Philographus Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 vor 38 Minuten schrieb Zen: Vielleicht braucht es hier einen Tautologen? Pan Tau jedenfalls kann hier wohl wenig helfen -- der ist nicht so wortgewaltig. 3
Kathrinvdm Geschrieben Mai 22, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 22, 2020 Hat aber einen schicken Hut. Wenn auch nicht mehr so ganz taufrisch … Aber, und da schließt sich der Kreis: Wie heißt der kleine Sohn von Pan Tau? Pan Tauchen. PS: Warum gibt es eigentlich keine zwei unterschiedlichen „ch“-Schreibweisen? 3
Mister Austin Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 ...keine zwei unterschiedlichen Schreibweisen? Oder doch zumindest ein Aussprachezeichen, aus dem ersichtlich wird, ob die harte oder weiche Form gemeint ist. Aus meiner und auch noch unserer Kinder Schulzeit ist mir die Antwort in Erinnerung, daß das doch nicht nötig sei. " Die paar Gelegenheiten , bei denen das helfen würde" wären den Aufwand nicht wert. Das könne man auswendig lernen! 1 1
Philographus Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 vor 1 Stunde schrieb Kathrinvdm: PS: Warum gibt es eigentlich keine zwei unterschiedlichen „ch“-Schreibweisen? Weil der ich-Laut und der ach-Laut im Standarddeutschen zwei stellungsbedingte Allophone ein und desselben Phonems sind. Ein Phonem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit in einer Sprache. Das lässt sich an sogenannten Minimalpaaren erkennen, etwa tauchen vs. taufen: ch und f sind Phoneme; sie unterscheiden die Bedeutung der beiden genannten Wörter. Nun wird das Phonem ch im Standarddeutschen (anders als etwa im Hochalemannischen) in der Aussprache mit zwei verschiedenen Lauten realisiert, eben dem ich-Laut und dem ach-Laut. Eine solche Situation heißt Allophonie: ein Phonem, zwei verschiedene Laute. Das bereitet uns aber keine Probleme, weil die Unterscheidungsregel einfach ist: der ach-Laut erscheint nur nach den dunklen Vokalen a, o und u, der ich-Laut an allen anderen Stellen im Wort: die Allophonie ist stellungsbedingt. Eine stellungsbedingte Allophonie heißt in der historischen Sprachwissenschaft übrigens Lautwechsel. Darum brauchen wir für das ch-Phonem nur eine Schreibung: Die Aussprache ergibt sich ja aus dem Kontext; dieselbe Schreibweise für verschiedene Laute nennt man übrigens Homographie. Eine scheinbare Ausnahme von dieser Stellungsregel hat Thomas Kunz oben aufgespießt: Das ch im Deminutivsuffix -chen wird immer als ich-Laut gesprochen, auch im Wort Tauchen, obwohl das u natürlich einen dunklen Vokal repräsentiert. Der Grund für diese scheinbare Ausnahme ist, dass -chen ein Sem ist – so nennt man die kleinste bedeutungstragende Einheit in einer Sprache: -chen trägt natürlich die Bedeutung ,klein‘. Zwischen den Semen Tau und -chen befindet sich also eine Semfuge, über die hinweg das dunkle o nicht wirken kann. Im üblichen Sprachgebrauch wird das -chen in dieser Stellung allerdings gemieden und durch -lein ersetzt (Ausnahme: Frauchen wegen Fräulein, aber auch das wird oft eher scherzhaft gebraucht und ist eigentlich sprachwidrig: es müsste Fräuchen heißen, vgl. schwedisch fröken). Es gibt noch weitere Allophone bzw. Homographen im Deutschen, die uns aber meist nicht auffallen: Das s in (des) Stausees etwa wird mit drei verschiedenen Lauten realisiert: Am Ende ist es stimmlos (es zischt), in der Mitte stimmhaft (es brummt), am Anfang postalveolar (die Zungenspitze liegt hinter dem Zahndamm). Das b in Weib ist stimmlos und behaucht (ist also im Grunde ein p); in Weiber ist es dagegen stimmhaft und unbehaucht (also ein echtes b). Das e in gellen (geschlossene Tonsilbe) ist kurz und offen, in gelen (offene Tonsilbe) ist es lang und geschlossen, und in Spargel (Nebensilbe) ist es ein unbetonter Mittelvokal (ein Schwa). Das war jetzt mehr Text als geplant, aber einen aus der Semitistik hab' ich noch: Das Schwa im Wort Schwa wird nicht ausgesprochen – ursprünglich hieß es aber Schewa mit Schwa. PS: Mister Austins Lehrer konnten das offenbar sehr viel konziser ausdrücken als ich... 7 1
Kathrinvdm Geschrieben Mai 22, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 22, 2020 Danke, das ist enorm erhellend und äußerst interessant! 1
Philographus Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 Nun habe ich aber genug gemansplaint. Am Ende merkt man noch, dass mir der Unterricht fehlt... 1 2
Gast bertel Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 vor 10 Stunden schrieb Philographus: Philologen rekonstruieren … Ich dachte bei deiner Erläuterung, es ginge um Trumps Fake News.
Philographus Geschrieben Mai 22, 2020 Geschrieben Mai 22, 2020 Da muss ich jetzt mein fehlendes Kontextwissen preisgeben.
