JoepPohlen Geschrieben April 22, 2013 Geschrieben April 22, 2013 Während das schreiben an mein Buch Letterfontäne habe ich erfahren das die meisten Bleischriften mittlerweile digitalisiert sind. Aber bei einige scheint es sich nicht zu lohnen. Ich liebe die Schriften von Excoffon obwohl ich sie nicht so oft verwende. Die eigensinnigkeit von Excoffon lässt andere Welten in der Typographie entdecken. Ich sah das Calypso digitalisiert wurde und habe die zwei verfügbare Schriften erworben. Ich fand aber die Qualität nicht übereinkommen mit was ich gesehen hatte von die Originalzeichnungen undandere Publikationen von Fonderie Olive. Daher habe ich bei Rainer Gerstenberg (D. Stempel GmbH) einen Satz Calypso in 24 pt Größe bestellt und habe ich mit meine Kollegin Marjolein Koper eine eigene Interpretation gemacht. Wir haben diese digitale Schrift als free download auf die Webseite von Letterfontäne hinterlassen: http://www.letterfountain.com/DE/extras_D.html Auf YouTube steht noch 'The making of Calypso': –Joep Pohlen– 3
JoepPohlen Geschrieben April 23, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 23, 2013 In Deutschland wurde 1965 die Zebra entworfen durch Karlgeorg Hoefer. Hoefer war eigentlich in dieser Hinsicht 'undeutsch' mit seine Schreibschriften die viel mehr übereinstimmten mit die Arbeit von Excoffon in Frankreich wo auch in die Vox-Klassifikation viel mehr Platz eingeräumt ist für handgeschriebene Schriften. P22 hat die Zebra digitalisiert und auf diese Webseite steht auch “Hoefer was, and remains, the king of brush lettering in Germany. Nobody even came close” (Hoefer war, und ist noch immer, der König der 'Pinsel' Schriften in Deutschland. Niemand kam sogar in der Nähe). Abbildungen: eine original Zeichnung von der Zebra und einen Druck mit 24 pt Bleischriften durch Interrobang Letterpress.
RobertMichael Geschrieben April 23, 2013 Geschrieben April 23, 2013 Tolle Arbeit! Danke fürs teilen. Welches ist das erste Buch, was in die Kamera gehalten wird?
JoepPohlen Geschrieben April 23, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 23, 2013 Das erste Buch ist das Jahrbuch der graphischen Industrie in Frankreich 'Caractere Noel' aus 1960. Vergleichbar mit die Jahrbuecher von Theodor Goebel in Deutschland wo das beste gezeigt wird aus das betreffende Jahr. Diese Buecher haben oft eingeklebte Druckvorbilder, mehrere Papiersorten, neue Drucktechik und soweiter. Sehr schoen ...
JoepPohlen Geschrieben April 24, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 24, 2013 Zur Ergänzung: Das erste Jahrbuch wo Calypso veröffentlicht wurde war das Jahrbuch 'Caractère Noël' 1957. Die Schrift war aber erst 1958 verfügbar. Beiliegend die Anzeige in das Buch. 1
catfonts Geschrieben April 24, 2013 Geschrieben April 24, 2013 Solche Halbton-Schriften zeigen aber über deutlich die Grenzen digitaler Schriften. Die Calypso ist ja nun in einem sehr groben Raster, aber schon das treibt die Zahl der Knoten und Ankerpunkte extrem in die Höhe, was den Font mit seinen gerade mal 51 Glyphen schon auf fast 300kB wachsen lässt. Das eigentliche Problem: Im Video ist ja zu sehen, dass hier schöne runde Rasterpunkte gezeichnet wurden. Im Font werden aber die sich hieraus ergebenden Knoten und Ankerpunkte auf das UPM-Raster gerundet, was dann Rasterpunkt teils vergrößert, teils verkleinert, aber immer verformt. (Von den Problemen bei der Darstellung auf niedrig auflösenden Bildschirmen ganz zu schweigen. Schriften, die ein feineres Raster benötigen sind daher kaum nutzbar umzusetzen, wie man bei der Zebra Line Cut ( http://www.linotype.com/de/597556/P22ZebraStdLineCut-product.html ) leider schon deutlich an unterschiedlich breiten Linien sieht. Trotz allem, Klasse, dass es gewagt wurde! Ach so, Kann es sein, dass es die Calypso in der Hochzeit der Anreibebuchstaben als Letraset-Bögen gegeben hat? Irgendwie ist mir so...
