Ralf Herrmann Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Die ersten gängigen DTP-Fonts waren jene, die im Apple LaserWriter vorinstalliert waren: ITC Avant Garde, ITC Bookman, Courier, Helvetica, New Century Schoolbook, Palatino, Symbol, Times, ITC Zapf Chancery, ITC Zapf Dingbats 2
Gast bertel Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Eine der ersten hier gekauften war jene: Sonst war Helvetica zu 90 % die erste Wahl, weil sie eben durch den Laserdrucker verfügbar war.
Albert-Jan Pool Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Ich frage mich warum immer wieder die Baskerville aufkommt wenn es um die ‘Barock-Antiqua’ geht. Baskerville war einer der Ersten der die Antiqua-Alphabete der die mit der Spitzfeder schreibenden Kalligrafen wie Joseph Champion (siehe George Bickham’s Universal Penman) von einige Jahrzehnte zuvor als Bleisatzschrift umsetzte. Baskerville war demnach, zumindest im Bereich der Stempelschneider, ein Neuerer und keine Übergangsfigur. Es sind eher Caslon und Zeitgenossen die zwar gewisse Eigenheiten der Spitzfederschrift (z.B. der Kuller am Ende der a-, f- und r-Bögen) in ihre Schriften einfließen ließen, aber was der Art des Strichstärkenkontrast beim bis dahin traditionellen Modell blieben. Daher die ‘heimlich’ schräg gestellte Achse der Rundung im ‘o’ der Barock-Antiqua und die relativ kräftige horizontale Bögen in h, m, n und u. Diese kommen bei Baskerville nicht mehr vor.
Albert-Jan Pool Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Um aus den ‘digitalen Schneider’ herauszukommen, möchte ich vorschlagen, dass du den Begriff ‘digitale Schrift’ zuerst (für dich) definierst. Dass damals die ersten digitalen Schriften auf teuren Maschinen liefen, war für Grafik-Designer kein Kriterium diese zu verwenden oder nicht. Auch die Bleisatz- und Fotosatzmaschinen waren teuer. Diese waren aber alle ‘zugänglich’ für normalsterbliche Grafikdesigner. Seit der Entstehung unseres Berufes in den 1920er Jahre hat man als Grafik-Designer den Satz inklusive der Schriftwahl spezifiziert und hat damit eine Setzerei beauftragt. Grafik-Designer oder Agenturen die ihre eigene In-House Setzerei hatten waren absolute Ausnahmen. Das ging erst Ansatzweise mit dem Fotosatz (Diatype); wer trägt schon die Bleisatzseiten in eine Druckerei an einem anderen Ort? Als Grafik-Designer hat man in der Regel mit den Satzfahnen das Layout geklebt (Papier auf Fotokarton), was dann nach Freigabe idealerweise in die Filmmontage reingezeichnet wurde. Es war der Kunde der, neben dem Entwurf, den Satz, die Reinzeichnung und den Druck bezahlt hat. Also so wie es heute immer noch ist. Es hat sich mit der Einführung des DTP nur die Arbeit von der Setzerei und der Reinzeichnung (Litho) zum Grafik-Designer bzw. in die Agenturen verlagert. Die Verfügbarkeit bestimmter Schriften war bis dahin eher ein Problem der Setzereien, weil jedes Satzsystem eine eigene herstellerspezifische Schriftbibliothek hatte. Auf der Monophoto hat es beispielsweise die Frutiger nie gegeben … Am Anfang (sagen wir mal 1989) war DTP gar nicht billig. Da hat ‘Gutenberger’ recht: Ein Apple Macintosh IIfx mit 19" Graustufen-Monitor kostete damals so an die 24.000 D-Mark und dann kamen noch der Apple Laserwriter NTX und die Software dazu. Unter 30.000 D-Mark war also nichts mit DTP und drei Jahre später war dann alles restlos veraltet. Ganz schön happig, wenn man das vergleicht mit der Investition einer Schneidematte, ein Zeichentisch, ein Leuchttisch und vielleicht sogar eine Repro-Kamera. Die hatten bis dahin eine ganze Karriere lang gehalten … Es spricht von selbst, dass es einige KollegInnen gab, die den Sprung zum DTP nie geschafft haben, oder bei der zwingende Anschaffung eines neuen Rechners ihren Beruf aufgeben mussten. Mein Vorschlag: Digital ist digital. Also Hell, Linotronic oder Compugraphic. DTP ist die nächste Stufe gewesen. 1
Albert-Jan Pool Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Lars hat vermutlich recht, wenn er sagt, dass die Digi Grotesk S die erste digitale Satzschrift war. Wobei ‘S’ (laut G. G. Lange) für Siemens stand, weil die Firma Siemens damals die Neuzeit Grotesk als Hausschrift definiert hatte und diese von Stempel hinsichtlich einiger Schriftzeichen hat überarbeiten lassen. Die Neuzeit-Grotesk S (und somit auch die Digi-Grotesk S) ist also keine Helvetica-Clone, aber eher eine in Richtung der Helvetica ‘modernisierte’ Neuzeit Grotesk.
