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[GlobalType] Spalte „similar to“

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

 

Es erhebt sich für mich die Frage, ob nicht doch die Spalte „similar to“ der Schriftdatenbank von GlobalType freigeschaltet werden sollte. Natürlich wäre es dann möglich, sich die Namen von Clones eines Original zu holen – deren Einsatz und Entwicklung aber ohnehin gegen geltendes Recht verstoßen. Das weiß man doch. Aber da die entsprechenden „schwarzen Listen“ doch ohnehin schon seit Jahren durch das Internet geistern, wäre das doch im Grunde heute auch kein Verlust mehr. Kein Profi, der etwas auf sich hält oder gar selbst Schriften zeichnet, wird Clones verwenden.

 

Mit dem Relaunch könnte ich diese Spalte zugänglich machen, nur wollte ich das vorher mit Euch diskutieren. Also, was meint Ihr: Sollte ich das tun oder eher nicht? Wenn nein, warum nicht?

Geschrieben

Die Klone oder alternative Interpretationen können ihren Wert haben, sofern sie besser ausgebaut sind. Wenn ich die Wahl zwischen FF DIN oder PF DIN hätte, würde ich die von Parachute nehmen, da sie polytonisches Griechisch kann (Sorry Albert-Jan ;)).

Oder fasse ich den Begriff Klon zu weit?

Geschrieben

Natürlich wäre es dann möglich, sich die Namen von Clones eines Original zu holen

 

Solange du die Klone nicht zum Verkauf anbietest, ist das Informieren darüber doch kein Problem. Es lässt sich ja umgekehrt insbesondere dazu benutzen, dass man erfährt, dass einem Klon ein anderer Font zu Grunde liegt und man kann dann stattdessen auf diesen zurückgreifen. 

 

– deren Einsatz und Entwicklung aber ohnehin gegen geltendes Recht verstoßen.

 

Was aber natürlich immer Fallentscheidungen sind. Die bekanntesten Klone sind ja die Bitstream-Klone (Humanist XXX, Swiss, Zurich etc.) von Linotype-Schriften (Frutiger, Helvetica, Gill, Univers ...). Diese verstoßen aber nicht (mehr) gegen geltendes Recht. Die Unternehmen hatten sich schon vor langem darüber geeinigt und Bitstream hat also im Nachhinein die offizielle Lizenz erhalten, diese Schriften Unterlizenzieren zu dürfen. (Heute sind Bitstream und Monotype ja ohnehin Teil von Monotype und es gibt da gar keinen Wettstreit mehr.)

 

Und unabhängige Digitalisierungen alter Schriften (siehe DIN-Schriften) sind ohnehin keine Klone, sondern einfach ähnliche Schriften. 

Geschrieben

@ Phoibos: Ein Klon ist eine illegale Raubkopie einer Schrift. Da beißt die Maus keinen Faden ab. So etwas hat es schon im Blei gegeben, und da hat es im Laufe der Jahre bestimmt schon genügend Prozesse gegeben. Verschärft hat sich das Problem im Fotosatz durch die Notwendigkeit für die Hersteller, möglichst alle angesagten Schriften im Repertoire zu haben. Und seit Schriften digital geworden sind, ist das Problem endgültig zum Höllenritt mutiert. Das liegt u.a. daran, dass es in den uSA nicht möglich ist, das Aussehen einer Schrift zu schützen, nur deren namen. So wird für die Kreation einer Schrift nicht wie bei uns eine Schöpfungshöhe eingeräumt, sondern nur ein Markenzeichen für den Namen ermöglicht. Das ist im internationalen Recht auch heute nicht einheitlich geregelt, schon gar nicht weltweit.

 

Ein Beispiel dafür, was in der Spalte „similar to“ eigentlich zu finden ist: Bei der Aachen Bold von Colin Brignall steht da drin:

 

Adobe/Autologic/Bitstream/Castcraft/Compugraphic/FC/Fotostar/Hell/LaCache/Linotype/Monotype/Purup/Scangraphic/URW/VGC

 

Diese Firmen haben die Schrift also entweder lizensiert oder nachgeahmt, das wäre im Einzelfall zu überprüfen. Ein weiteres Beispiel:

 

nach Avant Garde Gothic

 

steht da für die Century Gothic in „simlar to“. Das bedeutet, dass Herr Reichardt der Meinung ist, diese Schrift sei der Avant Garde Gothic nachgeahmt.

Geschrieben

Das liegt u.a. daran, dass es in den uSA nicht möglich ist, das Aussehen einer Schrift zu schützen, nur deren namen.