JoepPohlen Geschrieben April 24, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 24, 2013 Catfonts, sicher ist die Calypso als Rubbelschrift gemacht worden. In diesem Fall durch Letraset. Beiliegend eine Abbildung von diese Schrift in 72 pt. Thomas Fischer-Stumm von KniffDesign war so freundlich mir diesen Bogen zu schicken. Mann sieht dann aber das die Siebdrucktechnik womit diese Bogen gedruckt wurden auch die Schärfe beschränkt.
Ralf Herrmann Geschrieben April 24, 2013 Geschrieben April 24, 2013 Schriften, die ein feineres Raster benötigen sind daher kaum nutzbar umzusetzen … Nö. Erstens ist der UPM-Wert bei OpenType-Fonts mehr oder weniger beliebig einstellbar und zweitens kann man auch Ankerpunkte auf Fließkomma-Stellen setzen, wenn es der Fonteditor denn unterstützt. Und ein Font mit einer paar Megabyte Datenvolumen ist ja heutzutage auch kein Problem mehr.
Vitrioloel Geschrieben April 24, 2013 Geschrieben April 24, 2013 Nun nicht unbedingt die Dateigröße aber Schriften mit vielen Knotenpunkten können schon für Probleme sorgen. So machen einige Grafikfonts von Intellecta Design die Arbeit z.B. mit CorelDraw zum argen Geduldspiel. So ging z.B. nach der Aktivierung von „Intellecta Crowns“ bei mir fast gar nicht mehr und bei einigen dieser Fonts wird ja vor Problemen mit der Windows-Schriftenanzeige gewarnt.
JoepPohlen Geschrieben April 26, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 26, 2013 NEUER DOWNLOAD Nachdem wir Kommentare bekommen hatten (u.a. von John Hudson auf Typophile) das die Outlines von unsere TrueType Calypso Schrift Verformung aufzeigen und hier und da noch Ankerpunkte aufeinanderliegen, haben wir uns auf die Socken gemacht und haben uns wieder jeder Buchstabe angesehen, in Form verbessert und die überflüsige Ankerpunkte entfernt. Übrigens ist diese Verformung fast nicht zu vermeiden bei die Komplexität und Formen der Calypso bei Generierung in TrueType. Weil die Verformung durch die generierung in TrueType entsteht haben wir das Font in PostScript (.otf) generiert das viel weniger Verformung aufzeigt. Ausserdem haben wir ein neues TrueType Font gemacht mit eine Basiszeichnung von 2048 pt (em-square) statt die normale 1000 pt. Dieses neue TrueType Font ist zu sehen zur rechter Seite im Bild und zeigt viel weniger Verformung als unser erstes Font vor zwei Wochen. Für größere Textmengen ist das PostScript Font zu empfehlen weger der größe von 179 KB aber für Display und sehr große Anwendungen ist es besser das TrueType Font zu nehmen von 322 KB. Hier der neue Download (Das TrueType Font hat denselben Namen wie das Alte) http://www.letterfountain.com/DE/extras_D.html Unterstehendes Bild zeigt die Verformung von das erste Font Links und Rechts das größere und verbesserte TrueType Font.
