Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 2, 2013 Geschrieben Oktober 2, 2013 Wenn es nicht um Praktisches geht (wie mache ich ein CD), sondern um verschiedene Blickwinkel und Teilbereiche, die es zu berücksichtigen gibt (also die Auftraggeber-Sicht), ist das hier richtig: http://www.amazon.de/Kompendium-Corporate-Identity-Design/dp/3899860179/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1380749585&sr=8-5&keywords=ci+%2F+cd+corporate+design Ein ganz kleiner "Blickwinkel" von mir: Oft beginnt man – weil es naheliegt – beim Logo, konzipiert, skizziert, verfeinert, zeichnet rein, dann ist es in sich "perfekt", abgesegnet und muss so bleiben ... bis man dann im Kontext der restlichen Gestaltung feststellt, dass es gar nicht so praktisch ist. Aber dann traut sich oft niemand mehr, dieses Fass nochmal aufzumachen, und am Ende bleibt ein halber Fremdkörper im CD stehen, der nicht mehr so recht zur restlichen, weiterentwickelten Umfeld passen will. Alle anderen Elemente des CDs werden laufend verändert bis alles zusammenpasst, nur beim Logo wird oft davor gescheut ... Also schaut euch am Ende eines Gestaltungsprozesses das Logo nochmal kritisch an, und überlegt ob es wirklich (noch) zum CD passt, und wenn nicht wie man es re-integrieren könnte. 1
Sebastian Nagel Geschrieben Oktober 2, 2013 Geschrieben Oktober 2, 2013 Ich glaube das ist die Neuauflage des von mir verlinkten Buches: http://www.amazon.de/Corporate-Identity-Design-Neues-Kompendium/dp/3899860934/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1380750399&sr=1-2 Inwiefern dieses Buch vom selben Autor auch damit zu tun hat, weiß ich nicht: http://www.amazon.de/Corporate-Identity-Design-Erweiterte-Neuauflage/dp/389986185X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1380750399&sr=1-1
R::bert Geschrieben Oktober 3, 2013 Geschrieben Oktober 3, 2013 Hallo Zainer, eine Freude, wenn das Thema so beherzt angegangen wird, wie es offensichtlich bei Euch der Fall ist. Noch ein Gedanke zu einem Thema, das gern mal »umschifft« wird: Im besten Fall beginnt der Corporate-Design-Prozess erstmal nicht mit Gestaltung sondern Konzeption – also einem Kommunikationskonzept*. Unsere Erfahrung zeigt, je klarer (und einmütiger) das formuliert ist, umso »unanfechtbarer« kann dann auch das daraus resultierende gestalterische Ergebnis werden. Damit entfernt man sich vom geschmäcklerischen Variantenreichtum und bewegt sich hin zu wenigen aber argumentativ unterlegten, für das Unternehmen passenden und schlüssigen Lösungen.Ein Logo sollte auch in erster Linie nicht von bestehenden oder entstehenden gestalterischen Elementen abhängig sein, sondern von Kommunikationszielen. Diese bestimmen die Tonart und Melodie. Logo und alle weiteren Basiselemente (Farbe, Schrift, Bildsprache, …) tragen diese dann wie Instrumente in einem Orchester zum gewünschten Publikum. *Stichpunkt für Deine Literaturrecherche 3
Carlito Palm Geschrieben Oktober 3, 2013 Geschrieben Oktober 3, 2013 danke für die schöne formulierung, robert! mit einem wort: ein ordentliches briefing halt (okay, das waren jetzt vier). was ich vielleicht nochmal betonen möchte (gerade weil’s für uns hier eh klar ist): wenn das hand und fuß haben soll, bitte profis engagieren, und nicht – aus geldmangel oder sonstwas – anfangen selber zu basteln („der schwiegersohn vom chef hat eh coreldraw“)
R::bert Geschrieben Oktober 3, 2013 Geschrieben Oktober 3, 2013 … ein ordentliches briefing halt … Naja … nicht unbedingt. Bei einer solchen Konzeption, wie ich Sie eben nur angedeutet habe, gehört eine neutrale aber professionelle Analyse dazu, die oft nicht vom Auftraggeber allein geleistet wird bzw. bewerkstelligt werden kann. Und diese Analyse wirft dann manchmal auch unbequeme und grundlegende Fragen auf, bei deren Beantwortung auch Hilfestellung von außen (nicht zwangsläufig von einer Designagentur) nötig ist. Der Umfang ist bei einer örtlichen Bibliothek sicher auch ein anderer als bei einer europäischen Handelskette, aber professionelle Analyse/Konzeption in der Planung zu berücksichtigen, ist in jedem Fall empfehlenswert.