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Die Antworten von Lars und Ralf haben mir die Frage in dem Sinne beantwortet, in dem ich gefragt hatte. Damit habe ich zum einen die wirklich erste Schrift, die digital gesetzt wurde, zum anderen die ersten Schriften, mit denen Setzer und Gestalter dann an Rechnern zu arbeiten begannen (die sich also auch bei den Anwendern/Lesern in der Folge etablierten). Für meine Fragestellung ist es dabei wirklich nicht wichtig, wie teuer das Ganze war. Mir geht es eher um das Verständnis dafür, wie die Geschichte der Druckschriften angefangen hat und welche Schriften damit als Meilensteine verknüpft sind. Albert-Jan, tausend Dank für Deine Erläuterungen, sie helfen mir sehr, das Ganze exakter einzuordnen. Und Typolion: Auch Dir vielen Dank, je mehr Einschätzungen ich bekomme, desto klarer das Bild, das ich mir machen kann! Alle Informationen in diesem Strang sind wirklich hilfreich. Ich will keine wissenschaftlich Abhandlung verfassen, sondern eher in groben Zügen die Entwicklung der Druckschriften darstellen - eben unter Nennung der Schrift-Meilensteine. Schriften, die eine Neuerung in der Geschichte waren und eine gestalterische oder technische Zäsur darstellten, die die weitere Schriftentwicklung maßgeblich mit beeinflussten. Von diesem konkreten Zweck abgesehen finde ich sehr interessant, was dieser Thread noch so an Informationen mit sich bringt. Spannend!
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Könnt Ihr mir etwas dazu sagen, ob Frutigers Apollo wirklich die erste Fotosatzschrift war? Ich habe das noch nirgends bestätigt gefunden.
StefanB Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Fakt ist, dass Frutigers Apollo die erste Schrift ist, die Monotype für die Fotosetzmaschine Monophoto entwerfen ließ. Ob es auch die erste Fotosatzschrift ist, darf angezweifelt werden. Wenn ich mich recht entsinne, hatte man bereits in den 1920er Jahren Fotosetzmaschinen entwickelt – wie die Uhertype, für die u. a. Tschichold einige Schriften entwarf.
Sebastian Nagel Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Ich finde ja, die Univers (bzw. Frutiger an sich) ist kein unbedeutender Meilenstein ... der erste(?) der systematisch Schriftfamilien aufgebaut hat. Oder wäre es eine Corporate ASE, wo das Systematische dann auf ganze Sippen übertragen wurde? (Bei beiden wäre aber zu klären, ob es wirklich die ersten ihrer Art waren.)
