Wie schreibt man diese besondere Anlautsilbe? usw. uwf.)

 

Von der ersten Woche an (mit 5, da geht hier ja die Schule los) wurden beide Ansätze kombiniert: Ableitung durch das Hören und Schriftbilderkennung ganzer (erstmal kurzer) Wörter und Silben durch sogenannte sight words.

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb bertel:

Doch, das tun sie

Sie lernen vielleicht das falsche, aber solange sie lernen, lernen sie nicht falsch. 😉 

Zudem geht es nur um den sprachlichen Anfangsunterricht, nicht um die Folgezeit. Und dass Schule an sich nur etwas konservierendes ist, ist ein Selbstgänger. Sie soll weder Jetzt-Wissen noch Morgen-Wissen vermitteln, das kann sie nämlich gar nicht. Sie soll nur Menschen unterstützen, mündige Bürger zu werden, und das nötige Handwerkzeug mitgeben, sich auch unbekannten Problemen zu stellen.

Geschrieben

„Viele“ ist ein Weasel word? :aschehaupt:

Ich kann nur die Meinung meiner Kolleginnen und Kollegen wiedergeben, die eben berichten, dass heute weniger versucht wird, mit dem schriftlich bekannten Wortschatz (evtl. umschreibend) einen Satz zu bauen, sondern spontaner (dabei aber orthographisch schlechter) Texte produziert werden. Ich unterrichte noch nicht lang genug, als dass ich diesen Wechsel in der Praxis hätte erfahren können.

Auch hier wird meist eine Art Mischform unterrichtet, wobei jede Grundschule das Konzept anders umsetzt.

Geschrieben

Schüler haben doch schon immer spontan Texte produziert, die auch Wörter enthielten, deren regelkonformer Schreibung sie sich nicht sicher waren! Ich sehe das immer bei uns 🇩‍🇪 (DDR-Plattenbauviertel; an den Kiezschulen werden Schulausgangsschrift unterrichtet und Rechtschreibfehler informierend und ohne Punktabzug korrigiert) auf dem Hof. Die Fußwege und erreichbaren Hauswände sind oft übersät mit dem Kreidegeschreibsel der Grundschüler. In verbundener Schreibschrift. Oft richtig geschrieben, aber auch mit Fehlern. Die dann von den Freunden an Ort und Stelle markiert und korrigiert werden.

 

Was kann daran schlecht sein? Zur Erinnerung: das machen die Kids alles freiwillig und im Rahmen des freien, unbeaufsichtigten Spielens auf dem Hof. (Jepp, bei uns werden Kinder ab 6 noch alleine auf den Hof [Carré aus Mehrfamilienhäusern mit 16 Eingängen, nicht abgeschlossen] geschickt!) Würden sie sich dadurch traumatisiert fühlen, würden sie sicher was anderes spielen, oder?

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Phoibos:

Sie lernen vielleicht das falsche, aber solange sie lernen, lernen sie nicht falsch.

Solch ein Wolkenkuckuksheimlarifari wird durch das zwinkernde Emoticon nicht weniger falsch. Zieh deinem Avatar doch bitte das Tux-Hemd aus, denn der Disziplin und der Genauigkeit, die nötig war, um Linux zu entwickeln, hat das nichts zu tun.

 

Aber im Ernst: ich bin sehr dafür, alte Zöpfe abzuschneiden, die nur bewahrt werden, weil sie alte Zöpfe sind. Und besonders, wenn sie zu schlechteren Ergebnissen führen. Aber das heißt eben nicht, dass alles Neue besser ist. Dieser Ansatz ist es nur eben nicht. Das hat die Schule meiner Neffen heraus gefunden; dazu gibt es Studien. Denn ist es eben alles andere als reformerisch und progressiv, an gescheiterten Experimenten dogmatisch festzuhalten.

  • Gefällt 1
  • 4 Wochen später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

... sprach der geheilte Messie ...

 

... der mitten im Satz aber leider einen Rückfall hatte, weswegen er die Endung -et wegließ, die er schnell in die Schachtel für noch brauchbare Endungen stopfte ...

  • lacht 3
Geschrieben

Off-Topic: Kuschelfaktor – ich wollte es mir gerade bei einem Glas Rotwein und der Lektüre im Forum gemütlich machen.

Aber :oops: ein Wumbaba:

Ihr seid offensichtlich ernsthafter dabei.

  • lacht 1

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