boernie Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Die Volksbühne verwendet derzeit auf ihren Plakaten und ihrem Internetauftritt einige historische Blackletter-Fonts. Die richtige Verwendung von Lang- und Schluss-s bleibt dabei allerdings auf der Strecke... http://www.volksbuehne-berlin.de/ 1
Martin Z. Schröder Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Soviel Desinteresse schlägt dem Faß die Krone aus. Die Volksbühne voll von Leuten, von denen niemand mal ein altes Buch liest. Das ist, was man wohl unter Kulturverfall versteht.
lars.schwarz Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es bei FIU von Florian: http://fontsinuse.com/uses/4734/volksbuehne-berlin-poster-campaign
boernie Geschrieben Oktober 14, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 14, 2013 ...und hier sind noch ein paar Beispiele zu bewundern:http://fontsinuse.com/uses/4889/volksbuehne-berlin-flyers-and-leaflets Infos zu den verwendeten Fonts gibt es u.a. hier:http://vau-ef-be.beepworld.de/schriftliste1.htm
Pachulke Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Hat bestimmt ein Praktikant für »irgendwas mit Kreativität« gemacht. Theaterleute.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Hat bestimmt ein Praktikant für »irgendwas mit Kreativität« gemacht. Theaterleute. In den verlinkten Artikeln von Florian Hardwig stehen Details zur Entstehung. Es kommt demnach vom Berliner Designstudio LSD.
moritzkatz Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Tja, klarer Fall von zu viel LSD.
Microboy Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 LSD war viele Jahre lang für den Auftritt der Volksbühne verantwortlich - die Plakate waren eigen, oft typografisch und im positiven Sinn plakativ. Dann hatte die Volksbühne anscheinend genug von LSD und es gab etliche Grafiker und Agenturen die sich an der Aufgabe versucht haben - meist wirkten die Ergebnisse sehr gewollt und passten nicht zur Volksbühne. Die Souveränität von LSD fehlte einfach. Schön das Sie wieder im Boot sind - auch wenn ich die Fraktur-Linie jetzt nicht ganz so umwerfend finde.
gutenberger Geschrieben Oktober 14, 2013 Geschrieben Oktober 14, 2013 Weils grade so gut passt: Wer die richtig guten und geradezu legendären Volksbühnenplakate aus den 70er und 80er Jahren von Bernd Frank nochmal sehen möchte oder womöglich noch nie gesehen hat: Am 19. Oktober eröffnet in der kleinen Galerie EREMITAGE GRANSEE in Gransee (60km nördlich von Berlin, mit dem Auto oder der Bahn gut erreichbar, in der Mauerstr. 4a) eine Ausstellung mit eben diesen. Bei der Eröffnung um 16 Uhr wird Bernd Frank anwesend sein und sicher die eine oder andere Theaterplakatanekdote erzählen. Die Ausstellung hängt bis zum 28. November. 1
boernie Geschrieben Oktober 15, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 15, 2013 Live und in Farbe...(Mit freundlicher Genehmigung von Petra Rüth) 1
Martin Z. Schröder Geschrieben Oktober 15, 2013 Geschrieben Oktober 15, 2013 Das sieht doch sehr erfreulich aus, auch mit rundem s. Danke fürs Zeigen!
Gast Schnitzel Geschrieben Oktober 15, 2013 Geschrieben Oktober 15, 2013 Weils grade so gut passt: Wer die richtig guten und geradezu legendären Volksbühnenplakate aus den 70er und 80er Jahren von Bernd Frank nochmal sehen möchte oder womöglich noch nie gesehen hat: Am 19. Oktober eröffnet in der kleinen Galerie EREMITAGE GRANSEE in Gransee (60km nördlich von Berlin, mit dem Auto oder der Bahn gut erreichbar, in der Mauerstr. 4a) eine Ausstellung mit eben diesen. Bei der Eröffnung um 16 Uhr wird Bernd Frank anwesend sein und sicher die eine oder andere Theaterplakatanekdote erzählen. Die Ausstellung hängt bis zum 28. November. Oh, bei Bernd Frank habe ich bis kurz vor seiner Emeritierung studiert, sehr interessanter Zeitgenosse – etwas zerstreut aber sehr sympathisch
boernie Geschrieben Oktober 21, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 21, 2013 »Wenn wir einen Grund suchen, und wir sollten das tun, warum die Fraktur mit jüngeren Typographen nicht per Du ist, so gelangen wir zu einem einfachen Ergebnis. Wer von uns sucht die Nähe dessen, den er nicht versteht? Versteht in zweifachem Sinne, denn zunächst ist ihm alles fremd, was zur Fraktur gehört. Das beginnt beim langen s, und das endet bei den Ligaturen. Dazwischen liegt die ganze Klaviatur der Versalien, die ihm etwa so vertraut ist, wie das griechische Alphabet.« Philipp Luidl
Florian H. Geschrieben Oktober 21, 2013 Geschrieben Oktober 21, 2013 Lars, Boernie, besten Dank für die Verweise auf meine Besprechung bei Fonts In Use. Auf die missachteten s-Regeln bin ich in einem zweiten Nachtrag zum Spielzeitheft näher eingegangen: http://fontsinuse.com/uses/4850/volksbuehne-berlin-season-magazine-2013-2014
boernie Geschrieben Oktober 22, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 22, 2013 Florian, ich stimme Dir zu: Was sich der Gestalter hiergeleistet hat, ist mit »faul und ignorant« genau umschrieben.
boernie Geschrieben Oktober 23, 2013 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 23, 2013 1927 wußte man noch, wie man »Volksbühne« in gebrochener Schrift zu setzen hat...
catfonts Geschrieben Oktober 23, 2013 Geschrieben Oktober 23, 2013 Ich habe langsam das Gefühl, als ob man hier sehr wohl weiß, wie ſ und s zu benutzen ist, man aber ganz bewusst mit der zusätzlich absichtlich falschen Nutzung von ſ und s noch einen drauf setzten möchte, denn generell wird Fraktur ohnehin schon von vielen als Provokation empfunden, wird es von vielen doch irriger weise in die rechte Ecke geschoben. Sonst könnte es kaum sein, dass man die selbe Schrift benutzt und darin mal s an den Wortanfang, ans Wortende setzt. Gerade dieses „Hmm? irgendwas stimmt hier nicht“-Gefühl schafft zusätzliche Aufmerksamkeit, die hier um jeden Preis geschafft werden soll. Das man sich damit in den Verdacht des ignoranten, oder einfach nur dummen Schrift Missbrauchers bringt, wird sehr wahrscheinlich ganz bewusst in Kauf genommen. Auffallen über alles! 1
boernie Geschrieben Dezember 19, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 19, 2014 Volksbühne Berlin, ganz aktuell...(Neue Fraktur extrafett, Wagner, Leipzig)
Microboy Geschrieben Dezember 19, 2014 Geschrieben Dezember 19, 2014 Ich mag die Kampagne und freue mich jedes mal wenn ich Plakate entdecke. Auch wenn der Satz mitunter nicht korrekt ist so beleben die Plakate die sonst recht dröge Berliner Plakatlandschaft.
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