Jackie Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 Hallo, im Zuge meiner Bachelor-Arbeit »Methodenentwicklung zur Gestaltung des At-Zeichens« bin ich nach langer Recherche und Analyse zu diesen Regeln gekommen. 1. Beachte die Bedingungen deiner Schrift: Das @ einer Schablonenschrift sollte auch schablonierfähig sein, das @ einer gebrochenen Schrift sollte eine gebrochene Spirale haben, das @ einer Konstruierten, sollte auch konstruiert sein. 2. Beachte, dass die Achsen gleich ausgerichtet sind. 3. Beachte, dass der Strichstärkenkontrast erhalten bleibt. 4. Beachte die Form deines Minuskel-a. Übernehme seine Besonderheit. 5. Sieh auch mal vom Standard ab. Sonderformen sind erlaubt, denn deine Zielgruppe kann neue Zeichen schnell erfassen. 6. Verwende in Versalschriften ein @ mit Versal-A. 7. Das a deines @ sollte an der Grundlinie ausgerichtet sein und bis zur x-Höhe reichen. Sollte es nicht anders möglich sein, und dein a muss kleiner sein, darfst du das a an der x-Höhe ausrichten, wenn du die Spirale auf die Grundlinie setzt. 8. Beachte, dass die Scheitelpunkte der Spirale sich nach Möglichkeit zwischen x-Höhe und Oberlänge und zwischen Grundlinie und Unterlänge befinden. 9. Befolge nicht jede Regel stupide, sondern mache es vom Einzelfall abhängig. Bei weiterem Interesse kann ich euch auch gern ein PDF meiner Thesis zukommen lassen. Liebe Grüße, Jackie 1
Albert-Jan Pool Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 7. Das a deines @ sollte an der Grundlinie ausgerichtet sein und bis zur x-Höhe reichen. Sollte es nicht anders möglich sein, und dein a muss kleiner sein, darfst du das a an der x-Höhe ausrichten, wenn du die Spirale auf die Grundlinie setzt. Interessante Aufstellung, aber bei den meisten Schriften die ich kenne, ist das a im @ deutlich kleiner als das a der betreffende Schrift. Deshalb verstehe ich nicht, warum du auf einmal mit einem Regel kommst wo es die gleiche Größe haben soll. Du hast es sicherlich nicht so gemeint, aber wenn man bisherige Schriften auf deine Regel überprüft, dann sieht es aus, als ob alle Schriftgestalter es bisher falsch bzw. nur nach Lust und Laune gemacht haben. Dass das @ meistens etwas kleiner ist, liegt darin begründet, dass das Zeichen ungewöhnlich riesig wirkt wenn das a im @ die gleiche Größe hat als das a der Schrift. Was ja an sich nicht heißt, das man nicht überlegen soll, ob ein größeres @ eine generelle Verbesserung sein sollte. Gibst du in deine Thesis für deinen Ansatz das a im @ generell größer machen zu wollen eine stichhaltige Begründung? Eine sinnvolle Regel wäre vielleicht die, dass das @ nicht über die Oberlänge bzw. die Unterlänge der Schrift hinausragen sollte. Ist es größer, dann wird es unbrauchbar für Sprachen die keine Akzente haben (wie z.B. Englisch …). Abgesehen davon, dass das mehr oder weniger Standard ist, erwarten insbesondere die Anwender dieser Sprachen, dass die Ober- und Unterlängen einer Schrift sich nicht berühren wenn der Zeilenabstand identisch ist mit der Schriftgröße. Das heißt, dass das p ein @ in der nachfolgende Zeile nicht berühren sollte. Was mich wundert, ist dass du in den Regeln gar keine Aussage darüber machst, ob das a im @ in einem Antiqua-Schnitt nun eher das a der dazugehörende Kursive gleichen sollte oder nicht, und ob in eine Schrift ohne Kursive eine Antiqua-form zu präferieren wäre oder nicht. Wenn du darüber etwas interessantes in deine Thesis schreibst, dann sollten deine Regeln denke ich auf dem Thema hinweisen.
Pachulke Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 Übernehme seine Besonderheit. Der Imperativ von »übernehmen« heißt »übernimm«. 1
Gast bertel Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 5. Sieh auch mal vom Standard ab. Sonderformen sind erlaubt, denn deine Zielgruppe kann neue Zeichen schnell erfassen. 6. Verwende in Versalschriften ein @ mit Versal-A. 9. Befolge nicht jede Regel stupide, sondern mache es vom Einzelfall abhängig. zu 5.: Das @ ist kein neues Zeichen zu 6.: Wieso bitte das denn? Zum einen sind Internetadressen versal gesetzt extrem schwer lesbar, zum anderen bräuchtest du für ein und das selbe Zeichen zwei Formen. Wie willst du das lösen? Und was machst du mit "Nicht-Versalschriften", die aber versal gesetzt sind? zu 9.: Das scheint mir die einzig richtige Herangehensweise zu sein. Die Thesen scheinen mir sehr willkürlich und unbegründet.