JoepPohlen Geschrieben April 29, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 29, 2013 Auf der Suche nach mehr Info über die Calypso fand ich beiliegende Seite in den Katalog von die Los Angeles Type Foundry. Nicht datiert aber wahrscheinlich aus die 60er Jahre. Es betrifft Matrizen die Los Angeles Type Foundry übernommen hatte von Type Founders of Phoenix. Der hiessige Matrizenbesitzer Skyline Type Foundry in der US sagt aus das ein Teil der Matrizen –20, 24, 30 und 36 pt– die Aufschrift Calypso tragen und die 48 pt version die Aufschrift Dimension. Dimension war der Name der Typefounders of Phoenix gebraucht hat. Nicht so fremd weil die Originalversion keine 48 pt hat. Sky schreibt auch das die Matrizen wahrscheinlich in Japan graviert sind. Das Witzige is aber das die B, C, D und N gespiegelt sind. Ich nehme daher an das man die Matrizen gemacht hat mit als Original die Buchstaben auf transparentes Filmmaterial und das die gespiegelte Buchstaben umgedreht geschnitten oder geätzt sind in die Matrizze. Die Calypso hatte auch keine Ziffern.
JoepPohlen Geschrieben April 30, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 30, 2013 Und weiter recherchiert auf die Dimension als Kopie von Calypso. Was auffält neben die Ziffern die hinzugefügt sind, sind auch die andere Zeichen wie Komma, Punkt, Doppelpunkt usw. Nicht basiert auf die originale drei Lettern die zur Schrift gehören (Punkt, Bindestrich und Apostroph) aber scheinbar eine eigene Interpretation die nicht passen zur Calypso. Jetzt stellt sich aber heraus das die digitale Version von Profonts (http://www.linotype.com/653967/CalypsoStdRegular-product.html) eine digitalisierung ist von die Dimension und nicht von Calypso. Der Entwerfer Ralph Michael Unger hat Glücklicherweise gesehen das ein par Character gespiegelt waren aber einen hat er vergessen. Die 'B' steht noch immer gespiegelt (unten ist oben). Es ist also eine Kopie von eine Kopie. Oben im Bild einen Beitrag aus die Preisliste von Skyline Type Foundry wo mann immer noch Bleischriften bestellen kann. Unten die Schrift von Profonts. Bei die Dimension ist das O dasselbe wie die Ziffer 0 (Null). In die Profonts Version hat mann Unterschied gemacht durch ein Flügelchen an zu bringen an die Null rechts oben. 1
JoepPohlen Geschrieben April 30, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben April 30, 2013 Und weiter recherchieren bringt immer wieder etwas neues. Die '55th year edition' (also schon 55 Jahre gebraucht durch die Typografie-Kommunity) von das Standardwerk 'Encyclopedia of Typefaces' von Jaspert, Berry und Johnson zeigt auf Seite 258 die Calypso. In die erste Zeile wird das 'K' vergessen aber das ist noch nicht so schlimm. Sehe mal in die zweite Zeile was da passiert mit die 'G' und 'H' ... Excoffon bringt schon seit 1958 (Fach)Leute in Verwirrung ...
JoepPohlen Geschrieben Mai 1, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 1, 2013 Was soll mann mit die Calypso? Mach deine eigene Interpretation ...
JoepPohlen Geschrieben Mai 2, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 2, 2013 Neu! Wir haben ein Font hinzugefügt an Calypso. Auf Seite 4 von die erste Schriftprobe aus 1958 standen Ornamente (in Französisch: ornements) die zusammengestellt waren aus rotierte Buchstaben der Calypso. Ich denke das diese Buchstaben pro Stück montiert wurden aus Standard Buchstaben weil mir keine Matrizen bekannt sind von Ornamente der Calypso. Weil jeder Buchstabe verschieden breit war mussten diese Ornamente wahrscheinlich Stückweise ausgerichtet werden mit Blindmaterial. Wir haben jetzt aber ein Font gemacht als ergänzung zu das bestehende TrueType font (ttf) wobei die Buchstaben genau so gross sind aber rotiert und ausgerichtet sind auf der mitte der Grossbuchstaben. Unter der Grossbuchstaben Taste dieses Fonts befindet sich der rotierte Buchstabe gegen Uhrzeigersinn (CCW) und unter der Kleinbuchstaben Taste befindet sich der Buchstabe der in die andere Seite rotiert ist (CW). Ausnahme sind A und K wovon eine Normal wiedergegeben wird und der andere 180 Grad rotiert. Die gerade stehende L und um die um 180 Grad rotiert findet mann unter die Klammern (Brackets). Ab Heute ist dieses Font an den Download hinzugefügt. Diejenigen die schon ein Download gemacht haben können sich einen Neuen herunter Laden. Im downlaod auch eine neue version der Seite aus die Schriftprobe aus 1958 als PDF mit dieses digitale Font gemacht. Dort sieht mann auch alle verfügbaren Zeichen. Viel Spass!
