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Kerning von Brüchen

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Geschrieben

Hallo Leute,

ich möchte ein Schaubild der rationalen Zahlen¹ mit Svg erstellen und für die Beschriftung Bruchzahlen verwenden. Meine vorläufige Wahl der Schrifttype fällt auf „Ubuntu Condensed”; der Schriftgrad ist momentan noch nicht relevant. Das Zielmedium könnte möglicherweise ein Plakat (Din A0, o. ä.) werden. Ich habe bisher alle benötigten Glyphen (hoch- und tiefgestellte Ziffern, Bruchstrich) mittels FontType nach Eps exportiert und auf Svg umgerechnet. Soweit ist auch alles in Ordnung. Wenn ich Brüche (bspw. ½) mit den Standarddickten setzte, gibt es einen feinen Unterschied zur vorgefertigten Glyphe. Der „/” ist minimal (12 Upm) unterschnitten und die „2” hat eine zusätzliche Vorbreite von 6 Upm. Außerdem ist die Grundlinie der „2” um 1 Upm angehoben (ich denke: das kann ich getrost vernachlässigen).

Ich bitte um Eure Meinung bzw. Euren Rat: Sollte ich – aus typographischer Sicht – ein Kerning vornehmen oder ist es tragbar (erträglich) die Standarddickten zu verwenden? Und falls ein Kerning empfehlenswert ist, wonach richtet sich dann der optische Ausgleich?

[¹] Das Schaubild umfasst alle „echten“ Brüche bis zu einem Nenner von bspw. 31, eine „Zeile” für jeden Nenner und an der horizontalen Teilung soll ein „×” mit darunterliegender Beschriftung stehen.
 

--
LG,
Acamat

Geschrieben

es gibt schriftarten (darunter die ubuntu condensed), die neben dem normalen schrägstrich noch einen bruchstrich (fraction slash) haben, der schräger steht und mit dem opentype-feature ›brüche‹ verknüpft ist. dann musst du die brüche nur eingeben, das feature in einem geeigneten programm zuweisen und fertig. so sieht es aus:

 

6ztsw3.png

 

das ergibt vermutlich bei fast allen schriftarten, die dieses feature mitbringen, die optisch ansprechendste darstellung. bei beiden oben gezeigten schriftarten ist das ergebnis in der dritten zeile von der vorgefertigten ¾-bruchzahl für mich nicht zu unterscheiden.

  • Gefällt 1
Geschrieben

… neben dem normalen schrägstrich noch einen bruchstrich (fraction slash) haben …

 

Danke für die anschaulichen Beispiele. Den „fraction slash” verwende ich bereits; trotzdem gibt es feine Unterschiede. Aber möglicherweise ist das gar keine Unterschneidung, sondern die Bildschirmoptimierung.

 

… das feature in einem geeigneten programm zuweisen…

 

Damit habe ich allerdings ein Problem, da mein Texteditor wohl kaum zu der Gruppe der geeigneten Programme gehört ;)

 

Geschrieben

ja, das kann sein, dass das händische eingeben von zählerziffer, bruchstrich und nennerstrich ein anderes ergebnis hat als die anwendung des features ›brüche‹ auf normale ziffern. wie ich schon sagte, lässt sich die darstellung bei dir eigentlich nur dann beurteilen, wenn du uns mal ein beispiel davon zeigst. grundsätzlich würde ich bejahen, dass kerning zwischen bruchziffern und bruchstrich sinnvoll sein kann, aber das ausmaß kann man nur konkret beurteilen.

Geschrieben

Damit habe ich allerdings ein Problem, da mein Texteditor wohl kaum zu der Gruppe der geeigneten Programme gehört ;)

 

Mit welchem Betriebssystem und Texteditor arbeitest Du denn? Vielleicht ist ja trotzdem Hilfe in Sicht.

Geschrieben

ich habe übrigens inzwischen noch ein bisschen rumprobiert und bin zu dem ergebnis gekommen, dass die abweichung zwischen dem vorgefertigten bruch und dem selbstgebauten einfach ein ›fehler‹ (oder eine ungenauigkeit) der ubuntu ist. wenn ich (in indesign) manuell die zählerziffern eingebe, kommt ein vom kerning her leicht anderer bruch raus, als wenn ich das brüche-feature auswähle. bei vielen anderen schriftarten ist das auch so, aber nicht bei allen.

