gutenberger Geschrieben August 15, 2013 Geschrieben August 15, 2013 Ich sitze gerade an einem typografisch nicht ganz einfachen Buch und hab da mal ne Frage bzw. die Bitte um Anregungen. Es handelt sich um den Nachdruck eines Textes aus dem 19. Jahrhundert mitsamt seiner originalen Fußnoten. Diese originalen Fußnoten sind (wie im Original und deshalb muss es so bleiben) mit hochstehenden Sternchen im Text gekennzeichnet und werden im Textfluß am Ende des (originalen) Textabschnittes eingerückt im Fließtext gesetzt. Sternchen sind also vergeben. Daneben gibt es aber nun neue Fußnoten, die als Marginalien gesetzt werden und somit kein Zeichen brauchen. Dann gibt es aber zusätzlich noch neue Endnoten, die im Manuskript bisher durchnumeriert sind ... Das Problem dabei ist, daß diese Endnoten, die im hinten liegenden Apparat des Buches abgedruckt werden sollen, durchgehend Personen oder Begriffe sind und im Apparat in alphabetischer Reihenfolge das Personenregister und das Begriffsregister bilden sollen. Weshalb eine Numerierung mehr Verwirrung als Hilfe stiftet und also nicht geht. Weil aber nicht alle Namen oder Begriffe im Register auftauchen, würde ich schon gern im Fließtext an dem entsprechenden Wort ein Zeichen setzen, dass man dieses im Register findet. Der Klassiker diesbezüglich wäre eine Fußnote mit dem Text "siehe Register Seite sowieso". Das finde ich aber nicht schön, weil ich dann auf vielen Seiten teilweise sehr viele dieser häßlichen und immer gleichlautenden Fußnoten hätte. Die Generalisierung mit hochgestellten Sternchen geht auch nicht ... weil ja schon anders verwendet. Was hättet Ihr an Vorschlägen für ein diskretes hochgestelltes Zeichen als Verweis "Zu diesem Wort/Namen findest Du was im Register" ? Falls das ne Rolle spielen sollte: ich setze aus der Ratio-Modern, also einer klassizistischen Antiqua. Das Ganze ist ein kulturhistorischer Text und eine gewisse Vornehmheit/Eleganz in der Gestaltung wird schon angestrebt. Also möglichst keine fetten Dreiecke oder Pfeile oder ähnliches aus der groben Didaktik-Ecke ... Oder gibt es ein solches Zeichen womöglich schon? Vielen Dank für sachdienliche Hinweise!
ThierryM Geschrieben August 15, 2013 Geschrieben August 15, 2013 klassisch und meines erachtens passend wäre ein hochgestelltes †, also schlicht so: ›name im register†‹. von deinen kulturhistorisch beflissenen lesern kannst du dann ja auch erwarten, dass sie das nicht als ›verstorben‹ missverstehen.aber noch etwas anderes, wenn du die einmischung gestattest: ich setze aus der Ratio-Modern, also einer klassizistischen Antiqua. findest du die ratio wirklich eine textschrift? ich mag mich täuschen, aber für typische lesegrößen erscheinen mir die haarstriche zu fein. ich hätte es, wenn es eine klassizistische sein soll, mit einer bodoni twelve oder, für die fußnoten, sogar einer bodoni six versucht.
Mueck Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 von deinen kulturhistorisch beflissenen lesern kannst du dann ja auch erwarten, dass sie das nicht als ›verstorben‹ missverstehen.Man könnte sowas ja von vorneherein ausschließen, griffe man stattdessen zum ‡ ...
gutenberger Geschrieben August 16, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben August 16, 2013 Danke! Was hat das ‡ eigentlich für eine Bedeutung? Ja, die Ratio funktioniert m.E. als Textschrift - ich hab recht viel Platz und damit genügend Durchschuß und sie kommt im Offsetdruck ganz ordentlich in 11p auf gelblich-weißem geglätteten Werkdruck. Die Bodonis mag ich nicht wirklich und außerdem soll es aus inhaltlichen Gründen eine deutsche klassizistische Schrift sein und die Walbaum - so schön sie auch ist - hab ich schon zu oft gesehen.
Friedrich Althausen Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 Ich finde, man darf dafür neue Zeichen erfinden. Raute, Kreis, Winkel, Dreieck …In einem Jugendbuch habe ich das gleiche Problem mit einem etwas fetteren Punkt gelöst: „Dieses Wort ist im alphabetischen Register erklärt”
GePix Geschrieben August 16, 2013 Geschrieben August 16, 2013 ein hochgestelltes † ich dachte, wenn zu viele Sternchen auf einer Seite stehen, kommt dieses Kreuzzeichen zum Einsatz, danach das Kreuzzeichen mit zwei Querstrichen ... Hab zwar lange kein solches Buch in den Händen gehabt, aber so war's wohl üblich. Gerd
Sebastian Nagel Geschrieben August 17, 2013 Geschrieben August 17, 2013 Was hat das ‡ eigentlich für eine Bedeutung? http://www.decodeunicode.org/de/u+2020 Hier sind einige Erklärungen zum †, die sich teils dann auch auf das ‡ beziehen. Bedeutungen: wohl je nach Einsatzzweck Die englische Version der Seite hat noch was mit Anmerkungen zu diskussions/anmerkungswürdigen Absätzen auf Lager: http://www.decodeunicode.org/en/u+2020 1
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