Gast Zainer Geschrieben Oktober 3, 2013 Geschrieben Oktober 3, 2013 Vielen Dank für euere Antworten. Die Bibliothek in der ich arbeite soll eine deutliche Profilierung zu einer Forschungsbibliothek erfahren. Dabei soll eben der gesamte öffentliche Auftritt nicht nur vereinheitlicht werden, sondern neu strukturiert werden. Dass dafür die Arbeit eines Profis erforderlich ist ist uns klar. Für uns ist es wichtig, dass wir uns selbst bewusst machen, was wir wollen. Und so geht es in einem ersten Schritt darum, erst einmal zusammenzustellen, was wir von CI/CD erwarten/erwarten können. Ich denke, es ist für eine Zusammenarbeit mit Profis nur gut sein kann wenn man sich selbst bewusst ist, was man wirklich will. Was das Logo/die grafische Gestaltung angeht, ist es wohl am besten, überhaupt nicht mit eigenen, halbgaren Entwürfen anzufangen - dann wäre ja der ganze Prozess überflüssig beziehungsweise ad absurdum geführt. Gerade weil mir in der Arbeit CS4 zur Verfügung steht, und ich auch damit "spielen" kann, ist mir deutlich bewusst, dass ein Amateur da erheblich mehr falsch als richtig machen kann. 3
mohamsabe Geschrieben Oktober 17, 2013 Geschrieben Oktober 17, 2013 Wenn ich mich mal in diesen Thread reinhängen darf:Warum nicht einfach einen erfahrenen Designer mit dem Designprozess der mit der Erarbeitung eines CD zusammenhängt beauftragen? Man kann natürlich auch selbst Bücher lesen und sich das nötige Fachwissen aneignen, man kann aber auch jemanden fragen, der das alles weiss. Mich wundert warum so wenige Vertrauen in das Fragen von Spezialisten haben. LG Bernd
Gast bertel Geschrieben Oktober 17, 2013 Geschrieben Oktober 17, 2013 Warum nicht einfach einen erfahrenen Designer mit dem Designprozess der mit der Erarbeitung eines CD zusammenhängt beauftragen? … Genau das will er doch. Aber um das Output der Agentur beurteilen und bewerten zu können, muss man sich doch erst einmal selbst in die Materie einarbeiten.
mohamsabe Geschrieben Oktober 17, 2013 Geschrieben Oktober 17, 2013 Genau das will er doch. Aber um das Output der Agentur beurteilen und bewerten zu können, muss man sich doch erst einmal selbst in die Materie einarbeiten. Eben nicht. Für mich ist das Teil des CI/CD Prozesses. Und wenn man einen erfahrenen Designer hat, macht der das und ist vielleicht auch selbstsicher genug dann dem Auftraggeber zu helfen einen anderen Designer auszuwählen. Es ist ja nicht verbindlich zwingend, dass man selbst das Design machen muss. Zumindest für mich nicht. Im Rahmen eines CI/CD Prozesses mache ich zuerst mit dem Auftraggeber die Basisarbeit auf deren Grundlage er dann entscheiden kann welchen Weg er gehen will und welche Lösung für ihn realistisch ist. Deswegen ist es ja ein Prozess. Wieso möchte der mögliche Auftraggeber sich selbst fachkundig machen, wofür er wenn er es ernst meint mal locker 1 Jahr Literatur studieren kann, um dann hoffentlich mit einigen erfahrenen Designer über die Praxis zu sprechen und sich Beispiel Prozesse zeigen zu lassen und dann ggf. noch die Geduld zu haben den richtigen Designer zu finden. Ein gutes CI/CD fängt für mich erst einmal mit einer ausführlichen Beratung und Schulung an. Grüße Bernd
Gast bertel Geschrieben Oktober 17, 2013 Geschrieben Oktober 17, 2013 Wie Wolfgang schreibt: "Mir geht es im Wesentlichen darum, was wir als potentieller Auftragsgeber in unserer Planung zu berücksichtigen / zu beachten haben." Und genau dieses Wissen muss er sich doch erst mal aneignen. Und bevor irgendein Grafiker eine Lösung für die Aufgabe finden kann, muss doch erst die Aufgabe definiert sein. Lass mich das flapsig vergleichen: Wenn du dir ein Auto kaufst, glaubst du dem Verkäufer blind alles, ohne dich vorher selbst schlau gemacht zu haben?
Gast Schnitzel Geschrieben Oktober 17, 2013 Geschrieben Oktober 17, 2013 Ist doch gut, wenn er sich im Vorfeld erkundigt und sich interessiert. Schlimm wäre es, wenn er sich an Hand der Bücher selber daran machen würde und mit Paint und Word ein CD zu basteln
Kathrinvdm Geschrieben Oktober 18, 2013 Geschrieben Oktober 18, 2013 Ich stimme Dir ausdrücklich zu. Ich wünschte, mehr Auftraggeber würden sich vor der Auftragsvergabe solche umfassenden Gedanken machen! Natürlich gehört zum Designprozess eine Beratungsleistung von Seiten des Designers/Designbüros. Und in der Regel, wenn es um ein größeres Projekt geht, sind auch kleinere oder größere »Workshops« sinnvoll, in denen ein Team aus Beratern und Designern zusammen mit dem Kunden eine Positionierung des Unternehmens erarbeitet, Ziele absteckt und die für deren Erreichung notwendigen Schritte definiert. Bei kleinen Projekten kann man diese Dinge auch in Arbeitsgesprächen mit kleinerer Besetzung analysieren und formulieren – aber unabdingbar ist, dass die Analyse des »Wo kommst Du her, wo willst Du hin und warum?« VOR der Umsetzung passiert. Je genauer Deine Vorstellung vom benötigten Leistungsumfang ist, desto zielgerichteter kann die Arbeit an der Corporate Identity und dem damit verbundenen Design beginnen. Und nicht zuletzt kannst Du Dir bei guter Vorbereitung auch ein viel besseres Bild machen von den Angeboten, die Du vor Vergabe des Auftrages einholst. Nur wenn Du den genauen Leistungsbedarf kennst, den Du einkaufen möchtest, kannst Du Anbieter exakt briefen und dann die auf dem Briefing basierenden Angebote sinnvoll beurteilen. Mach weiter so, ich finde Deine Herangehensweise gut und sinnvoll! 2
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