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Schriftkombination für wissenschaftliche Aarbeit (Slimbach/News, Garamond/Franklin Gothic)

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe Typofreunde,

 

ich denke zurzeit darüber nach, wie das typografische Erscheinungsbild meiner wissenschaftlichen Arbeit (im MINT-Bereich) sein soll. Eine Arbeit in der Vergangenheit hatte ich mit Minion/Franklin Gothic erstellt. Ich bin nach wie vor ein großer Fan der Franklin Gothic. Ich wollte etwas anderes probieren und habe zwei Kombi-Möglichkeiten erarbeitet:

 

1. Bild: ITC Slimbach und News Gothic - Meinung?

2. Bild: Adobe Garamond Pro und ITC Franklin Gothic - Meinung?

 

Welche serifenlose Schrift eignet sich (außerdem) für die Slimbach? Könnte man auch Slimbach und Franklin kombinieren? Die Slimbach hat ein sauberes und neutrales Erscheinungsbild, ich mag die X-Höhe der Buchstaben. Allerdings hebt sich hier die Kursivschrift nicht so sehr ab, wie bei der Garamond. Die Garamond hat für mich eher ein Romanbuch-Charakter, aber die Kursivschrift ist gut. Als Alternative zur Garamond sehe ich noch Warnock, diese gefällt mir immer mehr und könnte sich zum Favoriten entwickeln.

 

Was meint ihr würde besser zum Thema passen (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Habt ihr vielleicht noch bessere Kombinationsvorschläge?

 

Gruß

Typoaner

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Geschrieben

Ich habe einige naturwissenschaftliche Arbeiten in der Garamond korrigiert. Insgesamt finde ich sie immer zu literarisch. Die Minion ist da für mich ein guter Mittelweg. Mit der Slimbach habe ich selber nie gearbeitet, aber ich bin irgendwann mal über ein Journal gestolpert welches sie verwendet. Falsch machste damit nix. Die Warnock habe ich selber öfters mal als Fließtextschrift für Posterpräsentationen verwendet. Dafür hat sie mir gut gefallen und ich habe sehr gerne damit gearbeitet. In größeren Graden finde ich sie allerdings etwas zu eigenwillig, aber in Fließtextgrößen funktioniert sie gut.

 

Was eine serifenlose Alternative angeht: ich habe in letzter Zeit öfter mal die CamingoDos Semicondensed mit der Minion kombiniert und finde eigentlich daß das sehr gut geht. Mit der CamingoDos läßt sich sehr gut arbeiten. Allerdings ist sie nicht ganz billig.

 

Grüße,

 

Christian

Geschrieben

Wenn Du ein paar Euro investieren kannst und Serifenlose ähnlich amerikanischer Groteskschriften magst: FF Good und FF More lassen sich wunderbar kombinieren. Außerdem hast Du eine gute Auswahl von Schriftweiten und -gewichten, welche Du für Deine Arbeit für geeignet hältst. Inwiefern der Zeichenvorrat aber Deinen Anforderungen entspricht, solltest Du vorher noch mal in der Zeichentabelle prüfen. Die Minion mit über 1.600 Glyphen ist da ja schon ein gewisser Primus. Die Pro-Versionen scheinen mir aber schon ausreichend reichhaltig zu sein. ; ) Ich denke, mit diesen beiden erwirbst Du zeitgemäße und unverbrauchte Qualitätsschriften an denen Du sehr lang Deine Freude haben wirst.

Etwas kostengünstiger aber dennoch recht üppig ausgestattet wäre die Trivia-Sippe. In Deinem Fall könnte man zum Beispiel die Trivia Grotesk mit der klassizistischen Trivia Serif 10 (für Mengensatz optimiert) kombinieren.

Andernfalls könntest Du Dir auch einmal die beiden kostenfreien Schriftsippen PT Sans/Serif und Droid Sans/Serif zu Gemüte führen. Die sind leicht eckig ausgespannt und würden daher sicher auch gut zu einem technischen Thema passen.

Die Slimbach finde ich für Deine Zwecke nicht so geeignet, weil das g aufgrund seiner ungewöhnlich großen Schlaufe viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und damit vom Inhalt ablenkt. Die Garamond wäre mir auch zu »literarisch-poesievoll«.

Geschrieben

Mit welchem Programm setzt Du eigentlich Deine Arbeit? Das Kerning (Buchstabenabstände) insbesondere bei der News Gothic ist ja leider nicht so doll.

 

Mit InDesign. Das Kerning liegt an dem Font. Trade Gothic ist da noch schlimmer (Beispiel: "ab", "Ju"). Die News Gothic ist etwas besser beim Kerning, aber nicht perfekt.