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Ich finde das auch interessant: Welche Schriften waren in welcher Hinsicht die ersten ihrer Art? Es wäre spannend, das noch weiterzuführen: Die erste MM-Schrift, die erste Hybridschrift (Rotis?), die erste ttf/PS/OTF-Schrift, … Wenn wir das jetzt hier noch so richtig ausspinnen, dann wäre die Frage, ob man das in irgendeiner Form aufbereitet für das Wiki gebrauchen könnte? Wäre ja schade, wenn all die Erkenntnisse einfach nur in die Tiefen des Archivs wandern …
Typolion Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 TYPO-GALERIE – APOLLO Font Designer: Adrian Frutiger, 1962The text typeface Apollo™ was designed by Adrian Frutiger in 1964 and produced by Monotype. It is oddly one of the lesser known typefaces of Frutiger®, perhaps due to the extreme fame of some of his other works, like the typefaces Frutiger and Univers®. Stylistically, the very legible and harmonic Apollo is an old face. Frutiger designed it especially for the photosetting used at the time. The Apollo typeface family consists of the weights roman and semibold and their respective italics as well as expert sets. Frutiger optimized the relation between the two weights so that the roman is robust enough to present a legible text on soft paper but light enough to contrast with the semibold. The clear, elegant Apollo is perfect for headlines as well as long texts. Aber ob es der erste war? Zum Thema Systhematische Schriftfamilien: wer war der erste? Vielleicht die ITC Stone? mit die Sans, Sans 2, Serif, Informal, Humanist und Print! Dann die Corporate und die Thesis die mit Abstand ausführlichste. Es ist wirklich spannend. Ab 1992 (mein erster Power Mac) und meine ersten gekauften Schriften. Die Dictatur von Helvetica und Times hatte zur Folge das ich bereits ab 1981 meine Studenten untersagt habe diese Schriften in ihre Typoaufgaben zu verwenden. Es hat machmal geholfen.na ja. Zum
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Ich habe die Apollo jetzt mal fix ins Wiki eingepflegt, dann haben wir die schon mal im Sack. 1
gutenberger Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Ich glaube mal irgendwo gelesen zu haben, daß die erste "Schriftsippe" bestehend aus einer Antiqua und einer dazu passenden Serifenlosen schon zu Bleisatzzeiten geplant und entworfen war, wovon aber wohl nur die Antiqua wirklich geschnitten und gegossen wurde. Der Schriftschöpfer war Mijnher Jan van Krimpen, das Ganze fand irgendwann mehr oder weniger kurz nach dem zweiten Weltkrieg statt und die Schrift war - aber daran kann ich mich jetzt nicht wirklich genau erinnern, deshalb unter Vorbehalt - die Romulus oder die Romanee. Die Zeichnungen für (die anscheinend nie materiell produzierte) Serifenlose meine ich aber auch irgendwo schon irgendwo mal gesehen zu haben ...
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Spannend! Aus dem Stoff könnte man ja direkt einen Krimi machen …
Lars Kähler Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 @ Albert-Jan: Als ich die Digi-Grotesk S erwähnte, die ich aus eigener Anschauung gar nicht kenne, habe ich aus der Liste der "100 best typefaces of all times" des TDC New York zitiert, dort ist sie aufgeführt. Die Serifenlose, die ich persönlich an der Digiset kennen gelernt habe, hieß Holsatia, sozusagen die „Holsteinische Helvetica“. Wir hatten damals nur rund 20 Schriften im System, wieviele und welche Schriften seinerzeit verfügbar waren, weiß ich gar nicht. Als ich von Kiel nach Frankfurt gegangen bin, konnte ich an einer tps von Berthold und später der Serie M unter 250 Schriften auswählen und wähnte mich wirklich im siebten typografischen Himmel. So viele Schriften! @ Ralf: Ich stimme Dir zu, dass die 30 (oder waren es 35) Schriften für den LaserWriter sicherlich den Durchbruch gebracht haben für alle, die als Mac-Anwender zur Zielgruppe gehörten. Meiner Meinung nach war zu der Zeit das Wettrennen zwischen den proprietären Lösungen und dem, was dann marktschreierisch als Revolution verkauft wurde, noch gar nicht entschieden. Jedenfalls hat der Mac mit seiner anfangs miserablen Satzqualität den Fotosatz schneller verdrängt, als gut war – finde ich. Bedenke, dass das massenhaft Arbeitsplätze gekostet hat. Nicht bei Euch Grafikern, gewiss. Aber bei den Setzern, die eigentlich von Euren Aufträgen leben wollten! Im Übrigen sind doch ~ 30.000,- DM nicht wirklich viel gewesen für ein derart flexibles Produktionswerkzeug. Anfangs habe ich den Mac selbst noch als „Spielzeug für Grafiker“ bespöttelt, aber das Lachen ist mir schnell im Hals stecken geblieben. Ab 1990 habe ich dann die Macs in der DTP-Abteilung der Stuttgarter FH für Drucktechnik kennen gelernt. Und heute frage ich mich, was wohl als nächstes kommt und wie lange sich Apple mit ihrer Hochpreispolitik noch wird halten können. Windows 7 ist dem Mac OS X derart nahe gekommen, dass ich doch als Anwender heute die freie Wahl habe zwischen den Plattformen. Sogar Linux kommt vor allem im wissenschaftlichen Bereich mittlerweile in Frage. Werden wir also alle demnächst unsere Webseiten und Druckerzeugnisse am iPhone entwickeln? Oder wie? Mir fällt noch ein, dass am 27. Sitzung des Hell-Vereins ist, dessen Mitglied ich bin. Ich versuche mal, dort jemanden zu finden, der mir die Frage nach der ersten volldigitalen Schrift beantworten kann. Ich vermute mal, es dürfte sich von Anfang an um eine Sammlung und keine einzelne Schriuft gehandelt haben. Die Hardware hieß jedenfalls Digiset, die Satzsoftware COSY.