catfonts Geschrieben Mai 2, 2013 Geschrieben Mai 2, 2013 Was soll mann mit die Calypso? Mach deine eigene Interpretation ... Irgendwie hat mich das angeregt, die Sache mit dem Kippen, Siegeln und Drehen einmal auf die Spitze zu treiben. Wer weiß, möglicherweise sitzen die Glyphen ja gerade deshalb in Blei auch so mittig auf dem Kegel? Und zu Letraset: An was man sich doch so alles noch erinnert! Toll, das ich da richtig lag. Hier hab ich, als Spielerei mal die "Kleinbuchstaben" auf verschiedene Art gedreht, gekippt oder gespiegelt, irgendwie funktioniert das sogar
JoepPohlen Geschrieben Mai 2, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 2, 2013 Wunderbar. Ein Font zum Spielen ...
catfonts Geschrieben Mai 3, 2013 Geschrieben Mai 3, 2013 Ich könnte mir vorstellen, dass diese Schriftart nicht nur zum Spielen anregt, sonder auch durch spielen überhaupt entstanden ist. Nicht auszuschließen, das Roger Excoffon einen zerrissenen Kinder-Fußball in die Hand genommen hat, und in diesen Fetzen dann die Formen von Buchstaben mit dem Schattenspiel dieser Schrift gesehen hat. Schließlich bestehen die Buchstaben ja alle aus irgendwie gewickelten und zumeist gewölbten Flächen mit 2 bis 4 Ecken. Auch könnte ich mir vorstellen, dass man, nimmt man die Calypso für einen Firmen-Namen, z,B. für eine Bar, den Namen an Gebäude dann z.B. aus entsprechend geformten Blech wieder dreidimensional zu bauen. Was mir jetzt in den Fingern juckt: Calypso Cyrillic oder Calypso Greek... .
JoepPohlen Geschrieben Mai 3, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 3, 2013 Catfonts, fast richtig! – Auf einen bestimmten Tag in 1957 besuchte der Photograph Richard Blin das Studio von Fonderie Olive in Marseille. Er hatte einen 30 x 40 cm Druck dabei von einen halbton Gradient, aufgebaut in Rasterpunkte, der er verwenden wollte für eine Anzeige. Excoffon spielte damit und rollte es auf damit es ein Rohr formte. Er guckte durch als ob es ein Kaleidoscope war. Dies war der Anlaß für den Entwurf eines Alphabets mit eine optische Illusion. Das ist die Geschichte sowie Schriftdesigner José Mendoza y Almeida, der damals Leiter der Studio Olive war, sie erlebt hat. Später, als Marcel Olive in das Studio kam und sah das Excoffon's Spiel mit Schriftformen auf eine rolle Papier experimentierte, fragte er ihn was er da machte. Excoffon sagte ihm scherzhaft das es Zeichnungen sind für eine neue Schrift. Ich nehme es, sagte Olive weil er sah das es nicht nur esthetisch besonders war aber Fonderie Olive auch eine Chance gab sich Weltweit im technischen Sinne zu präsentieren als eine vorausstrebende Giesserei weil noch niemand eine Rasterschrift in Blei gemacht hatte. Anders als mann denken konnte verwendete Excoffon keine 3D Modelle für seine Skizzen. José Mendoza schrieb darüber: 'Excoffon machte Skizzen von die allgemeinen Konturen um die Form an zu geben und wir machten mit Airbrush die Gradienten (siehe Beitrag #5 –Joep). Danach experimentierten wir mit die Rasterpunkten in verschiedene Größen und ein Gitter in verschiedene Winkeln gedreht. Danach wurde jeder Punkt von Hand gezeichnet.' Beiliegendes Bild zeigt einen in Blech gemachter Firmen-Namen. Dieses Bild zeigt die Konturen und rechts eine Zeichnung. Die original Zeichnung hatte eine Höhe der Grossbuchstaben von 20 cm. Bilder und Info aus das Buch 'Roger Excoffon et la Fonderie Olive' (Englisch, Französisch). Ypsilon, 2010.