Geschrieben

eine besser gekernte verwandte der amerikanischen grotesken:

 

http://www.lucasfonts.com/fonts/spiegel/

 

die meisten garamonds finde ich auch zu literarisch für naturwissenschaftliche themen. die minion geht natürlich immer. generell könnte ich mir etwas stabileres – vielleicht sogar eine slab – ganz gut vorstellen. möglich wären zum beispiel:

 

1) cambria (microsoft cleartype-schrift): http://i33.tinypic.com/2qjayi0.png

2) pt serif (kostenlos): http://i34.tinypic.com/viphxz.png

3) warnock: http://oi34.tinypic.com/w2ce9l.jpg

  • Gefällt 1
Geschrieben

Vielen Dank bereits für die hilfreichen Antworten an dieser Stelle!

 

PT Serif und PT Sans (http://www.paratype.com/public/) sind wirklich eine starke Kombination, habe ich bereits getestet. Das Erscheinungsbild ist alles andere als literarisch. Die Schriften sind sehr gut lesbar - eine runde Sache. Gefällt mir. Eigentlich ideal für wissenschaftliche Arbeiten - und dazu noch gratis.

 

Droid Serif und Droid Sans sind ähnlich. Die Droid Serif ist etwas kantiger/technischer (Droid'ig eben ;-)). Allerdings handelt es sich hier eigentlich um eine für mobile Endgeräte optimierte Schrift bzw. um eine Display-Schrift. Ich vermute, das PT-Paar ist technisch für Printprodukte besser ausgereift - Paratype ist schließlich nicht irgendwer.

 

Ansonsten behalte ich noch die Warnock im Hinterkopf (Was ist mit Palatino? - wirkt noch etwas "sauberer"). Über alle Ansätze muss ich nochmal reflektieren.

 

Gruß

Typoaner

 

PS: Sind PT Serif und Franklin Gothic kombinierbar?

Geschrieben

Typoaner schrieb (24 Apr 2013 - 01:33): PS: Sind PT Serif und Franklin Gothic kombinierbar?

 

Ich habe ja auch lang die Franklin gemocht. Zu der PT Serif könnte ich mir aber eher eine Schmalere (siehe hilfreiche Satzbeispiele von Thierry mit der Spiegel) oder auch die kostenfreie Source Sans vorstellen. Aber denkbar ist sie schon.

Geschrieben

Wie hier u.a. ausgeführt eignet sich die Palatino ganz gut und wird auch von einigen Fachjournalen verwendet. Allerdings muß sie recht klein gesetzt werden (nicht über 10 pt) sonst passiert es leicht daß sie etwas »altbacken« wirkt. Die Palatino kommt mit erstaunlich geringem Zeilenabstand aus und es gibt kaum Buchstabenkollisionen, was sie eigentlich sehr robust für den Einsatz von Lesetexten macht. Das im obigen Thread angeführte »schlechte Kerning« ist mir beim Lesen selbst noch nie negativ aufgefallen.

 

Grüße,

 

Christian

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich habe jetzt ein wenig mit der Kombination PT Sans/PT Serif gearbeitet. Leider ist das Kerning der PT Sans nicht zufriedenstellend (Beispiel: "Kl" wie Klein, "Te", "In", usw.). Das fällt besonders in großen Überschriften auf. Eigentlich Schade, da mir diese Kombi gefallen hat. Aufgrund dieser Mängel überlege ich mir andere Kombinationen bzw. Schriften, die out-of-the-box in Sachen Kerning brauchbar sind.

 

Gruß

Geschrieben

Mich irritiert etwas, dass Du dich am Kerning deiner beiden eingangs gezeigten Schriftproben nicht gestört hast, bei der PT Sans aber Mängel entdeckst, die die Schrift unbrauchbar machen.

Du berücksichtigst bei all diesen Kerningvergleichen, dass sehr oft nur das Kerning am Screen grausam ist, nicht jedoch im Ausdruck? grad bei ttf.

 

lg, Steff

Geschrieben

Mich irritiert etwas, dass Du dich am Kerning deiner beiden eingangs gezeigten Schriftproben nicht gestört hast, bei der PT Sans aber Mängel entdeckst, die die Schrift unbrauchbar machen.

Du berücksichtigst bei all diesen Kerningvergleichen, dass sehr oft nur das Kerning am Screen grausam ist, nicht jedoch im Ausdruck? grad bei ttf.

 

lg, Steff

 

Mein Threadstart zeigt ja meine ersten Ansätze in diesem Bereich. Das Kerning stört sehr wohl bei großen Headlines, deshalb habe ich sie auch wieder verworfen nach den Diskussionen hier. PT Sans habe ich auch ausgedruckt - die Mängel sind mir auf dem Blatt Papier aufgefallen (in der PT Sans Pro sind einige dieser Mängel übrigens nicht da). Als PT Sans und News Gothic Alternative könnte sich möglicherweise die Source Sans Pro von Adobe anbieten, die laut Adobe auf der News Gothic Schrift basiert.

 

PT Serif + Source Sans Pro sowie Warnock oder Slimbach + Frankling Gothic zähle ich momentan zu meinem Typo-Repertoire im wissenschaftlichen Bereich. Ich habe bisher viel herumexperimentiert und tue dies auch immernoch. Meine Erfahrungen will ich hier lediglich auch für andere bereitstellen - Trial and Error. Und Meinungen mit anderen austauschen...

 

Gruß

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