Kathrinvdm Geschrieben März 18, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2013 Mir fällt noch ein, dass am 27. Sitzung des Hell-Vereins ist, dessen Mitglied ich bin. Ich versuche mal, dort jemanden zu finden, der mir die Frage nach der ersten volldigitalen Schrift beantworten kann. Au ja!
Phoibos Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Hell-Verein? Ich hab da grad ein Kopfkino, wie lederbejackte ältere Herren eine schwarze Zunftmesse begehen. Auf ihren Kutten steht Hell's Printers...
Lars Kähler Geschrieben März 18, 2013 Geschrieben März 18, 2013 Euer Kopfkino dürfte gewiss zutreffen. Man wird ja nicht jünger, wenn man älter wird. Übrigens ist der Angelpunkt dieses Vereins weniger Traditionsbewahrung als die Verwaltung der technischen Sammlung. Die beinhaltet nämlich auch Großgeräte wie mehrere Trommelscanner und Klischographen und ähnliches, das jetzt an verschiedene Museen verteilt werden soll. Darüber hinaus freue ich mich auf ein Gespräch mit Dr. Preuß, dem Leiter der Hardwareentwicklung des Chromacom. Aber bitte zurück zum Thema, die Herr- und Frauschaften! Es wäre nämlich schade um diesen wunderbaren Thread. 1
Typolion Geschrieben März 19, 2013 Geschrieben März 19, 2013 Wahnsinn, und einen Krimi ohne Holländer : schwer vor zu stellen. Meneer (oder altmodisch mijnheer) Jan van Krimpen war ein unvorstellbar großartiger Schriftentwickler und ja lieben Gutenberger, der hatte so was schon gezeichnet in 1931, wie man schnell googlemäßig finden kann. Und die Schrift war und ist die Romulus.tatort typo.
