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Bleisatzwerkstatt versinkt in den Fluten

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Eine ganze Werkstatt mit neuen Schriften zu ersetzen, ist mit viel Geld möglich: http://www.rainer-gerstenberg.de/

Setzereimöbel werden nicht mehr hergestellt, die kann man aber gebraucht noch gut kaufen. Viele Werkstätten haben aber unwiederbringliche Schriften und Klischees, das ist der größte Verlust. Ob man die Werkstatt überhaupt wieder aufbaut, wird man sich bestimmt genau überlegen.

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Warum wurden die Blei- und Holzlettern nicht rechtzeitig in höhere Stockwerke umgelagert?

Das ist nicht so einfach, weil das erstens einige Zeit braucht, zweitens genügend Platz in standfesten oberen Geschossen (ein einziges gut gefülltes Setzregal kann auch schon mal eine halbe Tonne wiegen) und drittens eine Ahnung, wie hoch wann das Wasser kommt. Drei Dinge, die in Halle sicher nicht gegeben waren ... 

Außerdem hat man vermutlich zu lange gehofft, die gesamte Druckerei vor allem wegen der teuren großen Offsetmaschine retten zu können, die nun mal schon gar nicht auf die Schnelle und dann womöglich in höhere Gefilde von ein paar enthusiastischen Laien hätte bewegt werden können. Als dann aber klar war, das die Druckerei doch absäuft, war es wahrscheinlich zu spät, nun wenigstens noch die Setzerei retten zu wollen. 

 

Viele Werkstätten haben aber unwiederbringliche Schriften und Klischees, das ist der größte Verlust.

Die Setzerei der Burg hatte nun (im Gegensatz zur beispielsweise der HGB in Leipzig) nicht wirklich unwiderbringliche seltene Schriften - die meisten der dort in Blei gesetzten Bücher sind aus der Typoart-Garamond oder der Super gesetzt. Das wäre also durchaus adäquat mit genügend Geld zu ersetzen.

Ob aber die Hochschule überhaupt dazu bereit und in der Lage ist, scheint mir zweifelhafter. Vor ein paar Jahren ist die Druckerei aus einem anderen (übrigens hochwassersicheren) Gebäude umgezogen in einen eigens dafür hochgezogenen (sicher nicht ganz billigen) Neubau auf dem ach so erwünschten zentralen Campus direkt an der Saale ... schon dabei wurde der Bleisatzbestand deutlich verringert, weil die Druckerei in den neuen Räumen weniger (!) Platz hatte und die Anschaffung einer millionenteuren Offsetmaschine wichtiger war als die Pflege und Erhaltung des jetzt so genannten "historischen Bleisatzbestandes". Wirklich beklagt über die damalige Verschrottungsaktion hatte sich darüber übrigens keiner. Eine feste Vollzeit-Stelle für die Betreuung dieser Bleisetzerei und Buchdrucktechnik gibt es auch schon seit mindestens 13 Jahren nicht mehr. 

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Sicher kommt da einiges an Gewicht zusammen. Sandsäcke wiegen aber auch und wurden dennoch in Recht großen Mengen bewegt. Ich denke es wäre sicher möglich gewesen zumindest einen Teil der Schriften zu retten. Wenn das nicht passiert ist liegt es wohl eher an einer Fehleinschätzung der Lage als an mangelnden Lagermöglichkeiten oder engagierten Helfern.

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Wenn das nicht passiert ist liegt es wohl eher an einer Fehleinschätzung der Lage als an mangelnden Lagermöglichkeiten oder engagierten Helfern.

Hinterher ist man immer schlauer – insbesondere die, die gar nicht unmittelbar von dieser Ausnahmesituation betroffen sind …

Mir ist es jedenfalls lieber, dass Helfer alles Menschenmögliche daran setzen, Einwohner sowie gesamte Orte bzw. Ortsteile vor den Fluten zu retten, als ein paar Kästen Blei- und Holzlettern. So schade es auch um diese ist.

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Hinterher ist man immer schlauer – insbesondere die, die gar nicht unmittelbar von dieser Ausnahmesituation betroffen sind …

 

 

Ich bin familiär durchaus von dieser Ausnahmesituation betroffen - meine Großmutter stand die letzten Tage mehrfach kurz vor der Evakuierung und alle wichtigen Sachen wurden ins Obergeschoss getragen!

 

Wenn die Burg jetzt "jammert" dann denke ich, kann man durchaus die Frage stellen warum nicht reagiert wurde. Helfer waren vor Ort und zumindest die Blei- und Holzschriften hätten sich so retten lassen. Und wie geschrieben wurde war die Bleisatzwerkstatt vor einigen Jahren noch in einem hochwassersicheren Gebäude untergebracht. Beim Umzug hat man die Risiken wohl einfach falsch eingeschätzt.

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