 

In den USA werden Fonts heute als Computerprogramm geschützt. Das klingt aus europäischer Sicht etwas seltsam, aber kommt im Prinzip auf das gleiche heraus wie bei uns. Beim Schutz hierzulande geht es schließlich auch vornehmlich um das Design wie es sich IM Font manifestiert. 

Am Montag erscheint ein weiterer Artikel meiner Schriftlizenzserie, da wird das noch einmal ausführlich besprochen. 

 

 

Ein Beispiel dafür, was in der Spalte „similar to“ eigentlich zu finden ist: Bei der Aachen Bold von Colin Brignall steht da drin:

 

Adobe/Autologic/Bitstream/Castcraft/Compugraphic/FC/Fotostar/Hell/LaCache/Linotype/Monotype/Purup/Scangraphic/URW/VGC

 

Mhh, nur die Namen der Unternehmen? Das sagt natürlich wenig aus. Alle diese Unternehmen boten/bieten irgendwas »ähnliches« an? Zumindest der Name der betreffenden Varianten wäre hilfreich. 

Geschrieben

@ Ralf: Selbstverständlich werde ich die Klone nicht zum Verkauf anbieten. Die Originale übrigens auch nicht. Gar keine Schrift. Das Projekt soll herstellerneutral bleiben. Es gibt allenfalls Links zu Bezugsquellen. Das würde ich aber nicht selbst machen, da zu diesem Zweck nun wirklich genügend Quellen im Netz zu finden sind.

 

 

Da soviel in besagter Spalte drin steht, werde ich sie aber wohl nicht in der Ergebnistabelle von „Schriften suchen“ platzieren, sondern hier:

 

 

http://www.global-type.org/Suche-nach.566.0.html

 

 

(Besagte Seite dient übrigens schon seit 2004 „nur zu Testzwecken“ :mrgreen:  ). Aber ich glaube, da passt es besser, auch wenn z.T. auch ergänzende Info in dieser Spalte steht.

Geschrieben

In den USA werden Fonts heute als Computerprogramm geschützt.

 

Aha! Interessant. Das macht natürlich Sinn.

 

Am Montag erscheint ein weiterer Artikel meiner Schriftlizenzserie, da wird das noch einmal ausführlich besprochen.

 

Sehr schön. Werde ich dann mal lesen.

 

Mhh, nur die Namen der Unternehmen? Das sagt natürlich wenig aus. Alle diese Unternehmen boten/bieten irgendwas »ähnliches« an? Zumindest der Name der betreffenden Varianten wäre hilfreich.

 

Dazu muss ich Herrn Reichardt befragen, was in dieser Spalte eigentlich alles drin steht. Mir kam es so vor, als ob sie noch diverse Zusatzinformationen oder schlicht Anmerkungen enthielte. Vielleicht ist auch meine Übersetzung mit „similar to“ nicht korrekt.

Geschrieben

@ Phoibos: Ein Klon ist eine illegale Raubkopie einer Schrift. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

 

Ein Klon wäre also eine 1:1-Kopie?

 

Und zur Raubkopie:

post-17840-0-13593000-1365246564_thumb.j

Geschrieben

Ein Klon wäre also eine 1:1-Kopie?

 

Man kopiert bewusst das Ergebnis einer schöpferische Leistung eines anderen und biete dieses in identischer oder leicht abgewandelter Form an. 

Es ist also mehr eine Frage des Prozesses, nicht unbedingt der Ähnlichkeit der Ergebnisse würde ich sagen. 

 

Und zur Raubkopie:

 

Puh, jetzt hab ich dies doch glatt mal zum Anlass genommen, bei Wikipedia nach »Raubkopie« und verwandten Begriffen zu schauen. Meine Güte! Was für ideologischer Krieg ist hier nur im Gange. *kopfschüttel*

Geschrieben

Aha: „Andere Namen/Anmerkungen“ heißt das in der Ursprungs-Datenbank von Herrn Reichardt. Das lasse ich dann auch so, wie es ist. Hier noch ein paar Beispiele:

 

--snip----------------------------------------------------------------------------------------------

 

Adastra

 

In England/USA Royal genannt
Photo-Lettering

 

Adcraft

 

zuerst Alfred ITF, dann als Rugged Medium übernommen

 

Signum

 

Boston SA, Columbia zeberkowa Idzkowski, Curtis Post ATF, Franklin litografico SN, Kolonial schraffiert WW

 

--snap----------------------------------------------------------------------------------------------

 

Da ist also noch tonnenweise Zusatzinfo drin, die jetzt auf jeden Fall veröffentlicht gehört. Oder etwa nicht?

