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Typografische Fundstücke

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Geschrieben

Das Stedelijk Museum in Amsterdam hat ein neues Logo: http://www.flickr.com/photos/68178950@N08/8038443339/ Nein, das ist kein Witz, es kommt sogar noch schlimmer: Einer der Designer, Armand Mevis unterrichtet am Masterstudiengang Typografie in Arnhem (NL). Was die da wohl lernen? Figurscheißen? Oder mussten diese zwei »Designer« sich gegen irgendein vermutetes Establishment absetzen? Unglaublich …

Geschrieben
Das frage ich mich auch.

Wenn man die typischen Anforderungen an eine Logogestaltung (Originalität, Memorierbarkeit, Universalität, Identität und Anmutung) heranzieht, dann finde ich, dass mit Ausnahme der Anmutung sämtliche Ansprüche erfüllt werden.

Geschrieben
… dann finde ich, dass mit Ausnahme der Anmutung sämtliche Ansprüche erfüllt werden.

Dieses Logo hat denke ich auch die typische Aufgabe den Namen des Museums zu kommunizieren. Meine Kritik betrifft schon deshalb vor allem die Leserlichkeit des Logos von Mevis & van Deursen. Ich bin der Meinung dass es möglich ist ein Logo für das Stedelijk Museum Amsterdam zu gestalten was bei gleicher oder höhere Originalität besser zu lesen ist.

Ein Logo soll denke ich auch immer Signalwirkung haben. Dieses Logo braucht für die eingesetzte Schriftgröße so viel Platz, dass die beiden Designer es noch nicht mal selbst auf den Plakaten für das Museum angewendet haben. Da steht der Schriftzug irgendwo am Rand … wenigstens stehen dann da die Schriftzeichen nebeneinander. Aber in Sachen Signalwirkung und Wiedererkennbarkeit ist das ebenfalls sicherlich nicht optimal.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es unter Designern in letzter Zeit en vogue ist, sich als Konzeptkünstler hervor zu tun. Es ist sicherlich nicht einfach, die Frage inwiefern ein bestimmtes Logo eher zur freien oder angewandten Kunst gerechnet werden soll, zu beantworten. In diesem Fall diktiert jedoch das Konzept die Form der Worte in einem Maß dass die Leserlichkeit unnötig erschwert. Damit haben für mich die beiden Designer ihre Aufgabe verfehlt.

Geschrieben

Ich bin der Meinung dass es möglich ist ein Logo für das Stedelijk Museum Amsterdam zu gestalten was bei gleicher oder höhere Originalität besser zu lesen ist.

Das denke ich auch. Verbesserungspotenzial besteht bei jeder Designarbeit, darüber sind wir uns sicherlich einig. Ob dieses Potenzial immer ausgeschöpft werden kann oder zwingend muss, das steht auf einem anderen Blatt.

In diesem Fall diktiert jedoch das Konzept die Form der Worte in einem Maß dass die Leserlichkeit unnötig erschwert. Damit haben für mich die beiden Designer ihre Aufgabe verfehlt.

Dass die Leserlichkeit durch die Form negiert wird, möchte ich gar nicht anzweifeln. Allerdings ist die Form in diesem Fall derart prägnant, dass sie eben als solche höchst leserlich für den Betrachter ist. Ich gehe jede Wette ein, dass kaum jemand Probleme haben wird, das Logo dem Stedelijk-Museum zuordnen zu können, nachdem er es einmal(!) gesehen und gelesen hat.

Geschrieben
Zitat aus der Ärzte-Zeitung

Schön, wie sie ihren eigenen Namen immer in Anführungszeichen setzen, als wollten sie sich vom Rechtschreibfehler darin distanzieren.

Geschrieben

Stimmt. Da steckt bei denen offensichtlich System dahinter...

Der Autor des Artikels scheint zudem ein »intimer Kenner«

der Druckerei-Szene gewesen zu sein, wie folgendes Zitat »untermauert«:

Alkoholismus war in Druckereien ein großes Problem

Mir fehlen einfach die Worte...

Geschrieben
Zitat aus der Ärzte-Zeitung:

»Das Manuskript musste von einem Setzer in eine Matrize eingefügt werden,

später wurde das Blech mit Blei ausgegossen.«

Meine Rede! Alles nadelörige Kameltreiber, diese Bleiläuse. Kein Wunder, ist dieser Beruf ausgestorben.

(Und … lasst Ärzte operieren statt zitirren)

Danke, boernie.

Geschrieben
Der Bleigeruch …

:-o

Das Manuskript musste von einem Setzer in eine Matrize eingefügt werden, später wurde das Blech mit Blei ausgegossen.

