Formatwahl für Print und digitale Publikation

[Kathrinvdm]

Liebe Kollegen, 

 

ich steht vor der schönen Aufgabe, ein Magazin gestalten zu dürfen, das den Lesern zunächst in gedruckter Form, etwas zeitversetzt aber auch als als digitale Publikation zur Verfügung gestellt werden soll. Neben allen anderen Herausforderungen, die in diesem Kontext ganz sicher noch auf mich zukommen werden, stehe ich jetzt zunächst einmal vor folgender Frage:

 

Wie wähle ich das Format am schlauesten?

 

Für die Printvariante wird vom Kunden ein Magazinformat gewünscht, also eine A4-ähnliche Dimension. Das Ganze soll aber auch auf Rechnern und Tablets lesbar sein, zum Beispiel in PDF-Form – und das ohne, dass wir zu diesem Zweck zwei unterschiedliche Layouts anfertigen müssen. 

 

Ich überlege nun, ob es schlau wäre, von den Tablet-Seitenverhältnissen ausgehend das Printformat festzulegen. Das hätte den Vorteil, dass das Format sauber im Tabletscreen säße und das Printformat (bei dessen Festlegung ja mehr Spielraum besteht) dem folgen würde. 

 

Habt Ihr schon mal vor einer solchen Aufgabe gestanden? Und gibt es für diese Formatgeschichten vielleicht sogar schon Standards?

 

Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar!

 

Liebe Grüße, 

Kathrin 

[Ralf Herrmann]

Und gibt es für diese Formatgeschichten vielleicht sogar schon Standards?

 

 

Nope.

 

[Gast bertel]

… dazu kommt, dass das Tablet auch gern quer gehalten wird. Ich würde mich wahrscheinlich nach den meistverkauften Geräten richten.

[Sebastian Nagel]

Bedenke auch, dass sich von den Pixelmaßen in der Regel auch noch Systemleisten (Baterie, WLAN-Status, etc.) abziehen.

 

Bei alten iPads sind das 20px, bei neueren dann wohl 40px.   D.h. im "Vollbildmodus, Hochformat" hätte ein ipad2 768x1004 Pixel Platz, das ist kein exaktes 4:3 mehr.

[TobiW]

Ich kann mir vorstellen dass ein Format zwischen A5 und A4 (eher in Richtung A4 und vielleicht ein etwas hochformatigeres Seitenverhältnis) gut funktioniert. Alle Tablets wirst du mit PDF niemals gleichermaßen befriedigend versorgen können, da brauchts dann schon was eBook-mäsiges. Da man auf dem Tablett aber eh rumtoucht und die meisten auch das Zoomen mit zwei Fingern ermöglichen, wird der Leser sich das schon zurechterücken …

 

Ich würde auch drüber Nachdenken (durch verschiedene Anschnitteinstellungen vielleicht?) verschiedene Seitenränder zu verenden, bei einem digitalen gerät können die ja eher kleiner sein als bei Printprodukten. Damit ergäben sich natürlich verschiedene Formate für Print und Screen, aber eben nicht wirklich verschiedene Layouts, weil bei dem Screen-Format nur etwas Rand abgeschnitten würde.

[Norbert P]

... hier ist noch ein Bild, das zeigt, dass es keine einheitlichen Diagonalen gibt ...

[Kathrinvdm]

Danke Euch allen! Ja, das geht in die Richtung dessen, was ich vermutet habe. Hmmm … 

 

Ich werde heute Abend mal anfangen, mit Formaten zu experimentieren, da ich mit dem Layout des Printmagazins spätestens am Mittwoch intensiv loslegen muss. Ich lasse Euch dann im Laufe der nächsten Tage auf alle Fälle an meinen Erkenntnissen teilhaben … 

[Sebastian Nagel]

Bietet nicht Indesign CS6 inzwischen die Möglichkeit, für den selben Inhalt verschiedene Formate zu definieren und verschieden zu exportieren? (ich würde mich da aber nur ran trauen, wenn mir kein Kunde im Nacken sitzt.)

 

Das ganze für Print und Bildschirm ist natürlich immer ein konzeptioneller Kompromiss ... selbst wenn Tablet-Geräte zumindest einigermaßen ein einheitliches Format bieten, müsste man im Grunde ja ein wirklich interaktives Medium schon in der Inhalte-Aufbereitung, Dramaturgie, etc. anders andenken als ein gedrucktes.

Wenn es aber ausreicht, "das Gedruckte auch aufs iPad zu bekommen", wird dir jeder Nutzer auch schmale schwarze Ränder verzeihen.

[Kathrinvdm]

Danke Sebastian, das klingt interessant! Ich werde die Indesign-Geschichte mal recherchieren. 

 

Das ganze Projekt soll übrigens dreistufig laufen: Erst muss das Printmagazin auf die Füße gestellt werden, dann soll es kurzfristig Folgeausgaben in Form vom PDFs als digitaler Aufbereitung geben. Und mit genügend Vorlauf (ich habe ein Jahr Zeit) soll dann ein rein digitales Magazin daraus entstehen, ePub, oder was auch immer die geeignetste Form ist. Ich würde mich sehr über Tipps zu Literatur/Tutorials/weiteren Informationsquellen freuen, über die ich mich dem Thema Digital Publishing am besten nähern kann. Und: Hat einer von Euch schon mal eine vielseitige digitale Publikation realisiert?  

[Gast bertel]

Ich hab mal zwei links rausgekramt:

Den kennst du sicher noch, ist grad ein Jahr her

http://www.typografie.info/3/topic/27447-ich-soll-ein-printmagazin-entwickeln-das-auch-als-e-paper-funktionieren-soll-%C2%85/?hl=epub#entry156676

Das Buch steht immer noch im Schrank  , kann ich gern weiterreichen … 

 

http://www.typografie.info/3/topic/24586-tolle-ipad-dokumente-crashkurs-überblick/?hl=epub

[TobiW]

Bei cleverprintig gibt es ein paar Dokumente teils gratis vielleicht ist da was gutes dabei …

http://www.cleverprinting.de/freeloads.html

https://www.cleverprinting.de/shop/products/Buecher/Webdesign/Publishing-fuer-Apple-iPad-und-Android-Tablet.html

[Kathrinvdm]

@bertel: Lach, au weia und danke! Lochfraß im Hirn – ich hatte ganz vergessen, dass ich das Thema im vergangenen Jahr schon einmal hier angesprochen hatte! Damals hatte sich das Thema aufgrund von Budgetfragen tatsächlich sehr schnell wieder erledigt, daher hatte ich es für mich ebenfalls ad acta gelegt. Doch in diesem Jahr kam der Auftrag dann plötzlich reingeschneit – und nun steht tatsächlich die Realisation ins Haus. Ich lese mir die alten Threads erstmal in Ruhe durch, bevor ich hier mit weiteren Doppelfragen unangenehm auffalle! 

 

@ Tobi: Dankeschön! Dann habe ich ja jetzt erstmal ordentlich Lesefutter. :blätter:

[Thomas Kunz]

Vielleicht hilft dir das weiter: http://www.fontblog.de/buchtipp-multiscreen-design.

[Kathrinvdm]

Danke Thomas!