Kathrinvdm Geschrieben Mai 22, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 22, 2020 vor 23 Stunden schrieb Philographus: Nun habe ich aber genug gemansplaint. Am Ende merkt man noch, dass mir der Unterricht fehlt... Zitat gemansplaint Ach was, Tüdelkram – das hat doch weder was mit Man noch mit Woman zu tun! Das ist einfach richtig wichtiges Wissen, welches Du da netterweise mit uns teilst. Wäre ich nach der Schule nicht in die kreative Richtung gegangen, hätte ich mich vermutlich für einen Beruf entschieden, der mit deutscher Sprache zu tun hat. Insofern freue ich mich ehrlich, wenn Du uns hier mit ein paar Fünkchen Deines Expertenwissens erhellst. Schrift und Sprache liegen doch den meisten, die hier im Forum unterwegs sind, ausgesprochen am Herzen. Also gerne weiter im Stoff! Allerdings – um mich mal selber zur Ordnung zu rufen – sollten wir das in einem eigenen Thread vertiefen. Oder in der Sprachpflegegruppe, die es hier nämlich auch gibt. 1
Norbert P Geschrieben Mai 26, 2020 Geschrieben Mai 26, 2020 Ich habe mich gerade auf andere Art »verlesen« (und mich gefragt, wer denn der DIY-Otto ist): Vielleicht macht ja mal jemand einen Thread mit Layout-Unfällen auf 3
catfonts Geschrieben Mai 26, 2020 Geschrieben Mai 26, 2020 Ist das übersetzt "Machs dir selbst, Otto!" ? duck und wech......
Mueck Geschrieben Mai 26, 2020 Geschrieben Mai 26, 2020 Genau, jeder kann sich seinen Otto do-it-yourselfen ... Ob man ihn dann aber ebenso teuer verkaufen kann ...
grollwiesel Geschrieben Mai 29, 2020 Geschrieben Mai 29, 2020 "An der Elbe entstehen wilde Flussauen" Obwohl ich sofort verstanden hab, worum es geht, drängten sich mir Bilder von fröhlich quiekenden Schweinchen am Flussufer auf... Ob die dann ganz besonders "flusig" behaart aind, weiss ich allerdings nicht so recht. 3
Kathrinvdm Geschrieben Mai 29, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 29, 2020 Das sind bestimmt Wollschweine! 1
Gast Schnitzel Geschrieben Mai 29, 2020 Geschrieben Mai 29, 2020 Das ist sowas wie Wollmäuse, die sich in den Ecken sammeln, nur eben größer und hauptsächlich aus dem bestehend, was Wäschetrockner – trotz Flusensieb – auspusten Ich habe hier regelmäßig mit Flusschweinen zu kämpfen, die sich am Trocknerdachaustritt sammeln und sich mit Regenwasser vollsaugen und dieses wieder nach innen abgeben
Gast bertel Geschrieben Mai 29, 2020 Geschrieben Mai 29, 2020 vor 2 Stunden schrieb grollwiesel: "An der Elbe entstehen wilde Flussauen" Wegen Corona derzeit nur im Homeoffice:
grollwiesel Geschrieben Mai 29, 2020 Geschrieben Mai 29, 2020 vor 9 Stunden schrieb Schnitzel: Das ist sowas wie Wollmäuse, die sich in den Ecken sammeln, nur eben größer und hauptsächlich aus dem bestehend, was Wäschetrockner – trotz Flusensieb – auspusten Ich habe hier regelmäßig mit Flusschweinen zu kämpfen, die sich am Trocknerdachaustritt sammeln und sich mit Regenwasser vollsaugen und dieses wieder nach innen abgeben aber warum dann gerade an der Elbe? Solche Flusauen gibts doch in fast jedem Trocknerhaushalt, oder? btw: die Erklärung fand ich klasse!
Gast Schnitzel Geschrieben Mai 29, 2020 Geschrieben Mai 29, 2020 vor 14 Minuten schrieb grollwiesel: aber warum dann gerade an der Elbe? Weißt du wie oft unser Trockner hier läuft?! Mit der Tide werden die dann elbaufwärts gedrückt … vielleicht sind da auch Vögel im Spiel🤔 Eine Afrikanische Schwalbe könnte das schaffen
grollwiesel Geschrieben Juni 1, 2020 Geschrieben Juni 1, 2020 ich hatte gleich die Szene an der Schlucht vor Augen - aber Deine ist passender...
Mister Austin Geschrieben Juni 6, 2020 Geschrieben Juni 6, 2020 vor 1 Stunde schrieb Thomas Kunz: Konusreibahle Ist mir aus beruflicher Arbeit sehr vertraut. Kenne feste und einstellbare. Dahinein passt aber vielleicht dies: Nutenziehfeder 1
Þorsten Geschrieben Juni 16, 2020 Geschrieben Juni 16, 2020 Endlich gibt es wieder Desinfektionsgel, das nicht so teuer ist. Also Spargel. 1
Mueck Geschrieben Juni 17, 2020 Geschrieben Juni 17, 2020 Also so günstig finde ich dieses Gel ja nicht ... Und es riecht zwar nach Anwendung bissele komisch, wenn man ... Aber ob es wirklich desinfiziert ... 1
catfonts Geschrieben Juni 19, 2020 Geschrieben Juni 19, 2020 Und ich habe gestern erfahren, welche Gefahren im Lebensmittelladen lauern: Rapeseed is actually the seed of rape, isn't it?
Phoibos Geschrieben Juni 19, 2020 Geschrieben Juni 19, 2020 Ist das nicht eher ein Imperativ, der Berliner Band Seed sexuelle Gewalt anzutun?
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