  • Gefällt 1
Geschrieben

Auf jeden Fall freischalten. Das Ganze macht aber vor allem dann Sinn, wenn es möglich wird, jede Schrift mit einem Text beschreiben zu können. So wie Linotype das beispielsweise bei Monotype Old Style gemacht hat (siehe "Background Information"). Wenn dann die Verweise auf "similar to" als links in einem Fenster direkt daneben stehen, dann könnte man direkt den Eintrag zu "Caslon" oder "Miller & Richard" anschauen.

Geschrieben

Gut, dann mache ich das. Die Frage ist nur, wo das am besten hingehört. In der Ergebnistabelle ist ja eigentlich nicht wirklich Platz dafür, es sei denn, das Grundlayout wird entsprechend verbreitert.

 

@ die Webgestalter hier: Wie ist es denn heutzutage der Stand der Dinge? Muss man da noch Rücksicht nehmen auf 14"er? Oder gar schon an Handy-Displays denken? Ist das nicht Quatsch? Wird meine Seite nicht aller Wahrscheinlichkeit nach vor allem von Leuten mit normalgroßen Monitoren besucht?

 

Die Spalte enthält sowohl die anderen Namen einer Schrift bzw. die Namen der Lizenznehmer als auch anderweitige Information, eben Anmerkungen. Da steckt wirklich sehr viel Detailwissen drin. Leider nur wäre es mir auch mit Datenbankmethoden kaum möglich, die «anderen Namen» von den «Anmerkungen» zu trennen. Also würde ich diese Spalte schlicht gern so lassen, wie es ist, weil ich ja sonst die gesamte Datenbank danach durchgehen müsste.

 

Was haltet Ihr also von dem Vorschlag, das hier unterzubringen, auf einer eigenen Seite, getrennt von der normalen Ergebnistabelle der DB?

 

http://www.global-type.org/Suche-nach.566.0.html

Geschrieben

Gut, dann mache ich das. Die Frage ist nur, wo das am besten hingehört. In der Ergebnistabelle ist ja eigentlich nicht wirklich Platz dafür, es sei denn, das Grundlayout wird entsprechend verbreitert.

 

Normal wäre eine Detailseite die man über den Namen der Schrift bzw. eine »Mehr Infos«-Link erreicht. 

So wie bei uns …

Übersichtstabelle: http://www.typografie.info/3/page/Schriften/fonts.html

Detailseite: http://www.typografie.info/3/page/Schriften/fonts.html/_/futura-r57

Geschrieben

In der Tat, das ist vorbildlich. Kompliment! Und da mir das spontan so gut gefällt, sollten wir beide doch mal abstecken, wer da was macht in Zukunft. Auch ich würde gern von der Expertise hier im Forum profitieren und bin bereit, weiterhin eine ganze Menge Arbeit da reinzustecken. Aber ich hasse Redundanzen oder gar sich widersprechende, verschiedene Versionen ein und derselben Sache. Ja, auch im Netz insgesamt. Fakten, die an einer Stelle optimal aufbereitet vorhanden sind, werden kein zweites Mal benötigt. Und der wissenschaftliche Fortschritt sollte an einer Stelle zentral gebündelt dokumentiert werden. Und nicht nur das Wissen, sondern auch die Beispiele, Schriftmuster, Lebensläufe etc.

Geschrieben

@ die Webgestalter hier: Wie ist es denn heutzutage der Stand der Dinge? Muss man da noch Rücksicht nehmen auf 14"er? Oder gar schon an Handy-Displays denken? Ist das nicht Quatsch? Wird meine Seite nicht aller Wahrscheinlichkeit nach vor allem von Leuten mit normalgroßen Monitoren besucht?

 

nein und ja.

deine zielgruppe sind doch eher fachleute, ich gehe davon aus das die monitore jenseits der 1024er auflösung fahren. irgendwann muss auch mal mit 800px schluss sein, liquide layouts sind natürlich wünschenswert. an handys sollte man auf jedenfall denken, dann aber eher im sinne von einer abgespeckten, mobilen variante. dies sollte weniger wegen der auflösung geschehen (deine jetzige webseite nimmt auf meinem smartphonedisplay keine 50 % ein) sondern wegen der ladezeiten. LTE ist zwar im kommen aber eine abgespeckte version gerade zum schnellen zugriff auf die datenbank, kann nicht schaden.

 

mcrnfp.png

Geschrieben

ich hasse Redundanzen […] Ja, auch im Netz insgesamt. […] [Daten] sollte an einer Stelle zentral gebündelt dokumentiert werden. Und nicht nur das Wissen, sondern auch […] Lebensläufe etc.

 

Na denn würdick sagen, machen wer alle Facebook und klemmen uns dat freie Web, dat so fürchterlich verzettelt und dezentral ist. (SCNR) :party:

 

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