Gast njr Geschrieben März 20, 2013 Geschrieben März 20, 2013 Hell-Verein? Ich hab da grad ein Kopfkino, wie lederbejackte ältere Herren eine schwarze Zunftmesse begehen. Auf ihren Kutten steht Hell's Printers... An einer Drupa (so um 1990 herum) soll ein Besucher den leicht schnoddrigen Crosfield-Berater gefragt haben, wie er denn - nur so zum Beispiel - Gemälde samt Rahmen in diesen Trommelscanner zu zwingen gedenke. «Cross the field and go to Hell.» sei die knappe Antwort gewesen. 2
Albert-Jan Pool Geschrieben März 22, 2013 Geschrieben März 22, 2013 Zu Jan van Krimpen: Mijnheer ist kein Bestandteil des Namens sondern eine Form der Anrede und schriebt sich, wie Typolion schon richtig bemerkte mit zwei e, genauso wie die heute geläufigere Schreibweise ‘Meneer’. Was soviel bedeutet wie ‘Herr’. Der Krimi zum niederländischen Anteil in der Schriftentwicklung ist schon von Jan Middendorp geschrieben worden. Das Buch heißt ‘Dutch Type’. Die Idee einer Schriftfamilie mit mehreren Varianten, beispielsweise aus den Gruppen Antiqua, Grotesk, Egyptienne und Rund begegnet man schon im 19. Jahrhundert in mehreren Vorlagen für Schriftmaler und auch in einigen Druckschriften. Das is aber eine Geschichte für sich. Außerdem gab es vor der Rotis und die Corporate A·S·E schon beispielsweise die Kombi von ITC Avant Garde und ITC Lubalin Graph. Bloß damals war man bei ITC noch nicht auf die Idee gekommen, dass es aus Marketinggründen vielleicht auch hilfreich sein könnte, nicht jede Familie als ein einzigartiges Original sondern auch mehrere als einer Superfamilie zu präsentieren. Mehr Namensgleichheit gab es später bei ITC Benguiat und ITC Benguiat Gothic, aber auch diese Kombi wurde in Einzelteile in die Welt gesetzt. Die erste als solches vermarktete Superfamilie von ITC war die ITC Stone (1987), also einige Jahre vor Rotis und Corporate A·S·E, aber auch die Stone war kein Erstling. Bigelow & Holmes hatten bereits 1985 die Schriftfamilie bestehend aus Lucida Sans und Lusida Serif herausgebracht. Der Ideengeber dafür war aber Gerard Unger, der zuvor Bigelow & Holmes besucht hatte. Und Gerard Unger kannte natürlich die Zeichnungen von Van Krimpen. Wobei wir wieder beim Krimi wären … Praktisch zeitgleich mit der Rotis (1989) und der Corporate A·S·E (1990) wurden damals auch die ITC Officina Sans und Serif (1990) und die Thesis (1994) entworfen. Auch die Sans der FF Scala (1991) stand 1991 schon auf dem Papier. Die Jahreszahlen beziehen sich immer auf das Datum der offiziellen Erstveröffentlichungen. Die Entwürfe an sich hatten zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung in der Regel schon mehrere Jahre hinter sich. Wann aber genau die Entwurfsphasen angefangen haben lässt sich in den meisten Fällen kaum nachvollziehen, geschweige zuverlässig belegen. 2
Albert-Jan Pool Geschrieben März 22, 2013 Geschrieben März 22, 2013 Im Rennen um den ersten Platz der im 20. Jahrhundert nicht nur entworfene aber auch als Satzschriften realisierte Schriftkombi dürften die von Indra Kupferschmid am Tageslicht herangeführte Superba und Comercial Grotesk gute Gewinnchancen haben: http://www.flickr.com/photos/kupfers/7293858108/ Sie schreibt darüber: Superba and Commercial-Grotesk Haas The condensed Grotesk from 1940, which was later included into the Helvetica family, was derived from the 1935 typeface Superba by cutting off the serifs.
Lars Kähler Geschrieben März 28, 2013 Geschrieben März 28, 2013 Die DIgiset war ja absolutes Profiwerkzeug, normalen Sterblichen nicht zugänglich, schätze ich. Ja, so ungefähr. Ins Rechenzentrum der Kieler Nachrichten, in dem der Zentralrechner stand, durften überhaupt nur einige IT-Experten. Unsere Zeitung hat zwei Mitarbeiter von Hell abgeworben, um das System bei Problemen in Gang zu halten. Die hatten ihren eigenen Raum. Anfangs hatte ein Fehler in der COSY-Satzsoftware bei Überschreiten der Satzbreite mit einer simplen Linie zum reproduzierbaren Absturz aller 300 Terminals geführt. Und bevor der Fehler ausgemerzt war, gab es eine Bitte der Geschäftsführung, doch bitte dieses Kommando nicht einzugeben. Schon kurios. Und hier noch ein paar Bilder von der Digiset: Das war natürlich ein echter Bolide und weltweit das erste elektronische Satzsystem, das im Zeritungssatz gegen die Linotype-Zeilengussmaschinen Bestand hatte. Eine Glaslinse von ca. 30 cm Ø, die auf hochglanzverchromten, armdicken Stahlrohren an die Belichtungsebene herangeführt wurde, war im Inneren des Gerätes ebenso faszinierend wie die Kathodenstrahlröhre selbst. 2
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