Geschrieben

Klar! Fehler sollte man nie ausschließen. Ich danke Dir für Deine Anmerkungen; sie haben mich geleitet, dieses Thema zu vertagen. Zunächst mache ich erst einmal das Schaubild fertig und wenn mir dann die Brüche zu löchrig erscheinen, werde ich dann unterschneiden. Bei einem angemessenen Schriftgrad (vielleicht so zwischen 12 und 18 pt) dürfte das wohl noch unter der Rubrik „Feinschliff” fallen; und wenn, dann werde ich jedenfalls stärker unterscheiden, möglicherweise die gesammte Nachbreite der Zählerziffer und Vorbreite der Nennerziffer. Ganz nach dem optischen Eindruck. Danke.

Geschrieben

gern geschehen! das war auch mein eindruck, dass sich bei einer normalen lesegröße höchstens dann anpassungen anbieten würden, wenn du ganz am ende zu viel zeit hast. notwendig ist es sicher nicht, wenn die abweichungen überall so sind wie in dem von dir gezeigten beispiel. vielleicht hast du ja lust, irgendwann mal das schaubild zu zeigen. dann gibt hier bestimmt noch mal gerne jemand seinen senf dazu. viel erfolg!

Geschrieben

Ich hab’ ein wenig aufgeräumt und weitergemacht. Wie man bei (13/25)

 

http://abacus.acamat.de/rational/Test03.svg

 

deutlich sehen kann, komm’ ich um ein kerning sowieso nicht ‘rum. Und dabei ist der fraction slash noch das kleinste Übel. Es sind bei der Ubuntu übrigens keine Kerning-Paare für diese Ziffern hinterlegt. Das wird ein Spaß! :-(

 

Hat jemand einen Tipp für einen effizienten Arbeitsplan? Erst einmal mit Standarddickte setzen und danach Feinschliff oder vorher alle denkbaren Zifferkombinationen durchkauen? Schließlich habe ich hier 496 Brüche geplant… und um die zwangsläufig-folgerichtige Frage gleich vorweg zu beantworten: Ja, ich schreib’ mir kleines Setzprogramm dafür. :-)

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Warum setzt Du das Schaubild mitsamt den Brüchen nicht gleich in einem DTP- oder Vektorgraphik-Programm? Dann kannst Du Dir Umwege mit Formatumwandlungen sparen und die in der Schrift hinterlegten Unterschneidungsanweisungen werden genutzt. Du kannst zum Beispiel das kostenlose Programm Inkscape verwenden. (Aus Inkscape kannst Du das fertige Schaubild dann u. a. als PDF- oder SVG-Datei ausgeben lassen.) Mit TeX geht das Ganze sicher auch und läßt sich dann je nach Aufbau Deines Schaubildes sogar weitgehend automatisieren.

Geschrieben

Danke, dass ist gut gemeint. Aber mein Antrieb und meine Ideen für dieses Projekt gehen über die bisher skizzierten Ziele weit hinaus. Ein Plakat ist dabei nur ein Nebenprodukt. Zuvorderst möchte ich in die Möglichkeiten von Svg einarbeiten und genau verstehen, wie man was wie umsetzen kann. Dieses Projekt ist somit eine Spielwiese für das Erlernen. Zum zweiten – ausgehend von der Skizze – möchte ich vielleicht eine kleine Anwendung erstellen, in der man die Intervalle und die „Rechentiefe“ frei bestimmen kann. Für die dafür noch erforderlichen Algorithmen zur Darstellung der entsprechenden Verbindungskurven bin ich auf bestem Wege. Das ist mein Weg, mich in das Thema Bézier-Kurven einzuarbeiten. Zum dritten möchte ich ausloten, wie man dies in JavaScript umsetzen kann, weil ich erst kürzlich festgestellt habe, dass ich diese Sprache in ihrer Mächtigkeit – wie hier dokumentiert ist – unziemlich unterschätzt habe.

Übrigens: Für diesen Font sind – zumindest beim Afm-Export von TypeTool – keine kerning pairs für die hoch- und tiefgestellten Ziffern hinterlegt. Das müsste ich dann sowieso selbst vornehmen.

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