catfonts Geschrieben Mai 4, 2013 Geschrieben Mai 4, 2013 Wow! Welch eine schöne Geschichte,die auch zeigt,das Typo-Design auch mit Spaß daher kommen kann,und dabei etwas heraus kommt,dass auch nach Jahrzehnten überhaupt nicht verstaubt wirkt. Dass ich mich nach bestimmt drei Jahrzehnten noch an den Letraset-Bogen erinnern konnte,zeigt ja auch,das Calypso als Displayschrift hervorragend funktioniert. Und ich finde auch,dass es bei so einer Exotenschrift weit wichtiger ist, diese technisch sauber zu digitaliseren, als sie mit Gewalt "Komplett" machen zu wollen,und dann hunderte Glyphen mehr schlecht als recht hinzu zu erfinden.So richtig überzeugen mich die Ziffern und Satzzeichen nicht. Diese Schrift ist gut für Initialen oder einen Namen oder ein Logo,aber eben nicht für einen Text, für den man mehr als A bis Z (mit höchstens diakritischen Zeichen) benötigt. Alles andere ist eigentlich ja Unsinn. Danke dafür! Echt eine super spannende Sache!
JoepPohlen Geschrieben Mai 4, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 4, 2013 Catfonts, Danke für deinen Beitrag. Excoffon hat diese Schrift sehr bewusst beschränkt und nur die Zeichen gemacht die er machen wollte. Es ist ja so das in Deutschland Umlaute viel vorkommen aber auch in Frankreich gibt es ja genug Akzente (fast in jede Zeile!). Er wusste daher auch das es Kreativität verlangt mit dieses Font zu arbeiten. Zu dieser optische Illusion gehören keine Dinge die über die Zeichen schweben. Dies ist ein Konzept das mann früher ofter sah. Auf ein Stuhl von z.B. Rietveld kann mann sitzen aber hier ist Form wichtiger wie Komfort. Also sitzt mann anders und wird mann sich bewusst von das Objekt. Ich denke auch das beinahe alles mittlerweile Zweckmäßig entworfen ist; von Stuhl bis Gerät. Das schöne und überraschende ist aber wenn mann sich selber anpassen muss an etwas ungewohntes wie damals mit die Experimente van das Bauhaus, DaDa und Graphik Designer wie Massin und auch Excoffon. Die Sinne werden aus dem Winterschlaf geholt und mann muss nachdenken warum der Designer oder Künstler das so gemacht hat. Eine schöne Anekdote is dann auch die Antwort per Mail von Steve Jobs an einen Iphone-Gebraucher. Er beklagte sich wenn er den Iphone auf eine bestimmte Weise festhielt das der Empfang dann schlechter wurde. Jobs antwortete: 'Dann halten sie bitte den Iphone nicht so fest.' Genau so ist es bei Fonts wie Calypso. Es ist kein Font dass rational passt in das formale Denken über Typografie. Es hilft nur die Typografie zu einem Erlebnis zu machen und dort wo das kann soll mann den Betrachter verwirren damit nachgedacht wird über was mann sieht. Vielleicht eine altmodische Design Idee aber spannender als das vorhersehbare Folgen von das was mann gute Typographie nennt. Es liegt natürlich nicht allein an ein Font aber es kann manchmal etwas überraschender. Und dann kann mann denken an Excoffon aber auch an David Carson, Stefan Sagmeister, Tibor Kalman oder der Franzose Pierre di Sciullo der Typographie mehr betreibt mit Klang als wie mit formale Wörterbücher. Übrigens ist die Calypso nie gemacht worden für Texte und war sie daher auch in Blei nur lieferbar in 4 Größen: 20, 24, 30 und 36 pt.