StefanB Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 Sonderformen sind erlaubt, denn deine Zielgruppe kann neue Zeichen schnell erfassen.Gewagte These. Gerade dort, wo es um die fehlerfreie Kommunikation von Informationen geht, können Sonderformen (bzw. Abweichungen von der Norm) durchaus unnötige Probleme hervorrufen. Man denke nur an das markante @ der FF DIN, das in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt hat.
Wrzlprmft Geschrieben August 13, 2013 Geschrieben August 13, 2013 das @ einer gebrochenen Schrift sollte eine gebrochene Spirale haben Ich habe jetzt zweimal ein @ für eine gebrochene Schrift entworfen, beide Male eine gebrochene Spirale versucht und es dann schnell sein lassen. Hast Du irgendwelche gelungenen Beispiele hierfür?
Albert-Jan Pool Geschrieben August 14, 2013 Geschrieben August 14, 2013 Man denke nur an das markante @ der FF DIN, das in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt hat. Stimmt, Anfangs fanden einige das zu gewöhnungsbedürftig. Seitdem gibt es eine traditionellere Form als Alternate. War früher in den Alternate-Schnitten enthalten, in den OpenType-Fonts (otf flavoured) natürlich als Stylistic Alternate.
Mueck Geschrieben August 14, 2013 Geschrieben August 14, 2013 zu 5.: Das @ ist kein neues ZeichenIch las das eher als "neues Design" a la "alles im Kringel ist ein @" zu 6.: Wieso bitte das denn?Ich las das als "Schrift, die nur Großbuchstaben hat", also ohne Kleinbuchstaben, davon gibt's auch genug ... Das mit dem Grundlinienversatz haben wir schon mal diskutiert
Gast bertel Geschrieben August 14, 2013 Geschrieben August 14, 2013 Ich las das als "Schrift, die nur Großbuchstaben hat", also ohne Kleinbuchstaben, davon gibt's auch genug ... Wäre dann wirklich an @ mit einem versalen A angebracht? Ich glaube nicht …
Jackie Geschrieben August 15, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben August 15, 2013 Hallo, es gibt insgesamt vier verschiedene Formen des @ und drei Sonderformen. At-Zeichen mit geschlossenem a: Das am meisten vertretene At-Zeichen besteht aus einem geschlossenem Minuskel-a, dessen Auslauf sich in einem Bogen bis unter die untere Rundung des a zieht. At-Zeichen mit offenem a: Eine seltenere Variante des At-Zeichens beinhaltet ein offenes Minuskel-a. Nun gibt es zwei Lösungen, wie mit dem Bogen umgegangen werden kann: 1.) Der Bogen wird wie bei dem @ mit geschlossenem »a« vom Auslauf ausgehend um das »a« gezogen. 2.) Der Scheitel des »a« wird in einem Bogen bis unter sei ne Rundung gezogen. At-Zeichen mit Majuskel-A Die am wenigsten vertretende Version des @ ist die des Majuskel-A. Hier wird bei einem Majuskel-A der Bogen, ausgehend von der rechten unteren Serife, um das A geschlungen. Sonderformen Es gibt Sonderformen, bei denen sich in Majuskel- oder Minuskel-a in einer geometrischen, geschlossenen Form befindet. Dies kann z.B. ein Kreis oder ein Quadrat sein. Eine Verbindung zwischen beiden Formen findet meistens nicht statt. Eine weitere Sonderform stellt das @ als regelrechten Kringel dar. Die ersten vier Formen können unterschiedliche Ausrichtungen innehaben: Kleines ebenes @ Die Spirale hat hier ihren Scheitelpunkt meistens in der Mitte zwischen x-Höhe und Oberlänge und zwischen Grundlinie und Unterlänge. Großes ebenes @ Der Scheitelpunkt der Spirale trifft sich jeweils mit Oberund Unterlänge. Dadurch nimmt das @ viel Raum ein und wirkt für ein harmonisches Verständnis zu groß. Schwebendes @ Beim schwebenden @ befindet sich das a oberhalb der Grundlinie. Hierfür gibt es folgende Gründe: Ausrichtung an der x-Höhe Der Scheitel des a ist an der x-Höhe ausgerichtet. Die Spirale trifft sich meistens mit der Oberlänge oder Versalhöhe und geht leicht in den Unterlängenbereich. Das a ist zwar an der x-Höhe ausgerichtet, es wirkt allerdings unnatürlich und maschinell. Spirale aufgesetzt auf der Grundlinie Hier sitzt die Spirale auf der Grundlinie und reicht bis zur Versalhöhe oder zur Oberlänge. Das a erfährt keine Ausrichtung und schwebt willkürlich in der Luft. Die Ausrichtung des »kleinen ebenen @« ist sehr harmonisch, da das a auf der Grundlinie sitzt und bis zur x-Höhe reicht. Eine Ausrichtung, bei dem das a an keinem bestimmten Punkt ausgerichtet ist, wirkt sehr willkürlich (deshalb als Alternative: a an der x-Höhe ausrichten). Zu guter Letzt: ein gelungenes Beispiel für ein @ einer Gebrochenen Schrift ist folgendes: http://www.dafont.com/kingthings-spike.font?text=%40 Liebe Grüße