Vermutlich bezieht man sich auf den rotativen Hochdruck. Tatsächlich lief das so: Es wurde ein ganz normaler Bleisatz hergestellt, von dem dann eine Pappmater geprägt wurde. Diese wurde konkav auf einen Zylinder gespannt und mit Blei ausgegossen. So erhielt man eine (halb)runde konvexe Blei-Druckform. Vor dem Offsetdruck war das das schnellste Druckverfahren und im Zeitungsdruck üblich.

Geschrieben
:-o

»Das Manuskript musste von einem Setzer in eine Matrize eingefügt werden,

später wurde das Blech mit Blei ausgegossen.«

Vermutlich bezieht man sich auf den rotativen Hochdruck. Tatsächlich lief das so: Es wurde ein ganz normaler Bleisatz hergestellt, von dem dann eine Pappmater geprägt wurde. Diese wurde konkav auf einen Zylinder gespannt und mit Blei ausgegossen. So erhielt man eine (halb)runde konvexe Blei-Druckform. Vor dem Offsetdruck war das das schnellste Druckverfahren und im Zeitungsdruck üblich.

Soviel Goodwill gibt’s doch gar nicht, als dass man deine durchaus stimmige Interpretation aus dem originalen Blechtratsch herauslesen könnte!

:bandit:

Geschrieben

Herauszulesen war das aus dem Blech, das da zusammengeschrieben ward, beim besten Goodwill nicht. Das habe ich aus dem Kontext erraten und beschlossen, an dieser Stelle dem rotativen Hochdruck spontan ein Denkmal zu setzen. Es ist doch höchst beeindruckend, wie man da das Problem, daß eine Bleiform immer ein Quader ist, mit dem man rotativ nicht drucken kann, ausgetrickst hat. :!:

Geschrieben
Herauszulesen war das aus dem Blech, das da zusammengeschrieben ward, beim besten Goodwill nicht. Das habe ich aus dem Kontext erraten und beschlossen, an dieser Stelle dem rotativen Hochdruck spontan ein Denkmal zu setzen. Es ist doch höchst beeindruckend, wie man da das Problem, daß eine Bleiform immer ein Quader ist, mit dem man rotativ nicht drucken kann, ausgetrickst hat. :!:

Hier ein Versuch, deine Worte zu bebildern.

;-)

5963 CONFIG

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Geschrieben

Großartige Grafik! Danke.

Übrigens geht mir das Ärzte-Zeitung-Zitat

Alkoholismus war in Druckereien ein großes Problem

nicht aus dem Kopf. Ich möchte lieber nicht wissen,

wie viele deutsche Mediziner ein Alkoholproblem haben...

Geschrieben
Übrigens geht mir das Ärzte-Zeitung-Zitat

nicht aus dem Kopf. Ich möchte lieber nicht wissen,

wie viele deutsche Mediziner ein Alkoholproblem haben...

Mit einem ähnlichen Aufwand an Goodwill, den Kollege Pachulke schon für seine Hochdruckrotationsherleitung aufbrachte, ließe sich auch diese suchtproblematische Ärztezeitungsverallgemeinerung in die eine oder andere "hat was"-Richtung bringen.

In den 1980er-Jahren erzählte mir ein Rotationstiefdrucker, der an einer gigantischen Druckmaschine Zeitschriften druckte, dass sie und ihre Hilfskräfte an den Maschinen vor der Zeit wirklich effizienter Luftfilteranlagen schon vermehrt mit Suchtproblemen zu tun gehabt hätten. Die Luft in ihren Arbeitsräumen war derart geschwängert von Lösungsmitteln, dass sie alle dauernd sowas wie "high" gewesen seien ...

Hier Links zum Thema:

http://de.wikipedia.org/wiki/Toluol

http://www.dguv.de/ifa/de/pub/rep/pdf/rep04/toluol/toluol.pdf

Geschrieben

Na ja, die Sache mit der Toluolsucht war ja wohl ein Sonderschicksal der Tiefdrucker und kann weder auf den Rest des Graphischen Gewerbes interpoliert werden noch hat das was mit Alkoholismus zu tun. Das war ja beruflich verursacht und nicht freiwillig, wenn man mal davon absieht, daß es Tiefdrucker gegeben haben soll, die im Endstadium dann mit der Nase überm Farbkasten gehangen haben sollen.

Die Setzer kenne ich eigentlich nur nüchtern, und bei den Druckern wurde bestimmt auch nicht mehr gesoffen als auf dem Bau.

Geschrieben

Nackenbeißer und Imprimatur (oder so) haben mich von der Höchstpunktzahl abgehalten :-(

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