JoepPohlen Geschrieben Mai 16, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 16, 2013 Wir zweifelten noch immer ob wir die Calypso in Detail noch verbessern konnten. Daher haben wir bei Rainer Gerstenberg die größte Schriftgröße von 36 pt bestellt als Alphabet mit die drei Zeichen Apostroph, Strich und Punkt die original zur Schrift gehörten (29 Lettern). Und wie erwartet waren bestimmt mehr Details sichtbar. Also haben wir jede Letter überarbeitet. Sowohl für die Calypso PF als für die Calypso PF Ornements. Die neuen Version 3.0 Fonts stehen jetzt im Download zu verfügung. http://www.letterfountain.com/DE/extras_D.html Auf beiliegendes Bild die 'D' der Olive Calypso aufgenommen mit Mikro Nikkor auf einen Nikon D800 mit 36 Mill. Pixel die wir als Template verwendet haben. 2
JoepPohlen Geschrieben Mai 17, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 17, 2013 Um die Geschichte der Calypso komplett zu machen habe ich bei der Skyline Type Foundry in der USA zwei Sätze Bleischiften bestellt von der Calypso/Dimension in der Größe 24 pt und 48 pt (Ich danke Sky Shipley herzlich für seine Mitarbeit!). Skyline hat die Matrizen übernommen von Typefounders of Phoenix von Charles Broad. Die 48 pt sind 'Old Stock" und sind noch von Broad selber gegossen. Hier die 'N' als Calypso und als Dimension. Deutlich wird das die 20, 24, 30 und 36 pt Versionen von Olive bei Charles Broad 24, 30, 36 und 48 pt werden. Aber letztendlich sind sie genau so groß und nur auf einen größeren Kegel (Bleihöhe) gegossen. Nicht so fremd natürlich weil der in Europa übliche Didot-Punkt 0,376 mm ist und der Pica-Punkt der in der US üblich war 0,351 mm (der hiessige Computer-Pica ist 0,353 mm). Ein Kegel von 36 pt in der US ist also 12,64 mm und in Europa 13,54 mm. Bei eine exacte Kopie einer Schrift aus Europa passt die 36 pt Schrift also nicht auf die 36 pt Höhe in der USA. Mann hat das einfach gelöst wie mann sehen kann. 36 pt wurde 48 pt und ein Teil des Kegels ist einfach nicht verwendet. Außerdem steht das 'N' 180° gedreht. Für den Vergleich habe ich die Dimension gedreht. Mann sieht auch das die Detallierung viel beschränkter ist und manche Punkte auch nicht rund sind. In das zweite Bild ist das 'A' zu sehen. Das Dimension 'A' rechts steht hier gut (vergleiche mit N). Auch hier sieht mann einige kreative Überarbeitungen des Originals wie die strichgravierung am Querstrich.
StefanB Geschrieben Mai 17, 2013 Geschrieben Mai 17, 2013 Ich finde es wirklich bemerkenswert, mit welchem Enthusiasmus du die Geschichte der Calypso aufarbeitest und hier mit uns teilst. Das ist großartig und macht riesig Spaß mitzuverfolgen. Vielen Dank dafür.
RobertMichael Geschrieben Mai 17, 2013 Geschrieben Mai 17, 2013 geht mir auch so, ein richtiger typo-krimi.
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