ThierryM Geschrieben August 15, 2013 Geschrieben August 15, 2013 was hältst du davon, deine bachelorarbeit – die vermutlich illustrationen der unterschiedlichen formen enthält – hier zum download bereitzustellen? ich würde gerne mal einen blick reinwerfen und einige andere sicher auch. 1
catfonts Geschrieben August 15, 2013 Geschrieben August 15, 2013 ... 1. Beachte die Bedingungen deiner Schrift: Das @ einer Schablonenschrift sollte auch schablonierfähig sein, das @ einer gebrochenen Schrift sollte eine gebrochene Spirale haben, das @ einer Konstruierten, sollte auch konstruiert sein.... ... Zu guter Letzt: ein gelungenes Beispiel für ein @ einer Gebrochenen Schrift ist folgendes: http://www.dafont.com/kingthings-spike.font?text=%40 Liebe Grüße Da bin ich aber total anderer Meinung und ich finde das auf Fraktur gebürstete @ nicht wirklich gelungen. Eigentlich habe ich da bisher nie etwas wirklich überzeugendes gesehen. Zudem ist es ja letztlich ein Sonderzeichen, genau wie andere Sonderzeichen, welche im Zusammenhang mit gebrochener Schrift auch nur eher selten - und da dann auch oft alles andere als überzeugend - auf gebrochene Schrift getrimmt werden. Blickt man in die Hochzeit der gebrochenen Schriften zurück, war es ja durchaus üblich, Fremdworte in Antiqua zu setzen, ebenso entstammten viele damals oft verwendete Sonderzeichen eher einem Antiqua-Stil, wie beispielsweise das Pfund-Zeichen sowie die Währungssymbole für Mark und Pfennig. Daher würde ich hier eher sagen: In einer gebrochenen Schrift ist das @-Zeichen aus einer im Kontrast ähnlicher Antiquaschrift zu verwenden, sofern nan nicht ohnehin besser Email-Adressen besser dann komplett, wie damals auch bei Eigennamen und Fremdworten üblich, komplett in Antiqua in den sonst in einer gebrochenen Schrift gesetzten Text einsetzt.
ThierryM Geschrieben August 15, 2013 Geschrieben August 15, 2013 noch ein gebrochenes @ Bei MyFonts ansehen/herunterladen
Gast Schnitzel Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 Die Ausrichtung des »kleinen ebenen @« ist sehr harmonisch, da das a auf der Grundlinie sitzt und bis zur x-Höhe reicht. Eine Ausrichtung, bei dem das a an keinem bestimmten Punkt ausgerichtet ist, wirkt sehr willkürlich (deshalb als Alternative: a an der x-Höhe ausrichten). Das fände ich für eine Bachelor-Arbeit viel zu subjektiv, es sei denn du könntest das mit Quellen und Bildern untermauern. Ein gut gezeichnetes @ ist (im Prinzip wie jedes andere Zeichen) nie willkürlich – es sollte optisch harmonisch und ausgeglichen sein. Auch wenn es sich nicht an irgendwelchen Referenzpunkten (die für so ein Zeichen eh irrelevant sind) orientiert ist es nicht willkürlich. Mir scheint eher die Grundlinie und x-Höhe als willkürlich gewählte Referenz ...
catfonts Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 na ja, so richtig überzeugt mich das aber auch nicht, zumal die @s in den verschiedenen Versionen ziemlich hineingestreußelt sind.
Albert-Jan Pool Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 Was heißt dann ‘hineingestreut’? Optisch passen die Dinge vom Stand her meiner Meinung nach ganz gut. In der Fraktur Italic könnte das @ etwas kleiner sein und etwas höher stehen. Wobei die Eskapade Fraktur eher wie eine Textura aussieht, aber das ist eine andere Diskussion. Dass in eine Schrift die verschiedene Elemente aufeinander bezogen werden sollen ist für mich unbestritten, aber für alles mögliche irgendwelche Bezugslinien und Bündigkeiten haben zu wollen, ist zwar immer eine Überlegung wert, kann aber aber irgendwann zwanghaft werden und dann auch so wirken. Es ist ja auch nicht so, dass in eine Antiqua die Querstriche vom a und e einen mathematischen Bezug aufeinander oder auf irgendwelche andere Striche in der Schrift haben. 1
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